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1.13. Neuigkeiten von den Nachbarn

Im Erdgeschoss des Gasthauses wurde Heinrich gerade von Maries Mägden zu den Verwundeten geführt. Nachdem man ihn kurz freudig begrüßt hatte, fragte er ohne langes Federlesen nach den Verletzten. Hoffnung stieg in ihm auf, dass doch noch nicht alles verloren war.

In einem der Zimmer traf er den Medicus an, der sich gerade mit verschiedenen Heilkräutern an einem Verletzten zu schaffen machte. Er unterbrach seine Arbeit kurz und grüßte den Grafen höflich und zuvorkommend.
Heinrich erkannte den im Bett liegenden: es war ein Ritter aus der nördlichen Grafschaft Golddorf, den er zwar schon mal gesehen hatte, dessen Name ihm aber im Moment entfallen war. Der Ritter – ein langer, schlanker Jüngling mit sehr langen, dunkelbraunen Haaren – war immer noch bewusstlos, allerdings sah er nicht mehr so blass aus wie vor zwei Stunden, als die Dörfler ihn hergebracht hatten.

Heinrich nickte dem Medicus wohlwollend zu, so als wollte er ihn ermuntern, sich nicht weiter stören zu lassen, und ging dann in das nächste Zimmer. Auch hier lag ein Golddorfer, den Heinrich aus dem engeren Gefolge des Grafen von Golddorf kannte. Sein linkes Bein lag in einer unnatürlichen Haltung, doch zum Glück war er wach und ansprechbar.

Er blickte mit verzerrtem Gesicht auf sein Bein, an dem sich eine Magd zu schaffen machte, dann sah er den Grafen und grüßte ihn mit einem schnellen Kopfnicken.
„Ich grüße Euch", sagte Heinrich und nickte ebenfalls leicht, „Ihr seid doch Gerhard, Sohn des Friedrich, stimmts?"
Der Angesprochene nickte und erwiderte: „Ja, Herr – ich bin der Sohn vom Vetter des Grafen Gunther."

Heinrich sah ihn fest an. „Stammen Eure Leidensgefährten von nebenan alle aus Golddorf?", fragte er dann.
„Das ist richtig, Graf Heinrich", antwortete Gerhard beflissen, „wir wurden von unserem Herrn getrennt und schafften es irgendwie bis Waldesheim. Dort überlegten wir erst, ob wir auf den Grafen warten sollen, aber da wir nicht wussten, ob er dort vorbeikommen würde, entschlossen wir uns irgendwie nach Hause durchzuschlagen und..."

„Und seid dann hier gelandet", vollendete Heinrich den Satz. Er merkte, dass Gerhard aufgeregt war, da er sogleich auf Erklärungen hinaus war, die rechtfertigen sollten, warum er sich nicht zu dieser Stunde an der Seite seines Herrn befand. Bevor er wegen dieser Erregung in einen unendlichen Redefluss verfallen würde, wollte Heinrich lieber das Gespräch wieder an sich reißen. Er stellte bestimmte Fragen, auf die Gerhard eindeutig antworten konnte.

So erfuhr er, dass der Graf von Golddorf mit dem Großteil seiner Leute noch in Austria sein musste. Der Fürst Johann von Karolien – an dessen Seite die Golddorfer gekämpft hatten – hatte die Ritterschaft der Golddorfer getrennt, um den Hauptberg der Attanen nicht nur südwestlich, sondern direkt südlich zu nehmen. Daraufhin hatte Gerhard mit neun anderen Weggefährten auf eigene Faust am Berg gekämpft, unter der Leitung von sechs Rittern aus Austria. Nach und nach waren aber immer mehr im Kampf gefallen und Unruhe hatte sich breit gemacht.

Gerhard wollte daraufhin mit dem Rest seiner Leute zurück zu seinem Herrn, was aber nicht ging, da sie von diesem abgeschnitten waren. Nur noch zu sechst und allesamt verwundet, traten sie daher den Rückzug an. Die beiden Austrianer, darunter der Sohn des Fürsten, protestierten, aber Gerhard ließ sich nicht von ihnen aufhalten. Sie ritten los, wobei sie sich gerade so auf den Pferden halten konnten.

Halb wach, halb im Traum gelangten sie irgendwie nach Dalsheim, wo sie den Medicus aufsuchen wollten. Dieser war aber nicht auffindbar, weswegen sie weiterzogen. Doch ohne Versorgung durch einen Medicus, starben schließlich zwei der Verletzten unterwegs, was alle bekümmerte.
In Waldesheim angekommen, fanden sie endlich Hilfe, allerdings hatte der dortige Medicus sehr viel zu tun, und schließlich verloren seine verbleibenden drei Gefährten auch noch das Bewusstsein. Mithilfe der Waldesheimer Bauern hatte sich Gerhard das Fuhrwerk besorgt und am nächsten Tag nach Norden aufgemacht. Gegen Mittag hatten sie den Bärenbach erreicht und kamen dann endlich hier an.

Heinrich hörte aufmerksam zu und nickte ab und zu schwerfällig. Aus den letzten Worten heraus vermutete er, dass er die Reisetruppe noch eingeholt hätte, wenn er keine Rast eingelegt hätte. Aber das war nun zweitrangig.
„Und Euer Herr?!", fragte Heinrich neugierig nach, „hatte er viele Männer im Kampf verloren?"
„So einige gute, ja", antwortete Gerhard mit traurigem Unterton, denn schließlich hatte er die meisten davon gut gekannt. „Zuletzt hatte er aber noch neun Ritter an seiner Seite", wusste er weiter zu berichten.

‚Ziemlich dürftig', dachte Heinrich sofort. Vermutlich würde auch der Golddorfer bald das Unternehmen abbrechen und hier vorbeikommen. Denn egal ob er über Dalsheim nach Gernsheim ritt, oder bis nach Westen und über Waldesheim – wollte er nicht durch das öde Land nach Hause, was schwer vorstellbar war, musste er zwangsläufig über diesen Weg an Bernstein vorbei.

Heinrich wünschte dem Ritter gute Besserung und sah dann noch kurz in die anderen Zimmer, in denen er aber nichts weiter von Belang fand. Die anderen beiden Ritter aus Golddorf lagen jeweils dort im Krankenbett und bei jedem war einer der beiden Gehilfen des Medicus anzutreffen.
Heinrich verließ die Zimmer daraufhin gleich wieder. Er fragte sich, wo die beiden Verwundeten aus Bernstein sein mögen, die Wilhelm erwähnt hatte.

„Herr Graf – willkommen daheim!", hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich und wandte sogleich den Kopf. Hinter ihm stand der neue junge Priester von Gesken in gebührlichem Abstand und hatte sich höflich vorgebeugt. Heinrich wandte sich ihm zu und grüßte ebenfalls und erst jetzt erhob sich Gerach aus seiner Verbeugung. „Es ist schön zu sehen, dass Ihr wohlauf seid, Graf", sagte er ehrlich und freundlich.

„Danke Ehrwürden", antwortete Heinrich ihm knapp, „ich wünschte aber nur, ich wäre halb so gesund und hätte dafür noch einige Männer mehr an meiner Seite!" Es klang ein wenig barsch. Gerach konnte Verbitterung heraushören, eine von der Art und Weise wie nur Diejenigen sie in sich tragen, die nach einer verlorenen Schlacht erfolglos heimwärts ziehen müssen.
„Ich hörte aber, dass zwei meiner Getreuen ebenfalls hier weilen sollen", sagte Heinrich dann und blickte den Priester fragend an.
Dieser nickte höflich und sagte dann: „Ja das stimmt – sie sind oben."

Heinrich erwiderte das Nicken dankbar und ging an ihm vorbei auf die Treppe zu.
„Es sind die Ritter Hugo und Andreas, Herr", ergänzte Gerach noch.
Heinrich drehte sich daraufhin aber nicht um, sondern ging schnurstracks die Treppe hoch. Innerlich brannte es in ihm. Hugo und Andreas waren doch mit Reinhard unterwegs! So hatte es ihm Johannes von Helmsdorf gesagt. Endlich erfuhr er, was den Anderen seiner Leute widerfahren war.

Gerach sah dem Grafen noch kurz nach, dann erinnerte er sich an sein Anliegen. Er sah einige Knechte am Eingang stehen, die scheinbar immer noch gafften und nichts zu tun hatten. Gerach ging besonnenen Schrittes auf einen von ihnen zu und sagte dann: „Gehe bitte zum Vormann Wilhelm und sage ihm, ich brauche ein paar seiner schnellsten Männer!"

Der Angesprochene nickte und machte sich los. Die anderen starrten verlegen auf den Boden. Gerach wandte sich um und sah Albrecht gerade aus einem der Zimmer kommen. Er rief seinen Gehilfen zu sich. „Graf Heinrich ist angekommen. Er ist gerade oben bei seinen Rittern. Gehe bitte hinauf und biete ihm seine Hilfe an, falls er sie benötigt."

Albrecht nickte etwas widerwillig und verschwand dann ebenfalls nach oben. Er hasste es zwar, dass Gerach ihn herumkommandierte, aber zugleich war er froh von hier unten wegzukommen. Die Wirtin Marie hatte ihn, ungeachtet seiner Stellung, bereits wie einen eigenen Knecht behandelt und ständig in Anspruch genommen – ‚Albrecht hol dies, Albrecht tu das!' – was ihm langsam den Magen sauer werden ließ.

„Ihr braucht einen schnellen Reiter?", fragte kurz darauf jemand hinter Gerach. Er drehte sich um und sah sich vier stattlichen Knechten von Wilhelm gegenüberstehen.
„Das stimmt", sagte er freundlich. Erst jetzt griff er in sein Priestergewand und holte den Umschlag mit dem Brief hervor. „Ich brauche zwei Mann, die zunächst nach Bernstein reiten und dies dem Priester Einhard zeigen. Er soll den Brief lesen und dann den Umschlag mit dem Siegel der Grafschaft verschließen. Anschließend muss diese Nachricht sofort zur nuntiatura gebracht werden. Sagt den nuntiis, dass sie den Brief noch heute zum Kantonat nach Golddorf schaffen sollen", erörterte Gerach sein Anliegen.

Die beiden rechts stehenden Knechte sahen sich kurz an und meldeten sich dann zu Wort. „Wenn Ihr erlaubt Ehrwürden – wir machen das!", sagte der Eine. Es war der junge Bauer, der zuvor Heinrichs Pferd versorgt hatte.
Die anderen Knechte hatten nichts dagegen und so übergab Gerach den beiden Freiwilligen den Brief. „Gut!", meinte er fast lobend. „Und reitet so schnell Ihr könnt!"

„Darauf können sie sich verlassen! Unsere Pferde sind schließlich aus Dalsheim!", antwortete der Bauer nicht ohne Stolz. Er lächelte Gerach an, dem daraufhin die vielen Falten um die Augen des Mannes auffielen, zweifellos ein Abglanz der übermäßigen körperlichen Arbeit.
Gleich darauf wandten sich die Knechte zum Gehen und ließen Gerach unvermittelt stehen.
Der Priester atmete einmal tief durch. Jetzt fühlte er sich schon etwas besser.

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