Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 14 - Das mit Hermes Albtraum

»Und warum?«, frage ich.

»Daniella. Hast du jemals ein Computerlaufwerk aufgeschraubt?«, stellt Hermes als Gegenfrage. Milan steht immer noch auffordernd vor Hermes, sodass sich dieser zur Seite lehnen muss, um mich anzuschauen.

»Nö, wieso sollte ich?«

»Genau. Wieso solltest du? Uns Nutzer interessiert nicht, welche Form die Grafikkarte hat oder in welchem Licht der Prozessor am besten scheint. Uns Nutzer interessiert das, was uns von der Sinn ergebenden Benutzeroberfläche entgegenleuchtet. Die Apps, das Hintergrundbild, das schöne Design.«

»Aber das ist doch das ganze Handy. Wo soll denn da die Hardware sein und wofür ist die gut?«, frage ich verwirrt.

»Was ist denn das für eine blöde Frage?« Milan schaut mich verwirrt an und tritt netterweise einen Schritt zur Seite, sodass Hermes sich wieder richtig hinsetzen kann, bevor der Stuhl umkippt.

»Es gibt keine dummen Fragen nur ...«, beginne ich. Milan unterbricht mich und vervollständigt den Satz: » ... nur dumme Antworten. Du hast Recht.

Die Hardware ist essenziell für ein Handy. Es ist sogar eigentlich unabstrakter als die Software. Das sind die sichtbaren Bausteine, die man anfassen kann. Das, woran man herumschrauben kann. Das Handy besteht ja nicht nur aus Apps, es ist ja auch ein echter materieller Gegenstand. Irgendwas muss das Ding ja am Laufen halten.«

»Ah okay«, sage ich und nicke staunend. »So hab ich das noch nie betrachtet, aber macht voll Sinn. Dann lass uns die Hardware suchen!«

Hermes stößt nur ein verweifelten Laut aus und nimmt die Füße vom Tisch.

»Na gut. Nur wenns sein muss. Ich weiß, wie wir zur Hardware kommen.«

Bevor er auch nur ansatzweise das Wie erklärt hat, ahne ich schon, dass es mir nicht gefallen wird. Ich soll Recht behalten.

Hermes beginnt in der Luft zu schnuppern und stellt sich drei Meter entfernt fast neben die glibbigere Wackelpuddingwand. Dann winkt er uns zu sich.

»Genau hier. Dany, du weißt, was gleich zu tun ist.«

»Ach so?«, frage ich.

»In die Luft springen und festhalten.«

»Ich auch?«, fragt Milan.

»Wenn du zur Hardware willst, dann schon.«

Die Details darüber, wie wir gesprungen sind, uns an den elektronischen Blutzellen festhalten und laut kreischen, erspare ich euch. Nur, dass sich der Punkt ›laut kreischen‹ ausschließlich auf Milan und mich bezieht. Der Wortlaut ist wie folgt: »Ahhhhhhhhhh« und »Wie geiiiiil.« Wem ihr welchen Satz zuordnet, ist euch überlassen.

Wenig später habe ich wieder festen Boden unter den Füßen und öffne meine Augen. Grüne Ranken sprießen aus dem feuchten Erdboden und schlängeln sich um dekorative Leitungsrohre, die ein Labyrinth mit den Bäumen bilden. Ein grauer Himmel wölbt sich über uns. Hinter der dicken Wolkenwand muss irgendwo noch die Sonne versteckt sein, aber wahrscheinlich ist sie beleidigt, weil ihr die Sicht genommen wurde und strahlt deswegen ein bisschen weniger hell. Um die Umgebung mit einem Wort auszudrücken: Es sieht abenteuerlich aus.

Warum mir ausgerechnet dieses Adjektiv in den Kopf gekommen ist, wird mir klar, als ich die leise heorische Musik bemerke.

»Und hier soll die Hardware versteckt sein?«, frage ich und ziehe eine Augenbraue hoch.

»Ja. Ich bin mir sicher, die Blutzelle wollte zur Hardware.«

»Los geht's!« Milan stapft als erster los und dreht sich dann um, als wir nicht folgen. »Wollen wir jetzt endlich hier raus, oder nicht?«

Ich nicke zustimmend und folge ihm.

»Was ist mit dir, Opi?«, fragt Milan Hermes. Widerstrebend folgt der Alte uns. Dass er wieder seinen Mantel anhalt, fällt mir erst ein paar Sekunden später auf. Wo kommt der denn plötzlich her?

Ein Schauer läuft über meinen Rücken. Was, wenn er doch die Wahrheit sagt? Was, wenn er wirklich ein Gott ist?

Ich schiebe den Gedanken beiseite. Blödsinn. Das wäre ja so absurd, als würden Menschen auf Elektronengröße Schrumpfen und in einem Handy gefangen sein.

Im Gebüsch raschelt es und ein leises Quietschen ertönt hinter uns. Ich drehe mich um. Hermes starrt auf eine Stelle im Gebüsch und zittert am ganzen Körper. Als er meinen Blick bemerkt, reißt er sich wiederstrebend los.

»Ich hasse Natur«, erklärt er. »Es ist, als hätte jemand alle meine Albträume in diesem Raum zusammengeworfen.«

»Du hast ja ziemlich friedliche Albträume«, bemerke ich.

»Es geht darum, was man nicht sehen kann. Die winzigen Insekten mit den gruseligen Augen. Oder die Rohrmonster, die bestimmt durch diese Leitungen kriechen. Oder böse Wölfe, die hinter dem Gebüsch lauern!«

»Nicht hilfreich!« Ich laufe ein bisschen schneller und halte mich nah an Milan. Aber nicht zu nah - nicht dass man glauben könnte, ich hätte von diesem blöden Gerede auch Angst bekommen.

»Also ich glaube nicht, dass das hier ein Albtraum ist«, sagt Milan und zwinkert mir zu. »Mir gefällt der Traum.«

Ich schaue peinlich berührt weg. Wir laufen ein paar Schritte und das Laub raschelt unter unseren Füßen. Kühler Wind erfasst uns und ich spüre, wie meine Hand kurz Milans berührt. Ich spiele mit dem Gedanken, nach seiner zu greifen. Dann erinnere ich mich daran, dass ich einen Freund habe. Und dass ich in seinem Handy bin. Aber eine Hand zu halten, heißt noch gar nichts. Wenn ich allerdings vorher darüber nachdenke, dass ich es besser nicht machen sollte, dann bedeutet es doch etwas. Oder nicht?

»Da müssen wir bestimmt hin«, reißt Milan mich aus meinen Gedanken und deutet auf ein hölzernes Dach, welches durch die Äste schimmert.

Er behält Recht. Ein bisschen zu viel Recht, denke ich, als ich die drei riesige Schilder mit den Pfeilen darauf sehe.

Hier lang zur Hardware, steht auf dem direkt über der massiven Holztür.

»Irgendwas stimmt hier nicht«, sage ich und schüttele den Kopf. »Warum sollte die Hardware in einer Hütte in einem Jungle versteckt sein?«

»Vor allem, weil versteckt im Zusammenhang mit den Schildern nicht mal wirklich passt«, ergänzt Milan.

»Egal. Wir sollten uns darein begeben. Da gibt es weniger Insekten.« Hermes drängelt sich an uns vorbei und drückt die Türklinke hinunter. Sie lässt sich nicht öffnen. Er rüttelt mehrfach daran und seufzt. »War doch klar. Natürlich ist sie verschlossen.«

Als besagte Tür hell zu leuchten beginnt, stolpern wir zurück. Ich muss die Augen zusammenkneifen, geblendet von dem plötzlichen Licht. Ein hohes Sirren mischt sich zu den rhythmischen Abenteuermelodien der Instrumente.

Nach und nach krabbeln kleine Insekten über die Tür und bilden einen dunklen Kontrast zu der jetzt sehr hellen Tür. Hermes weicht weiter zurück.

»Ich sag es doch. Mein Albtraum!«

Milan und ich wechseln nur einen Blick und er grinst. »Sicher, Opi«, sagt er über die Schulter.

»Oha!«, staune ich, als die Krabbeltiere sich nach und nach zu Buchstaben formen. »Hier steht was.«

»Du brauchst einen Schlüssel, du pséftis. Viel Spaß beim Suchen. Tipp: Er ist nicht im Wald versteckt.«

Hermes murmelt etwas auf Altgriechisch und stampft mit dem Fuß auf. Dann läuft er zu einem Baumstumpf und lässt sich darauf fallen. »Worauf wartet ihr? Los! Sucht den Schlüssel!«

Als er unsere kritischen Blicke bemerkt, fügt er hinzu: »Ich halte Wache. Ab gesehen davon tun mir meine Beine weh.«

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro