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3.1. Anliegen am Abend

Gerach von Gesken saß hinter seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer, um einige Papiere durchzusehen. Plötzlich klopfte jemand zaghaft an seine Tür. „Herein", sagte Gerach nach kurzem Zögern.
Die Tür öffnete sich und Walter, der dritte Priestergehilfe Gerachs, betrat mit bedächtigem Schritt den Raum. „Entschuldigt, Ehrwürden", sagte er zaghaft. Nach einem kurzen Räuspern fuhr er fort: „Ich wollte fragen, ob es nun dabei bleibt, dass ich die Messe am annimedies für Euch halten soll, wenn Ihr nach Golddorf reist."

Die Frage war berechtigt. Wenn das annimedies-Fest wie geplant stattfindet, würde Gerach ebenfalls daran teilnehmen müssen. Die Priestergehilfen blieben aber zurück und einer von ihnen müsste die Messe für die Menschen in Gesken halten. Gerach hatte Walter dafür ausersehen, allerdings war es aufgrund des Feldzuges fraglich geworden, ob der annimedies überhaupt in diesem Jahr gefeiert werden würde.

„Nun, Walter, ehrlich gesagt kann ich dir dazu noch nichts mit Bestimmtheit sagen", antwortete Gerach nach kurzer Überlegung, wobei er seinen Gehilfen ernst ansah. „Es gibt Anzeichen darüber, dass der Feldzug gegen die heidnischen Attanen zu einem Ende gekommen ist. Sollte das der Fall sein, müsste das festum annimediei wie geplant in Golddorf stattfinden. Solange wir aber keine offizielle Bekanntmachung dazu hören, befinden wir uns nach wie vor im Krieg gegen die Attanen. Wenn dem so ist, müsste das Fest ausfallen."

Walter nickte daraufhin nur. Man sah ihm an, dass er mit dieser Erklärung nicht ganz zufrieden war. Gerach bemerkte das und ergänzte daraufhin: „Ich denke aber, dass wir spätestens morgen Neuigkeiten von den nuntiis erfahren werden. Unser ehrwürdiger Vater, der Oberpriester, weiß sicher um diese Fragen seiner Schafe und wird ihnen bald Antwort zukommen lassen."

Walter nickte erneut, nun mit deutlich zufriedener Miene. „Dann werd ich ab sofort besonders auf die Ankunft der nuntii harren!", sagte er entschlossen.
„Tue das!", ermunterte ihn Gerach. „Der nächste Bericht der nuntii wird sicher interessant sein. Und falls es dich beruhigt: ich werde vorsorglich eine priesterliche Anordnung ausfertigen lassen, die dir das Abhalten der Messe für den annimedies erlaubt."

Walter verbeugte sich dankend und ging rückwärts zur Tür. Im Türrahmen blieb er stehen und sagte: „Ich danke Euch, Ehrwürden! Im Übrigen ist der Medicus vorhin hierhergekommen und möchte mit Euch sprechen."
„So?", fragte Gerach. „Dann immer nur herein mit ihm."

Walter nickte und ging in den Hauptraum des Harmonizils, um dem Medicus Bescheid zu geben. Die Tür zum Amtszimmer des Priesters ließ er offen. Nach einem kurzen Moment erschien der Medicus im Türrahmen und bat verbeugend um Einlass. Gerach hatte nichts dagegen und winkte ihn freundlich heran.

Der Medicus trat vollständig ein, schloss die Tür und stellte sich vor dem Tisch Gerachs in demütiger Haltung auf. „Ehrwürden, ich wollte fragen, wie es mit der Bezahlung für meine heute geleisteten Dienste aussieht", kam er sogleich auf sein Anliegen zu sprechen. Er schaute etwas beschämt drein. Nach kurzer Pause fügte er hinzu: „Immerhin habe ich ja heute einige zusätzliche Fälle zu betreuen gehabt."

Gerach nickte mit gütiger Miene und sagte sogleich: „Ja, das habt Ihr, fürwahr. Und der ewige Dank Harmons wird Euch dafür gewiss sein! Aber natürlich soll Euch auch für das Irdische ein gerechtes Auskommen zuteil werden."
Der Medicus nickte dankbar dafür, dass Gerach dies genauso sah wie er selbst.

„Doch leider kann ich Euch im Moment nichts zukommen lassen. Die momentane Kasse ist so gut wie leer und der ehrwürdige Kantonat hat mir noch nicht die Geldschatulle für den kommenden Monat zugesandt." Er ließ bewusst eine Pause entstehen, damit der Medicus die Situation Gerachs richtig verstand.
„Ihr seht, es fehlt mir nicht so sehr der Wille Euch auszuzahlen, wohl aber die Möglichkeit. Ich werde eure zusätzliche Pflege aber vermerken und dem Kantonat bei Gelegenheit davon unterrichten."

Der Medicus nickte zustimmend. „Ja, das wäre gut, Ehrwürden. Ich danke für euer Bemühen!", sagte er mit würdevoller Stimme. Nachdem er dies verbeugend ausgesprochen hatte, machte der Medicus kehrt und verließ das priesterliche Amtszimmer.

Gerach sah ihm sinnierend nach. Was für interessante Aufgaben seine Tätigkeit doch so mit sich brachte. Erst musste er ein Amtsschreiben für die Messe Walters ausfertigen und jetzt auch noch ein Leistungsnachweis für den Medicus an die Kantonei schicken.
Aber all diese Dinge waren gerade eigentlich unbedeutend gegenüber den Veränderungen, die auf die Heilige Allianz auf so plötzliche Weise einzuströmen drohten. Gerach dachte an sein Schreiben und hoffte, dass es mittlerweile in Bernstein angekommen war, damit es noch morgen auf dem Schreibtisch des Kantonats landen würde.

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