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15| Streits, Nüsse, ein leerer Akku und Ladekabel mit Handtüchern

Am Morgen des sechsten Tages unserer Reise wurde ich durch den aufkommenden Lärm von draußen geweckt. An den Stellplätzen um uns herum krochen die ersten Gäste aus ihren Zelten oder Wohnwagen und machten sich auf den Weg zu den Sanitäranlagen, zumindest klang es danach. Ich rollte mich seufzend zur Seite und war kurz überrascht, dass ich nicht gegen jemanden stieß, ehe mir wieder einfiel, dass Elian draußen auf der Wiese schlief.

Bei dem Gedanken, dass er gerade etwas ungläubig von den anderen Gästen angestarrt wurde, da das Zelt nur gut zwei Meter entfernt stand, musste ich unwillkürlich breit grinsen und machte mich müde und etwas verspannt daran, aus dem Zelt zu krabbeln. Meine Vermutung sollte sich bewahrheiten, denn einige der Menschen schauten etwas verdutzt auf den im Gras liegenden Boxer, dessen Schlafsack neben ihm lag. Anscheinend hatte er sich im Schlaf umgedreht und die improvisierte Decke einfach liegen lassen. 

Kichernd ging ich zu ihm und stupste ihn an der Schulter an, um ihn wach zu bekommen. Philip und Sara schliefen anscheinend noch, zumindest war der Reißverschluss ihres Zeltes zugezogen und auf die Entfernung waren auch keine Geräusche zu hören. Elian drehte sich stöhnend um und nuschelte etwas Unverständliches, ehe er sich in seinen Schlafsack einrollte und kurz darauf wieder regungslos liegen blieb. Ich versuchte ihn ein weiteres Mal zu wecken, denn wir wollten heute schließlich noch irgendwo ankommen und er war wohl derjenige, der am längsten zum Aufstehen brauchen würde. Dieses Mal atmete er tief durch, drehte sich immer noch im Halbschlaf in meine Richtung und öffnete müde seine Augen.

"Musst du mich unbedingt wecken?", fragte er mit rauer Stimme und sein Tonfall klang mehr als genervt. "Du liegst mitten auf einer Wiese und brauchst wahrscheinlich am längsten von uns allen zum Aufstehen und wenn wir heute noch irgendwo ankommen wollen, sollten wir alle bald mal aufstehen", rechtfertigte ich mich und der Boxer schien erst jetzt zu bemerken, dass er im Freien übernachtet hatte und murmelte: "Warum liege ich auf einer Wiese?", fügte dann aber etwas lauter und mürrisch hinzu: "Ich habe Kopfschmerzen und die Nacht war nicht wirklich erholsam, weil ich ja gestern zwei Bier getrunken habe, woran du dich vielleicht auch hättest erinnern können, bevor du mich weckst." "Du hättest doch keine zwei Bier trinken müssen, das war doch deine eigene Schuld!", erwiderte ich langsam sauer. "Ach ja, und wer hat gestern sein Bier nicht trinken wollen?", konterte Elian. "Du hättest es doch vorher gar nicht erst kaufen müssen. Schon mal daran gedacht, Schlaubi?" "Du bist so eine Spaßbremse, weißt du das? Was ist denn dabei, ein bisschen Alkohol zu trinken?" Diese Aussage traf mitten ins Herz. Er verstand nichts, aber auch rein gar nichts von dem, was in meinem Kopf vor sich ging. "Du verstehst auch echt gar nichts. Vielleicht bist du auch einfach ein Mensch, der seine Sorgen im Alkohol ertränkt! Vielleicht bist du ein Säufer und merkst es nicht mal!", schrie ich, während mir die ersten Tränen über die Wangen liefen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, meine Kehle war staubtrocken, mein Kopf fing vor Schmerzen zu pochen an und weitere Tränen traten mir in die Augen. "Dann geh halt! Geh und komm wieder, wenn du wieder normal bist, Alex!", brüllte Elian und ich sah in seinen Augen, wie die Wut immer stärker in ihm aufstieg. Weinend und bebend zuckte ich gleichgültig wirkend mit den Schultern, machte auf dem Absatz kehrt, schnappte mir stocksauer meinen Rucksack aus dem Zelt und rannte vom Campingplatz. Dass sich gerade wahrscheinlich die Blicke vieler anderer Gäste in meinen Rücken bohrten, interessierte mich nicht. Ich musste weg hier, ich brauchte Luft zum Atmen.

Einige hundert Meter vor dem Gelände kam ich keuchend zum Stehen. Die Hände auf die Knie gestützt nahm ich ein paar tiefe Atemzüge und blickte mich um. Ich stand auf dem freien Feld, hinter mir lag der Campingplatz und um mich herum befand sich in alle erdenklichen Richtungen nur identisch aussehende Einöde. Was sollte ich jetzt machen? Schon mal losgehen und hinterher auf die anderen warten, war eine Möglichkeit. Doch mir hing der Magen ziemlich in den Kniekehlen, also entschied ich mich dazu, mir erstmal etwas Essbares einzuverleiben.

Dazu wollte ich mich erst ein bisschen vom Campingplatz entfernen, denn so war die Chance geringer, dass mich Elian direkt sah, würde er nach mir suchen. Denn vor ihm wollte ich gerade meine Ruhe haben. 

Ich lief an einigen Felder entlang und gelangte kurz danach in ein kleines Waldstück, wo ich mich auf einem Baumstumpf niederließ, meinen Rucksack absetzte und darin nach etwas zu essen kramte. Ich stieß auf einen Müsliriegel, eine Packung Nüsse, ein Fladenbrot und eine Flasche Wasser. Ich biss zuerst vom Fladen ab, schob mir zwischendurch einige Nüsse in den Mund und als Nachtisch diente der Müsliriegel.

Eine Weile saß ich kauend auf dem Baumstumpf und blickte gedankenverloren in die Natur. Um mich herum standen viele Bäume, die sich in der leichten Sommerbrise wiegten und dahinter lagen hektarweise Felder. Hier in der Idylle fühlte ich mich einigermaßen befreit, doch meine Gedanken kreisten. Ich wusste nicht, ob ich wieder zurückgehen oder lieber noch warten sollte. Wenn ich nun zurückging, würde ich riskieren, Elian zu begegnen und er war gerade nicht derjenige, den ich unbedingt sehen wollte. Ja, es war nur ein einfacher Streit gewesen, aber ich hatte mir gerade die Gefühle zu ihm eingestanden und jetzt stritten wir uns völlig aus dem Nichts. Dabei hatte ich ihm heute eigentlich meine Gefühle gestehen wollen, aber so konnte ich das wohl knicken. Und er hatte zusätzlich noch Alkohol als ungefährlich bezeichnet. Und wenn ich mir meine Schwester so anschaute, war meine Reaktion auf seine Aussage mehr als gerechtfertigt gewesen. Auf der anderen Seite konnte ich nicht bis um Mitternacht schmollend in einem Waldstück sitzen und darauf hoffen, dass mich die anderen finden oder einfach auf dem Campingplatz bleiben würden, bis ich mich dazu entschließen würde, nicht mehr sauer zu sein.

Also rappelte ich mich schließlich auf und setzte mir mein Monstrum von Rucksack wieder auf den Rücken. Ich hatte mein Handy nicht in meiner Hosentasche und auch keine Uhr an meinem Handgelenk, deswegen hatte ich keine Ahnung, wie viel Uhr es bereits war und wie lange ich gefrühstückt hatte. Und laut meines schlechten Zeitgefühls konnten entweder zwanzig Minuten oder eine Stunde vergangen sein. Wie in Zeitlupe setzte ich einen Fuß vor den anderen, denn eigentlich wollte ich den anderen nicht über den Weg laufen. Doch gleichzeitig wusste ich, dass ich alleine genauso wenig wie meine Mitreisenden an mein Ziel kommen würde, denn ich war diejenige, die normalerweise einen ungefähren Plan hatte, in welche Richtung wir gehen mussten und in welchen Ort wir als nächstes kommen würden. Und ohne meine Gefährten wäre ich wohl schon lange vor Langeweile und Demotivation gestorben, denn zu viert war immer etwas los und es wurde nie öde. Und doch breitete sich ein kneifendes Gefühl in meiner Magengegend aus, wenn ich daran dachte, dem Boxer über den Weg zu laufen. Zwar war ich äußerst gut darin, Streits anzuzetteln und sie auszutragen, aber ich hasste es, sie danach auch wieder zu beenden und mich zu entschuldigen. Ich wollte mir meine eigenen Fehler einfach nicht so recht eingestehen und schob die Schuld gerne auf mein Gegenüber, was Kompromisse mit mir schließen sicherlich nicht einfacher machte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die meinetwegen auch noch eine Weile länger hätte dauern können, erreichte ich wieder das Gelände des Zeltplatzes. Das Herz rutschte mir in die Hose, als ich zwischen den Zelten und Wohnwagen hindurch zu unserem Platz ging. Doch meine Augen weiteten sich, als ich feststellen musste, dass die Zelte abgebaut waren und ich alleine auf dem grünen Fleck Erde stand. Die drei schienen tatsächlich ohne mich weitergegangen zu sein und ich wusste beim besten Willen nicht, ob ich darüber jetzt glücklich oder betrübt sein sollte. Um wirklich sicherzugehen, dass ich nicht den falschen Platz erwischt hatte, suchte ich fast das ganze Gelände ab, entdeckte aber weder einen roten Lockenschopf, noch zwei große Männer in der Nähe zweier Zelte.

Etwas resigniert stellte ich meinen Rucksack auf dem Boden neben mir ab und kramte etwas in Gedanken versunken darin herum, bis ich durch Zufall mein Handy herauszog. Und dann kam mir eine rettende Idee, auf die ich eigentlich schon viel früher hätte kommen können. Ich hätte Philip oder Sara einfach anrufen können und ihnen sagen können, dass sie auf mich warten sollen, bis ich wiederkomme. Und nun konnte ich einen der beiden anrufen, um mich zu erkundigen, wo meine Truppe steckte. Gerade als ich zum Telefon greifen wollte, bekam ich die Benachrichtigung, dass mein Smartphone noch drei Prozent Akkuleistung hatte. Mit einem Seufzer ließ ich meine Hand sinken und richtete meinen Blick wieder auf den Rucksack vor mir, ehe mir meine Powerbank wieder einfiel.

Leider stellte auch diese sich, so es der Zufall wollte, als leer heraus und sie konnte nicht gleichzeitig in der Sonne aufgeladen werden und ein anderes Gerät laden. Also packte ich meine Sachen wieder zusammen und machte mich auf den Weg zur Anmeldung, um die Chance zu bekommen, meinem Handy ein paar mehr Prozente Akku zu spenden.

Dort angekommen, musste ich erstmal eine Weile warten, denn der Rezeptionist war gerade selbst auf dem Platz unterwegs und die Anmeldung war deshalb nicht besetzt. Als ich schon mit dem Ellenbogen auf den Tresen und den Kopf in die Hände gestützt an der kleinen Holzbude am Eingang des Geländes lehnte, kam endlich ein kleiner, glatzköpfiger Mann von der Seite angelaufen und stellte sich an den Stand. "Tut mir leid, dass das so lange gedauert hat. Ich musste nur gerade noch einige Dinge klären. Stehen Sie hier schon lange? Was kann ich denn für Sie tun?", plapperte er in gebrochenem Deutsch und völlig aus der Puste. "Keine Ursache, so lange stehe ich hier noch nicht. Ich müsste mal mein Handy aufladen", antwortete ich mit einem möglichst freundlichen Lächeln, obwohl meine Nerven schon stark strapaziert waren und hielt wie zur Bestätigung meiner Aussage mein Smartphone in die Höhe.

Gerade, als der Mann etwas antworten wollte, tippte mich jemand an der Schulter an und ich drehte mich abrupt um. Ich blickte in das Gesicht eines braungebrannten, jungen Mannes, der mir nur mit einem Handtuch bekleidet und einem charmanten Lächeln auf den Lippen ein Ladekabel vor die Nase hielt und sagte: "Also ich glaube, ich hätte da was für dich."

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