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Kapitel 12

Zischend schlossen sich die Bustüren und das Gefährt setzte sich mit einem trägen Ruck in Bewegung. Feivel legte seine Tasche auf dem freien Sitz neben sich ab und lehnte sich unruhig ausatmend zurück. Darin lagerten fein säuberlich aufgereiht in einer Kühlbox die Gefäße, in die die Proben gefüllt werden sollten, die er für Kira abholen sollte.

Glücklicherweise gab es eine Buslinie, die Feivel direkt von der Winters Academy ins Zentrum Tuesdays bringen würde. Von dort aus würde es nicht mehr weit zu dem Gewebelabor sein. Sein Blick schweifte nach draußen. Durch die verdreckten Fenster ließen sich Wiesen, Felder und sogar einige kleine Waldstriche ausmachen. Die Uni lag zwar nicht sonderlich weit entfernt von der Stadt, jedoch befand sie sich gut versteckt in der nahezu unberührten Natur. Umso besser geeignet, um dort geheime Forschungen durchzuführen, schoss es Feivel durch den Kopf.

Da vibrierte auf einmal Feivels Handy. Genervt zog er es hervor und entsperrte es mit einem raschen Wischen über das Display. Eine Nachricht von Simon. „Viel Spaß heute Mittag."

Erleichtert platzierte er das Gerät auf dem bereits leicht ergrauten, rot gemusterten Stoff des verblichenen Bussitzes neben sich. Seinem Freund hatte er schlechten Gewissens erzählt, er würde heute seine Eltern besuchen und erst am späten Nachmittag wieder zurückkehren. Auch wenn ihm nicht ganz wohl bei der Sache war, verschaffe es ihm genügend Zeit, seinen Auftrag unbemerkt auszuführen.

Wenig später zeichneten sich hinter den Hügelkuppen bereits die ersten Häuser ab. Der holprige Feldweg wurde durch eine glatte Straße abgelöst und schon bald drang gedämpfter Motorenlärm und Stimmengewirr ins Innere des Fahrzeugs vor. Bereit auszusteigen, packte Feivel seine Tasche und erhob sich langsam von dem unbequemen Sitzpolster. Routiniert drückte er einen der Stopknöpfe, die an den gelben Haltestangen angebracht waren, und wartete auf ein Signal.

Holpernd kam der Bus an einer überfüllten Haltestelle zum Stehen. Obwohl Feivel nicht sonderlich groß war, bedurfte es einiger Anstrengung, sich an all den wiehernden Leibern vorbei ins Freie zu drängen. Eine Scheckstute stand quer in der Tür und unterhielt sich angeregt mit einem hellen Buckskin, während einige lachende Fohlen ihre Schultaschen förmlich auf die Sitze pfeffern. Die ganze Zeit über war abgesehen von Feivel nur ein einziges Pferd im Bus gewesen, ein unscheinbarer Norweger. Doch nun, da sie endlich die Stadt erreicht hatten, war alles schier überflutet vor Pferden in allen möglichen Formen und Farben.

Nach langer Busfahrt mal wieder festen Asphaltboden unter den Hufen, taumelte Feivel an der Traube vorbei und entfernte sich von der Bushaltestelle. Hier gab es weder Bäume noch sonst etwas, was auf etwas Natürlichkeit schließen lies. Nahezu alles bestand aus eintönig grauem Gestein und Metall. Blitzende Autos schossen an ihm vorbei und der Lärm war unerträglich. Die einzigen bunten Flecken, die man ab und an vorfand, waren hässlich schmierige Graffitis oder der verbliebene Müll irgendwelcher Jugendbanden. In seiner Heimatstadt war es wesentlich ruhiger zugegangen.

Mit gezücktem Handy den Stadtplan studierend, schlängelte sich Feivel nun durch die belebten Gassen. Das Gewebelabor dürfte nicht schwer zu finden sein, dennoch war der junge Hengst etwas unsicher, ob es ihm gelingen würde, den richtigen Weg zu finden. Die Kühlbox an die Brust gepresst bog er in eine Nebengasse ein, um sich ein bisschen vom Stadtlärm abzuschotten. Mit zitternden Hufen gab er seinen Zielort ein. Würden andere Pferde es seltsam finden, wenn sie ihn hier mit einer Kühlbox herumlaufen sahen? Was, wenn er zufällig auf einen Bekannten stieß, was würde er sagen? Dass er im Auftrag seiner Uni hier war? Rein theoretisch entsprach das sogar der Wahrheit. Feivel fragte sich, um welche Art Gewebeproben es sich handelte und warum sie im Labor Tuesdays gelagert waren. Wie kam Kira dazu, gemeinsame Sache mit den Forschern dort zu machen? Und mit welcher Intention?

Rasch schüttelte er seine kurze Mähne, um seinen Gedankenstrom zu stoppen. Sinnlos herumzugrügeln brachte ihn gerade nicht wirklich weiter. Mit neuer Konzentration kniff er die Augen zusammen und starrte auf den mickrigen Bildschirm in seinem Huf. Blaue Linien leiteten ihm den Weg. Zumindest sollten sie das. Obwohl das Handy theoretisch rechtzeitig einblendete, wann er wo abbiegen musste, war Feivel so verwirrt von den vielen Abzweigungen und Gassen, dass er mindestens fünfmal wieder umkehren und den Weg neu suchen musste. Die vorbeigehenden Passanten mussten ihn doch für vollkommen bescheuert halten. Ein paar augenrollende Blicke, die sich der am Handy klebende und immer wieder auffällig unauffällig nach Netz suchende Hengst einfing, sprachen für sich.

„In 200 Metern haben Sie ihr Ziel erreicht", leuchtete es nach einer chaotischen Schnitzeljagd durch die Stadt endlich auf.

Erleichtert seufzend hob Feivel den Blick. Ein kleines, von Efeu überwuchertes Schildchen, das in eine versiffte Gasse wies, bestätigte die Technik. „Gewebelabor Tuesday."

Ohne den abgelegenen Standort zu hinterfragen, folgte der Student dem Pfeil und fand sich schon bald in einer erstaunlich hübschen Allee wieder. Hier und da standen ein paar Autos neben der schmalen Straße herum, sonst wirkte es relativ ausgestorben aber dennoch einladend. Mit knirschend über die vereinzelt am Boden liegenden Blatter schlurfenden Hufen, bewegte sich Feivel auf ein doch recht imposantes Backsteingebäude am Ende der Straße zu. Er reckte seinen Hals in die Höhe, sodass ein schmerzender Stich durch seinen Nacken fuhr. Das Gebäude bestand aus mehreren, wie willkürlich zusammengesetzten Blöcken, die allesamt aus glattem, roten Stein gefertigt waren. Vorsichtig umrundete Feivel den Komplex, bis er auf den Eingang stieß. Es handelte sich hierbei um eine recht große Einbuchtung in der Fassade, die mit Glasbausteinen und einer ebenso gläsernen Tür verschlossen war. Darüber prangten ordentlich aufgereihte Messingbuchstaben, die die Worte „Gewebeinstitut Tuesday" bildeten. Als Feivel auf die Tür zutrat, erkannte er, dass diese einen kleinen Spalt breit offen stand und von einem hölzernen Keil am Zufallen gehindert wurde. Tief durchatmend drückte der junge Hengst die blau-weiße Kühlbox, die Kira ihm gegeben hatte, dichter an die Brust und schob die Tür beiseite. Die leichte Kälte, die davon ausging, beruhigte seinen Puls etwas.

Im Inneren des Gebäudes herrschte eine angenehm ruhige Atmosphäre. Zahlreiche Pflanzen hielten die Luft frisch und das leise Summen einer Klimaanlage erfüllte den Raum. Feivel sah sich um und trat vorsichtig ein. Rechts gab es einen kleinen Empfangstresen, hinter dem ein sportlicher Fjordhengst kauerte, der in eine Zeitschrift vertieft war. Links zweigten einige Gänge vom Eingangsbereich ab, die etwas an ein Krankenhaus erinnerten. Feivel vermutete, dass dort die Proben gelagert und gezüchtet wurden.

„Hallo?" Fragend trippelte er auf den Hengst zu. Dieser sah von dem Prospekt auf, das bei genauerem Hinsehen verschiedene Urlaubsstrände zeigte, und nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. „Wie kann ich Ihnen helfen?" Seine Stimme klang monoton aber freundlich.

„Ich... Soll hier etwas abholen." Wie zur Erklärung hielt Feivel die Kühlbox hoch. „Honigfleisch07." Fügte Feivel hinzu, als der Fjord nur den Kopf neigte und auf ein besonders hübsches Strandbild schielte. Dabei handelte es sich um das Codewort, dass Kira ihm genannt hatte. Er fragte sich zwar, wie man auf ein derart bescheuertes Wort kam, aber solange es seine Zweck erfüllte war es ja egal.

„Sag das doch gleich, Junge!" Mit einem Glucksen klappte der Hengst sein Prospekt zu und erhob sich. „Einen Moment bitte, ich bin gleich wieder da." Mit einem Zwinkern und einem weiteren Kaffeeschluck ließ er sich von Feivel die Kühlbox geben und verschwand damit in einem der Gänge.

Unruhig wartend ließ Feivel eines seiner Hinterbeine abknicken. Er fragte sich, was das für Gewebeproben waren, die Kira benötigte. Was hatte sie damit vor? Dienten sie ihrer Krebsforschung? Oder war es nur einfaches Unterrichtsmaterial? Aber wofür dann dieses Codewort?

Ehe er sich weitere Gedankennetze zusammenspinnen konnte, tauchte das Fjordpferd auch schon wieder auf.

Mit einem „Bitte sehr" schob es ihm die Kühlbox über den Tresen. „Grüße an Kira."

Nickend nahm der junge Student die Box entgegen, verabschiedete sich und verließ das Gebäude. Froh, den Auftrag ohne Komplikationen ausgeführt zu haben, stellte er sich in den Schatten eines Baumes und hob den Deckel an. Ordentlich aufgereihte Petrischalen befanden sich nun in der isolierenden Styroporkiste. Zu seiner Enttäuschung waren sie lediglich mit Nummern beschriftet, sodass er deren Inhalt nur erraten konnte.

Sobald Feivel die abgelegene Straße, in der das Gewebelabor lag, verlassen hatte, tauchte er wieder in die überflutete Belebtheit Tuesdays ein. Federnden Schrittes trabte er über den Asphalt. Er hatte seinen Auftrag erfüllt. Jetzt musste die Kühlbox nur noch heil in der W.A.S. ankommen, dann hatte er es geschafft.

Mit einem Lächeln schlenderte er durch die Hufgängerzone. Die wiehernden Pferde um ihn herum verschwammen in einer bunten Masse. Dank des saftigen Geruches nach frischen Brötchen, der an seinen Nüstern vorbeigetragen wurde, begann sein Magen unweigerlich nach Futter zu verlangen. Mit aufgestellten Ohren bewegte sich Feivel auf einen der Bäcker an der Straßenecke zu. Eine kleine Stärkung hatte er sich nach all dem Gelatsche redlich verdient.

Während er bereits ein paar Münzen aus seiner Tasche kramte, reihte er sich in die kurze Warteschlage vor dem Geschäft ein. Selbst dieser kleine Bäcker besaß eine riesige, leuchtende Reklametafel, die seine Augen in gerade so noch nicht unangenehmer Art und Weise blendeten. Durch die langsam eintretende Dämmerung, wurde der Effekt so verstärkt, dass ihm erst beim zweiten Hinsehen auffiel, dass zwei der Buchstaben nicht funktionierten. Nach und nach wurden immer mehr Lichter und Schilder eingeschaltet. Man könnte vermuten, die Straßen würden sich mit Einbruch der Dunkelheit zu leeren beginnen, doch es schien, als strömten angesichts der lockeren Feierabendstimmung nur noch mehr Pferde in die Innenstadt. Sei es, um eine wilde Shoppingtour zu starten oder einfach den Abend zu genießen. Die lauthals krakeelende Stutentruppe, die gerade aus einem Klamottenladen herausquoll, gehörte definitiv ersterer Kategorie an.

„Ja bitte?" Ein freundlich lächelndes Kaltblut reckte seinen Kopf über die Theke. Die graue Mähne fiel dem Hengst schwer über den massiven Hals.

Rasch ließ Feivel seine Augen über die einladend duftende Auslage gleiten. „Ein Croissant bitte." Die Entscheidung fiel ihm angesichts der besonders knusprigen Teigrollen nicht sonderlich schwer.

Der Kaltblüter packte das Gewünschte in eine kleine, beigene Tüte und reichte sie ihm. Im Gegenzug erhielt er einen hofvoll Feivels Münzen.

„Schönen Abend noch", brummte das Kaltblut lächelnd.

„Danke, gleichfalls." Mit einem lässigen Schwenk seines Schopfes, wandte sich Feivel wieder der offenen Straße zu. Etwas abseits der strömenden Pferde kam er zum Stehen und packte sein Gebäckstück aus. Genüsslich kauend beobachtete er die vorbeiwabernde Masse. Schnauben, Hufgeklapper sowie gedämpfte Musik aus den Boutiquen drang durch die Gassen.

Gerade wollte Feivel erneut in das Croissant beißen, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Ein winziger Fetzen Fell, dessen Farbe ihm ungewöhnlich vertraut war, blitzte zwischen den zahlreichen Leibern der vorbeiströmenden Pferde auf. Wenige Sekunden später löste sich ein rotbrauner Körper aus dem sonst zu einer uniformen Masse verschwimmenden Strom heraus. Die Stute hob zaghaft den Kopf. Ihre leicht gewellte Mähne fiel in seidigen Strähnen seitlich um ihren Kopf, was den schneeweisen Stern auf ihrer Stirn umrahmte.

„Mallory!", rief Feivel überrascht aus. Augenblicklich verdoppelte sich seine Herzfrequenz. Beinahe wäre ihm seine Tüte aus den Hufen geglitten. Die Kühlbox mit ihrem fragilen Inhalt hatte er zum Glück sicher auf seinem Rücken festgezurrt. Um sie vor neugierigen Blicken zu schützen, hatte er ein Tuch darum gewickelt. Er fragte sich, warum ihm diese Idee nicht bereits bei der Hinfahrt gekommen war.

Als Mallory aufsah und ihn erkannte, schlich sich ein Lächeln auf ihre weichen Gesichtszüge. „Feivel!" Federnd einigen vorbeihuschenden Fohlen ausweichend, trabte sie auf ihn zu.

„Was hast du denn hier zu suchen?" Mit schräggelegtem Kopf und hochgezogener Augenbraue blickte Feivel sie an. Er freute sich wirklich sehr, sie zu sehen. Dennoch war er etwas verwundert darüber, sie ausgerechnet hier in Tuesday anzutreffen.

Mit einen lässigen Schweifwedeln, um eine abendliche Mücke zu verscheuchen, kam Mallory neben ihm am Straßenrand zum stehen. „Ein bisschen shoppen." Fast verlegen grinsend legte sie den Kopf schief und blinzelte Feivel aus ihren Bernsteinaugen an. Einige Herzschläge lang erwiderte er ihren Blick. Da war sie wieder, diese Vertrautheit zwischen ihnen, die zugleich unerklärbar wie zutiefst ehrlich schien.

„Und dafür kommst du extra nach Tuesday?" Neckisch knuffte er die etwas kleinere Stute in die Seite. „Gibt's zuhause nicht genug Geschäfte?"

„Doch schon, aber ich wollte mich mal in neue Gefilde begeben", lachte sie und funkelte freundlich zurück.

Mit einem aufgewühlten Hufstampfen wieherte er: „Na gib's schon zu, du hast mich vermisst." Wissend blinzelte Feivel sie an. Er glaubte sogar, eine zarte Röte auf ihren Wangen zu erkennen.

„Ist ja gut..." Leicht verlegen trat die Dunkelfuchsstute von einem Huf auf den anderen. „...ich habe wirklich gehofft, dich hier zufällig anzutreffen..."

„Warum bist du nicht einfach zur Winters Academy gekommen?", harkte er nach. Beim Gedanken daran, dass Mallory es tatsächlich darauf angelegt zu haben schien, ihn zu sehen, machte sich ein warmes Kribbeln in seiner Brust breit.

Frech grinsend sah sie zu ihm auf. „Das wäre dann doch zu auffällig gewesen."

Ein erdrückendes Gefühl machte sich in Feivels Brust breit. Wären seine innere Gedanken nicht noch immer von den vergangenen Ereignissen mit Kira aufgewühlt gewesen, wäre er sicherlich deutlicher auf Mallorys Andeutungen eingegangen. Es war klar, dass sie mehr für ihn empfand, als nur Freundschaft, doch momentan war er sich einfach zu unsicher, wie er das alles mit seinem Doppelleben an der Winters Academy unter eine Fliegenhaube bringen konnte. So gerne er die Dunkelfuchsstute auch hatte, zu groß war die Sorge, dass sie sie Verdacht schöpfen könnte.

„Alles in Ordnung?", fragte Mallory mit besorgtem Ausdruck. „Läuft alles gut an der Uni?"

„Ja... Es ist nichts... Nur ein wenig anstrengend zur Zeit." Angespannt versuchte er den Kontakt mit ihren aufmerksam funkelnden Augen zu meiden.

„Kenn ich..." Zerknautscht sah sie zu Boden. „Bei mir ist es gerade auch ziemlich stressig."

„Hmh", nickte Feivel.

Mitleidig schaute sie zu ihm auf. Ihre Blicke trafen sich. Ein Schaudern durchfuhr Feivels Körper. Strudelartig vermengte sich eine Mischung aus Glücksgefühl und Angst in seinem Kopf. Mallorys Pupillen weiteten sich. Für eine minimale Zeitspanne blitzte ein Schatten des Misstrauens in ihrem Gesicht auf, doch ebenso schnell wie er gekommen war, war er bereits wieder verflogen. Instinktiv lehnte sich Feivel ein Stück in ihre Richtung. Kurz berührten sich ihre Nüstern, dann wich der Hengst wieder zurück. Er musste sich förmlich zwingen, den Augenkontakt abzubrechen, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Er war wegen seines Auftrags hier.

„Ich glaube, ich sollte dann auch wieder los." Mit einem schiefen Lächeln schüttelte die Stute ihre gewellte Mähne. „Mein Bus müsste demnächst da sein."

Feivel nickte. Eigentlich war er sich sicher, dass Mallory ahnte, dass irgendetwas an ihm nicht wie sonst war. Jedoch machte sie keinerlei Anstalten, der Sache auf den Grund zu gehen. Stattdessen raffte sie nur ihre Einkaufstüten zusammen, verabschiedete sich mit einer kurzen Umhalsung und verschwand wieder in der Menge.

Eine Weile sah Feivel ihr nach. Mallorys dunkelfuchsfarbene Fell verschwand zwischen vorbeiziehenden Pferden, wurde von dem Getümmel der Stadt aufgenommen, bis sie schließlich gänzlich verschluckt schien. Feivels Augen brannten vom unnatürlichen Licht der Straßenlaternen und Reklametafeln. Blinzelnd riss er sich von dem imaginären Punkt in der Ferne los, an dem er die Stute vermutete, und wandte sich ab. Mittlerweile war es wirklich dunkel geworden. Die Dämmerung legte sich wie ein seidener Schatten über die Häuser und tauchte sie in einen bläulich-grauen Schein. Doch selbst jetzt hatte die Betriebsamkeit kein Ende. Die ersten Nachtclubs öffneten ihre Pforten. Wummernde Bässe dröhnten durch die Gassen und erste Partytrupps zogen grölend durch die Straßen.

Uninteressiert zuckte Feivel die Schultern und setzte sich in Bewegung. Hier hatte er nichts mehr verloren. Sein Auftrag war erfüllt und Mallory hatte sich auch bereits auf den Heimweg gemacht.

Etwa eine halbe Stunde später saß der hell gepunktete Hengst in einem der leeren Busse zur Winters Academy. Die Scheinwerfer des Gefährts boten die einzige Lichtquelle auf den endlosen Straßen, die sich durch die Landschaft schlängelten. Kein anderes Auto war in dieser Gegend unterwegs. Mit leise brummendem Motor glitten sie immer weiter hinüber in eine andere Welt, je näher sie der W.A.S. kamen. Feivel tastete nach den Reagenzgläsern in seiner Tasche. Eine Welt der Wissenschaft. 

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