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Kapitel 10


Thiagos Sicht


Vor einer halben Stunde hatte ich die Nachricht von meinem Vater erhalten, dass er vorbeikäme. Und wie immer, wenn er vorhatte, zu mir zu kommen, bereitete ich mich vor. Ich musste meine Frisur nach hinten richten und musste mir einen Smoking anziehen, wie er es immer wollte. Es musste alles perfekt aussehen. Das Klingeln ertönte und ich öffnete die Tür.
„Willkommen Vater!", grüßte ich ihn.

Er kam rein und grüßte mich zurück: „Freut mich, dich zu sehen, mein Sohn!" Er setzte sich auf das Sofa und wartete, bis ich gegenüber ihm auf dem Sessel Platz nahm. Ich füllte ihm das Glas mit dem kalten Saft und gerade, als ich mein Glas auch füllte, fing er an zu reden: „Ich möchte, dass du deine Mutter besuchst!"
Ich stoppte abrupt bei meiner Bewegung und stellte dann die Flasche wieder hin.

„Wieso?", fragte ich und schaute ihn an.

„Weil ich das will, weil deine Mutter dich endlich sehen will!"

„Ich möchte sie aber nicht sehen!"

„Ich habe mit ihrem Mann ein Geschäftsgespräch zu führen und so wurden wir beide du und ich eingeladen. Ein einfaches Geschäftsessen! Ist das wieder mal zu viel verlangt?", fragte er.
Er erhob sich von seinem Platz und strich seinen Smoking glatt. „Morgen um dreizehn Uhr mittags. Du wirst da sein!", befahl er und ging zur Tür. Das war's? Er hätte mir das auch am Handy sagen können, ohne extra für ein paar Minuten vorbeizukommen. „Wir sehen uns dort, Thiago!", hörte ich ihn noch sagen, dann war er auch schon wieder weg. Wütend warf ich mit Schwung die zwei Gläser vom Tisch zu Boden und sie platzten in tausend Stücke.

∞∞∞

Die Sonnenstrahlen aus dem Fenster weckten mich in der Früh aus meinem tiefen Schlaf. Seufzend setzte ich mich müde an meine Bettkante. Ich öffnete meine Augen und sah gleich mein Handy auf dem Nachtkästchen leuchten, weil ich grad eine Nachricht erhalten hatte. Ich nahm es in die Hand und las die Nachricht von Eric: „Celia hat mir endlich verziehen, als Weiteres habe ich ein Plan ausgedacht, damit sie mich ganz sicher wieder lieben wird." Genau auf so eine Scheiße hatte ich überhaupt keine Lust. Tja schöner Start in den Morgen. Ich warf mein Handy zu Boden und ließ mich wieder zurück in meinen Kissen fallen. Am liebsten würde ich weglaufen und nie wieder zu diesen Menschen zurückkehren.
Ich antwortete ihm nicht mal und nahm mir eine kalte Dusche. Meine Gedanken schweiften zu meiner Mutter, die ich heute zum ersten Mal nach fünf Jahren sehen würde. Ich machte mir Sorgen, wer hätte gedacht, dass dieser Tag heute kommen würde?

∞∞∞

„Ein wichtiger Chef aus einer anderen Firma wird uns auch Gesellschaft leisten. Er hat heute seine Tochter mit, ich will, dass du dich mit seiner Tochter befreundest, sie ist in deinem Alter und wird deine Zukünftige!", sagte mein Vater, als wir im Auto saßen und auf dem Weg zu meiner Mutter waren. Als ich das Wort „Zukünftige" hörte, starrte ich meinem Vater verwirrt an.

„Meine Zukünftige? Du entscheidest also auch, wen ich später heiraten werde?", fragte ich und mein Kiefer spannte sich an.

„Darüber reden wir später genauer!", meinte er nur locker.

Ich hasste ihn, ich hasste ihn so sehr, weil er mein Leben so zuordnete, wie es ihm passte. Ob sein Vater mit ihm auch das gleiche getan hatte?
Nach zehn Minuten parkte das Auto bei der Einfahrt und sofort wurde mein Herzschlag schneller. Ich konnte es irgendwie kaum erwarten, meine Mutter zu sehen. Wir stiegen aus dem Auto und näherten uns der Haustür. Ich atmete tief durch, ehe die Türe aufging und ich genau in die Augen meiner Mutter sehen konnte. Sie hat sich vom Aussehen her gar nicht verändert. Mein Vater beachtete uns gar nicht und trat ins Haus, während ich wie angewurzelt dastand und meine Mutter anstarrte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie lächelte mich warmherzig an. Ich spürte den Kloß in meinem Hals, als ich sie so sah.
„Thiago ...", sagte sie leise und zog mich in eine ganz feste Umarmung und weinte dabei. Und in dem Moment dachte ich mir, wieso hatte ich sie so lange warten lassen? Wieso war ich nicht früher gekommen? Ich hatte sie doch auch so sehr vermisst. Zögernd legte ich meine Hände auf ihren Rücken und spürte die Wärme, die sie mir früher immer gegeben hatte. Sie löste unsere Umarmung und schaute mir ins Gesicht, dann legte sie behutsam ihre beiden Hände auf meine Wangen. „Ich habe jeden Tag, sehnsüchtig auf dich gewartet mein Sohn, wieso bist du nicht gekommen?", fragte sie tränenfliesend.

„Es tut mir leid, Mama!", lallte ich mit brüchiger Stimme. Sie lächelte mich wieder an und bot mich schließlich ins Haus.
Mir fiel ein Stein vom Herzen, meine Mutter endlich neben mir zu haben.
Als ich das Wohnzimmer betrat, hatten die Gäste bereits am bedeckten Tisch Platz genommen. „Guten Tag!", grüßte ich sie und nahm dort Platz, wo mein Vater es mir hindeutete, und zwar neben dem blonden Mädchen.

Während die Erwachsenen, seit zehn Minuten redeten, stellte sich das Mädchen neben mir vor: „Ich heiße Briana und du?"


Ich schaute sie dann an und antwortete: „Thiago!"
Sie war schön, sehr schön sogar, aber nichts übertraf Celia.

„Freut mich dich kennenzulernen", sagte sie leise mit einem Lächeln.

„Ebenso!", erwiderte ich nur, um freundlich zu sein.

Dann fing sie an, über die Firma von ihrem Vater zu reden. Sie redete und redete, als würde mich das Ganze interessieren. Es wurde mir langsam langweilig. Dann dachte ich mir, wo eigentlich die kleine Fünfjährige war. War sie nicht im Haus?
Ich entschuldigte mich kurz und erhob mich leise von meinem Platz, um das Badezimmer aufzusuchen, mit der Hoffnung, dass ich die Kleine begegne. Hier im unteren Stock könnte sie sicher nicht sein, weil sich alle drei Schlafzimmer im oberen Stock befanden.
Langsam ging ich wieder zurück, hielt bei den Treppen nach oben an und blickte zum Tisch und sah, dass sowieso alle abgelenkt waren. Perfekte Gelegenheit, nach oben zu gelangen. Aber wieso verhielt ich mich so? Es war doch früher mein Haus, mein Elternhaus, wieso fühlte ich mich hier so fremd?
Oben angekommen, kamen mir meine Kindheitserinnerungen hoch und ich blickte direkt zu der Tür, welches früher mein Zimmer war. Ich ging näher und drückte die Türklinke herunter. Bestimmt hatte meine Mutter all die Möbel verkauft und mein Zimmer zum Gästezimmer hergerichtet, aber als ich die Tür weit offenhielt, staunte ich, was ich sah. Es sah genauso aus, wie ich es verlassen hatte. Kein einziges Möbelstück war umgestellt oder verkauft. Meine Lippen zogen sich zu einem breiten Grinsen und ich betrat das Zimmer. Ich freute mich so sehr. Es war nirgends Staub zu sehen, sie hielt es sogar sauber. Was für eine tolle Mutter ich doch hatte. Wieso war ich so blöd? Einige Minuten später entdeckte ich das Familienfoto und mein Grinsen verschwand. Es wäre eigentlich perfekt gewesen, wenn die Familie auf dem Foto bis heute gehalten hätte.
„Ich werde gleich meine Mutter petzen, dass du das Zimmer meines Bruders betreten hast!", hörte ich eine Stimme hinter mir. Langsam drehte ich mich um und sah das kleine süße Mädchen. „Du solltest sofort aus dem Zimmer gehen, sonst schreie ich!", sagte sie furchtlos. Ich kniete mich langsam zu ihr hin, damit ich ihr genau ins Gesicht sehen konnte. Sie sah wie meine Mutter aus.

„Das Zimmer gehört aber mir!", sagte ich mit einem Schmunzeln.

Sie blickte mir verwirrt in die Augen, dann wanderte ihr Blick rauf auf das alte Familienfoto,was auf dem Schrank lag. In dem Moment erhellte sie im ganzen Gesicht und blickte mir wieder in die Augen. „Bist du mein Bruder?", fragte sie. Ich ging ihr näher und drückte sie in meine Arme. So fühlte es sich also an, eine Familie zu haben. Ich hatte sie sofort ins Herz geschlossen. Sie kicherte kurz und löste sich aus der Umarmung. „Ich wusste, dass du kommen wirst", sagte sie.
Sie hielt schließlich meine Hand und zog mich zu ihrem Zimmer. Zeigte mir voller Aufregung all ihre Puppen. Nach zehn Minuten sagte ich ihr, dass ich lieber wieder runtergehen sollte,und verabschiedete mich, aber nicht ohne zu versprechen, dass ich wiederkäme.
Schließlich betrat ich vorher das Badezimmer noch im oberen Stock und wollte meine Hände waschen. Ich atmete tief durch und betrachtete mich nachdenklich im Spiegel. Mir gingen so viele Gedanken durch den Kopf, wie: Was würde mein Vater davon halten, wenn ich wieder hierherziehen würde? Würden sie sich wieder streiten?
Ich suchte ein Handtuch zum Händeabtrocknen und sah plötzlich ein Armband auf dem Schrank, wo die Handtücher aufgestapelt geordnet waren. Irgendwo hatte ich dieses Armband schon mal gesehen. Verwirrt dachte ich tief nach und plötzlich viel mir ein, dass es mal Celia, damals als wir uns bei Eric versammelt haben, am Handgelenk trug.
Das war genau dieses Armband, eins zu eins das gleiche und ich konnte auch den eingravierten Buchstaben C erkennen.
Was machte es hier? Was hatte dieses Armband hier zu suchen? Wütend nahm ich es vom Schrank und verstaute es in meiner Hosentasche.


Im unteren Stock angelangt setzte ich mich auf meinem Platz und musste für einen kurzen Moment den bösen Blick von meinem Vater ertragen, weil ich etwas zu lange weg war. Demnächst spürte ich den Blick von Briana und schaute sie an. „Wie wäre es, wenn wir Nummern austauschen und keine Ahnung uns näher kennenlernen?", fragte sie freundlich und rutschte mir etwas näher. Sie blickte mir tief in die Augen und wartete auf meine Antwort.


Aus dem Augenwinkel merkte ich, dass mein Vater auch gespannt auf meine Antwort wartete. „Tut mir leid, aber ich habe schon eine Freundin!", log ich. Ihr Grinsen verschwand plötzlich und sie senkte ihren Blick wieder zu ihrem leeren Teller. Danach blickte ich zu meinem wutkochenden Vater. Wenn er mich nachher schlagen wolle, sollte er das von mir aus tun, aber ich hatte es allmählich satt, seine Befehle zu befolgen.

Nach zwanzig Minuten war dieses Geschäftsgespräch endlich zu Ende und wir alle erhoben uns von unseren Plätzen.
Ich ging zu meiner Mutter und verabschiedete mich von ihr. „Ich hoffe, du kommst wieder vorbei?", fragte sie mit voller Hoffnung.

„Diesmal verspreche ich dir, dass ich bald kommen werde!", gab ich ihr mein Wort und umarmte sie zu dem Abschied.

Ich verließ als letzter das Haus und ging auf das Auto von meinem Vater zu, der den Motorschon gestartet hatte. Eins bis zweimal zog ich den Türgriff in meine Richtung, aber die Autotür ließ sich nicht aufsperren. Das Fenster wurde runtergezogen und mein Vater schaute mich verdutzt an. „Du hast mich heute enttäuscht, denk ja nicht, dass ich es so lassen werde! Du wirst es bereuen, auf eine andere Weise bereuen. Merk dir das!", sagte er und fuhr wütend los. Mich ließ er mitten auf der Straße stehen. War mir eigentlich recht, ich wollte sowieso nicht mit ihm mitfahren. Auf welche Weise wollte er mich das bereuen lassen? Gab es denn Schlimmeres als das, was er mir mal angetan hatte?
Es war weit und breit keine Bushaltestelle zu sehen und um diese Zeit würde auch keiner mehr angefahren kommen.
Etwas später um zwanzig Uhr abends hielt das Taxi neben mir an, welches ich gerufen hatte. Ich setzte mich rein und ließ mich fahren.
Vielleicht hatte meine Mutter die richtige Entscheidung getroffen, indem sie meinen Vater verlassen hatte, denn ihr neuer Mann war ganz in Ordnung, zwar hatten wir uns nur kurz gegrüßt, aber er schien sehr nett zu sein und meine Mutter sah glücklich aus.

Angekommen im Wohngebäude drückte ich beim Fahrstuhl den Knopf und wartete. Als sich die Türen öffneten, stand da mitten im Aufzug Celia. Sie hatte ein schönes figurbetontesgrünes Kleid an, das perfekt zu ihren atemberaubenden Augen passte und es sah so aus,als wolle sie mit jemanden ausgehen. Mit wem wohl? Eric?
Wir starrten uns ungefähr zehn Sekunden an und ich stieg zu ihr in den Aufzug. Sie wollte an mir vorbei, weil sie ja hier aussteigen musste, aber ich stellte mich vor ihr und versperrte ihr den Weg. 

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