Die Geschichte von Captain Louis Palmer

„Okay, Cap – die Kamera läuft. Sagen Sie, was Sie sagen möchten."

„Was immer ich sagen möchte?

Nicken.

„Das ist ziemlich schwer." Kopfkratzen. „Ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll. Robby ist tot und ich hab seine Medaille bekommen – die, die er eigentlich verdient hätte. Sie haben sie mir gestern gegeben. Da hat die Sonne geschienen und alle haben ihre Ausgeh-Uniform angehabt. Es war eine große Feier – als würde es irgendwas bedeuten." Verächtliches Lachen. „Sie haben sie mir gegeben, als wäre das Stück goldüberzogenes Metall was besonderes. Irgendwie ist es das ja auch – sonst wäre es nicht die 'Metal of Honor'. Man hat dann dieses Gefühl, wenn man diese blaue Schachtel in die Hand bekommt, wenn sie einem dann die Nadel durch das Jackett stecken und einen anlächeln, als hätte man gerade die Welt gerettet. Dann ist man schon stolz.

Dann lächelt man zurück, schüttelt Hände, posiert für ein Foto und sobald man die Bühne wieder verlässt. Da vergeht der Stolz – diese fünf Minuten Ruhm."

Pause.

„Robby ist tot. Ich glaube, dass ich seine Medaille nicht verdient habe. Sie gehörte ihm, er hätte diese fünf Minuten Ruhm haben sollen. Ihm hätten sie die Anstecknadel durch das Jackett drücken sollen. Nicht die Kugeln, die er stattdessen bekommen hat. Es war meine Schuld. Er war in meinem Team – der kleine Robby. Ich hätte ihn beschützen müssen – das war meine Aufgabe und ich habe sie nicht erfüllt.

Wenn man eine Mission erfolgreicher beendet als erwartet, dann redet keiner über das, was man dabei verloren hat. Da wird nur darüber geredet was man gewonnen hat."

Trauriges Lächeln.

„Ein goldüberzogenes Stück Scheiße habe ich gewonnen. Verloren habe ich ein ganzes Leben. Verloren hat Robby sein ganzes Leben und es ist widerlich dafür ausgezeichnet zu werden. Ich denke, dass ich sie zurückgeben werde. Das hätte jeder getan."