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Kapitel 31

Mit konzentriert zusammengekniffenen Augen, fixierte Feivel ein Fläschchen mit einer grünlichen Flüssigkeit darin. Vielleicht war das ja eine geeignete Zutat für das Gebräu, das er modifizieren sollte.

Unangenehm ruhten die Blicke der drei anderen Pferde auf ihm. Sie verfolgten seit geraumer Zeit jeden einzelnen Schritt, den er vollzog. Fast wäre es ihm lieber gewesen, sie hätten etwas an seiner Arbeit auszusetzen. Doch sie verweilten nur in nahezu drohendem Schweigen neben ihm und musterten jeden seiner Hufgriffe mit Argusaugen.

Zitternd griff Feivel nach dem Gefäß, worin der violettfarbene Prototyp des Rassenvernichtungsserums vor sich hin brodelte. Ungeschickt füllte er ein paar Schluck des Mittels in ein Reagenzglas um. Dieses stellte er daraufhin in einem dafür vorgesehenen Gestell ab. Ständig befürchtete Feivel, der seltsame Metallwagen, auf dem sich all die Utensilien befanden, würde jeden Moment anfangen los zu rollen und ihn mit all den gefährlichen Chemikalien übergießen. Aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen begann Feivel nun mit der fachmännischsten Miene, die er aufbringen konnte, den Bunsenbrenner anzuschließen. Unterhalb des Wagens gab es einen Gashahn, wo er den gummiartigen Schlauch des Brenners einstöpselte. Wage kamen Erinnerungen an den Chemieunterricht wieder hoch. Bunsenbrenner waren ihm schon immer ein wenig suspekt gewesen. Zu gut erinnerte er sich an die ellenlange Sicherheitserklärungen, die die Lehrer ihnen bei jeder Benutzung gepredigt hatten. Hinzu kam, dass das letzte Experiment des Hengstes schon gut ein Jahr zurücklag, da es bisher keine Praxisstunden an der W.A.S. gegeben hatte.

Angestrengt versuchte er, sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Mit aller Vorsicht, drehte er ein wenig an dem Brenner herum und hielt dann ein bereitgelegtes Feuerzeug an das metallene Rohr. Zu seiner Überraschung fing das Röhrchen direkt an, eine kleine Flamme auszuspucken. Schweißperlen standen Feivel auf der Stirn. Er wusste nicht, wie lange er bereits vor diesem Tisch verbrachte und wahllos Mittel zusammenrührte. Sein anfänglich systematisches Vorgehen hatte sich inzwischen nahezu vollständig in Luft aufgelöst. An Stelle des Ergebnisses stand für Feivel der Zeitaufwand im Vordergrund. Je länger er sich hier verweilte, desto mehr Zeit hatten die anderen, nach Mallory zu suchen. Solange Kira, Charlson und Ray nur untätig neben ihm standen, stellten sie keine Gefahr dar. Trotzdem fraß sich kalte Furcht Feivels Rückgrat entlang, als er sich zum wiederholten Mal fragte, wie das Ende der sogenannten Zeremonie ablaufen würde. Wollte Kira ihn auf die Probe stellen und überprüfen, ob er tatsächlich dazu in der Lage war, ein Mittel für die Tötung unschuldiger Pferde zu brauen? Oder hielt sie ihn tatsächlich einfach für so intelligent, dass er dies einfach aus dem Stegreif erschaffen könne? Irgendetwas war hier faul, soviel war klar.

Verstohlen warf er einen Blick über die Schulter. Kira sah ihn vollkommener Ruhe an. Aus ihrem Ausdruck war nicht der geringste Hinweis zu lesen. Charlson dagegen war ein ein krampfhaftes Dauergrinsen verfallen. Ihr bekam die lange Zeit ohne zu reden wohl nicht sonderlich gut. Feivel war erstaunt, dass ein so lange andauerndes Schweigen der hysterischen Stute überhaupt möglich war. Verbissen sah nun auch Ray zu Feivel hinüber. Zuvor hatte der gescheckte Hengst nur stur den Boden angestarrt. Nun begann er damit, provokant eine Augenbraue hochzuziehen und ungeduldig mit den Hufen zu wippen. Sogleich beschleunigte sich Feivels Herzschlag. Erst jetzt realisierte er, was für ein ungeheurer Druck auf ihm lastete. Offenbar wurde tatsächlich von ihm erwartet, dass er hier und jetzt das perfekte Serum zusammenrührte.

Überfordert rauschten Feivels Augen über die zerstreuten Utensilien vor sich. Der Bunsenbrenner loderte noch immer auf Sparflamme vor sich hin. Beherzt ergriff er das Reagenzglas mit dem Prototyp, spannte es in eine Halterungsklammer ein und hielt es unter sanftem Schwenken über das Feuer. Mit seinem freien Huf drehte er geübt die Flamme höher. Sein Chemikerwissen aus der Highschool machte sich langsam aber sicher aus den Tiefen seiner Gehirnwindungen bemerkbar. Vorsichtig träufelte Feivel die zuvor ausgewählte grüne Flüssigkeit in das Serum und schüttelte es leicht. Nahezu sofort stiegen bedrohliche Blasen auf. Ein flammendes Leuchten durchhuschte das Gebräu. Feivel zuckte zusammen. Verunsichert sah er sich um. Eine derartige Reaktion hatte er noch nie zuvor gesehen.

„Ach du meine Güte ...", hörte er Charlson hinter sich hauchen. Wie angewurzelt verharrte er in seiner Position und zog das Reagenzglas vom Bunsenbrenner zurück. Ein mattes Leuchten blieb erhalten. Wie dickflüssiger Schleim schwappte das Gebräu in dem Glasröhrchen hin und her. Schwerfällig sprudelnd gab es knisternde Laute von sich.

„Ähm ..." Feivel wandte sich zu den Pferden hinter sich, die alle drei wie gebannt auf das Etwas in seinem Huf starrten. Selbst Ray hatte sich aus seiner abwertenden Haltung gelöst und sich dem Wunder der Wissenschaft hingegeben. Mit heruntergeklapptem Kiefer beäugte er Feivel. Dieser meinte, eine Spur des Neides in seinem stechenden Blick erkennen zu können. Raymons Nüstern waren unwillig gekräuselt, doch seine Faszination konnte er nicht verbergen.

„Ich glaube, ich bin fertig", stotterte Feivel mit dünner Stimme. Selbst hatte er zwar keine Ahnung, was hier gerade geschehen war, doch die Reaktion der drei deutete er als positiv. Sorgenvoll stellte er seine Kreation in der Halterung ab. Was immer er da erschaffen hatte, es war höchstwahrscheinlich ziemlich giftig. Durch einen raschen Schritt rückwärts, brachte Feivel eine schützende Distanz zwischen sich und das unheilverheißende Gläschen.

Würdevoll trat Kira an den Tisch heran. „Ich habe vollstes Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten, Feivel." Scheinbar war sie wirklich der Meinung, dieses Mittel sei das lange von ihr und John gesuchte. Ungläubig senkte Feivel den Kopf. Er wusste, dass das definitiv nicht der Fall war. Wie auch? Immerhin hatte er einfach das zusammengeschüttet, was ihm zuerst ins Auge gesprungen war. Und das war alles andere als wissenschaftliches Vorgehen.

„Wollen wir es testen?", scheinheilig und zugleich bedrohlich kratzend näherte sich auch Ray dem Ort des Geschehens. Ohne Feivel auch nur anzusehen, griff er sich das Mittel vom Tisch und hab es empor.

„Raymon!" Vorwurfsvoll funkelte Kira ihren übermütigen Adoptivsohn an.

Unwillig schnaubend ließ Ray glücklicherweise wieder von dem Fläschchen ab. Jede Faser Feivels Körpers war angespannt. Was würde jetzt passieren? War die Zeremonie vorbei? Das Blut schoss ihm in den Kopf. Pures Adrenalin strömte durch seine Adern. Er musste sich mit allen Kräften beherrschen, nicht an den Wänden hinauf zu stürmen und einen aussichtslosen Fluchtversuch zu starten. Hier unten in diesem Raum hätte es sowieso keinen Zweck. Außerdem musste die Rolle des gehorsamen Schülers weiterhin gewahrt werden. Seine Mission bestand noch immer darin, sich in Kiras Programm einzuschleichen, um Mallory und die übrigen ihrer Opfer zu retten. Ein dumpfes Gefühl in seinem Hinterkopf verriet ihm jedoch, dass die Dinge ganz und gar anders verlaufen würden, als ursprünglich geplant.

Wie auf Kommando stieg Ray auf einmal auf die Hinterbeine und stieß ein gellendes Wiehern aus. Die drei übrigen fuhren erschrocken zu ihm herum. Als der muskulöse Hengst wieder auf seine Vorderbeine nieder krachte, schnaubte er bekräftigend. Ein schneller Wink zu Charlson. „Du solltest jetzt lieber gehen, meine Liebe, könnte blutig enden", zischte er der Stute zu.

„Was ist denn los, Raymon?", fragend warf sie ihre lichte Mähne herum. Auf dürren Beinchen stakste sie näher an den Tisch heran. Auch Kira schien verwirrt von Rays Handeln.

Unruhig bewegte sich Feivel unter seinem unbequemen Laborkittel. Mit der Zeit wurde es unter dem billigen Polyester unerträglich warm. Zerknittert und von Schweiß getränkt, klebte der Stofffetzen an ihm wie eine zweite Haut.

Gestikulierend wie ein Magier zog Ray etwas hervor. Triumphierend hielt er der Rappstute ein winziges Fläschchen vor die Nase. Darin befand sich ebenfalls wie in Feivels eine glitzernde Flüssigkeit.

„Meine Variante des Serums!", verkündete Ray eisern. „Wollen wir ausprobieren, welche besser geeignet ist?" Herausfordernd stierte er zu Feivel hinüber.

„Was ist denn in dich gefahren?!", tadelte Kira und machte Anstalten, ihm das Fläschchen wegzuschnappen. Für einen kurzen Moment blitzte so etwas wie Gier in ihren schwarzen Augen auf.

„Ist doch gar keine so schlechte Idee", schaltete sich Charlson zögerlich ein. „Zwei Mittel bedeuten eine bessere Chance auf das Richtige.

Wiederwillig schnaubend drehte sich Kira zu ihr um. „Na gut, aber uns fehlen die Probanden", knurrte sie missmutig.

Vielsagend blickte Ray in die Runde.

Feivel hätte sich in diesem Moment am liebsten in Luft aufgelöst. Was zum Teufel ging hier vor sich? Wollte dieser verrückte Hengst jetzt allen Ernstes einen Tötungswettbewerb anzetteln?

„Wir haben doch eine perfekte Testperson gleich hier." Bedrohlich ruhte sein Blick auf Feivels Pelz. Dessen Herz schlug ihm bis zum Hals. Wie hungrige Hyänen starrten nun auch die Stuten ihn an. Es war, als hätten sie genau diesen Verlauf der Zeremonie von langem Huf geplant.

Schluckend sah Feivel von einem zum anderen. Vermutlich hatten sie das tatsächlich. Das würde alles erklären. Kiras Vertrauen in ihn war nie real gewesen. Es hatte einfach nur die Intention dahinter gesteckt, in ihm einen weiteren leicht zu mordenden Mischling zu finden. Feivels Mut sank. Die Gedanken rasten wie Billiardkugeln durch seinen Schädel. Er hätte es wissen müssen. Warum hatte er sich nur auf diesen Deal eingelassen? Denn es war die Wahrheit, er war ein Mischlingspferd. Warum hatte er nicht viel früher daran gedacht und Verdacht geschöpft. Dann wäre es vermutlich niemals so weit gekommen. Doch jetzt stand er hier. Unter der Erde Inmitten des engsten Kreises fanatischer Pferde, dem Tod unmittelbar ins Auge blickend.

„Stimmt, Ray ..." Es war das erste Mal, dass Prof. Winters ihren Adoptivsohn mit dieser Abkürzung ansprach.

Wie ein hilflos in die Enge getriebenes Schaf wich Feivel zurück. Hinter ihm war nur die eisig kalte Wand, die jegliche Flucht verhinderte. Doch urplötzlich blitzte eine Idee in seinem Hirn auf. Krampfhaft versuchte er sie festzuhalten und das Gewirr aus Angst und Hass irgendwie unter Kontrolle zu bringen. Entschlossen tauschte er seine Abwehrhaltung gegen eine Aufrechte ein. Es gelang ihm sogar, das rastlose Zittern seiner Beine zu stoppen. Wie ein Fels in der Brandung stand er nun da. Ein Atemzug nach dem anderen entwich seinen geblähten Nüstern. Sonst vollkommen regungslos. Innerlich bereitete er sich darauf vor, den nächsten Schachzug zu vollziehen.

„Warum nehmen wir nicht dich, Raymon Winters?" Mutig wölbte Feivel den Hals. „Wenn ich mich recht entsinne, bist du auch nur ein jämmerlicher Mischling!" Das war geraten. Er wusste nur darüber Bescheid, dass Kira nicht seine Mutter war. Weitere Informationen waren ihm leider nicht vergönnt. Doch es war die einzige Trumpfkarte, die ihm noch bliebt.

Die hektischen Blicke Rays verrieten, dass er damit genau ins Schwarze getroffen hatte. „Was willst du damit sagen, Cooper?" Trotz seiner hysterischen Tonlage, spuckte Ray seinen Nachnamen aus wie ein Stück schimmelige Karotte.

„Wir alle wissen doch, dass du nur adoptiert bist", schnaubte Feivel starr. Im lag die Rolle des Verräters erstaunlich gut.

„Aber nein..." Charlson grinste verlegen. Ihre Augen huschten ratlos und unschuldig im Raum umher.

„Geh jetzt, Amanda!", brüllte Ray sie an. Ihr dämliches Wesen reizte ihn zusehends. „Wir brauchen dich hier nicht mehr!"

Kleinlaut ließ die arabische Stute die Ohren hängen. Ohne eine weitere Anweisung abzuwarten, machte sie auf dem Absatz kehrt und stolzierte hoch erhobenen Hauptes zur Tür, eröffnete sie mit ihrem Schlüssel und stürmte hinaus. Für einen minimalen Moment verblieb dort ein schmaler Spalt zwischen Tür und Wand. Feivel riss die Augen auf, aber noch ehe er diese winzige Chance auf ein Entkommen ergreifen konnte, zog Charlson die metallisch glänzende Tür auch schon mit einem lauten Krachen hinter sich zu. Die Falle hatte wieder zugeschnappt.

„Woher hast du diesen Mist?" Voller Aggressionen baute sich Ray vor ihm auf.

Kira blickte sorgenvoll von einem zum anderen. „Woher weißt du überhaupt davon?", fragte sie an den Fuchsschecken gewandt.

Dieser hielt sein Serum noch immer festen Griffes an sich gedrückt, als sei es das größte Heiligtum auf Erden. „Er war hier!", wieherte er aufgebracht.

„Wer?" Ehrliche Verwirrung stand Kira ins Gesicht geschrieben. Feivel konnte in diesem Moment nichts tun, als daneben zu stehen und zuzuhören. Das war eine Angelegenheit zwischen Mutter und Sohn. Nur gut, dass er damit wenigstens ein wenig Zeit gewann.

„Tyler O'Conory. Mein Vater", schnaubte Ray trocken.

„Was? Diesen Namen habe ich noch nie in meinem Leben gehört", beteuerte Kira. Doch da wurde ihr Blick wieder todernst. „Bedeutet das, du bist wirklich ein Mischling wie Cooper behauptet?" Düstere Wolken beschatteten ihre ohnehin bereits kantigen Züge. Mit leicht gesenkten Kopf trat sie auf die beiden Hengste zu.

„Um Himmels Willen, nein! Was denkst du denn von mir?", wieherte Ray erbost. „Tyler ist absolut reinrassig." Verstohlen schielte er zu Feivel hinüber. Irgendwie konnte dieser seinen Worten nicht so recht Glauben schenken.

Kira allerdings schien der unsichere Unterton Rays nicht aufgefallen zu sein. Sie nickte nur und hob Feivels Serum mit einer erstaunlichen Vorsicht an. Nachdenklich betrachtete sie die dämmrig leuchtende Flüssigkeit. „Wir haben also zwei Seren aber nur eine Testperson ...", murmelte sie.

„Du vergisst die Stute, die ich heute morgen gefangen ... Rekrutiert habe", überlegte Ray plötzlich nicht ohne eine Spur des Stolzes.

Feivel stockte der Atem. Sein Herz setzte für einen Moment aus und das Blut gefror in seinen Adern. Mallory. Sie befand sich also tatsächlich in den Fängen Raymon Winters'.

„Ja richtig ..." Verschmitzt lächelte Kira Feivel an. „Ist diese Dunkelfuchsstute nicht sogar deine Freundin?"

„Woher wisst ihr überhaupt von ihr?" Vollkommen frustriert scharrte Feivel mit dem Huf über die weißen Fließen, was ein unangenehm quietschendes Geräusch erzeugte.

„Dein Simon ist nicht der einzige mit Hackerfähigkeiten", gab Ray zurück. „Ein kleiner Blick in dein Handy hat schon genügt, um deine größte Schwäche herauszufinden."

Das durfte doch alles nicht wahr sein. „Was wird hier gespielt?", wieherte Feivel außer sich vor Verzweiflung.

„Es tut mir leid dir das sagen zu müssen, Feivel", begann Kira mit fast mitleidigem Ausdruck. „Aber du wurdest von uns benutzt."

Verständnislos schüttelte Feivel den Kopf. Die kurze Mähne wirbelte um seinen Hals und sein Schweif peitschte unkontrolliert gegen die Wand. Alles was er gewollt hatte, war ein völlig gewöhnliches Studium hier zu absolvieren. Doch jetzt war er hier im Keller zweier Verrückten gelandet, die drauf und dran waren, ihm ein wahrscheinlich hochgiftiges Serum einzuflößen, das er zu allem Überfluss auch noch selbst hergestellt hatte.

„Von Anfang an wollte ich deine Intelligenz dazu verwenden, uns das richtige Mittel zu schenken." Düsteres Grinsen von Kira. „Deine unsichere und leichtgläubige Art kam mir dabei ganz gelegen." Mit geschürzten Lippen blickte sie auf ihn nieder. „Wäre dein Blut nicht verunreinigt, hättest du sicher eine glorreiche Zukunft vor dir gehabt, aber so ..." Es war nicht nötig, dass sie weitersprach. Feivels Schicksal war besiegelt.

Wie aus dem Nichts klappte Kira eine metallene Liege aus der Wand aus. Feivels Augen weiteten sich, als sie sich sein Mittel schnappte. Hätte er sich doch bloß mehr Gedanken bei der Zubereitung gemacht. Bei den Zutaten war er sich ziemlich sicher, dass es nicht sonderlich gesund war, ganz egal, bei welchem Pferd es angewandt wurde.

„Ich gehe dann mal zu ... deiner Stute und teste meine Version des Serums an ihr." Eiskalt und hinterlistig blitzten Rays eisblaue Augen zu ihm herüber. „Kira kümmert sich sicherlich mit Vergnügen um dich."

Noch ehe Feivel wiedersprechen konnte, hatte Kira ihn mit festem Griff gepackt. Er wollte schreien, doch ihr massiver Huf drückte schmerzhaft auf sein Maul. Aus verdrehten Augen nahm Feivel wahr, wie Ray erhobenen Hauptes den Raum verließ. Erneut flog die massive Tür krachend ins Schloss. Damit wurde sein schlimmster Albtraum war. Er war vollkommen allein mit seiner größten Widersacherin. In diesem Moment wäre ihm sogar Ray lieber gewesen. Mit dem befand er sich wenigstens einigermaßen auf gleicher Augenhöhe. Doch Kira war mit ihrer Lebenserfahrung und mentalen Stärke definitiv einige Nummern zu viel für ihn.

So schnell und beinahe routiniert, dass er kaum reagieren konnte, warf sie ihn mit einem Ruck auf eine bereitgestellte Liege und rammte ihm brutal eine Spritze in den Hals. Feivel dachte bereits, sein letztes Stündlein hätte geschlagen, als er das Serum noch sicher in ihrem Huf erblickte. Zu seiner Furcht musste er jedoch feststellen, dass sein Körper nahezu vollständig gelähmt war. Weder Beine noch Hals konnte er bewegen. Lediglich ein mattes Heben des Kopfes war möglich. Sie hatte ihm ein Nervengift verabreicht.

Kira wandte ihm den Rücken zu und werkelte an dem Experimentiertisch herum, wie er selbst es noch bis vor kurzem getan hatte. Er konnte nicht sehen, was sie tat, doch das klappern der Glasgefäße hatte eine mehr als nur bedrohliche Wirkung auf ihn.

„Damit hast du wohl nicht gerechnet, Cooper", flüsterte sie in einer Frequenz, die durch Mark und Bein ging.

Nein, das hatte er nicht. Niemand hatte das. 

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