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Kapitel 11

Mit abwesender Miene lief Feivel über den Hof der Winters Academy. Den aufgeregt über sein geplantes Date mit Skyla plaudernden Simon nahm er kaum wahr. Viel zu präsent waren die Eindrücke des letzten Abends in sein Hirn gebrannt. All die weißen, sterilen Gänge sah er noch ganz genau vor sich. Kiras Worte klangen auch jetzt noch deutlich in seinen Ohren wieder. Am liebsten hätte er Simon jedes Detail berichtet, doch er hatte versprochen, zu schweigen.

„Alles Okay?", fragte Simon auf einmal verwirrt. Offenbar hatte er bemerkt, dass sich sein Freund heute abwesender war als sonst.

„Äh.... Hast du deinen USB-Stick eigentlich inzwischen gefunden?", wechselte Feivel eilig das Thema. So schwer es ihm fiel, nicht ständig an Kiras geheime Versuchsreihen zu denken, er zwang sich, diese vorübergehend in die hinterste Ecke seines Gehirns zu verbannen. Unwirsch schüttelte er den Drang von sich ab, auf der Stelle alles auszuplaudern.

Mit hängenden Ohren sah Simon zu ihm auf. „Nein... Leider nicht..."

„Könnte es sein, dass er gestohlen wurde?", harkte Feivel weiter nach. Eigentlich interessierte es ihn gerade nicht wirklich, dass Simons Unordentlichkeit endlich erste Opfer eingefordert hatte. Dennoch wollte er zumindest versuchen, ihm zu helfen.

„Das will ich mal nicht hoffen." Simon stöhnte resigniert auf. Er hatte sich wohl bereits damit abgefunden, seinen Wechseldatenträger nie wieder zu sehen.

„Huhu, ihr beiden!", wieherte es auf einmal schrill hinter ihnen auf.

Mit überrascht schnaubend gespitzten Ohren ließen die Hengste ihre Köpfe in Richtung der Geräuschquelle schnellen. Mit knirschenden Hufen kam eine Schimmelstute auf sie zu getrabt. Ihre lange Mähne wehte lockig um ihren massigen Andalusierschädel.

„Hey, Clementine", rang sich Simon ab. Mit zerknautschtem Ausdruck musterte er die Schimmelstute, die gerade an der Statue im Hof der Winters Academy vorbei trappelte. Offenbar war er nicht sonderlich erfreut darüber, sie zu sehen, was Feivel jedoch nicht wirklich verwunderte. Müsste er eine Liste der nervigsten Personen auf diesem Planeten erstellen, würde Clementine in jedem Fall auf einer der vorderen Stellen landen.

„Habt ihr jetzt auch die Charlson?" Clementine kam vor ihnen zum Stehen und grinste sie aufgeschlossen an.

„Ja, leider", stöhnte Simon auf. Wie die meisten der Studenten, mochte er die Physiklehrerin nicht besonders.

„Ich glaube, wir sollten auch langsam mal los", bemerkte Feivel, als er die Uhrzeit auf seinem Handy überprüfte. Eigentlich hatte er das Gerät nur hervorgeholt, da eine Nachricht auf dem Display aufleuchtete. Mallory.

Urplötzlich überkam ihn ein erdrückendes Schuldgefühl gegenüber der Stute. Sie war eine weitere Person auf der Liste derer, denen er nichts von seiner Eingliederung in die Forschungen der W.A.S. erzählen durfte. Diese Tatsache versetzte seinem Herzen einen schmerzhaften Stich. Unwillkürlich krampften sich seine Lungen zusammen. Er hatte Mallory schon so lange nicht mehr gesehen, dass er sich kaum noch an sie erinnern konnte. Mit Mühe gelang es ihm, ihr Bild in seinem Kopf zu modellieren. Ein weiterer Stich durchfuhr ihn. Bis gerade eben war es ihm gar nicht bewusst gewesen, doch jetzt spürte er deutlich, wie sehr er sie vermisste.

Mit einem sanften Knuff in die Seite, riss Simon ihn aus seinen Überlegungen. „Kommst du, Feivel? Nicht, dass Charlson noch sauer wird."

„Jaja." Geistesabwesend trottete er hinter den anderen her in das Hörsaalgebäude.

Diesmal suchten sich die drei einen Platz im hinteren Bereich des Raumes aus. Niemand war erpicht darauf, Prof. Charlsons quietschend hohe Stimme aus nächster Nähe ertragen zu müssen. Außerdem würde Feivel sich heute sowieso nicht auf ihr Gequatsche konzentrieren können. Langsam aber sicher rückte Kiras Auftrag zurück in das Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Als Einstiegsaufgabe in ihre Forschung, hatte sie ihn damit betraut, ein paar Proben aus dem Gewebelabor im nahen Tuesday abzuholen.

Aufgeregt scharrten Feivels Hufe am glatten Boden des Saals. Unhaltbar huschten seine Augen durch die Menge. Er fand keinen Ruhepunkt und in seinem Kopf arbeitete es. Die Proben abzuholen würde keine große Sache sein. Kira hatte ihm ein Codewort genannt, mit dem er einfach in das Labor huschen konnte und ihm alles Nötige ausgehufigt werden würde. Unauffällig von der W.A.S. zu verschwinden, könnte ein weitaus größeres Problem darstellen.

Vorsichtig schweifte sein Blick hinüber zu Simon. Der zottige Schecke schien wirklich bemüht, dem Unterricht zu folgen. Eifrig machte er sich Notizen und meldete sich sogar ab und an, um eine Frage zu stellen. Vielleicht würde er es ja doch durch dieses Studium schaffen. Obwohl er anfangs wirklich sehr unmotiviert war, zeigte er jetzt tatsächlich so etwas wie einen Kampfgeist.

Feivel befürchtete, dass es Simon zuerst auffallen würde, wenn er zu einer ungewöhnlichen Zeit verschwand. Zu gerne hätte er ihm einfach die Wahrheit gesagt, doch das war keine Option.

Seufzend ließ Feivel die Ohren hängen. Er meinte, bereits Anflüge des Misstrauens in Simons Mimik ausgemacht zu haben. Es musste dringend aufhören, dass er sich so seltsam verhielt. Wie er Simon kannte, hatte der gewiss bereits Lunte gerochen. Er musste ihn irgendwie von der Idee abbringen, ihn darüber auszuquetschen. Gut, dass zumindest Skyla und die Schule eine gewisse Ablenkung schafften.

Feivels Augen wanderten zu der großen Wanduhr, die über dem Pult hing. Noch zwei Minuten, dann war die Stunde um. Er schluckte. Als nächstes hatte er Anatomie. Und das bei keiner Geringeren als Kira Winters höchstselbst. Würde sie ihn anders behandeln als sonst? Würde Raymon etwas ahnen und wieder einen Wutausbruch bekommen? Beim Gedanken daran lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Auf ein weiteres Zusammentreffen mit dem Fuchsschecken konnte er gut und gerne verzichten. Noch ein Grund mehr, sich möglichst unauffällig zu verhalten.

In diesem Moment schoben sich bereits die ersten Studenten aus den Reihen heraus. Schnell raffte Feivel seinen Kram zusammen, um Clementine durchzulassen. Auch Simon stand auf und machte sich wortlos auf dem Weg zum Ausgang. Seufzend folgte der gepunktete Hengst ihm. Zu gerne wüsste er, was gerade in den Köpfen der anderen vor sich ging. Ahnten sie etwas? War sein Verschwinden gestern Abend irgendjemandem aufgefallen? Hatten seine Freunde gar bereits alles durchschaut?

Eine Spur zu heftig, stieß Simon die Hörsaaltür zur Anatomiestunde auf. Donnernd krachte sie gegen die Wand. Feivel zuckte zusammen und schüttelte seine mittlerweile etwas zu lange Stehmähne. Mit einigermaßen aufmerksamem Geist, betrat er den Raum. Die meisten Studenten hatten bereits hinter den Tischen Stellung bezogen. Die Stunde hatte vor gut fünf Minuten begonnen. Von ihrer Dozentin fehlte jedoch jede Spur. Nur ein paar nicht zuzuordnende Blätter zierten das sonst leere Pult.

„Na toll", entfuhr es Simon, während er sich und seine dunkelgrüne Tasche in die erste Reihe manövrierte. Offenbar war er ebenso abgeneigt davon, so weit vorne sitzen zu müssen, wie dem Rest der Pferdeschar. Da die hinteren Plätze bereits belegt waren, blieb ihm allerdings keine andere Wahl.

Zögerlich gesellte Feivel sich zu seinem Freund. Die Sache war klar. Irgendetwas beschäftigte den Schecken. Sonst hätte er sicherlich keine Gelegenheit ausgelassen, ihm irgendwelche belanglosen Details über Skyla oder irgendwelche Computerprogramme zu erzählen. Feivel war sich nicht einmal sicher, ob die beiden nun endlich zusammen waren oder ihre Zeit noch immer mit exzessivem Flirten vergeudeten. Jedenfalls verbrachten sie schon seit einer ganzen Weile äußerst viele Stunden miteinander.

„Guten Morgen!", schnaubte es plötzlich durch den Raum. Prof. Winters Tonlage hatte eine Mischung aus freundlich und herrisch angenommen und sie schritt hoch erhobenen Hauptes vor den zahlreichen Pferdeköpfen vorbei. Augenblicklich verstummte das aufgewühlte Gemurmel, das bis gerade eben noch den Saal erfüllte, und wich einer aufmerksamen Stille.

Feivels Ohren richteten sich auf die Friesenstute, die sich nur wenige Meter vor ihm befand. Ihre Blicke trafen sich. Die dunklen Augen Kiras gruben sich warm in die seinigen. Kaum merklich nickte sie ihm zu. Es fühlte sich anders an, als die Tage zuvor. Vertrauter, doch zugleich ernster. Sie lies ihn deutlich spüren, wie riskant sein neues Wissen für sie und die Winters Academy sein musste.

Da erhielt Feivel auf einmal einen heftigen Knuff gegen die Schulter. Schnobernd fuhr er herum und riss überrumpelt die Augen auf. Simon machte eine unauffällige Kopfbewegung nach hinten. Langsam folgte Feivel seinem Blick. Stechend scharfes Blau blitzte ihm entgegen. Natürlich, wann wenn nicht jetzt musste es wieder soweit sein. Auf ewig konnte Raymon nicht in seinem stummen Hasse verschwinden. Direkt und mit voller Schärfe, starrte er Feivel in den Rücken. Eilig wandte er sich wieder zum Pult um. Doch dort erwartete ihn wieder das aufgeschlossene Lächeln seiner Dozentin. Verdammt. Ahnte Ray etwas? Instinktiv duckte sich Feivel tiefer in seinen Sitz.

Als würde Ray die neue Verbindung zwischen seinem Feind und seiner Mutter spüren, verstärkte sich das Brennen seines Blickes, das sich unmittelbar in Feivels Rückgrat bohrte. So gut es ging, versuchte dieser sich der Aufmerksamkeit des Fuchsschecken zu entziehen. Tiefer und tiefer sank er in sich zusammen und duckte sich hinter seinen Tisch. Auffällig unauffällig beugte er sich zu Boden und tat so, als würde er etwas suchen.

„Kann ich dir helfen?", kam es fragend von Simon. Die Masche schien sogar bei ihm zu funktionieren. Eine Spur der Erleichterung huschte durch seine Brust.

„Alles okay, ich hab den Stift gleich."

Aus dem Augenwinkel erkannte Feivel, wie sich Ray von ihm abwandte und stattdessen dazu überging, mit dem Apfelschimmel neben sich zu plaudern. Aufgewühlt seufzte Feivel auf und stieß die abgestandene Hörsaalluft aus seinen Lungen. Offenbar hatte Kiras Sohn noch keinen Verdacht geschöpft, sondern nur mal wieder einen seiner Einschüchterungsfeldzüge gestartet - der leider Gottes Wirkung zeigte. Jede Faser Feivels Körper war angespannt, als erwarte er jeden Moment einen weiteren Angriff.

Wusste Ray überhaupt über Kiras Machenschaften? Hatte sie ihm davon erzählt oder war ihm alles vorenthalten? Was würde passieren, wenn er etwas darüber herausfand? Sicher würde er Feivel dann noch viel mehr hassen, als er es sowieso bereits tat. Die Aufmerksamkeit Kiras, die dem gepunkteten Hengst zuteil wurde, war im Gegensatz zu Rays besorgniserregend hoch. Feivel hatte genug Vertrauen erlangt, um an einer hochdiskreten Versuchsreihe teilzuhaben, jedoch nicht Kiras eigener Sohn. Irgendetwas lief da doch gewaltig schief.

Rasch schüttelte sich Feivel seine womöglich voreiligen Überlegungen aus dem Fell. Daran durfte er jetzt nicht denken. Raymon hatte sein Mitleid nicht verdient. Wenn er nicht über genug Kompetenz verfügte, war es nur richtig, ihn nicht in das Geheimnis der Winters Academy einzuweihen.

Erneut schweiften Feivels Gedanken zurück zu dem Auftrag, mit dem Kira ihn betraut hatte. Obwohl er eigentlich vielmehr an den angeblich heilenden Substanzen interessiert war, die sie ihm kurz gezeigt hatte, als an der Abholung irgendwelcher Gewebeproben, wollte er Kira unbedingt helfen.

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