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3 - Säcke voller Diamanten


Die Hacke knallte mit voller Wucht auf das Gestein. Funken sprühten. Ein monotones, dumpfes Hämmern echote durch die Gänge, wo die Jugendlichen arbeiteten, während der Schimmer hunderter Diamanten die Minen erhellte. Ein leises Lachen drang an ihr Ohr, während Calida schwungvoll ausholte und einen bläulichen Stein aus der Gesteinswand brach. Fasziniert betrachtete sie den Kristall.

Als sie heute Morgen aus dem Fenster geblickt hatte, waren ihr sofort die dunklen Wolken aufgefallen, die den Himmel bedeckten und sich um die Berge ballten wie gierige Mäuler. Ein Sturm zog auf, und er könnte tagelang andauern. Doch sie konnte nicht einfach aus Tulan verschwinden, denn sie waren eine zu eingespielte Stadt, um Routinen zu brechen. Die Sorge vor dem Entdeckt-Werden hatte sie schließlich dazu bewogen, ihrem Alltag zu folgen - selbst, wenn es bedeutete, den Vormittag mit dem Abbauen wertloser Steine zu vergeuden. Doch es gab ihr Zeit zum Nachdenken, und das war gut in Anbetracht dessen, was sie vorhatte.

„Okay, das reicht für heute!"

Luciens Stimme schallte durch den Stollen und holte Calida aus ihren Gedanken, wo sie furchtlos in die Höhe stieg und einem Wintertroll in seiner Höhle entgegentrat. Sie hoffte sehr, einen zu finden, ebenso wie sie betete, dass sein Atem kaum magische Aura hatte. Doch Märchen zufolge strahlte nur direkt praktizierte Magie gefährlich aus. Der Atem sollte also schwach genug sein, um keine Wachen zu alarmieren.

Das Klirren der Hacken verstummte. Angeregtes Gemurmel erfüllte die Tiefen und Fackelschein wanderte spielerisch über die Wände. Calida klopfte ihre Finger ab und blickte auf ihre Ernte, die gedankenverloren viel größer ausgefallen war als sonst.

Ein zufriedenes Lächeln huschte über ihre Lippen.

„Sehr gut, das habt ihr toll gemacht!", hörte sie da auch den Ruf. „Lasst uns sammeln, damit wir schnell ins Warme können!"

Luciens Klatschen holte die Jugendlichen zusammen. Calida schob ihre Überlegungen über Magie und Wintertrolle beiseite, griff nach ihrem Beutel und lief zum Zentrum, wo sich die Gruppe bereits versammelt hatte. In der Mitte, mit motivierendem Lächeln und ausladenden Bewegungen, stand der Junge und nahm Werkzeug entgegen. Luciens dunklen Haaren waren mit Staub bedeckt, die tiefblauen Augen leuchteten wie Wyrem-Steine. Calida schob sich unter die Menge, um Wladimir Belfreys Sohn zu betrachten.

Die Räte hatten Lucien einst die Verantwortung übertragen, die Arbeit der Jugendlichen zu organisieren, damit sie immer genügend Zahlungsmittel für wandernde Händler und Wachen hatten. Außerdem sollte er den Erwartungen seines Vaters gerecht werden. Allerdings ahnte dieser nicht, was Lucien selbst von der Aufgabe hielt ... Und das war der Grund, warum Bergbau tatsächlich Spaß machen konnte.

„Danke schön! Wer will den ulkigsten Diamanten zum Tagessieger krönen?"

Der Junge grinste und ging in Deckung, als Myles, sein bester Freund, ihm mit Schwung einen Leinensack vor die Füße warf.

„Ich", eiferte er und hielt einen der krummsten Edelsteine empor, die Calida je gesehen hatte. Die Form erinnerte an einen aggressiven Affen, den ein Wanderzirkus einst mitgebracht hatte. „Erkennt darin noch jemand unsere geliebte die Köchin Krunhilde?"

Myles ahmte ihr strenges Gesicht nach und lautes Gelächter brach durch die Reihen. Auch Calida grinste, obwohl sie sich gar nicht lustig machen wollte. Aber das Bild zu verdrängen war schwer, nun, wo sie die gekniffenen Augen und den mäkelig verzogenen Mund in den Kristallkanten erkannte.

Auch Lucien schnappte gespielt empört nach Luft. „Myles!", rief er, dann zwinkerte er. „Schmeiß doch nicht die Säcke. Du machst den Steinen Angst."

Das fast verebbte Gekicher bekam neuen Aufschwung. Die Jugendlichen begannen leichthin, ihre Ernten im Güterwagen zu sammeln, und ab und zu sah Calida weitere Diamanten in der Luft, die mit diversen Ideen kommentiert wurden.

„Das ist ein Froststern", sagte jemand.

„Ein Kaktus."

„Woher weißt du, wie ein Kaktus aussieht?"

„Ein Wolfshund."

„Ein Bärenbaby."

„Oh, ein Schneefossler!"

Die Jugendlichen kicherten. Einen magischen Fossler mit seinem grazilen Körper und dem luchsartigen Gesicht hatte natürlich noch niemand gesehen, aber magische Witze waren ein Ritual, das sie eingeführt hatten, um das Leben aufregender zu gestalten und ihre Welt neu zu erschaffen. Ein verbotenes Geheimnis, nur zwischen ihnen. Der Fosslerdiamant wanderte in den Wagen, wo er perfekt untertauchte.

„Keine witzigen Edelsteine?" Lucien stand plötzlich neben ihr und blickte sie neugierig an. Calida schüttelte den Kopf.

„Heute nicht, ich war in Gedanken", sagte sie.

Sie hätte tatsächlich keinen ihrer Wyrem-Steine benennen können. Dafür wusste sie, wie sie unbemerkt in die Berge kam. Lucien nahm ihren schweren Sack entgegen und pfiff durch die Zähne.

„Nicht schlecht, so in Gedanken will ich auch gerne sein. Hast du einen Schneeriesen gefrühstückt, der seine Kraft mit dir teilt?"

Das Grinsen brachte Calida zum Lachen. „Nein, aber einen Schneegnomen", scherzte sie zurück. „Der Riese ist weggerannt, bevor ich ihn erreichen konnte."

Als ob es je wahr sein könnte. Aber die Leichtigkeit tat gut und beflügelte ihr Innerstes, bis die Sorgen verblassten.

Lucien lächelte warm. „Verstehe. Na gut, aber morgen will ich einen besonders hübschen Stein von dir sehen. Du stehst in der Wertung zurück." Er zwinkerte und wandte sich ab, um den fast vollen Wagen zu sichern.

Calida blinzelte überrascht. „Seit wann haben wir eine Wertung?", fragte sie über das Gemurmel der anderen. „Und seit wann zählst du meine Punkte?"

Die Antwort war ein Lachen. „Du wärst überrascht."

Damit war er zwischen der Masse verschwunden und Calida wusste nicht recht, ob er auf ihre erste oder zweite Frage geantwortet hatte. Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte, wurde sie von der Traube Jugendlicher erfasst und im fröhlichen Strom durch die staubigen Gänge in die Freiheit getragen.

„Langweilerin." Myles stand plötzlich neben ihr und knuffte sie in die Seite. Calida zuckte zusammen. „Verbirgst du Geheimnisse oder magst du es bloß, mysteriös zu tun?"

Calida starrte ihn erschrocken an.

„Myles?", ertönte ein da ferner Ruf aus den Stollen.

„Ach, ich sollte ihm helfen." Widerwillig schien der Junge sich seinem Schicksal als entgegenkommender bester Freund zu beugen. Calida wagte kaum zu atmen, bis er verschwand. Das flackernde Licht der Fackeln wich dem natürlichen Tageslicht schneller, als ihren Augen lieb war, und ein verwirrender Schwindel erfasst ihren Geist. Diamanten, Schneestürme, Wintergeister, silberne Schwerter und Luciens amüsiertes Lachen kreisten durch ihren Geist, vermischt mit Myles Frage und den Sorgen ihrer Mutter, bis sie anrempelt wurde.

„Oh, tut mir leid." Ein Mädchen namens Sophie blickte sie an. „Alles okay?"

Calida schüttelte den Kopf. „Ja ... Nein", murmelte sie. Ihr Kopf dröhnte, die schwüle Luft erschwerte das Atmen.

Sophie blickte zum Himmel, wo dunklen Wolken immer dicker wurden. „Die Wetterfische prophezeien einen Sturm", wisperte sie. „Ich wollte vorschlagen, dass wir alle zu Endra gehen, etwas Warmes trinken, aber vielleicht ist Ausruhen tatsächlich eine gute Idee. Für uns alle ..."

Stürme brachten Wintergeister ... Im übertragenen Sinne. Calida nickte stumm, denn der Vorschlag war ihr recht, um ungesehen zu verschwinden.

„Blödsinn", schaltete Talitha sich da ein. „Der Sturm kommt erst morgen."

„Heute."

„Morgen."

Die Mädchen zankten, während sie über den Schnee davoneilten, und kalter Wind kroch unter Calidas Mantel. Wenn sie in die Berge wollte, musste sie jetzt. Bevor der Sturm losbrach.

Mit schnellen Schritten stürmte sie durch das Dorf. Die meisten Erwachsenen waren bei der Arbeit - niemand würde sie sehen. Calida spürte die prickelnde Vorahnung auf ihrer Haut und die kalte Sorge, die sie verdrängte. Ebenso wie den Rest der Welt. Sie hatte wenig Zeit. In ihrem Zimmer lagen bereits Handschuhe, dicker Mantel, Schal und Schwert bereit, und Calida packte alles ein, bevor sie sich aufmerksam neben ihr Märchenbuch kniete.

Alle Gedanken rückten in den Hintergrund, als sie die Zeichnung des molligen und von Eiskristallen überzogenen Wesens betrachtete.

„Wintertrolle hausen im Eis, wo Wolken den Boden berühren. Ihr Grunzen ertönt leis', ihr könnt es in euren Knochen noch spüren ..."

Mit einem tiefen Atemzug klappte Calida das Buch zu.

Halte dich fern von Magie. Magie ist gefährlich.

Calida sprang auf. Geschwind sammelte sie ihre Sachen, blickte ein letztes Mal in den Spiegel und verließ dem Raum. Ihrer schlafenden Mutter drückte sie einen Kuss auf die Stirn - ein Versprechen, so schnell wie möglich zurückzukehren - dann stand sie bereits vor der Tür.

Alle Bedenken rückten in die Ferne. Sie fühlte sich wie im Traum, während der Winter mit zarten Fingern durch ihre Haare strich und der Schnee ihre Wangen liebkoste. Es war die beste Zeit. Trotzdem spürte sie einen Widerstand, der sie zurückhielt.

Ein ungutes Gefühl, dass eine gewaltige Veränderung auf sie wartete, wenn sie die Schwelle zu den Bergen und damit ins Reich der Magie überschritt.

Tulan endete am Waldrand - die scharfen Felskämme und spitzen Gebirgsketten waren herrscherloses Land. Ohne Kontrolle, ohne Regeln. Ein grobes Heim gefährlicher Kreaturen, die niemand zu erlegen geschafft oder gewagt hatte, und trotz des Pelzes erschauderte sie.

Aber sie musste gehen. Wer würde sonst Veränderung bewirken? Calida stellte sich vor, wie nicht nur ihre Mutter, sondern künftig alle Erkrankten geheilt werden könnten. Wie der Dorfrat vielleicht zustimmte, dass es zwei Seiten einer Medaille gab, und wie neue Möglichkeiten folgten.

Es war eine Chance. Frische Hoffnung.

Ein edles Motiv für einen verbotenen Schritt.

Calida holte tief Luft, und bevor sie es sich anders überlegen konnte, stürmte sie los, quer durch das Dorf, den Wald und über die Ebenen, bis sie die Grenze erreichte. Die Berge zeichneten sich gigantisch vor ihr ab, im dämmernden Licht des hohen Nordens, und scharfer Wind bat sie ein letztes Mal ums Umkehren. Aber ihr Entschluss trieb sie voran. Die Kälte raubte ihren Verstand, verschlang ihre Gedanken und stellte sie stumm.

Sie hatte keine Zeit zu verlieren.

Calida betrat ehrfürchtig die gezackten Berge am Rande von Nadór, und damit gab es nichts mehr, was sie noch aufhalten konnte.

Es geht voran! Calida hat nun endlich die geheimnisvollen Berge Nadórs betreten und damit gibt es kein Zurück. Wird sie den Wintertroll und die heilende Magie finden? Oder ist es eine gefährliche Entscheidung?

Die nächsten Kapitel kommen nun regelmäßiger, versprochen, denn ich habe schon fleißig vorgearbeitet :D

Wenn euch das Kapitel gefallen hat, dann freue ich mich wie immer über eure Kommentare, Gedanken und Ideen! Hinterlasst auch gerne einen Stern, den kann Calida auf ihrer Reise gut gebrauchen. Und ich freue mich umso mehr!

Viel Spaß beim Lesen

- Isabell

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