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4.6. Schmerzliche Nähe

Heinrich durchlebte erneut den Schrecken der Schlacht. Wiederum stand er auf dem schrägen Bergboden des attanischen Gebirges und musste mit ansehen, wie der Kopf seines getreuen Vasallen Johannes von Helmsdorf durch die Keule des Golem zerschmettert wurde. Erneut musste er erleben, wie der Golem daraufhin auf ihn zu kommt, während er sich keinen Schritt zu rühren vermochte.

Doch dann änderte sich das Geschehen. Plötzlich stand wie aus dem Nichts Reinhard von Esseln zwischen ihm und dem Golem. Er wirkte angeschlagen und taumelte verwundet umher. Der Golem bemerkte ihn, hielt mit seinem Angriff auf Heinrich inne und packte stattdessen den angeschlagenen Ritter. Reinhard von Esseln schrie laut auf, als er von der freien linken Hand des Golems gepackt und in die Höhe gerissen wurde.

Heinrich vermochte nichts zu sagen und konnte nur versteinert zuschauen.
Der Golem hob den Gepackten langsam zu seinem Maul hoch. Hilflos sah der Graf, wie sein treuer Ritter sich in der lehmigen Hand des Golems hin und her windete. Doch es gab kein Entkommen. Im nächsten Moment biss das steinerne Ungetüm seinem Opfer ungerührt den Kopf ab.
Daraufhin schrie Heinrich laut auf, mehr aus Wut, als aus Verstörtheit.

Plötzlich fing das gesamte Bild um ihn herum zu verschwimmen an. Das attanische Bergland löste sich auf und im nächsten Moment fand sich Heinrich in dem Zimmer wieder, das die Wirtin Marie für ihn zugeteilt hatte. Unruhig atmend lag er mit Schreck in den Knochen auf dem Bett und sah sich nervös um. Das Zimmer schien völlig normal zu wirken, doch dann bemerkte Heinrich, dass sich die Decke und die Wände leicht näher an ihn heran und wieder wegbewegten.

Als er dann die vertraute Stimme neben sich hörte, wusste er, dass er gar nicht erwacht war, sondern nur in einen anderen Traum hinübergewechselt.
„Hast du schlecht geträumt, Heinrich?", fragte eine zarte Frauenstimme rechts neben ihm.

‚Bei Dreld, sie klingt wieder so lieblich und besonnen wie sonst!' dachte Heinrich schmerzvoll. Er mahnte sich zur Ruhe und zwang sich, nicht nach rechts zu sehen.
‚Genieß einfach den Moment und ihre Stimme!', riet er sich selbst.

Die zarte Frauengestalt, die plötzlich rechts neben ihm im Bett lag, richtete sich etwas auf und stützte sich mit einem Ellenbogen auf die Seite, damit sie Heinrich ansehen konnte. „Das ist ja jetzt vorbei, Liebling", stellte sie liebevoll fest. Ihre Stimme war so fein, dass die Worte fast einem Flüstern glichen.

Jetzt konnte Heinrich nicht mehr anders und blickte nach rechts. Eine schmerzvolle Sehnsucht ergriff sofort von ihm Besitz, als er in das Antlitz derjenigen sah, die er noch immer liebte und die ihm auf so plötzliche Weise genommen worden war.
„Anna", hauchte er liebevoll.

Die Angesprochene betrachtete ihn warmherzig und lächelte sanft.
„Es war nur ein Traum, Heinrich", sagte seine verstorbene Verlobte zu ihm.

Der Graf nickte und lächelte traurig. Einzelne Tränen liefen ihm über die Wange. Er betrachtete Anna eingehend. Auch wenn es ihn schmerzte, sie so unvermittelt vor sich zu sehen, wollte er diesen Anblick so fest wie möglich in sich aufnehmen, um ihn lange im Gedächtnis zu bewahren.

Anna sah aus wie sonst auch in diesen Träumen. Sie hatte ihr cremefarbenes, weißes Kleid an, das an den Schultern frei war und das ein Blumenmuster als Spitze hatte. Ihr hellblondes Haar fiel Sonnenstrahlen gleich wie feinste Seide auf ihre Schultern. Sie trug auch das ihm bekannte, hellblaue Stirnband, das ihre Frisur nach hinten fixierte und auch ihren Pony königlich umrahmte und zierte.

Die blassblauen Augen strahlten ihre gewohnte Wärme und Güte aus, was Heinrich zutiefst berührte. Die Nase war auffällig schmal und verlieh Anna das typische Aussehen einer Edeldame. Ihr Mund war nicht besonders groß und bestand aus fein geschwungenen Lippen. Das Lächeln vermochte es, zugleich anmutig und spitzbübisch zu wirken.

Heinrich seufzte einmal tief und sah Anna eindringlich an.
"Was denkst du, Liebling?", fragte sie ihn warmherzig.
Der Graf von Bernstein versuchte, ihrem Blick standzuhalten.
„Dies ist auch ein Traum", stellte er nüchtern fest.

Anna nickte bedächtig und lächelte ihn wissend an. „Ich habe dir es doch versprochen, Heinrich", hob sie gütig und etwas feierlich an, „ich werde immer bei dir sein..." Gleich darauf beugte sie sich mit geschlossenen Augen zu ihm hinunter und küsste ihn sanft auf der Stirn.

Und in diesem Moment kam Heinrich alles sehr real vor: das Rascheln des Kleides, als Anna sich hinunter beugte, der liebliche Geruch ihrer Gegenwart und der sanfte Druck ihrer Lippen auf seiner Stirn.

Er schloss die Augen und genoss mit angehaltener Luft das Geschehen. Als er seine Augen wieder öffnete, war Anna verschwunden und das Zimmer wirkte wieder völlig normal. Er war endgültig aus den Träumen erwacht.

Aber noch immer glaubte er, den Hauch ihres Kusses auf seiner Stirn zu spüren. Heinrich seufzte schwermütig und sank tief ins Bett hinein.
‚Oh Anna!', dachte er wehmütig, ‚wärst du doch bloß noch bei mir!'
Mit Tränen auf den Wangen schlief der Graf einige Zeit später wieder ein. 


E n d e   von   K a p i t e l   4

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