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3.4. Aufregende Neuigkeiten (II)

Nicht lange darauf ließ der links stehende Bote nun wieder seine Stimme ertönen und rief: „Es folgt eine Bekanntmachung unseres Oberpriesters Ancellus!"
August warf Heinrich einen bedeutungsvollen Blick zu, so als wollte er fragen: ‚Was kann der jetzt noch wollen?!'
Heinrich dachte sich seinen Teil. Er ahnte schon, wovon die Verlautbarung handeln wird. Dank Gunther von Golddorf wusste er ja bereits als einer der Wenigen, dass das Mediesfest weiterhin stattfinden sollte. Es wäre nur logisch, wenn der Oberpriester dies noch einmal öffentlich kundtun würde.

Nachdem der andere Bote die dazugehörige Schriftrolle aufgerollt hatte, begann er die angekündigte Bekanntmachung ebenfalls wieder wortgetreu vorzulesen:
„Wir, Quintus Claudius Ancellus, von Harmons Gnaden Oberpriester des Harmonats terra omnium, geben hiermit Folgendes bekannt:
Primum: Aufgrund der sofortigen Beendigung des Feldzuges gegen die Attanen wird das diesjährige festum annimediei nicht aufgehoben, sondern findet wie am Anfang des Jahres besprochen statt. Alle Edlen und Grafen sind daher angehalten, sich am 40. Quinquember in der Kantonei von Golddorf zum Begrüßungsempfang einzufinden."

Ein Raunen und Murmeln ging durch die Versammelten. Mitunter hörte man auch Worte der Empörung. August von Hegelin schüttelte langsam den Kopf und sagte leise: „Das darf doch nicht wahr sein."

Der Bote sprach ungehindert weiter:
Secundum: Gräfliche Familien, die in den letzten Tagen Verluste in den eigenen Reihen hinzunehmen hatten, imprimis durch das Kampfgeschehen im attanischen Bergland, sind von der Teilnahme am festum annimediei entbunden. Ihnen werden Wir stattdessen in den nächsten Wochen Unsere persönliche Aufwartung machen."
Jetzt war das Raunen schon etwas wohlgewollter. „Immerhin etwas", raunte Heinrich nach links zum Hegeliner.

Tertium: Die Kantoneien sind angewiesen zum Fest in Golddorf die monatlichen Geldtöpfe für ihre Gemeinden mitzuführen, damit alle angereisten Glaubensvorsteher direkt vor Ort den fiscus für den Monat Sextember in Empfang nehmen können."
Dies betraf eigentlich nur die anwesenden Geistlichen und war von Heinrich ohne Belang. Der Priestergehilfe Walter, der bei der Dorfmenge in der Nähe des Harmonizils stand, schrieb aber sogleich diesen Punkt eifrig auf, da er natürlich für Priester Gerach wichtig war.

Der Bote sah kurz auf und verlas dann den Rest: „Gezeichnet: Quintus Claudius Ancellus, sacerdos superior aeterni dei.
Gernsheim, 37. Quinquember anno 653 ab Harmone renato."
Anschließend rollte der Bote die Schriftrolle ein, während man sich in der Menge nochmals kurz austauschte über das Gehörte. 

Heinrich stand wie gebannt da und überlegte. Die Bekanntmachung war von heute und sie war in Gernsheim ausgestellt worden. Demzufolge müsste der Oberpriester mit seinem Gefolge ebenfalls heute hier vorbeigekommen sein. Anders als die Ritter hatte es Ancellus aber anscheinend nicht für nötig erachtet, in einem solch kleinen Ort wie Gesken Halt zu machen, sondern war offensichtlich ungeachtet an allen Häusern vorbeigeprescht.

Der rechts stehende Bote rollte eine weitere Schriftrolle auf, während der linke mit lauter Stimme rief: „Es folgt eine Nachricht des frankobardischen Hofmarschalls Soult!"
Diesmal blieb die Menge gelassen und mehr oder weniger stumm, da den Menschen nach all diesen Neuigkeiten eigentlich egal war, was jetzt noch kommen sollte. Lediglich die Frankobarden nahmen gespannte Haltung an, als sie den Namen ihres Hofmarschalls vernahmen. Für sie alle zum Glück würde Jean de Beauville jedes nun folgende Wort verstehen, da er gut in der Niedersprache bewandert war.

Der rechts stehende Bote hob sich die Rolle vor das Gesicht und las die Nachricht vor, die da lautete:
„Der frankobardische Hofmarschall René Soult de Bleumont, ergebenster Diener Seiner Königlichen Majestät Philippe XVI. von Frankobardien, unterrichtet hiermit alle Menschen in nah und fern darüber, dass der König von Azara mit seinem Gefolge heute in unserer Hauptstadt eingetroffen ist. Damit können in der kommenden Woche wie geplant die Festivitäten zum 50jährigen Friedensjubiläum zwischen dem fernen Azara und unserem geliebten Vaterland beginnen. Wir Frankobarden freuen uns auf diese ereignisreiche Zeit, die noch vielen Generationen in Erinnerung bleiben wird! Unterzeichnet am 36. Quinquember in Valeria." Der Bote blickte auf und ergänzte: „Der Name des Schreibers ist unleserlich."
Anschließend rollte er das Schriftstück sogleich zusammen, so als ginge ihm der Inhalt überhaupt nichts an. Strenggenommen war es auch so.

Die Menschenmenge reagierte verschieden auf diese letzte Botschaft. Für die Frankobarden war es natürlich interessant, allerdings wussten sie schon länger von dem angekündigten Friedensjubiläum. Insofern erfuhren sie jetzt lediglich, dass die Friedensfeiern bald beginnen würden. August von Hegelin nickte beiläufig. Auch er wusste gut Bescheid. Unter den Rittern und den Dorfbewohnern kannte man zwar den König von Azara, aber nicht jeder wusste, dass ein Friedensjubiläum in diesem Jahr begangen werden sollte.

Noch während die Menge über die letzte Meldung rätselte oder diskutierte, drehten sich die beiden Nuntiatoren um und bestiegen ihre Pferde. Ihre Arbeit hier war nun getan. Der nuntius primus gab ein kurzes Handzeichen, worauf die beiden Boten mit Trompeten ein neues Signal ertönen ließen. Es war das Zeichen der Beendigung der Verlautbarungen. Damit durften die Nuntii's ohne jede weitere Rücksprache mit den Anwesenden aus dem Ort verschwinden. Niemand war berechtigt, auf die gehörten Dinge Nachfragen zu stellen, da die Nuntii's nur die Überbringer, nicht aber die Verfasser der Botschaften waren. Daher durfte sie auch niemand aufhalten oder ihre Weiterreise verzögern, denn die Meldeboten waren verpflichtet, alle eingegangenen Nachrichten so schnell wie möglich weiterzutragen.

Die fünf Nuntiis schwenkten ihre Pferde nach rechts und ritten ohne weiter auf die Menge zu achten geschwind Richtung Bernstein aus dem Ort hinaus. Sie würden als Nächstes zur Nuntiatur auf dem Weg nach Bernstein reiten, um die Meldungen weiterzugeben. Dort würde ein neuer Trupp die Verlautbarungen nach Bernstein und Hegelin tragen, während die bisherigen Reiter sich ausruhen konnten. Auf diese Weise wurden die Meldungen stets auf frischen Pferden mit ausgeruhten Boten transportiert.

Noch während die Nuntiis losritten, brach ein Stimmengewirr aus. Die versammelte Menge löste sich in verschiedene Richtungen auf und man unterhielt sich über das eben Gehörte. Keiner ging dabei fröhlich oder beschwingt von dannen. Alle waren erschüttert von den Todesbotschaften und vielen Verlusten aus dem Süden.
Die Dorfbewohner schritten in kleinen Gruppen oder zu zweit und zu dritt in nördlicher oder südlicher Richtung davon und sprachen immer wieder kopfschüttelnd von den Verlusten. Die Ritter und Grafen wendeten sich müde und geschlagen zum Gasthaus um und gingen gesenkten Hauptes auf den Eingang zu. Keiner war in der Lage, vorerst irgendwelche passenden Worte zu formulieren.
Hugo ging an der Seite von Andreas und umarmte ihn an der Schulter. Heinrich entging die Szene nicht. Auch er hatte den Namen Gutfried von Hagen deutlich gehört. Andreas hatte seinen Vater verloren, der in der Grafschaft Bärenbach das Gut Hagen besessen hatte. Und erst der Bärenbacher! Dietrich von Bärenbach war tatsächlich gefallen. Für Heinrich war das ein ziemlicher Schlag, da der Graf vom Ursus immer so etwas wie ein Onkel gewesen war. Und jetzt dies!

Mit müdem Blick drehte sich Heinrich noch mal um in die Richtung, in der die Nuntiis verschwunden waren, so als könnte er sie mit seinem Blick zurückholen und ihre Meldungen Lügen strafen. Aber er wusste, dass das nichts ändern würde und dass das Gehörte wirklich geschehen war.
Mühsam und niedergeschlagen drehte Heinrich sich wieder um und schritt langsam und lustlos als einer der Letzten ins Gasthaus hinein.

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