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Kapitel 25

Mit besorgter Miene, beobachtete Feivel die grimmig neben ihm am Steuer sitzende Dorothy. Tiefe Furchen zogen sich über ihre Stirn und sie umklammerte das Lenkrad so fest, dass er befürchtete, sie würde es jeden Moment aus der Halterung reißen.

„Wenn wir da sind, kann Kira was erleben", fauchte die Fuchsstute und warf keck ihre flammend rote Mähne zurück.

Vorsichtshalber rückte Feivel ein Stück weiter in Richtung des Fensters, an dem die Landschaft eine Spur zu eilig und holprig vorbeizog. Es war schon komisch genug, zusammen mit seiner ehemaligen Lehrerin im Auto zu sitzen. Auf eine Gehirnerschütterung ausgelöst durch ihre herumfuchtelnden Hufe konnte er außerdem gut und gerne verzichten. Dennoch brodelte inzwischen auch in ihm wieder diese unbändige Wut auf Kira und ihre Machenschaften. Eine viel zu lange Zeit hatte sie ihm wichtige Informationen über die Winters Academy vorenthalten. Letztendlich hatte er die ganze und ungeschulte Wahrheit über ihre Schwester und nicht sie selbst erfahren, was kräftig an ihm nagte.

Froh, in Dorothy wenigstens endlich jemanden gefunden zu haben, vor dem er sein Halbwissen über die Winters Academy - das sie um einiges ergänzt hatte - nicht verbergen musste, wandte Feivel sich ihr mit fragendem Blick zu. „Was genau ist eigentlich der Plan?"

Sie hielt den Blick stur auf die Straße gerichtet. Ihre Ohren waren nach hinten geklappt. „Das ist doch völlig klar!", wieherte sie aufgebracht. „Wir müssen Kira unbedingt von ihrem verdrehten Plan abbringen!"

Knarzend biss Feivel die Zähne zusammen.

„Ich meine Hallo! Sie und ihre Crew bringen unschuldige Pferde um", redete sie sich weiter in Rage, während sie aufbrausend die Augen aufriss. Sein stummes Nicken hatte sie wohl nicht wahrgenommen, denn nun lugte sie mit hochgezogener Augenbraue zu ihm hinüber. „Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du es gut findest, was in der WAS passiert?", harkte sie verwirrt nach.

„Um Himmels Willen, nein!", löste sich Feivel aus seinem üblichen Schweigen. „Johns Vermächtnis, wie Kira es nannte, verstößt ganz klar gegen jegliche Rechte, die jedes Pferd haben sollte." Bekräftigend schnaubend stieß Feivel die Luft aus den Nüstern. Kiras Handeln war schlichtweg vollkommen illegal. Er konnte kaum fassen, dass er sich so einfach von ihr um den Huf hatte wickeln lassen. Gezielt hatte sie ihn mit dem Vertrauen geblendet, das sie ihm zu schenken schien. Wie aus dem Nichts blitzten Bilder der in den vergitterten Zellen des Kellers eingesperrten Pferde in seinem Gedächtnis auf. Die Rappstute hatte ihm allen Ernstes versucht, weiß zu machen, es handle sich dabei um freiwillige Rekruten. Dabei war es von Anfang an offensichtlich gewesen. Diesen Pferde ging es mit Sicherheit miserabel. Und sie waren nur dort, um als Versuchskaninchen für eine Massenvernichtungswaffen zu fungieren.

Schluckend ließ Feivel seine Stirn gegen das graue Armaturenbrett sinken. Jackson war tot. Und er war vermutlich nicht der Einzige, der den Experimentellen Behandlungen zum Opfer gefallen war. Wenn sie nichts dagegen unternahmen, würde er bei Weitem nicht der Letzte bleiben.

Auch Dorothys Ausdruck war todernst. „Wir müssen sie aufhalten", presste sie zwischen aufeinander gepressten Lippen hervor. Ihre Hufe wanden sich fester um das Lenkrad und drohten, es zu zerquetschen.

Entschlossen nickte Feivel. „Das müssen wir." Das war er Jackson und all den anderen schuldig.

Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, der jede Faser seines Körpers erzittern lies. Vermutlich waren er und Dorothy neben Kira und ihren Anhängern die einzigen Pferde, die die ganze Wahrheit über die Winters Academy kannten. Hing die Zukunft etwa ganz allein an ihm und einer verrückten Lehrerin, die drauf und dran war, ihrer Schwester den Hals umzudrehen?

Schweiß bildete sich auf der Stirn des jungen Hengstes. Hätte er Clementine und den anderen von Anfang an die Wahrheit erzählt, hätte er wenigstens seine Freunde in dieser Sache an seiner Seite. Doch so einsam fühlte er sich schier erdrückt unter der Last der Verantwortung.

„Was ist los?", fragte Dorothy, der seine vor Angst bebenden Schultern scheinbar nicht entgangen waren.

„Wir brauchen Hilfe", sagte Feivel mit fester Stimme. Vielleicht war es noch nicht zu spät, seine Freunde einzuweihen. Wie automatisiert zog er sein Handy hervor. Seine Augen zogen über den Bildschirm wie ein Falke im Sturzflug. Wer zuerst? Clementine oder Simon? Oder doch Mallory?

Er ließ den Zufall entscheiden und tippte einfach blind auf seine Kontakte. Auch wenn er sich sicher war, gerade eine Kurzschluss-Entscheidung getroffen zu haben, die er in den nächsten Minuten bereuen würde, konnte er seinen inneren Drang nicht stoppen.

Als er die Augen wider aufschlug, blinkte Mallorys Name auf dem Display. Mit pochendem Puls hielt er sich das Gerät ans Ohr. Dank der sich aktuell überschlagenden Ereignisse, hatte er sie ewig nicht mehr gesprochen. Der Gedanke daran, gleich ihre weiche Stimme zu hören, ließ sein Herz höher schlagen.

Gespannt hielt er den Atem an. Lies es einmal Tuten. Zweimal. Dreimal. Seine Stirn legte sich in Falten. Normalerweise dauerte es keine zwei Sekunden, bis Mallory abnahm. Sie hing quasi dauerhaft an ihrem Handy. Doch heute schien alles anders. Mit steigender Verwunderung, unter die sich zunehmend Besorgnis mischte, hielt er das Handy wieder vor sich und betrachtete gebannt das rot leuchtende Anrufsymbol.

Neugierig lugte Dorothy zu ihm hinüber. „Was machst du da?"

„Ich versuche meine Freunde anzurufen ...", murmelte er abwesend. Hibbelig rückte er auf dem Sitz hin und her, ohne zu wagen, den Blick von dem surrenden Bildschirm abzuwenden.

Nach gut zwanzig weiteren Sekunden ertönte eine elektronisch verstellte Stimme, die verkündete, dass die gewählte Rufnummer zur Zeit nicht erreichbar sei.

„Verdammt." Feivel ließ das Handy sinken. „Da stimmt was nicht ..."

„Vielleicht hat sie ja bloß eine neue Nummer oder ist gerade im Flugmodus." Dorothy zuckte die Schultern. Für sie war es offenbar ganz normal, von ihren Anrufpartnern versetzt zu werden.

Schnaubend starrte Feivel auf das rosa Plüscheinhorn, das vor seiner Nase über dem Armaturenbrett baumelte. „Aber..." Sorgenvoll zogen sich seine Augenbrauen zusammen und seine Züge verhärteten sich.

„Jetzt mal doch hier nicht gleich den Teufel an die Wand", versuchte Dorothy ihn unterdessen zu beruhigen.

Widerwillig warf Feivel einen Blick auf die Uhr. Sie hatte Recht. Bestimmt hockte Mallory wirklich gerade in irgendeiner ihrer langweiligen Germanistik-Vorlesungen und ihr Handy schlummerte ausgeschaltet in ihrer Tasche vor sich hin oder sie hatte es gar zu Hause liegen lassen. Feivel musste schmunzeln. Das sähe der verpeilten Stute ziemlich ähnlich.

„Okay, next." Er tippte auf den nächsten Kontakt in seiner Liste.

Clementine nahm so gut wie sofort ab. „Was ist denn los, Feivel? Wo steckst du überhaupt?", quietschte es ihm aus dem Hörer entgegen, was von Dorothy mit gerümpften Nüstern quittiert wurde. Sie hatte sich wohl selbst noch nie reden gehört.

Eilig lieferte Feivel Clementine eine Kurzfassung der Ereignisse. Verbissen hoffte er darauf, dass sie nicht allzu wütend auf ihn sein würde, da er ihr anfänglich die Wahrheit verschwiegen hatte. Stattdessen war die Schimmelstute sofort vollkommen aus dem Häuschen. „Wirklich? Dann stimmt unsere Theorie mit der Rassenlehre also doch?"

„Nicht so laut, nicht, dass das noch jemand mitbekommt", zischte Feivel in das Gerät.

„Schon gut, ich bin alleine."

„Das kann man nie so genau wissen ...", nuschelte Feivel. Düster dachte er an Rays Überfälle zurück. Er war sich sicher, dass dieser Typ auch in die Sache verstrickt war.

„Was sollen wir jetzt machen?", rief Clementine geschockt aus.

„Das weiß ich doch auch nicht. Am besten, du sagst erstmal Simon und Skyla bescheid. Sobald wir da sind, können wir gemeinsam einen Plan schmieden."

„Okay, aber..."

Ohne ein weiteres Wort abzuwarten, legte Feivel auf. Ehrlich gesagt war er ganz froh, sich vorerst vor einem Gespräch mit Simon drücken zu können. Der war zwar eigentlich sein bester Kumpel, doch er würde sicherlich nicht begeistert sein, wenn er erfuhr, wie lange er ihm die Kira-Sache bereits verschwieg. Aber sie hatten keine Wahl. Sie brauchten Simon und seine Hacker-Kenntnisse. Doch was noch viel wichtiger war: Feivel brauchte Simons Freundschaft. Und das mehr denn je.

Bereits wenig später bog Dorothys kleiner, roter Wagen in die Straße zur W.A.S. ein. Vorsichtshalber parkten sie ein Stück entfernt am nahen Waldrand und liefen das letzte Stück nach oben zu der festungsartig ummauerten Uni. Durch Feivels neues Wissen erschien der Eindruck eines Gefängnisses ihm noch verstärkt.

Leicht außer Puste trabten die beiden den Weg hinauf. Da zu diese Zeit eigentlich Unterricht war, fanden sie sich jedoch vor einem verschlossenen Eingangstor wieder.

Ehrfurchtsvoll sah Dorothy an den silbernen, in die Höhe ragenden Gitterstäben auf. „Irgendwie habe ich das alles hier anders in Erinnerung ..." Tiefe Sorgenfalten lagen auf ihrem Gesicht.

Mittlerweile war Feivel dabei, nach dem Schlüssel für einen der Seiteneingänge zu kramen, den Kira ihm überlassen hatte. Damit hatte sie ihm ermöglichen wollen, auch außerhalb der für die übrigen Studenten üblichen Zeiten die Chance zu haben, ihre Aufträge auszuführen.

„Wo hast du den denn her?" Ungläubig starrte Dorothy auf den Schlüssel in seinem Huf.

Schulterzuckend nuschelte er: „Von Kira."

„Die muss aber echt gewaltig was auf dich halten." Aus einer Mischung aus Anerkennung und Überheblichkeit sah die Stute ihn an.

Feivel war die ganze Sache mittlerweile auch ziemlich unwohl. War es nicht seltsam, dass Kira ihm direkt so viel erzählt hatte? Und er war auch noch auf ihr seltsames Spielchen hereingefallen. Eine Spur zu kräftig stieß er das kleine, metallene Nebentor auf. Damit war jetzt ein für alle Mal Schluss.

So unauffällig, wie es ihnen möglich war, traten die Pferde in das Unigelände ein und verschlossen die Tür ordnungsgemäß hinter sich.

„Und jetzt?" Hecktisch ließ Dorothy die Augen über den Hof fliegen. Inzwischen war wohl die Mittagspause angebrochen, denn erste Studenten strömten bereits mit ihren wie gewöhnlich völlig entnervten Blicken aus den Gebäuden heraus. Die meisten von ihnen hielten natürlich auf die Cafeteria zu.

„Wir sollten Clementine und die anderen suchen gehen." Ohne den Protest seiner Begleiterin zu beachten, packte er sie an der Mähne und zerrte sie mit sich. Dabei versuchten sie sich so gut es ging unter die Menge zu mischen. Da es der Strom nicht anders zuließ und Feivel seine Freunde sowieso dort vermutete, steuerte er unmittelbar Skylas Cafeteria an.

Suchend warf Feivel den Kopf umher, als er sich durch die breite Glastür zwängte. Dorothy, die inzwischen ein wenig überfordert und zerrupft aussah, befand sich dicht hinter ihm. Allerdings war weit und breit kein bekanntes Gesicht zu erblicken. Überall wimmelte es von Pferden. Doch es war keines jener darunter, die Feivel jetzt dringender denn je brauchte.

Schnaufend wich er an den Rand des Gemenges aus. Ein Stückchen neben den Buffet verharrend, beobachtete er die vorbeihuschenden Personen dabei, wie sie sich das dampfende Mittagessen auf die Teller schaufelten. Heute war es nicht so extravagant angerichtet wie sonst immer. Skyla hatte also definitiv keine Zeit dafür gehabt oder war abgelenkt worden. Von Clementine. Mit gerunzelten Brauen überlegte Feivel, wo die drei jetzt stecken könnten.

„Hallöchen, Mr. Cooper!", wieherte es plötzlich mit tiefer, warmer Stimme hinter ihm auf. Erschrocken fuhr Feivel herum. Nahezu sofort entdeckte er die herannahende Gefahr. Ein etwas dicklicher Rapphengst schob sich langsam aber sicher durch die Menge auf ihn zu.

„Mist, Baker ...", wisperte Feivel impulsartig.

Nun hatte sein Dozent auch Dorothys Aufmerksamkeit erregt. Sie wandte sich elegant um und blinzelte. „Oho, wer ist das denn?" Ihre Stimme hatte diesen gewissen Unterton, der Feivel ganz und gar nicht behagte.

„Mein Lehrer", zischte er der Stute zu. Der hatte ihm gerade noch gefehlt. „Er hat bestimmt bemerkt, dass ich heute Morgen nicht in seinem Unterricht war." Darauf warf ihm Dorothy nur einen vorwurfsvollen Blick zu, ehe sie sich wieder wie wild mit der seidigen Mähne schwenkend Dr. Baker zuwandte.

Der Rapphengst hatte sie inzwischen erreicht. Mit geschürzten Lippen und einer hochgezogenen Augenbraue musterte er Feivel. „Du warst heute nicht in meiner Stunde", merkte er an. Dabei lag unerwarteterweise nicht der Hauch eines Tadels in seiner Bassstimme. Stattdessen meinte Feivel sogar, etwas Belustigung in seinen dunkelbraunen Augen aufblitzen zu sehen.

Auf ein Mal wandte Baker sich der Fuchstute zu, die sich neben Feivel räkelte. „Wie ich sehe hast du eine Begleitung mitgebracht." Mit auf und ab wandernden Blicken checkte er Dorothy ab, die sich natürlich sogleich in seine Richtung drängte. „Mit wem habe ich die Ehre?" Elegant blinzelnd reichte sie ihm den Huf.

„Dr. Connor Baker mein Name." Er deutete eine Verbeugung an. „Feivels Dozent."

„Ich bin Dorothy Steel", wieherte Dorothy langgezogen und klimperte ihn mit ihren langen Wimpern an. „Feivels ehemalige Lehrerin." Ein flüchtiger Seitenblick.

Skeptisch sah Feivel zwischen den beiden hin und her. Was genau gerade das Ziel dieser Aktion war, konnte er nicht so genau sagen.

Da nickte Dorothy ihm unauffällig zu. Sie bedeutete ihm damit, dass er jetzt die Chance hatte, sich aus dem Staub zu machen und weiter nach den anderen zu suchen. Das ließ sich Feivel nicht zweimal sagen. Eilig sandte er ein freundliches Ohrzucken in Bakers Richtung, ehe er im Anschluss so schnell er konnte um die nächste Ecke huschte.

Wachsamen Blickes drängte er sich an den Studenten vorbei, die gerade ihr Mittagessen verspeisten. Sie alle hatten keine Ahnung, was im geheimen Keller der W.A.S. vor sich ging. Nichtsahnend besuchten sie diese Academy in dem Glauben, hier würden lediglich ein paar gewöhnliche Forschungen durchgeführt.

Hoffend, seine Crew in seinem oder Clementines Zimmer vorzufinden, trabte Feivel die Treppe zum zweiten Stockwerk hinauf. Hier oben bei den Schlafräumen hatte man so gut wie immer seine Ruhe. Die meisten hielten sich kaum dort auf und eierten tags wie nachts lieber auf irgendwelchen Gartenpartys von Ray und seinen Kumpels herum.

Ohne anzuklopfen, hielt der Hengst seine Schlüsselkarte an das Schloss seiner Zimmertür.

„Da bist du ja endlich!" Vorwurfsvoll und erleichtert zugleich, sah Clementine ihn an.

Rasch schlüpfte Feivel in den Raum und zog die Tür hinter sich zu. Er sollte Recht behalten. Clementine, Skyla, Simon. Sie alle saßen hier versammelt und hielten Kriegsrat.

Knarzend wippte Simon auf seinem zerknautschten Bett auf und ab. Als er Feivel erblickte, verhärteten sich seine Gesichtszüge. „Warum hast du uns nicht gleich die Wahrheit gesagt?", fragte er kühl. Den Kopf hatte er starr auf das Bettlaken unter sich gerichtet. Skyla, die neben ihm hockte, tätschelte ihm beruhigend den Rücken.

„Ich hatte keine Wahl", wieherte Feivel kleinlaut. Ein flüchtiger Blick zu Clementine. Sie hatte die beiden offenbar bereits eingeweiht.

Verzweifelt trat Feivel zu dem grimmigen Schecken heran. „Du musst mir glauben, Kira hat mir ausdrücklichst verboten, mit irgendjemandem darüber zu sprechen."

„Ach ja?" Laut schnobernd warf Simon sich die dichte, schwarze Mähne aus dem Gesicht. „Und Clementine erzählst du sowas trotzdem oder was?" In Enttäuschung und Zorn verengten sich seine Augen. „Ich dachte wir wären Freunde!"

Seufzend lugte Feivel zu der Schimmelstute herüber. Besänftigend erklärte sie den anderen, dass sie schon seit längerer Zeit für Kira arbeitete und Feivel ihr Kollege gewesen war.

Simons Wut wandelte sich langsam aber sicher in Verständnis. Seine Züge glätteten sich und ein angedeutetes Lächeln huschte über sein Gesicht. Doch da richtete er sich auf einmal auf und wurde wieder todernst. „Ganz egal was vorgefallen ist, wir müssen zusammenhalten und diese Sache stoppen." Bittere Entschlossenheit lag in seiner Stimme.

„Aber sowas von!", stimmte Skyla mit ein, die bisher nur tatenlos daneben gestanden hatte. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Obwohl sie bereist mindestens genauso lange hier war wie Clementine, hatte sie keinen blassen Schimmer davon gehabt, was sich in den Kellergewölben der Winters Academy schon lange abspielte. Es musste sie zutiefst getroffen haben, das alles nun zu erfahren.

„Wo ist eigentlich diese Lehrerin, die du mitbringen wolltest?", meinte Simon und glotzte gespielte suchend im Raum umher. Feivel winkte ab. „Die wurde von einem gewissen Dr. Baker abgelenkt", antwortete er belustigt.

„Also, was sollen wir tun?" Aufrecht stolzierte Clementine vor den übrigen Anwesenden auf und ab. Die Rollläden waren zugezogen und nur spärlich schien Tageslicht durch die Lücken hindurch.

Allgemeines Schulterzucken. Wie konnte es gelingen, jemanden davon abzuhalten seine Ziele zu verfolgen, der offenbar vollkommen besessen davon war?

„Gibt es nicht ein Amt oder so, wo man Prof. Winters verklagen kann?", schlug Simon vor. „Diese Forschungen sind sicherlich illegal."

Nachdenklich legte Skyla den Kopf schief. „Stimmt schon, aber wie ich Kira kenne, hat sie sich ein Netzwerk an gefälschten Papieren gespannt. Laut System sind die Studien sicherlich zugelassen. Einfach irgendwo anrufen würde nichts bringen. Die Behörden werden bestimmt nicht einfach so ins Blaue hinein agieren. Und wenn dazu noch ein paar gefälschte Dokumente vorliegen, ist der Fall schneller abgeharkt als du Karotte sagen kannst."

„Hmm ... Problematisch ..." Nachdenklich legte Feivel den Kopf schief.„Apropos anrufen." Er zog sein Handy hervor. „Ich versuche es nochmal bei Mallory, vielleicht ist sie ja jetzt erreichbar." Schon die ganze Zeit schlummerte ein ungutes Gefühl in ihm, die Stute vorhin nicht erreicht zu haben. Normalerweise trug sie ihr Handy immer bei sich. Was, wenn ihr tatsächlich etwas zugestoßen war?

„Mallory? Ist das nicht deine Freundin?" Schelmisch zwinkerte Simon ihm zu.

Kopfschüttelnd wandte Feivel sich ab. „Könnte man so bezeichnen." Er errötete leicht.

„Gut, ein paar mehr Hufe im Team können nicht schaden", stimmte Clementine zu und nickte ihn auffordernd an.

Rasch tippte Feivel die Nummer ein und schaltete auf Lautsprecher. Eine Zeit lang war wieder nur eintöniges Tuten zu vernehmen, das ihnen von Mal zu Mal nerviger erschien. Dennoch starrten alle gebannt auf den Bildschirm. Plötzlich gab das Handy ein ungesundes Knacken von sich. Das Gespräch war zwar angenommen worden, doch es drang nur leises Rauschen aus dem Gerät.

„Hallo, Mallory?", fragte Feivel vorsichtig. „Kannst du mich hören?"

Als noch immer keine Antwort kam, wechselten sie besorgte Blicke.

„Was ist da nur los?", flüsterte Clementine. Ihre moosgrünen Augen waren angespannt zusammengekniffen.

„Hallo?", wiederholte Feivel, diesmal etwas lauter. Noch immer keine Regung.

Da Knackte es erneut. Unter das Knacken mischte sich ein Rascheln und schließlich kristallisierten sich gedämpfte Stimmen heraus.

„Halt still!", knurrte es abgehackt. Definitiv männlich.

Erschrocken sah Feivel von einem zum anderen. „Wurde sie etwa entführt?", formten seine Lippen ungläubig. Es war weniger eine Frage, als die eiskalte Erkenntnis.

Skyla nickte und alle spitzten die Ohren, um kein Wort zu verpassen.

„Was willst du überhaupt von mir?", zeterte es. Eindeutig Mallory.

„Das wirst du schon noch sehen, Kleines", spuckte der Hengst aus. Darauf war ein dumpfer Schlag zu vernehmen und der Anruf brach abrupt ab.

„Verdammt, verdammt, verdammt!", rief Feivel aus und pfefferte sein Handy schwungvoll auf eines der Betten. Klirrend kühle Panik stieg in ihm auf und drohte ihn innerlich zu zerfetzen. „Wir müssen sie retten!", hörte er sich mit unnatürlich hoher Stimme quietschen, die fast in seinem rasenden Puls unterging, der ihm in den Ohren rauschte.

„Und wie sollen wir das anstellen? Wir haben keine blasse Ahnung haben, wo sie sein könnte." Ernst musterte Clem ihn. Allgemeines, vollkommen ratloses Schweigen folgte. Sie alle hatte der kalte Huf der Angst gepackt, der ihre Körper lähmte.

Da erhob sich Simon plötzlich ruckartig aus seiner versteinerten Haltung und wirbelte die Mähne um seinen Kopf. Siegessicher funkelte er sie an. „Ihr habt eines vergessen." Seine Stimme klang leise aber dennoch fest. „Ich kann hacken."

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