Kapitel 8
Fuchspfote
Fuchspfote erwachte in seinem Nest, als er von draußen eine Katze rufen hörte. "Fuchspfote, steh auf! Die Sonne ist längst aufgegangen. Außerdem wollte ich dir doch heute zeigen, wie man Vögel fängt." Herbstblatt. Der Schüler gähnte und streckte sich, bevor er hinaus auf die Lichtung tappte. Seine Mentorin stand eine Fuchslänge vom Bau entfernt und kam nun zu ihm. "Komm schon." Sie drehte sich um und lief zum Lagerausgang, Fuchspfote folgte ihr. Vor drei Sonnenaufgängen waren sie weit nach Mondhoch von der Großen Versammlung zurückgekehrt und die drei Geschwister waren müde in ihren Nestern eingeschlafen. Während er seiner Mentorin nun in den Wald folgte, musste er wieder daran denken. Und an Seestern, der mehr Territorium wollte. Was für ein Haufen Fuchsdung! Noch nie hat sich ein Clan mit einem anderen Territorium geteilt. Die Zeit der Blattleere war für alle Clans hart. Fuchspfote hatte zwar selbst noch keine erlebt, aber die Ältesten hatten ihm erzählt, dass Beute dann rar und die Luft eisig kalt war. Es schneite und der Wald lag dann unter einer weißen, weichen und kalten Schneedecke verborgen. Im vergangenen Mond war es kühler geworden und die Blätter der Bäume färbten sich langsam gelb und orange. Schließlich blieb Herbstblatt zwischen den Bäumen stehen und prüfte die Luft. Fuchspfote tat es ihr nach. "Es riecht leicht nach Drossel", miaute er. Herbstblatt nickte nur, sie hatte es auch bemerkt. Auf leisen Pfoten folgen sie dem Geruch zu einer Buche. Die Drossel achtete nur auf ihr Futter und bemerkte die beiden Katzen nicht. Herbstblatt gab ihrem Schüler ein Zeichen, er solle anhalten und ihr zusehen. Fuchspfote blieb stehen und sah ihr zu. Die rote Kätzin schlich langsam auf die Drossel zu, bis sie nur noch eine Schwanzlänge entfernt war, und sprang. Der Vogel versuchte wegzufliegen, wurde aber in der Luft gepackt und zu Boden gedrückt. Herbstblatt tötete ihn mit einem schnellen Biss und drehte sich dann zu Fuchspfote um. "Als Nächstes darfst du es versuchen. Dafür gehen wir Richtung Baumgeviert. Komm mit." Herbstblatt vergrub die Drossel unter einer Buchenwurzel, um sie auf dem Rückweg ins Lager mitzunehmen. Dann drehte sie sich um und lief in die eben genannte Richtung, Fuchspfote folgte ihr. Nicht weit vom Baumgeviert blieb die Kätzin stehen. "So, Fuchspfote. Was riechst du?" Der Schüler prüfte die Luft. "Wald, eine Maus und eine Amsel.", sagte er schnuppernd. Doch dann fiel ihm noch ein Geruch auf, der ihm in die Nase stach und den er irgendwo schonmal gerochen hatte. "Herbstblatt, riechst du das auch? Diesen Gestank habe ich auf unserem Territorium bis jetzt noch nie gerochen." Seine Mentorin prüfte mit einem beunruhigten Gesichtsausdruck die Luft. "Das ist SeeClan-Geruch! Und er ist frisch!"
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