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9 - Zauberhafte Lehren

Da bist du ja endlich."

Zaharian rutschte von Frydyrs Rücken, auf dem er erhaben gesessen hatte, und lächelte sie an. Schnee stürmte von allen Seiten auf sie ein, Mondlicht schimmerte hinter dunklen Wolken und der Wald glitzerte in mysteriösem Schein - doch der Magier grinste in seinem dünnen Umhang, als würde ihn nichts auf der Welt stören.

„Du hast dir Zeit gelassen. Ich dachte, du versetzt uns."

Trotz des Ernstes der Situation musste Calida lachen. „Versetzen?", bibberte sie, die Hände und das Kinn tief in der Jacke vergraben. „Als ob ich mir die Chance je entgehen lassen würde!"

„Magie ist nicht ungefährlich, Calida." Zaharian zwinkerte und wanderte über den Schnee auf sie zu. Sie hatten sich am Fuß der Berge verabredet, direkt an der Grenze, damit er ihr zeigen konnte, wie sie schneller und besser zur Höhle kam, und Calidas Herz raste vor Spannung und Neugier. Trotzdem war sie ein wenig befangen. „Ich hoffe, das hast du gestern gelernt."

Calida nickte. „Das habe ich tatsächlich", sagte sie. „Aber nicht nur bei dir. Ein Yeti war in Tulan."

Als hätten die Worte ihren ersten Eiszauber bewirkt, blieb der Magier entsetzt stehen. Seine Augen weiteten sich. „Was?!", rief er. Zaharian zog scharf Luft ein und wandte sich Frydyr zu, welcher beunruhigt brummte. Er blickte sie nicht an, als er die Frage stellte, doch Calida hörte die Hoffnung seiner Worte: „Hat er es geschafft?"

„Nein." Kurz fasste sie zusammen, was sie erfahren hatte, doch auf die Frage, was er in Tulan gewollt hätte, konnte sie nicht antworten.

„Magische Wesen halten sich grundsätzlich fern von Menschen", erklärte Zaharian ihr. „Sie sind klug, sie wissen, was es bedeuten würde. Wenn ein Yeti den gesamten Weg aus den Bergen durch die Wälder bis nach Tulan stolpert, muss ihn etwas angelockt haben. Ein Ruf. Ein Impuls. Die morphische Intuition seines Volkes, ich weiß es nicht. Aber irgendetwas wollte er tun."

„Was sollte er in Tulan wollen?"

Der Magier schüttelte den Kopf und Frydyr grollte traurig, als könne er so alle magischen Völker warnen. „Wer weiß", sagte er. „Aber was auch immer es war ... Es bedeutet seinen Tod."

Calida schürzte die Lippen. „Können wir ihn nicht retten? Er ... tut mir leid."

Die Worte klangen eigenartig aus ihrem Mund, immerhin hätte sie sie vorgestern noch als Hochverrat betitelt, doch tief in ihrem Herzen war ein Mitgefühl erwacht, das sie früher nie gekannt hatte. Eine Verbindung, die sie klarer und weiter sehen ließ. Ihr Wunsch war echt. Doch Zaharian schüttelte erneut den Kopf.

„Viel zu gefährlich. Wenn du die Richtung wüsstest, könnten Frydyr und ich ihnen nachfliegen, um zu schauen, wohin sie gehen, aber vermutlich haben sie ihn bereits getötet und seine Magie gestohlen. Wir können nichts tun."

Gestohlen?" Calida erschauderte mit entgeistertem Blick.

Zaharian runzelte die Stirn. „Natürlich. Was meinst du, warum sie sich sonst die Mühe machen, magische Wesen aufzuspüren und wegzuschaffen, bevor sie sie töten?"

Der Gedanke war so furchterregend, dass Calida das Gefühl hatte, sich setzen zu müssen. Ihr Blick fiel auf Frydyrs Schwanz wie auf eine Bank im Schnee, doch dafür hatte sie zu viel Respekt vor dem Wesen.

„Wieso?", wollte sie wissen.

Zaharian blickte zum Mond. „Ich wünschte, ich wüsste es."

Das Donnern des Sturmes lebte auf und schwächte ab. Calida spürte die Gedanken, die wie böse Geister an ihr zerrten und mehr Sorgen in ihr Herz pflanzten, doch bevor sie wirklich erfolgreich waren, klatschte der Magier in die Hände und riss sie aus dem düsteren Ideenstrom.

„Wir wollten etwas lernen." Seine Mundwinkel zuckten zu einem motivierenden Lächeln. „Du wirst meine erste Schülerin sein - also hab Nachsicht und pass gut auf."

„Okay." Calida schmunzelte und die Vorfreude knisterte in ihr hoch wie ein Feuerwerk. Plötzlich konnte sie es kaum erwarten. „Wie fangen wir an?"

„Mit Lektion Nummer eins." Zaharian trat auf die weite Fläche und wirbelte mit ausgebreiteten Armen im Kreis, sodass Pulverschnee in alle Richtungen spritze.

„Magie ist überall!", rief er, sodass es von den Bergen hallte.

„Wow." Calida kicherte und strich sich die schneenassen Haare aus dem Gesicht. „Das hast du gestern auch gesagt!"

„Ja, aber ich habe es dir nicht gezeigt."

Sein Blick wanderte geheimnisvoll zu den gigantischen Bergen und er hob die Arme. Schnee wallte auf, löste sich von den Klippen und stürzte auf sie zu. Calida schrie auf. Sie riss die Hände empor, um sich zu schützen, doch dann ... flog er.

Der Schnee glitt durch die Luft wie flache Scheiben und sie benötigte einen Moment, um zu realisieren, dass es Tiere waren - fliegende, mythologische Wesen, von denen man früher erzählt hatte. Ihre Körper waren von Eis bedeckt, ihre Augen öffneten sich langsam, wie funkelnde Sterne, als sie plötzlich wie Mondtaler um sie kreisten, und Calida schnappte nach Luft. Weißes Pulver rieselte auf sie herab, Sternenlicht schimmerte in ihren Flügeln und malte glitzernde Schweife aus funkelndem Licht.

Es war ein wundervoller Anblick. Die Kreaturen lösten sich aus dem Nichts von den Bergen, wie geheimnisvolle Rochen im Schutz der Nacht, und bekundeten mit fröhlichen Lauten ihren Gruß.

Wow!" Diesmal meinte sie es tatsächlich so. Calida drehte sich im Kreis, um das Schauspiel zu betrachten, und Zaharian lachte.

„Siehst du. Überall. Du musst dir nur erlauben, sie zu sehen."

Er steckte zwei Finger in den Mund und stieß ein hohes Pfeifen aus. Eines der Wesen schwebte auf sie zu, seine Flügel hoben sich mit Bedacht. Zaharian grinste listig. „Aufsteigen", ordnete er an. „Ich zeige dir jetzt, was Magie wirklich bedeutet."

Im Nu stand er auf dem schwebenden Rücken und hielt ihr die Hand entgegen. Calida schluckte. Zögerlich schob sie sich vor ... Doch als sie das magische Tier erreichte, das bei ihrer Berührung ein herzerwärmendes Quieken von sich gab und sich zufrieden an ihre Handfläche schmiegte, ließ sie alle Begrenzungen hinter sich.

Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.

„Ja bitte. Zeig es mir."

Frydyr stieß ein euphorisches Brüllen aus, das die Berge erzitterten ließ. Er streckte die Schwingen, drückte sich vom Boden ab - und schoss gleichzeitig mit ihnen und allen Wesen in die Luft, rasend im Wind wie eine Kolonne, während Calida vor Schreck keuchte und Zaharian aufgedreht lachte. Die Welt wurde kleiner, schrumpfe wie Kiesel zusammen, und Calida versuchte, sich an irgendwas zu klammern ... „Augen auf", flüsterte Zaharian ... Dann sah sie die Welt aus einer neuen Perspektive.

„Das ist wunderschön", hauchte sie. Im Mantel der Nacht und des Mondlichtes lagen Tulan und die Berge unter ihnen, tief verschneit und funkelnd wie Wyrem-Steine. Calida stützte sich an Zaharians Hand und ging in die Knie, um ihre Heimat zu betrachten. Fern huschten Schatten durch die Berge, von fantastischen Wesen, und ihr Flugtier brummte wohlig, während es die Flügel streckte und sich anmutig in die Kurve legte. Der Drache tanzte mit den anderen Schneewesen durch die Nacht. Sterne glitzerten im unendlichen Eis und Bergschatten zogen an ihnen vorbei - gefährliche Wege wirkten plötzlich ganz klein.

„Wahnsinn!", entfuhr es ihr.

„Ich weiß." Zaharian löste die Hände aus ihrem Klammergriff und streckte die Finger. Der Sturm frischte auf, trieb Schnee und Eiskristalle in die Höhe, die durch einen Wink um sie tanzen. Im Schimmern der Nacht hatte es den Anschein, als hätte er die Sterne vom Himmel geholt. Er dirigierte sie still, senkte die Arme, vertiefte den Blick ... Und schleuderte den Schnee zum Himmelszelt, in einer Explosion aus glitzerndem Weiß, bis das Pulver auf sie rieselte und beide nach Luft schnappten. Calida vor Begeisterung; Zaharian, weil ihn die Show scheinbar etwas Kraft gekostet hatte.

„Spielereien", winkte er ab, als er ihren leuchtenden Blick sah. Doch als die Wesen schließlich ihren Flug Richtung Berggipfel lenkten und landeten, strahlte Calida immer noch.

„Ich bin bereit", beschloss sie und trat an den Eingang der Höhle, während sie den magischen Rochen - sie hatte beschlossen, sie vorerst so zu nennen - zum Abschied winkte. Ein fröhliches Dröhnen erfüllte die Nacht und ihr Herz. Sie würde nie wieder den schweren Weg in die Berge gehen. „Ich will so viel wie möglich lernen."

Der Drache landete abseits, mit sanft glühender Brust, als würde in seinem Herzen ein Feuer brennen. Zaharian lächelte. Etwas an ihm wirkte eigenartig, doch Calida konnte es nicht benennen.

„Gut, wenn du soweit bist ..." Er rieb sich die Hände und geleitete sie in ihr Geheimversteck. „Deine Drachin wartet bereits auf dich. Ihre Anwesenheit wird dir helfen, die Magie zu nutzen, bis sie endlich schlüpft und ihr beide frei seid."

„Drachin?" Calidas Herz machte einen Sprung.

Zaharian zwinkerte. „Ja. Die Schale leuchtete blau-silber-rosa-weiß - ein ziemlich sicheres Zeichen, dass sie ein Weibchen ist. Wir sollten jedoch abwarten."

Die Schatten der Grotte nahmen sie in Empfang. Frydyr kuschelte sich draußen in den Schnee, als wolle er sich hüten, bei ihren ersten magischen Versuchen anwesend zu sein, und sein Schnauben klang wie ein erwartungsvolles Viel Glück.

„Wie lange dauert es noch?", fragte sie voller Begeisterung.

Der Zauberer schmunzelte.

„Das weiß ich nicht. Aber eines ist sicher: Sie hat lange genug auf dich gewartet. Ich wette, sie kann es ebenso wie du kaum erwarten, das Licht der Welt und ihre neue Seelenverwandte zu erblicken."


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