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Apophis lässt ihr Zeit das alles zu verdauen und ihr Hirn arbeiten zu lassen. „Anubis ist auf der Suche nach dir und nur ich weiß wo du bist. Solltest du dich bei diesem Kampf einmischen könnte es nicht nur das Ende ALLER hier lebenden Menschen sein, sondern auch deines. Und zwar komplett, ohne dass du irgendetwas machen kannst, von mir ganz zu schweigen. Wir können froh sein dass Osiris sich nicht persönlich auf die Suche macht, sondern es wirklich nur Anubis ist. Also hast du verstanden dass das, was ich dir gesagt habe, in deinem Kopf angekommen ist und du dich nicht einmischen wirst? Egal was die anderen von dir verlangen!" Charly sieht auf den Boden und leckt sich unsicher über die Unterlippe. Es wird Chaos kommen, das Land, die Leute und die Häuser hier werden brennen. Es wird gemordet und sie darf nichts dagegen machen. Das widerspricht ihrem Pflichtbewusstsein auf allen Ebenen! „Weißt du ob Marik und Alnasir... auch draufgehen? Und Sitara?" Daraufhin schüttelt er nur den Kopf. „Ich habe nur ein Schicksal in der Hand, Charly. Und ich werde alles versuchen damit du mir nicht draufgehst." Ist sie irgendwie wichtig für den weiteren Verlauf? „Warum? Warum, Apep? Warum bin ich dir so wichtig, dass du dich sogar über Anubis hinwegsetzt?" Der schwarzhaarige rollt seinen Schlangenkörper ein wenig ein und lässt sie so in der Mitte sitzen. „Weil du der erste Mensch bist der mir wirklich vertraut, der mir dankbar ist und der mich sogar verteidigt obwohl du weißt wie ich bin, was ich bin und was meine Tätigkeiten sind. Alle anderen haben immer nur anderen Göttern gedankt und selbst als ich mich ihnen gezeigt habe, haben sie mir nicht glauben wollen. Du... bist die erste Person die mir Menschlichkeit entgegen bringt. Güte. Du verhältst dich- Du verhältst dich mir gegenüber komplett normal! Keine Anbetungen, keine Flüche, nichts." Charly sieht zu ihm hoch und verzieht so ein wenig das Gesicht. „Was für Arschlöcher...! Komm her!" Sie breitet ihre Arme aus, was ihn verwirrt den Kopf schief legen lässt. „Was hast du vor." Entgeisterung breitet sich auf ihrem Gesicht aus. „Nennt sich Umarmung, Apep." Sollte er sich wirklich von einem Menschen umarmen lassen? „Glaub mir, du brauchst so etwas einmal. Zuneigung und so. Und zwar ohne einen miesen Hintergedanken." Immerhin ist er der Gott von Chaos und Finsternis, er wird angebetet wenn man genau diese Dinge braucht. Überrascht kippt sie fast nach hinten als er sich dazu herab lässt sich von einem Menschen umarmen zu lassen und er ein wenig vorschnell ist. Apophis kann sie noch auffangen bevor sie aus der Sicherheit des eingerollten Schlangenkörpers fällt und bekommt gleich darauf die Umarmung zu spüren. Um es ihr ein wenig leichter zu machen und selbst ein wenig mehr davon genießen zu können, schrumpft er sich zu einer normalen menschlichen Größe, zumindest was den Oberkörper angeht. Er kann ihr Herz spüren, die Brüste die gegen seine eigene Brust drücken. Die Wärme die sie abgibt und auch die warmen Hände auf seinem Rücken. Die blauen Haare die zwar gefärbt sind, aber wohl nie wieder das alte dunkelbraun annehmen werden welches sie einst einmal waren. „Warte... ein bisschen gemütlicher!" Sie sollte nicht so verdreht da sein und für ihn ist es auch nicht so angenehm, weswegen er sich komplett einrollt und Charly somit nicht nur geschützt vor Feinden wäre, sondern auch ein wenig vor der Kälte. Die junge Frau hingegen lässt das alles zu und liegt schon halb in dem Gewirr aus dem einen Schlangenkörper, Apep hat sie immer noch im Arm. Leicht amüsiert schmunzelt sie und entspannt sich wirklich. „Weißt du... wenn du eine Frau so verführen solltest und sie lässt sich das alles gefallen, dann solltest du sie behalten. Das Weib kann einiges ab." Damit hat sie die gemütliche Stimmung zerstört und er lässt sie los, legt sich auf seinen eigenen Körper neben sie. „Wer hat gesagt dass ich jemals eine Frau brauche?" Charly legt sich eine Hand auf den Mund und sieht ihn entschuldigend an. „Sorry! Mein Fehler! Du kannst meinetwegen auch einen Mann verführen!" Sein Mund klappt auf und er starrt sie direkt an, ehe er den Kopf schüttelt. „Das ist es nicht, Männer sind nichts für mich. Ich verstehe das ganze Theater auch darum nicht warum es so wichtig wäre wer wen im Bett hat. Warum sollte ich überhaupt eine Partnerin brauchen? Kein Menschenleben geht so lange wie das eines Gottes, ein Wimpernschlag und es ist vorbei. Warum sollte ich mich emotional an jemanden binden der gleich wieder tot ist?" Da muss sie ihm zustimmen. „Gut, der Punkt geht an dich." Sie streckt sich und dreht sich einfach auf den Bauch, legt ihren Kopf zu ihm gedreht auf ihre Unterarme. „Aber so ein wenig Ablenkung... Vielleicht wirst du auch ein wenig ruhiger und bist nicht immer so angespannt." Leicht empört zieht er eine Augenbraue hoch. „Ich bin nicht angespannt!" Seufzend schließt er kurz die Augen und sieht sie dann wieder an, ein wenig ernster als zuvor. „Aber verstehst du die Ernsthaftigkeit der Lage? Kein Wort an irgendjemanden oder sie werden dich wieder zurück in das Totenreich bringen. Wir können froh sein dass mein Bruder es zulässt und auch nicht eingreift." Verwirrt blickt sie ihn an. „Dein Bruder?" Nickend sieht er an ihr vorbei. „Ra, viele kennen ihn aber auch unter Re. Der Sonnengott, falls es dir nichts sagt." Blinzelnd starrt sie ihn an, rückt dann direkt an ihn ran und starrt ihm in die Augen. „Du bist wirklich der einzige der weiß wo ich bin?" Apophis nickt, es ist die Wahrheit. „Gottseidank..." Mit diesen Worten legt sie ihren Kopf an seine Brust und atmet erleichtert aus. Wenn wirklich nur er weiß wo sie ist, dann ist sie vorrübergehend in Sicherheit.

Als er aufwacht, ist es kurz vor Sonnenaufgang. Er sollte sich beeilen zu verschwinden, er ist schon zu lange mit ihr zusammen gewesen. Seine Aufgabe, den Gott Ra in der Nacht daran zu hindern am Morgen die Sonne aufgehen zu lassen, kann er hin und wieder einmal schleifen lassen. Er ist nur einer von vielen, somit sollte es kaum auffallen. Apophis blickt auf die schlafende junge Frau die neben seinem Oberkörper und auf seinem aufgerollten Schlangenkörper schläft. Friedlich, als könnte ihr nichts irgendetwas antun. Sie haben gestern noch über einiges geredet was die Familienbeziehungen angeht, wer mit wem und so weiter und so weiter. Irgendwann ist sie ihm einfach eingeschlafen und er konnte sie nicht in ihr Zimmer bringen. Einfach deswegen, weil sie den Schlaf brauchen wird um alles zu verarbeiten. Also ist er bei ihr geblieben, hat sie die Nacht über so warm gehalten wie es ihm mit diesem Körper geht und sollte sich nun langsam aber sicher auf machen um nicht von seinem Bruder entdeckt zu werden. Vor allem nicht in so einer Zweisamkeit mit eben jener Frau die so viel Chaos in der Unterwelt geschaffen hat. Vorsichtig legt er ihr eine Hand auf die Schulter und rüttelt sie. „Charly... Charly, wach auf." Sie brummt leise und atmet einmal tief ein als hätte sie die ganze Zeit vergessen dies zu tun. Langsam gehen ihre Augenlider auf, dann aber wieder zu. Hin und wieder blinzelt sie ein paar Mal träge, ehe sie sich streckt und gähnt. Charlette öffnet schlussendlich müde ihre Augen runzelt die Stirn als sie den freien Himmel über sich erblicken kann. Himmel? Dann dreht sie langsam den Kopf und sieht Apep, der sie ebenfalls noch ein wenig müde anblickt. „Morgen..." Ihre Stimme ist ein wenig kratzig und tief, doch sie lächelt ihn auch ein wenig an und sieht dann wieder in den Himmel. „Ich bin gestern eingepennt, stimmts?" Er brummt zustimmend und hebt seinen Oberkörper, um sich selbst zu strecken. Charly kann es sich nicht nehmen lassen ihn anzusehen, denn schlecht sieht er einfach nicht aus. „Was starrst du so?" Soll sie ehrlich sein oder nicht? Ach egal, dann muss er sehen wie er damit umgehen kann. „Du siehst einfach nur gut aus, was dagegen?" Apophis zieht eine Augenbraue hoch und zuckt mit den Schultern. „Komischer Geschmack den du da hast, aber gut. Über Geschmäcker lässt sich bekanntlich streiten." Die blauhaarige setzt sich auf und lehnt sich ein wenig nach vorn. „Das auf jeden Fall, ich meine... über den Geschmack des Pharaos lässt sich auch streiten. Aber warum hast du mich aufgeweckt?" Sie sieht nicht wirklich einen Grund und es ist fast noch dunkel. Die ersten Strahlen der Sonne suchen sich ihren Weg am Horizont entlang, das wars aber schon. „Bei Tagesanbruch sollte erst einmal verschwinden, mein herzallerliebster Bruder könnte mich und uns sonst entdecken. Und du solltest in deinem Bett sein wenn man dich aufwecken will." Lächelnd steht die junge Frau auf und streckt sich noch einmal, ehe sie ihn ansieht. „Ich habe zwar keine einzige Frage beantwortet bekommen die ich hätte, aber... es war trotzdem gestern ziemlich angenehm. Danke, Apep." Er neigt seinen Kopf und schlängelt bis zum Dachkantenrand, immerhin muss sie wieder in ihr Zimmer. „Es war durchaus angenehm, ja. Aber jetzt sollten wir uns beeilen. Ich will nicht dass du ein Problem bekommst oder wir entdeckt werden. Könnte erstens zu komischen Gerüchten kommen und zweitens in deinem endgültigem Tod enden." Charly stellt sich neben ihn und sieht nach unten, schon verdammt hoch wenn man bedenkt dass sie hier oben ist und an sich keine wirkliche Sicherung hat. Sie lässt sich von ihm wieder nach unten bringen, sodass sie noch kurz auf dem Fenstersims wackelt, sich aber festhalten kann. „Danke, Apep. Bis bald! Und überarbeite dich nicht!" Amüsiert schnaubend schüttelt er den Kopf und zieht sich ebenfalls wieder zurück, um sich seiner eigentlichen Aufgabe zu widmen. Charly steigt in das Zimmer und gähnt, ehe sie Sitara krault die auf sie gewartet hat. Man könnte schon meinen dass sie genau weiß was abgelaufen ist. Die blauhaarige Frau streckt sich noch einmal, zieht sich dann um und legt sich in das Bett, die Löwin legt sich zu ihr und sie schläft schon fast wieder ein, als die Tür aufgerissen wird. „Charly!" Erschrocken setzt sie sich auf und sieht erst einmal nur irgendwelche bunten Punkte bis sich ihr Kreislauf wieder stabilisiert hat. „Huh? Was? Ich wollte nur pennen..." Marik runzelt die Stirn, denn das ist nicht die Sprache die man ihr beigebracht hat. „Was auch immer du gesagt hast... es ist egal! Komm schnell! Die Echra!" Die Echra? Die Echra... Echra... da klingelt... ein ganzer Kirchenchor! Mehrere Kirchen! Der Vatikan! Zwar steht sie auf, sieht ihn aber immer noch verwirrt an. „Was ist mit den Echra?" Der Wachmann sieht kurz nach draußen und dann wieder zu ihr, er wirkt ein wenig blass. „Sie stehen vor den Toren und wollen mit dir reden." Surprised Pikachu-face, das ist die beste Beschreibung für ihr Gesicht gerade.

Okay, das ist jetzt eventuell ein Problem. Minimal. Fuck! Sie kann nicht mit ihnen reden! Wenn sie sich auch nur ein bisschen einmischt, dann wird das scheiße enden. „Ich- Ich kann nicht, Marik." Irritiert runzelt er die Stirn und geht einen Schritt auf sie zu. „Warum kannst du nicht? Sie sprechen die gleiche Sprache wie wir und du kannst doch so gut mit deinen Worten umgehen. Wenn du mit ihnen redest, dann-" „ICH KANN NICHT!" Von sich selbst überrascht tritt sie einen Schritt zurück und legt sich selbst die Arme um den Körper. „Ich kann nicht... es tut mir leid." Marik versteht es immer noch nicht, was ist denn plötzlich los? Warum scheint sie so viel Angst zu haben? „Charly... du könntest damit etwas aufhalten was wir nicht aufzuhalten vermögen! Ist der Friede dir nichts wert?" Während sich bei ihm Frustration breit macht, macht sich bei ihr die Verzweiflung breit. Sie kann es nicht verhindern dass die Häuser brennen werden. Sie wird nicht verhindern können dass alles brennt und dass die Leute hier ermordet werden. Sie kann es vielleicht verhindern, aber dann wird nicht nur ihr etwas geschehen, sondern etwas viel schlimmeres wird noch geschehen was die Bewohner hier angeht. „Es tut mir leid, Marik... ich kann nicht. Glaub mir." Fassungslos steht er da, starrt sie an und kann nicht verstehen warum sie nicht einfach mit ihnen reden kann. „Niemand wird dich angreifen, falls es das ist. Ich bin da und auch andere Wachen werden darauf achten dass dir nichts geschehen wird! Bitte, Charly. Ich flehe dich an, rede mit ihnen! Verhindere es! So wie es aussieht könnten sie uns ohne Probleme überrennen!" Die junge Frau weicht einen Schritt zurück und legt sich eine Hand auf den Mund, schüttelt nur den Kopf. Sie steht den Tränen nahe und da hilft es nicht dass Marik plötzlich vor ihr steht, sie an den Schultern packt und sie schüttelt. „Das ist nicht die Zeit für Spielchen, Charly! Du könntest uns retten und du sagst einfach dass du nicht kannst?! Wieso nicht! Hat dir das der wunderbare Apophis eingeflüstert?!" „Marik, du tust mir weh...!" Doch er schüttelt sie weiterhin, in seinen Augen ist nichts mehr von der Sanftheit und Geduld zu sehen die er bei ihr normalerweise hat. Seine Augen sind nun kalt und voller Wut und Frustration. „Charly! Spring über deinen Schatten und mach was! Sie werden nicht mehr lange warten bis du auftauchst, sie sind nicht die geduldigsten und wenn sie nicht bald mit dir reden können, dann haben wir ein verdammt großes PROBLEM!" Doch auch das bringt bei ihr nichts und er lässt sie los, schubst sie dabei auch noch, was ihm aber im Augenblick mehr als egal ist. Nervös reibt er sich über sein Kinn, sieht immer wieder nach draußen und kann sich nicht stillhalten. „Charly, bei allen Göttern, bitte mach etwas dagegen. Es ist mir sowas von egal ob Apophis, Osiris, Anubis oder Ra selbst dir das eingeflüstert haben! Aber wenn du jetzt nichts tust, dann wird das der Untergang der Stadt sein und du wirst die Verantwortung tragen." Die junge Frau steht an der Wand gelehnt da, an welche sie vorher geschubst wurde und sieht auf die Seite. Sie weiß dass sie an sich Schuld an dem Tod von hunderten, wenn nicht sogar tausenden sein wird. Aber sie kann ihm nicht sagen warum sie nicht mit den Echra interagieren kann oder sich sonst irgendwie einmischen wird. Ihr Unterkiefer zittert als sie den Kopf in den Nacken legt und die Augen schließt. Sie spürt die Tränen herunterlaufen die heiße Spuren hinterlassen und ein stummes Eingeständnis der Schuld sind die auf sie zukommen wird. Sie weiß nicht ob die Echra gleich angreifen werden oder ob sie bis heute Abend, wenn nicht sogar länger warten werden um den Angriff auszuführen. Einerseits ist sie Apep wirklich dankbar, andererseits könnte sie ihn gerade verfluchen welche Offenbarung er ihr dahingehend gebracht hat. 

Die ganze Zeit über versucht Marik sie dazu zu überzeugen mit den Echra zu reden. Sie wollen nur reden, mehr wollen sie gar nicht! Aber kein Betteln, kein Flehen und keine Drohungen scheinen bei ihr zu helfen. Selbst als er sie für einen Grund anfleht bleibt sie stumm und weicht seinem Blick aus. Sie fühlt sich schuldig. Sie weiß mehr als sie sagen will oder kann. „Charly, bitte. Sie-" Ein Hornstoß und Marik richtet sich abrupt auf. Sofort läuft er zum Fenster und sieht nach draußen. Die riesige Truppe, die man selbst von hier aus erkennen kann, zieht ab. „Was hast du getan, Charly..." Fassungslos sieht er den Echra dabei zu, wie sie sich zurückziehen und sieht dann zu der blauhaarigen Frau. „Du hast uns verdammt, Charly." Sauer und frustriert presst er die Lippen aufeinander und stürmt aus ihrem Zimmer raus, knallt die Tür dabei so dass sie noch einmal zusammenzuckt. Langsam sinkt sie auf den Boden und kauert sich zusammen. Starrt fassungslos auf den Boden, nicht einmal Sitara kann sie aufmuntern. Nach ein paar Stößen mit ihrem Kopf gegen den ihren legt sie sich neben sie, der Kopf auf ihren Füßen drauf um ihr nah zu sein und Trost spenden zu können. Was sie jetzt braucht ist jemanden bei dem sie sich ausheulen könnte, jemand der sie versteht und jemand der ihr helfen könnte sich zu beruhigen. Doch die einzige Person die ihr einfällt ist ein gewisser Gott der sich aber verzogen hat weil er nicht mit seinem Bruder kollidieren möchte, oder zumindest nicht hier. „Sitara... was mache ich jetzt?" Die Löwin hebt ihren Kopf und setzt sich ein wenig schwerfällig auf, ehe sie sich zwischen ihre Beine setzt. Die bernsteinfarbenen Augen sehen sie ruhig an, während sie sich die eigene Nase ableckt. Charly legt ihre Arme um den Hals des Tieres und vergräbt ihr Gesicht in ihrem Fell. Ruhig bleibt Sitara sitzen und lässt es zu. Sie weiß dass ihre Herrin nun die Ruhe braucht die sie ausstrahlt. Als Alnasr, der im Palast bleiben musste da das die Anweisung der Echra war, von Marik bescheid bekommt das Charly sich so lange geweigert hat mit ihnen zu reden bis sie abgezogen sind, ist auch er stinksauer. Nicht lange danach rammt er schon fast die Türen von ihrem Zimmer auf und sieht sie auf dem Boden sitzend, weinend an die Löwin gelehnt die ihn mit gebleckten Zähnen und zurückgelegten Ohren ansieht. Erst hat er Mitleid, denn sie scheint sich wirklich schlecht zu fühlen. Doch dann fällt ihm wieder ein dass sie der Grund ist wieso die Echra mit ihrem Heer angreifen werden und ist sofort wieder in seiner Wut drin. „Bist du eigentlich von allen Göttern verlassen, Weib?!" Die eh schon zusammengekauerte Person versucht sich noch kleiner zu machen, versucht hinter der Löwin zu verschwinden oder im generellen zu verschwinden. „Du hast uns zu einem Angriff der Echra verdammt, nur weil du nicht REDEN WOLLTEST! Du hast besser einen Grund parat der mich überzeugt, oder du wirst dir wünschen bei dem Angriff der Echra an vorderster Front zu sein." Sie würde es so gern sagen. So gern einfach nur sagen was los ist, warum sie es nicht kann und dass schlimmere Dinge passieren werden wenn sie sich einmischt! Aber sie kann nicht, sie darf nicht. Charly wird sich für alles die Schuld geben lassen und sie wird sich selbst die Schuld für tausende tote geben müssen. Leute, die sie mit einem einfachen Gespräch vielleicht retten hätte können, aber etwas oder jemand stand dazwischen. „Spuck es aus, Charly!" Sitara gibt mit einem lauten Brüllen die Ansage dass es reicht und er sich nicht nähern sollte. Schützend baut sie sich zwischen den beiden auf und sieht ihn drohend an. „Schafft mir das Mistvieh aus den Augen!", ruft Alnasr und zwei Wachen kommen aus dem Gang gelaufen, die Seile halten sie breit mit denen sie normalerweise jemanden fesseln wenn man ihn oder sie fängt. Charlette sitzt da und versteht nicht was los ist. „Sitara... Nein! Sitara! Lasst sie in Ruhe!" Sie springt auf, während sich die Löwin mit aller Macht wehrt um den Seilen zu entkommen die man erst um ihren Kopf geschlungen hat und dann um ihre Beine. „SITARA!" Doch Marik hält die blauhaarige Frau auf in dem er sie festhält. „LASST SIE IN RUHE!" Immer wieder brüllt Charly diesen Satz, während sie mitansehen muss wie man die Löwin aus dem Zimmer zerrt. Die junge Frau kommt auf gar nichts mehr klar und bricht komplett überfordert in Tränen aus. Erst als er sich sicher sein kann dass sie sich nicht mehr wehrt, lässt Marik sie auf den Boden und fühlt sich dann doch schlecht dass sie weinen muss. Ihre Verzweiflung ist deutlich zu sehen und ansprechbar ist sie im Augenblick sicherlich nicht. Alnasr erkennt diesen Fakt auch und zieht sich mit Marik zurück, gibt den Wachen schlussendlich den Befehl das Zimmer abzuriegeln. Sie darf nicht raus und niemand darf außer ihm und Marik dort hinein. Daraufhin gehen die beiden Männer und lassen sie in ihrem Zimmer allein und vollkommen verzweifelt zurück. Sie müssen sich selbst um die beste Verteidigungsstrategie kümmern die sie anwenden können um das Schlimmste zu verhindern. Sie wissen selbst nicht wann die Echra angreifen werden und wie schnell sie evakuieren können, doch sie werden versuchen so viele Menschen wie möglich zu retten.

Nach dem Versuch nach draußen zu gehen, bei dem sie ziemlich aggressiv in ihr Zimmer zurückgeschoben wurde, steht Charly am Fenster und starrt nach draußen. Sie kann nichts tun, jeder wird sie hassen und hier wird bald alles brennen und die Menschen werden um Hilfe und Erbarmen schreien. Nach ihren Familien und Freunden, nach den Göttern. Aber nichts und niemand wird ihnen helfen können. Verzweifelt sucht sie nach einem anderen Ausweg, aber sie kann nichts dagegen tun. Mit den Fingern tippt sie auf dem Fenstersims herum auf dem sie gestern Abend noch saß als alles gut war. Jetzt? Jetzt hat sie Angst jede Sekunde aus dem Zimmer gezerrt und vor den Leuten als Verräterin hingerichtet zu werden so wie Alnasr sie angesehen hat. Dieser Hass und diese Wut in seinen Augen, aber sie kann es ihm nicht verdenken! Sie wäre genau so saurer, wenn nicht sogar noch schlimmer. Ob es Sitara gut geht? Die Stunden vergehen, in denen sie einfach nur an diesem beschissenen Fenster steht und alles von hier oben beobachtet. Wie die Leute panisch versuchen zu fliehen, denn niemand will in dem Inferno sterben welches bevor steht. Selbst in der Mittagshitze, in welcher man nun wirklich nicht aus dem Haus geht, treiben sich die Menschen herum, packen ihre Habseligkeiten zusammen und versuchen aus der Stadt zu kommen. Durch die Panik ist aber jeder auf den Straßen und die Wachen haben das ein oder andere Problem alles unter Kontrolle zu halten. Sie weisen den verschiedenen Leuten verschiedene Karren oder Gruppen zu und sie kann sehen wie die ersten schon aus der Stadt treten um das Weite zu suchen. Das friedliche Leben welches sie hier gelebt hat und welches sie gewöhnt ist, ist mit einem Mal in sich zusammengebrochen. Genau wie ein Kartenhaus bei welchem man einen Windzug zugelassen hat, so stürzt alles in sich zusammen. Vertrauen, Hoffnung, Freundschaft, Familie. Sie hatte schon eine Familie verloren als sie gestorben ist, nun hat sie die zweite Familie verloren weil sie dem größeren Zweck dient. Ein Segen und ein Fluch zugleich, wenn man der Schützling eines Gottes ist. Des Chaosgottes, um es richtig zu stellen. Was wird sie erwarten? Welche Strafe oder welcher Anblick wird sie hier erwarten? Wird sie sehen wie die Echra angreifen? Wird sie davor umgebracht? Wird man sie öffentlich zur Schau stellen als das Geschenk der Götter welches sich als Fluch herausgestellt hat? Sie hat Angst, sie ist allein, alle wollen sie umbringen oder sehen sie als Verräterin und sie hat Schuld an mehreren tausenden Toden, ist das nicht eine tolle Zukunft? Wie soll sie weiterleben wenn sie hier überhaupt lebend rauskommt? Was soll sie machen? Sie kann nicht einfach in die nächste Stadt gehen und das gleiche von vorn anfangen, so läuft das einfach nicht. Sie will bestimmte Menschen retten, kann es aber nicht weil es ihr verboten ist. Ansonsten werden schlimmere Dinge geschehen als sie es sich vorstellen kann. „Verdammt. Verdammt! VERDAMMT!" Charly schlägt mit der Faust gegen die Wand neben dem Fenster und lässt den Kopf hängen. Sie kann nichts tun, überhaupt nichts! Hilflos muss sie von ihrem Fenster aus zusehen wie die Menschen in Panik flüchten und wenn sie daran denkt dass es noch schlimmer kommen wird, dann würde sie sich am liebsten ein Loch suchen in dem sie verschwinden könnte. Jetzt wäre die Zeit gekommen dass Anubis sie findet, in das Totenreich mitnimmt und sie für immer sterben lässt. Denn die Schuld will sie einfach nicht auf ihren Schultern haben. Sie will ihre Hände nicht mit fremdem Blut beflecken für welches sie sich nicht komplett freiwillig entschieden hat. Aber sie wird es haben. Mit einem Schlag. Anubis wird viel zu tun haben wenn es soweit ist. Aus ihrer Verzweiflung wird stoisches Starren. Der emotionale Kampf wird nur noch innerlich fortgeführt und sie bewegt sich nur wenn sie etwas trinkt. Doch selbst danach geht sie wieder an das Fenster und sieht dem Treiben zu. Dem Treiben welches sie verhindern hätte können wenn sie mit den Echra geredet hätte. Es gäbe vielleicht keine panischen Leute die mit ihren wenigen Habseligkeiten versuchen aus ihrer Heimat zu fliehen. Frauen, Männer, Kinder. Alte und junge Menschen versuchen ihr Leben zu retten und sie kann nur dabei zusehen.

Auch die zwischenzeitlichen Besuche von Marik und Alnasr bringen nichts. Charly starrt nur emotionslos nach draußen, stumm und bewegungslos. Der Tag neigt sich dem Abend entgegen und der Abend geht in die Nacht über. Fackeln erleuchten die Gruppen die aus der Stadt gehen und die Hauptstraße der Stadt ist überflutet mit Lichtern. Es wäre eine friedliche Nacht, wenn die Gefahr der Echra nicht immer noch über ihnen schweben würde wie ein Damoklesschwert und die Hauptstadt nicht zur Evakuierung angetrieben worden wäre. Charly beobachtet müde wie die hellen Lichter in der Ferne, die Gruppen außerhalb der Stadt, immer weiter nach draußen wandern. Irritiert runzelt sie die Stirn als vereinzelt die Lichter ausgehen. Dann immer mehr. Ihr Unterkiefer klappt nach unten und sie stößt sich von dem Fenster ab. Sofort reißt sie die Türen auf und wird erst wieder zurückgeschoben, ehe sie nach draußen deutet. „Die Echra! Die Echra, Leute!" Die Wachen sehen sie irritiert an und einer der beiden geht zum Fenster um sich das selbst anzusehen. Doch als auch er sieht dass immer mehr Lichter der Flüchtlinge ausgehen, stimmt er ihr zu und beide laufen aus dem Zimmer raus, lassen Charlette komplett unbeaufsichtigt. Die junge Frau will ihnen hinterher, doch ein Schnalzen mit der Zunge hält sie zurück. Sie dreht ihren Kopf und sieht Apophis in seiner menschlichen Gestalt und auch in einer normalen, menschlichen Größe in ihrem Zimmer stehen. „Schlechte Idee. Wie war das mit ‚nicht einmischen'? Du solltest dich daranhalten. Jede Kleinigkeit könnte dich und allen Überlebenden das gerade so gerettete Leben kosten." Die blauhaarige sieht ihn an, ihr Unterkiefer zittert. „Ich bin dafür verantwortlich dass tausende Menschen sterben weil ich nicht mit den Echra geredet habe die unbedingt mit mir sprechen wollten. Marik und Alnasir hassen mich deswegen weil ich auf dich höre, okay? Lass mich wenigstens nach Sitara sehen! Ich will-" „Sie ist tot, Charly." Ungläubig blinzelnd sieht sie ihn an. Nein, das kann nicht stimmen. „Sie haben sie umgebracht nachdem du auch bei der letzten Befragung nicht kooperiert hast. Der werte Pharao wollte dir ihren Kopf bringen, aber die Echra sind dazwischengekommen." Er sieht wie sie noch bleicher wird als eh schon und tritt einen Schritt auf sie zu. „Hey, alles in Ordnung?" Charlette hingegen starrt an ihm vorbei. Sie haben Sitara einfach so getötet? Weil sie nicht kooperiert hat? Alnasr hat sie ihr geschenkt damit sie nicht so allein ist und jetzt hat er sie aus dem Leben genommen? Derjenige, der ihr eine zweite Chance gegeben hat? Obwohl sie nicht laut weint, so laufen ihr die Tränen dann doch über die Wangen und der schwarzhaarige Gott kann sie gerade noch so auffangen, bevor sie ihm auf die Knie gefallen wäre. „Hey, hey, hey, alles wird wieder gut, in Ordnung? Du musst nur das hier jetzt durchstehen und dann hast du es hinter dir, okay?" Er fühlt sich seltsam schuldig deswegen, weil sie nun an seiner Brust anfängt zu weinen. Irgendwie ist er ja auch daran schuld, aber er wollte sie und die anderen Menschen nur vor einem schlimmeren Schicksal bewahren welches ihnen zuteil geworden wäre wenn sie sich eingemischt hätte. „Beruhigt es dich wenn ich dir sage dass Sitara bis zum Schluss nur um dich besorgt war?" Ein leichtes Schütteln ihres Kopfes lässt ihn die Lippen aufeinander pressen. Das hat wohl nicht so geklappt wie es klappen sollte. Aus der Ferne hört er die ersten Menschen schreien und auch die ersten Waffen die aufeinander klirren. Ein Zeichen für ihn dass es begonnen hat. „Charly, du kannst nachher weiterheulen, überhaupt kein Problem. Aber jetzt muss ich dich bitten mit mir mitzukommen, verstanden?" Langsam hebt sie ihren Kopf und er sieht wie rot ihre Augen sind und wie geschwollen sie durch das Weinen geworden sind. Ein verdammtes Sensibelchen hier. Apophis hebt sie ohne Probleme hoch, klettert auf das Fenster und wandelt sich dort in seine Naga-Form, die er auch wieder seiner eigentlichen Größe anpasst. Charly drückt er an sich um sie erst einmal vor dem Anblick zu schützen und er bringt sie auf das Dach, nicht ganz problemlos wie er zugeben muss. Aber mit einer Hand zu klettern ist eben nicht einfach und sie kann sich in ihrem Schock und ihrer Trauer sicherlich nicht selbst festhalten. Das rechnet er ihr nicht einmal zu. Auf dem Dach angekommen lässt er sie runter und blickt in die andere Richtung, für sie sollte es dort erst einmal sicher sein. Er wird sie an einen sicheren Ort bringen, bis das alles hier vorbei ist. Charly hingegen steht am Rande des Daches und sieht dabei zu, wie sich der Schrecken der Echra und der Horror erst so richtig entfaltet. Alle Lichter vor den Toren der Stadt sind aus, jetzt scheinen sie eingedrungen zu sein, denn auch die ersten Lichter innerhalb der Stadt werden plötzlich gelöscht und langsam fangen die ersten entflammbarenn Partien der Häuser an zu brennen.

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