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Wie Aschenputtel

Bei der Patrouille war es sehr ruhig. Keine Menschenseele war weit und breit zu sehen und Lily war beinahe schon enttäuscht, dass sie nun nur noch den siebten Korridor vor sich hatten. Krampfhaft ratterte sie in ihrem Kopf sämtliche Gesprächsthemen durch, die in Frage kämen, um mit ihm ins Gespräch zu kommen und somit den Abend zu verlängern. Doch außer düsteren Themen wie der aktuellen Situation außerhalb des Schlosses oder extrem belanglosen Dingen wie Schule oder gar Quidditch - von dem sie nun mal absolut keine Ahnung hatte - fiel ihr in diesem Moment einfach nichts Gutes ein. 

James schien ebenfalls angestrengt nach ein paar Worten zu suchen, denn sein Blick huschte immer wieder zum Fenster und seine Hand schnellte öfter zu seinen Haaren als gewöhnlich. Nicht dass Lily regelmäßig zählte, wie oft er diese eine Bewegung am Tag tat - es war nur vielmehr auffällig, wie oft er sich an diesem Abend durch die Haare fuhr.

So liefen sie eine Weile stumm nebeneinander her. Die Situation war so erdrückend, dass Lily allmählich anfing, nervös an ihrem Ärmel zu zupfen. Ihren Blick hielt sie nachdenklich zu Boden gerichtet und ihre Füße trugen sie mechanisch in dieselbe Richtung, die James einschlug. Seine Karte, mit der er beide durch das Schloss führte, hielt er fest in seiner linken Hand, welche wie ein Pendel bei jedem Schritt vor- und zurück schlenderte. Immer wieder hob er sie kurz hoch, um sich einen Überblick über den aktuelle Standort zu verschaffen, ehe er den Arm wieder herunter schwang.

Immer wieder setzte Lily an zu sprechen, doch selbst ein Räuspern schien ihr fehl am Platz. Innerlich verfluchte sie sich für ihre Feigheit. Warum war es so schwer, mit ihm in ein Gespräch zu kommen?

Doch mit einem Mal wurde die schwere Stille durch ein lautes Poltern unterbrochen. Lily schreckte zusammen. Das laute Scheppern von Blech hallte bedrohlich durch die Korridore und hinterließ ein mulmiges Gefühl in Lilys Magen. Instinktiv hob sie ihren linken Arm schützend vor James, während sie mit der rechten Hand angriffsbereit den Zauberstab gezückt hielt. Gebannt starrte sie auf die Ecke, von der sie den Krach vermutete und leuchtete mit ihrem Zauberstab in die Richtung.

„Siehst du was?”, fragte James leise.
„Nein”, flüsterte Lily und runzelte die Stirn. „War nichts auf der Karte?”
Sie spürte wie James neben ihr den Kopf schüttelte, ehe er leise antwortete: „Vorhin war hier noch alles leer.”

Lily versuchte ruhig zu atmen und sich das Zittern dabei nicht anmerken zu lassen.
„Aber es kann ja nichts von jetzt auf nachher plötzlich hier sein. Apparieren innerhalb des Schlosses ist doch nicht möglich...”
„Allerdings”, erwiderte Potter leise.

Etwas regte sich in der Ecke und Lily und James hoben alarmiert den Zauberstab jeweils einige Zentimeter höher. Ein großer Schatten war zu erkennen und ließ ein gefährliches Fauchen von sich, ehe etwas auf den Gang sprang.
„Was ist das?”, wimmerte Lily und drückte sich unbewusst noch näher an James.

Das Etwas streckte sich aus und schüttelte einige Fellhaare von sich, ehe es sich mit einem empörten Maunzen zu erkennen gab.
James atmete auf und seufzte erleichtert: „Es war nur Mr. Squint.”
Lily schmunzelte. „Ich würde dich gerne auslachen, weil du Angst vor einer Katze hattest - aber ich bin ja auch nicht besser gewesen!”
„Allerdings”, erwiderte James grinsend.
Errötet sank Lily ihren Kopf, um ihr Grinsen zu verstecken, und prustete los. Verdutzt sah James sie an und als er begriff, konnte auch er sich nicht mehr halten:
Während Lily schützend ihren linken Arm vor James hielt, hatte er seinen rechten Arm inklusive Zauberstab schützend vor sie gehoben.
Sie waren so vertieft auf das Poltern konzentriert gewesen, dass sie dies zuvor nicht bemerkt hatten und nun für Außenstehende vermutlich einfach nur noch verrückt ausgesehen haben müssten.

„Was für eine Ehre, von dir beschützt zu werden”, grinste James und Lily lief erneut rot an. „Na, bevor mein Retter drauf geht, muss ich schon dafür sorgen, dass er das Ganze hier auch überlebt”, antwortete sie kichernd.
„Aber so kann man dich doch gar nicht beschützen”, stellte er fest.
Gespielt empört stemmte Lily ihre Arme gegen die Hüfte. „Sehe ich etwa aus, als müsste man mich beschützen?”, fragte sie.
James schmunzelte verschmitzt.
Das war Antwort genug.

Lily riss entrüstet ihren Mund auf. „Und wie bitte schön” - sie zeigte um sich „wolltest du mich hier schützen? Mit deinem labbrigen Arm?”

Labbriger Arm?!” James sprang zur Seite. „Ich bitte Sie, Miss Evans! Haben Sie gerade meinen Stahlarm labbrig genannt?”
„Jap, labbrig wie Ihr Kopf, Mr. Potter!”, kicherte Lily und stubste ihren Zeigefinger in seine Brust. „Du bildest dir den Stahl nur ein!”
Sie entschied sich, weiter zu laufen und schob sich elegant an ihm vorbei. Doch kaum hatte sie ihm den Rücken zugedreht, hörte sie hinter sich ein Quietschen und Klappern - und kaum drehte sie sich um sah sie in das Visier eines Ritters, gekleidet in der Schuluniform von James.

Nun konnte Lily sich entgültig nicht mehr halten. Sie lachte so laut, dass es durch den ganzen Korridor hallte und vermutlich die Aufmerksamkeit einiger Lehrer zu ihnen zog. Doch es war ihr so egal - denn dieser Anblick war einfach zu göttlich. Viel witziger als diesen Anblick fand sie jedoch den Moment, als James seinen ritterlichen Kopf leicht schräg hob und dabei unschuldig fragte, warum sie ihn so auslachte.

Seufzend wischte sie sich eine Träne aus dem Gesicht. „Du lässt nichts aus, oder?”, fragte sie neckend und sah ihn an.
Dieser nahm den Helm elegant vom Kopf und setzte ihn wieder auf die Rüstung, welche bedrohlich wackelte, ehe sich dessen rostige Arme hoben, um den Helm gerade zu rücken. Verstohlen kicherte Lily und zog James zum Ende des Korridors. „Sagen wir”, begann er und löste sich von ihr, indem er sie elegant mit seiner Hand in eine Pirouette drehte, „vor mir ist nichts und niemand sicher.

„Oho”, meinte Lily nur und zog auffordernd ihre Augenbrauen hoch. „Muss ich vor dir Angst haben?”

„Es kommt darauf an, ob du gerade in greifbarer Nähe von mir bist”, raunte er und trat einen Schritt näher auf sie zu.
Und da war es wieder: dieses Funkeln in seinen Augen, das ihr Herz höher schlagen ließ.

Angefixt versuchte sie, dieses Gespräch auszureizen - wohl wissend, was die Antwort von ihm sein könnte, und mit starkem Herzklopfen trat sie näher auf ihn zu und fragte leise : „Und wie definierst du greifbare Nähe?”

Sie sah, wie James schwer schluckte und sich dabei sein Kehlkopf langsam hoch und runter bewegte.
Vorsichtig legte er seine Hände an ihre Taille und drückte sie leicht gegen eines der Fenster im Korridor. „So dass ich dich packen kann”, flüsterte er leise. Er sah sie mit einem nachdenklichen Blick an und lehnte sich leicht zu ihr.

Die Nerven und Sinne in Lily schienen verrückt zu spielen. Sie spürte ihren Herzschlag, wie er stark gegen ihre Brust schlug. Um sie herum schien die Welt wie festgefroren während sich James' Nähe wie brennendes Feuer anfühlte.

Der Korridor war sehr still. Außer dem Regen draußen hörte man sonst nur noch den schnellen Atem der zwei Schüler, die sich zitternd gegenüber standen. Es war kalt, aber Lily zitterte nicht vor Kälte, sondern weil sie nervös war, was nun passierte. Dass sie Interesse an ihm hatte, konnte sie nicht verneinen.

Nie hätte sie gedacht, dass sie sich ihm gegenüber so wohl fühlen konnte - und nie hätte sie je gedacht, ihn so nah an sich ran zu lassen.
Seine Finger, schlossen wärmend um ihre Taille, während seine braunen Augen die ihren zu ergründen versuchten.
„Ich kenne nichts”, flüsterte er leise und drückte sie sanft zu sich, „das mich mehr anzieht als deine wunderschönen, herzlichen Augen.”
Lily stockte der Atem.

Hatte das gerade wirklich ein Mensch zu ihr gesagt? Und dann auch noch James Potter?
Noch nie hatte sie ein Kompliment über ihre Augen gehört. Sie dachte immer, dieses undefinierbare Gemisch aus gelblichem Grün wäre abschreckend und hässlich. Als schön hatte selbst sie ihre Augen nie bezeichnet. Laut ihrer Schwester waren es Augen einer Missgeburt, nichts also, was man als anziehend betrachten konnte.
Doch James sah sie so bewundernd an und schien den Anblick ihrer Augen geradezu aufzusaugen.

„Seit dem ersten Schuljahr kann ich nicht den Blick von ihnen abwenden, egal was ich versuche. Und jetzt steh ich hier...”, er schien nach Worten zu ringen und ließ seine Augen quer über ihr Gesicht huschen. „Lily, du bist so wunderschön. Ich...”

Erwartungsvoll sah sie ihn an. Seine braunen Augen wirkten so dunkel voller Verlangen. Er schien mit sich zu ringen, ihr noch näher zu kommen.
Lily's Herz pochte wild als hätte es sämtliches Rhythmusgefühl verloren. Das Blut schoss ihr so schnell ins Gesicht, dass sie in ihren Ohren nur noch ein lautes Rauschen wahrnahm.
Ihre Augen zuckten zu seinen Lippen. So voll. So rötlich durch das Blut, das darin pochte. Er öffnete sie leicht, um ganz leise ihren Namen zu flüstern.

Küss mich, schoss es Lily durch den Kopf. Verdammt Potter, küss mich endlich!

Sein warmer Atem hauchte gegen ihren Mund. Es waren nur wenige Millimeter Luft zwischen ihren Lippen und sie glaubte, eine leichte Berührung von ihm wahrzunehmen. Ihr ganzer Körper vibrierte und alles in ihr schrie nach ihm, seiner Nähe, seinen Berührungen. Seine Hände brannten sich zittrig in ihre Taille, seine Brust bebte schwer unter ihren Händen.
Dann - als hätte die brennende Zündschnur das Ende erreicht - brach in Lily's Körper ein gewaltiges Feuerwerk aus, als sie ihre Lippen gegen seine presste und er den Kuss mit einem leisen Seufzen erwiderte. Obwohl durch ihren Kopf sämtliche Gedanken schossen, fühlte er sich so leer an. Alles was sie dachte, fühlte sich an, als würde es wie Sand durch ein Sieb sickern. Wärme, volle Lippen, seine Nähe. All das schwirrte verloren in ihren Gedanken umher, während er sie sanft noch fester an die Wand drückte.

Sie fühlte sich wie benebelt, als würde sie von allen Seiten von James eingehüllt werden. James, James, James, schoss ihr durch den leeren Kopf. Sie schien nicht mehr zu funktionieren.
Geleitet durch das Feuerwerk in ihrem Körper fuhren ihre Hände langsam von seiner Brust an seinen Nacken, um ihn noch näher an sich zu ziehen. Sie wollte ihm so nah wie möglich sein, krallte ihre Hände in seine schwarzen Haare.
Sein Duft war betörend. So sehr, dass sie sich zusammenreißen musste, um nicht endgültig das Bewusstsein zu verlieren. Eine Hand löste sich von ihrer Taille, um sanft in ihre Haare zu fassen.

Sein Herzschlag pochte so laut, dass Gänsehaut ihren ganzen Körper einnahm. Dong, dong, dong.

Plötzlich und mit einer solchen Wucht löste sich James von Lily und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an.
Sein erschrockener Blick, ließ einen Schauer über Lily's Rücken laufen und mit einem Mal verschwand all die gerade noch empfundene Wärme als würde sie von einer unsichtbaren Macht verschluckt werden. Sein Herzklopfen verschwamm und pochte nun wie schwere Hammer gegen Eisenglocken in ihrem Kopf.
„James?”, fragte sie verdutzt. „Was ist los?”
Doch er schaute nur panisch aus dem Fenster, fuhr sich verzweifelt über Gesicht und Haare und hielt dann seine Hände warnend vor Lily.

„Ich kann es dir nicht erklären”, wisperte er panisch und blickte wieder aus dem Fenster. In seinen Augen blitzte kurz der Mond auf, ehe James sich mit einem leisen „Vertrau mir bitte!” von ihr wegrannte.

Völlig verwirrt ließ er sie an dem Fenster zurück, an dem er sie eben noch geküsst hatte.
Wie mechanisch fuhren ihre Finger zu ihren Lippen, die noch von dem Kuss brannten. Erneut überkam sie ein kalter Schauer. War das für ihn nur ein Spiel?
Meinte er, sich an sie ranschmeißen und dann wie Aschenputtel beim Glockenschlag verschwinden zu können?
Mit einem Mal fühlte sie sich dreckig, benutzt, wollte jede Stelle, die James Potter berührt hatte, einfach nur noch von sich waschen und zurück in ihr Bett. Hatte er sie gerade etwa rumgekriegt? Diese eine Trophäe, die er wollte? Wird jetzt jeder über sie reden? Lily Evans hat James Potter an sich rangelassen? Sich von ihm anfassen lassen?
Ihre Gefühle waren so durcheinander wie ein Quidditchspiel zwischen Gryffindor und Slytherin. Rot, grün, rot, grün, Kuss, Angst, Wut, Trauer.

Sie quälte ihren gelähmten Körper zur Seite, so dass sie aus dem Fenster zum Wald sehen konnte. Der Regen perlte sanft an der Scheibe hinunter. Lily beobachtete mit leisem Schluchzen, wie sich die Regentropfen weiter unten an der Scheibe zu größeren Tropfen vereinten. Langsam fuhr sie die Linien der Tropfen mit ihrem Finger nach.

Und da sah sie ihn.

Mit seinem stolzen Körper trabte ein großer Hirsch in Richtung Wald. Sein mächtiges Geweih drehte er so, dass sein Gesicht in Richtung Schloss blickte. Sie hätte schwören können, dass er sie direkt ansah. Er bleib eine Weile still stehen und regte sich nicht. Hastig wischte sie sich die stillen Tränen von ihren Augen, um besser sehen zu können. Doch als sie wieder hinsah, war der Hirsch verschwunden.

„Sonderbar”, flüsterte sie leise und runzelte die Stirn.

Ein Schnauben ließ sie zusammen zucken. Als sie sich umdrehte, sah sie in ein gehässiges, schwarzes Augenpaar, wässrig und gerötet. Fragend starrte sie in die ihr nur zu bekannten Augen. Ihn wollte sie eigentlich aktuell am wenigsten sehen.
„Snape”, grummelte sie leise zu ihrem ehemals besten Freund.

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