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Der Hof ist leer, als ich ihn betrete.
„Kämpfen sie schon wieder?", frage ich den Schatzmeister, der sich auf den Stufen zu den Eingangstüren niedergelassen hat, das Schwert Illmande auf seinen Beinen balancierend.
„Ja. Sie sind erst vor kurzem los", antwortet er seufzend. Irgendwie erinnert er mich an den Arzt der Préidoren.
Ich atme entschlossen ein.
„Ich möchte es noch einmal probieren", sage ich mit fester Stimme. Der Schatzmeister steht auf.
„Bist du dir sicher? Viele haben es in der letztenWoche versucht und nicht einer hat es geschafft", fragt er nach.
„Ich bin mir sicher", erwidere ich. Mein Herz klopft bis zum Hals, als ich das Schwert entgegennehme.
Als meine Hand den Griff umfasst, kann ich einen warmen Herzschlag spüren. Überrascht weiten sich meine Augen. Der Herzschlag ist ruhig und regelmäßig, passt sich meinem eigenen an.
Ruhig atmend ziehe ich am Griff. Etwas silbernes schimmert am Ende des Griffes, als das Schwert langsam aus der Hülle gleitet.
Die Augen des Schatzmeisters werden groß, sein Mund bleibt offen stehen.
Staunend betrachte ich die dicke Klinge des Schwertes. Sie hat ihren ganz eigenen Glanz, der mich ein wenig an das Licht des Mondes erinnert.
„Es ist stumpf?", bringt der Schatzmeister schließlich heraus.
„Irgendwie habe ich so etwas erwartet", sage ich lächelnd.

Das Schwert Illmande. Das Schwert der Gerechtigkeit. Man kann es nur ziehen, wenn man für eine gerechte Sache kämpft und ein Herz rein von Hass besitzt.
Aber ein Name ist über die Jahre verloren gegangen.

Illmande, das Herz der Wüste.

Entschlossen stecke ich es in die Hülle zurück und gehe zu den Ställen. Die meisten Pferde sind nicht da, aber es werden für Notfälle immer ein oder zwei zurückgehalten.
Schnell sattle ich ein braunes Pferd, führe es auf den Hof und steige auf. Illmande an meine Hüfte geschnallt.
„Was – was habt Ihr jetzt vor?", fragt der Schatzmeister verwirrt.
„Ich werde diesen Krieg beenden", sage ich und treibe mein Pferd an. Die Hufe klappern auf dem Steinboden, auf die offenen Tore zu.
Der Sand verschluckt die Geräusche der Hufe. Schnell lenke ich das Pferd nach links. Weiter vorne kann ich bereits die beiden Armeen gegeneinander kämpfen sehen. In einem weiten Bogen reite ich um das Schlachtfeld herum, bis ich genau an der Grenze zwischen den beiden Armeen ankomme. Ich gleite vom Pferd und schicke es zurück zum Schloss. Dann ziehe ich mein Schwert. Erneut kann ich den Herzschlag in meiner Hand spüren. Ich warte, bis es sich meinem angepasst hat. Sofort reagiert die Wüste. Der Sand um mich herum bewegt sich, als hätte er nur auf mich gewartet. Ich kann nicht verhindern, dass sich meine Mundwinkel nach oben ziehen.
Ich atme noch einmal tief ein. Langsam hebe ich das Schwert hoch in die Luft, beide Hände am Griff.
Mit einem Zischen saust es nach unten in den Sand. Der verhärtet sich augenblicklich, breitet sich nach vorne aus. Der Sand treibt die beiden Armeen auseinander, verhärtet sich und bricht auseinander. Ein breiter Riss klafft in der Mitte der Wüste.
Mit einem Schlag wird es ruhig. Keiner wagt es, die Stille zu unterbrechen. Nur der Sand gibt noch Geräusche von sich. Der verhärtete Fels bröckelt ein wenig, kleine Steinchen fallen in die tiefe Schlucht.
Langsam fange ich an zu laufen. Genau auf die Schlucht zu. Der Sand unter meinen Füßen sorgt für einen Weg, der zerbricht, sobald mein Fuß ihn verlässt. Ich komme dem Schlachtfeld immer näher und nach und nach richtet sich die Aufmerksamkeit von jedem einzelnen auf mich.
Ich erkenne den Hauptmann, die Soldaten aus meiner Truppe und auch ein paar andere vom Sehen.
Auf der anderen Seite kann ich Maximilian erkennen. Raphael hockt weiter hinten, eine Lichtkanone über der Schulter. Und sogar Luzifer ist zwischen den Soldaten. Den Rest habe ich auch schon ein paar mal gesehen.

7052 Soldaten. Und alle starren mich an.

Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich nicht darüber nachgedacht habe, was ich sagen soll. Ich schlucke, während ich ihnen immer näher komme und schließlich in der Mitte der Schlucht genau zwischen den beiden Armeen anhalte.
Die Blicke um mich herum sind verwirrt, sprachlos, ungläubig, fassungslos.
Dann richten sich meine Augen auf den Hauptmann. Er sieht mich erwartungsvoll an. Der Streit von vorhin ist mit einem Schlag unwichtig geworden.
„Ich will, dass ihr mir alle zuhört und genau das tut, was ich sage", befehle ich entschlossen und lasse meinen Blick über jeden einzelnen Soldaten schweifen. Der Herzschlag der Wüste beruhigt mich. Lässt mich klar denken: „Wenn ihr an euer Zuhause denkt, was seht ihr da? Ein Haus? Nein. Ihr seht eure Familie. Eure Eltern, eure Geschwister, eure Frau, euren Mann. Vielleicht sogar eure Katze, oder euren Hund. Und jetzt fügt euch selbst in dieses Bild mit ein. Stellt euch ihr Lachen vor, während ihr bei ihnen seid. WEIL ihr bei ihnen seid. Erinnert euch an alle Unterhaltungen, an all die Sorgen, die ihr ihnen bereitet, während ihr für euer Land – und gleichzeitig um euer Leben! - kämpft.
Und jetzt denkt ihr euch aus diesem Bild wieder heraus. Wie sähe ihr Leben wohl ohne euch aus? Wenn ihr hier sterbt, wie würden sie reagieren?
Sie weinen, sie trauern und sie fühlen einen Schmerz, der noch viel schlimmer ist, als der Tod.
Und jetzt denkt daran, dass ihr eurer Familie genau das antut.
Und wofür? Für euer Land? Für euren König?
Niemand will Krieg! Alle wollen nur mit ihrer Familie in Sicherheit leben, aber das ist im Krieg nicht möglich.
Nicht der König hält das Schicksal eures Landes und eurer Liebsten in der Hand. Das seid ganz allein ihr. Jetzt und hier entscheidet ihr, ob ihr eurer Familie weiteren Sorgen aussetzt, euer Land weiter in Gefahr bringt. Oder ihr beendet diesen Krieg, lasst eure Könige verhandeln, ein Kompromiss schließen und endlich das tun, weshalb ihr ihnen erlaubt, euch zu regieren."
Unsicher ende ich. Reicht das? Bin ich zu ihnen durchgedrungen?
Mit einem Klirren landen zwei Schwerter auf dem harten Sand. Überrascht sehe ich von links nach rechts.
Der Hauptmann und Maximilian. Beide haben ihre Schwerter zu Boden geworfen. Wie eine Welle breitet sich ihr Vorbild aus. Immer mehr Schwerter landen auf dem Boden. Getuschel wird laut. Die Soldaten fangen an zu diskutieren, sich auszutauschen und ... ich kann einige von ihnen tatsächlich lächeln sehen.
„Wir werden unseren König holen", ruft Maximilian laut und ich drehe mich zu ihm. „Wir werden ihn holen, damit er mit eurem König reden kann."
„Wie lange werdet ihr brauchen?", frage ich erleichtert.
„Vielleicht eine Woche, oder mehr. Es ist ein langer Weg zu unserer Hauptstadt", erwidert er grinsend.
„Und wir werden unserem König davon berichten", mischt sich der Hauptmann der ranghöheren Truppe ein. „Zu viert werden wir ihn schon überzeugen können."
Er grinst ebenfalls und sieht zu den anderen Hauptmännern, die zustimmend nicken.
Erleichtert sinken meine Schultern herab. Ich stecke das Schwert weg und die Schlucht schließt sich wieder. „Das hast du gut gemacht", lobt mich der Hauptmann lächelnd. „Vielleicht kehrt sogar das Lachen in unsere Stadt zurück."
Ich grinse breit. Ich kann nichts dagegen machen. Meine Mundwinkel ziehen sich einfach nach oben. Ich fühle mich unglaublich leicht und glücklich.
„Rebecca!", jubelt Raphael und umarmt mich. Überrascht klopfe ich ihm auf den Rücken.
„Äh, ... hallo, Raphael?", sage ich unsicher.
„So so, kaum Kontakt, huh?", zieht mich der Hauptmann auf. Die Stimmung unter den Soldaten ist allgemein ausgelassen, obwohl noch gar nichts entschieden wurde. Es fühlt sich einfach an, wie ein kleiner Sieg. Und zwar ein Sieg ohne Verlierer ...

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