Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

2.8. Rückkehr eines Freundes (II)

August winkte die fünf Reiter zaghaft heran, worauf diese in den Vordergrund der Reitergruppe trabten und erst vor den beiden Grafen anhielten. Der äußerst rechte Reiter, der direkt bei August stand, hatte ein besonders prächtig geschmücktes Pferd und trug zudem noch einen auffälligen Schild an seiner Seite.
„Darf ich vorstellen, Bernstein, das ist mein Vetter, Jean de Beauville", sagte August stolz, während er mit der Hand auf den bedeutsamen Reiter wies. Dieser nahm den Helm ab und verbeugte sich knapp. „C'est le comte Henri de Bernstein", sagte August dann zu seinem Vetter.
Jean de Beauville nickte Heinrich nur leicht zu und sagte dann mit starkem frankobardischen Akzent: „Isch bin erfroit, Monsieur!"

Heinrich verbeugte sich ebenso knapp und wusste nicht, was er recht sagen sollte. Hugo, der erstmals einen Frankobarden sprechen hörte, musste ein Lachen unterdrücken. Andreas bemerkte dies und warf ihm einen warnenden Blick zu. Jean de Beauville war immerhin nicht nur irgendein Ritter, sondern ein echter frankobardischer Herzog – ein Duchaûte.
Auch Heinrich wusste das, daher wollte er sich möglichst freundlich und gastgebend verhalten. In Wahrheit misstraute er den Frankobarden, bald sogar mehr wie den Austrianern.

August, dem die Befangenheit Heinrichs nicht verborgen geblieben war, fügte sogleich erklärend hinzu: „Da sie über Hegelin nach Frankobardien zurückkehren wollen, sind wir als Reisegemeinschaft zusammen geblieben. Ich denke, das dürfte kein Problem sein und es müsste im Gasthaus ja auch genügend Platz für alle sein."
Heinrich nickte zustimmend und hoffte, dass es freundlich genug aussah. Doch dann hielt er inne, da ihm siedenheiß etwas Entscheidendes einfiel. „Allerdings kann es sein, dass die Wirtin nicht genügend Vorräte für uns alle hat.", gab er mit peinlich berührter Miene zu bedenken.

Der Hegeliner schien nur auf einen solchen Einwand gewartet zu haben. Er lachte auf, winkte mit der Hand ab und rief einem der frankobardischen Ritter etwas zu. Dieser warf daraufhin ein großes in Leinen gehülltes Paket, das seitlich an seinem Pferd befestigt gewesen war, August von Hegelin zu, der es sogleich auffing.
„Ratet, was das ist, Bernstein?", fragte er Heinrich vergnügt, während er ihm das Paket vor die Nase hielt. Da er wusste, dass sein Gegenüber nicht antworten würde, fügte er gleich hinzu: „Ein großes Reh! Louis hat es erspäht und erfolgreich mit dem Bogen erlegt." August wies dabei auf den Ritter, der ihm das Paket zugeworfen hatte.

Heinrich nickte dem Ritter anerkennend zu, nicht ohne zugleich ein wenig verdrießlich dreinzuschauen. Schließlich gehörte alles Wild in dem Wald zu seinem Besitz.
Der frankobardische Ritter Louis schien diese Unstimmigkeit Heinrichs zu bemerken, denn er ließ sogleich ein paar Anmerkungen zu seiner Jagd auf Frankobardisch fallen. August hörte ihm aufmerksam zu und warf plötzlich herzhaft lachend den Kopf in den Nacken. Dann sagte er erklärend zu Heinrich: „Er sagt, er weiß, dass er hier eigentlich nicht jagen durfte, aber das Reh hatte so einen stolzen Gang, dass es eigentlich nur ein frankobardisches sein konnte. Daher hat er es sich vorgenommen."

Heinrich wusste zwar nicht, was daran so witzig sein sollte, aber er ahnte, dass August wieder einmal aus den Umständen der Diplomatie heraus sich so einträchtig gegenüber den Frankobarden verhalten musste. Daher lächelte er leicht mit über diese Bemerkung.
Der Ritter Louis sagte daraufhin noch etwas, so dass der Kopf des Hegeliners sich sogleich noch einmal zu ihm hindrehte. Auch nach diesen weiteren Worten lachte August einmal auf und Heinrich fiel auf, dass jetzt auch die anderen Frankobarden mit grinsten.
„Er sagt weiter, dass das Reh vermutlich sowieso durch den Wald weiter bis nach Frankobardien gehoppelt wäre und dass er es sich dann spätestens dort vorgeknöpft hätte", erklärte August dem Bernsteiner Grafen. 

Heinrich lächelte auch hierzu erneut mit und nickte dem Ritter freundlich zu. Allerdings lächelten seine Augen weniger. Ein Spruch seines Vaters kam ihm sofort in den Sinn. „Die Frankobarden benehmen sich meist so, als gehöre ihnen die ganze Welt!", hatte Otto von Bernstein oft gesagt. Diese Erkenntnis hatte sich in Heinrichs ersten beiden Jahren als Graf nicht gerade als falsch erwiesen. Auch dieser Jagdvorfall bestätigte ihm erneut, dass die Frankobarden in Allerlanden mit einer spürbaren Dreistigkeit auftraten.

Allerdings wäre es eben aus Gründen der Diplomatie falsch gewesen, hier auf die rechten Besitzverhältnisse hinzuweisen. So ließ Heinrich stillschweigend diese witzig vorgetragene Erklärung über sich ergehen und verkündete, dass damit ja genug Essen für alle vorhanden wäre.
Daraufhin kam Bewegung in den Reitertrupp. August von Hegelin wandte sich seinen Männern zu und bedeutete ihnen abzusteigen. Jean de Beauville stieg ebenfalls an Ort und Stelle vom Pferd und befahl seinen Männern, es ihm gleich zu tun. Heinrich schickte sich an, die gesamte Reitertruppe zum Eingang des Gasthauses zu führen.

Zuvor sagte er aber den umstehenden Bewohnern, von denen immer noch einige das gesamte Geschehen belauschten, dass ein jeder wieder in sein Haus ziehen soll. Widerwillig aber gehorsam zerstreute sich daraufhin die Menge. Ein bisschen konnte Heinrich sie sogar verstehen. Es war schon etwas Besonderes, wenn so viele Grafen und Ritter an einem Tag in Gesken auftauchten. Und das letzte Mal, dass Frankobarden durch diesen Ort zogen, war vermutlich schon mehr als 40 Jahre her.

Nachdem Heinrich dies geregelt hatte, schritt die Reitergesellschaft auf den Hauptplatz des Dorfes und um die Ecke des Gasthauses herum. Heinrich und August gingen dabei mit Hugo und Andreas vorne weg, gefolgt von den fünf Frankobarden und den anderen Hegelinern. Die Frankobarden bestaunten das kleine Harmonizil des Ortes, da sie meist nur größere Glaubensstätten gewöhnt waren.

Vor dem Gasthaus wurden dann die Pferde angebunden und das Reisegepäck abgeladen. August von Hegelin und Jean de Beauville gaben dabei nur Anweisungen und überwachten den Vorgang. Heinrich schickte Hugo mit dem eingepackten Reh ins Innere des Gasthauses. Er sollte Marie informieren, dass Gäste in großer Zahl angekommen waren und dass sie das Essen vorbereiten solle. Andreas half den Hegeliner Rittern beim Abladen ihrer Siebensachen.

Während die Ritter nach und nach die Sachen abluden und ins Gasthaus brachten, tauschten die beiden befreundeten Grafen erste Neuigkeiten aus. So erfuhr August, dass er den Golddorfer Grafen knapp verpasst hatte, was er aber nur mit einem abfälligen Achselzucken quittierte. Auch er hegte keine besonderen Sympathien für diesen Nachbarn, den er nicht nur für geschwätzig, sondern auch für aufgeblasen hielt.
Gleichzeitig erfuhr Heinrich, wie es den Hegelinern ergangen war. Auch sie hatten mit den Steinlawinen und mit den Golem zu kämpfen gehabt. Anders als bei Heinrich hatte aber sein Vetter selbst den Befehl zum Rückzug gegeben. Damit durften sich die Hegeliner völlig legitim entfernen, da Jean de Beauville nicht nur Augusts Vetter, sondern auch sein frankobardischer Befehlshaber war. Heinrich aber hatte sich ohne Rücksprache mit Alfons von Amalien aus dem attanischen Bergland verabschiedet. Dieser Umstand konnte noch ein Nachspiel haben...

Nach einer Weile waren die Ritter mit dem Abladen all ihrer Sachen fertig. Die meisten hatten sich schon in eines der Zimmer zurückgezogen, um sich dort ihrer Rüstungen zu entledigen. Nach so einer langen Zeit war es für sie eine Genugtuung, wieder in bequemere Sachen zu schlüpfen. Die Wirtin Marie hatte sich dabei wieder einmal mit emsiger Tüchtigkeit ausgezeichnet. Während ihr Mann mit zwei Mägden das Reh ausnahm, hatte sie selbst mit den anderen Mägden genügend Zimmer hergerichtet, so dass jedem Ritter sogleich ein Quartier zugewiesen werden konnte.

Hugo und Andreas waren unterdessen zu dem Zimmer zurückgekehrt, wo der Graf sie geheilt hatte. Hier fanden sie auch endlich ihre Schwerter und Rüstungen wieder.
Die beiden Grafen Heinrich und August hatten draußen gewartet, bis alle Ritter im Gasthaus verschwunden waren. Dann erst gingen sie hinein in Richtung Schankraum und dabei ging ihnen mit einer gewissen Genugtuung auf, dass ihnen nach langer Zeit auch mal wieder ein erholsamer Abend vergönnt war.


E n d e   von   K a p i t e l  2

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro