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Enttäuschung

Mary wurde am nächsten Tag wieder aus dem Krankenflügel entlassen. Als die Mädchen nach dem Unterricht ihre Taschen im Schlafsaal ablegen wollten, saß sie bereits kerzengerade auf ihrem Bett und starrte auf die Wand ihr gegenüber und wartete auf ihre Zimmergenossinnen.

„Mary!", riefen die Mädchen wie aus einem Mund. Behutsam setzte sich Kate neben sie und nahm ihre Hand.
„Wie geht es dir?", fragte sie.
Die angesprochene Freundin starrte noch eine kurze Weile schweigend gerade aus, als hätte sie Kate's Anwesenheit nicht mitbekommen. Dann hob sie jedoch ihr bleiches Gesicht und schaute mit hohlen Augen auf das rothaarige Mädchen an der Türschwelle. „Wie konntest du nur, Lily?"
Diese riss ihre Augen weit auf und hob schockiert ihre Hand an die Brust. „Ich.. Was?"

„Wie konntest du ihm nur all die Jahre vertrauen? Ich wusste, dass er falsch ist!
Er kam kurz nachdem ihr verschwunden seid in den Krankenflügel und hatte panisch irgendwas vor sich hergemurmelt. Ich vermute mal den Gegenzauber. Ich habe nicht viel gesehen, es war sehr verschwommen. Aber nur einer hat triefend fettige, lange Haare und diese schmierige Stimme.
Es war Snape!"

Mary spuckte seinen Namen hasserfüllt aus und als würde gerade eine kalte Wand gegen sie schlagen und sie einnehmen, überkam es Lily ohne Vorwarnung. Die Worte um sich herum nahm sie kaum wahr. Alles verschwamm um sie.

Wie konnte er nur?
Was war in ihm gefahren?
Das war doch niemals wirklich geschehen! Nein, so etwas würde Severus niemals machen!
Doch die Fassungslosigkeit in Mary's müdem Blick sprach dagegen.
Tränen der Wut und Enttäuschung sammelten sich in ihren Augen. Sie musste raus, brauchte frische Luft. „Entschuldigt mich", presste sie heraus, ließ ihre Tasche fallen und stürmte aus dem Saal, die Treppen herunter zum Gemeinschaftsraum, einfach raus aus den erdrückenden Räumen.
Am Portrait der fetten Dame wäre sie beinahe in Potters Arme gerannt, doch die Wut in ihr stieß ihn mit aller Wucht gegen die Wand, sodass sie an ihm vorbei rennen und die Treppen runter und raus aus dem Schloss stürmen konnte.

Sie hatte kein Ziel, sie wollte einfach nur fort von hier. Weglaufen, davon rennen. Nur vor was?
Severus hatte sie mal wieder enttäuscht, obwohl sie ja eigentlich schon seit über einem Jahr die Freundschaft zu ihm beendet hatte. Wie kann man sich nur so in eine Person täuschen? Warum musste sie immer nur an das Gute im Menschen glauben? Warum ließ sie sich dadurch immer wieder verletzen?
Er war so lange ihr bester Freund, dem sie so viel anvertraute. Sie hatte ihm immer gesagt, wie falsch und böse seine Freunde waren - und dennoch hatte er sich ihnen angeschlossen und sein Verhältnis zu ihr somit zerstört. Er wurde immer mehr wie seine Freunde, vergötterte die dunkle Magie. Und mit anzusehen, wie aus ihm immer mehr ein schlechter Mensch wurde, brach ihr das Herz.
Dass er sogar so weit ging, ihre Freundin Mary anzugreifen, machte sie fassungslos. Was, wenn tatsächlich sie das Ziel gewesen wäre?
Hätte er sie wirklich angegriffen?

Sie stockte kurz, als sie am See ankam. Am liebsten wäre sie zur großen Eiche gerannt und hätte sich dort erschöpft nieder gelassen, doch sie war belegt von einer dunklen Gestalt, die mit angewinkelten Beinen am Baum lehnte und auf den See starrte. Lange, schwarze Haare hingen fettig am Gesicht herunter und als sich die Person eine dicke Haarsträhne hinter das Ohr strich, kam seine große Hakennase zum Vorschein.
„SNAPE!!", brüllte sie und eine noch unglaublichere Wut überkam sie augenblicklich als sie ihn erkannte.
Schneller als zuvor rannte sie, als könne selbst Merlins Flüche nicht mehr aufhalten.

Der Junge sprang erschrocken auf und hob instinktiv seinen Zauberstab zur Abwehr. Ohne viel zu überlegen, hatte Lily ihren Zauberstab ebenfalls gezückt und zielte auf ihn.
Bei jedem Wort, das sie ausspuckte, feuerte sie einen roter Blitz auf ihn.
„Wie" - zisch! - „kannst" - zisch! - „du" - zisch! - „es" - zisch! - „wagen" - zisch! - „du" - zisch! - „widerlicher" - zisch! - „Feigling!"
Jeden der Blitze wehrte er gekonnt ab, doch seinem Blick nach zu urteilen, war diese Situation ganz und gar nicht einfach für ihn. In seinen Augen glitzerte eine Traurigkeit, doch Lily ignorierte es. Stattdessen sammelte sie alle Wut zusammen und fühlte, wie sich ein großer Ballast von ihr warf, als ein gewaltiger Stupor aus ihrem Zauberstab schoss und auf Snape zusteuerte.
Dieser reagierte um eine Millisekunde zu spät und wurde so hart getroffen, dass er zwei Meter zurück geschleudert wurde.

„Rennervate!", rief eine ihr vertraute Stimme hinter ihr. Jemand lockiges mit einem schwarzen Gryffindor-Umhang schoss an Lily vorbei und stürzte auf Snape zu.
In diesem Moment spürte Lily, wie ihre Hand weggerissen wurde und jemand sie fort von diesem Ort zog.
Widerwillig stürzte sie dem Jungen vor sich hinterher. Ihr Blick glitt immer wieder zurück an den See, an dem Black umringt von Schülern ganz nah vor Snape stand und ihm mit dem Zauberstab drohte.

„NEIN!", schrie sie, als ihr bewusst wurde, was Black wohl vorhatte, aber die Hand, die sie festhielt, riss sie immer weiter und Lily musste so sehr darauf achten, dass sie bei der Wucht, mit der sie mitgerissen wurde, nicht über Steine oder Äste stolperte.

Sie vermutete, dass er sie zum Quidditch-Spielfeld führte, als sie kurz stehen blieben und der Junge eine alte Holztür aufriss, um sie in einen kleinen Schuppen zu zerren.
Ohne Vorwarnung schloss er die Tür und riss sie in seine Arme.

Sie wusste nicht, was gerade passierte, doch sie ließ es geschehen. Alles, was gerade so schnell passierte, spielte sich augenblicklich wieder in ihrem Kopf ab. Black, Snape, die Schüler, Snape, Mary, Snape, Stupor, Snape... Eine Welle der Gefühle überkam sie und war so stark, dass sie sich nicht mehr zusammenreißen konnte. Eimerweise flossen die Tränen aus ihr heraus und sie konnte keine einzige davon mehr aufhalten. Schluchzend klammerte sie sich an den warmen Körper, der sich nicht regte und sie einfach festhielt, damit sie sich in ihm fallen lassen konnte. Ihr ganzer Körper bebte und sie machte mit ihren Tränen vermutlich seinen Umhang komplett nass, doch es überfielen sie solche Emotionen, die sich wohl schon länger als nur seit ein paar Stunden oder Tage aufgebaut hatten.
Sie hatte ihren besten Freund verloren, sich in ihm getäuscht, und als würde es nicht reichen, dass sie nun ohne Eltern da stand, griff er auch noch eine Freundin von ihr an. Wenn sich nun alle Freundinnen von ihr abwenden würden, aus Angst, Sev... - Snape - könne ihnen etwas antun, hätte sie irgendwann keinen Menschen mehr um sich herum. Sie wär ganz allein und umso angreifbarer, weil keiner, an den sie sich lehnen konnte, für sie da wäre.
Die einsame Muggelgeborene, das leichte Ziel. Und keiner würde nach ihr fragen.
Doch sie schüttelte den Gedanken ab. So fest, wie die Person an sie drückte, ließ sie daran glauben, dass das vielleicht nur überspitzt gedacht war. Dass zumindest eine Person auf der Welt bestimmt immer an ihrer Seite stehen würde.

Beruhigend strich eine warme, weiche Hand über ihre Haare und über den Rücken, als sie sich irgendwann wieder fing und in die Leere starrte, während sie tief den angenehmen Duft einsog, der von dem großen Jungen ausging. Zitternd ließ sie ihren Kopf auf dessen Brust angelehnt und lauschte schniefend seinem Herzschlag. Obwohl der Junge so erstaunlich ruhig auf Lily wirkte, schlug sein Herz sehr schnell.

„Ich hätte es wissen müssen", flüsterte sie irgendwann in die Stille hinein. „Ich habe mich so getäuscht. Warum täusche ich mich immer in den Menschen?" Sie erwartete keine Antwort. Es war einfach nur die Art, wie er gerade für sie da war, seine Hand sanft über ihre Haare strich und sie fest an sich gedrückt hielt, weshalb sie einfach aussprach, was ihr seit dem Moment im Schlafsaal durch den Kopf ging.
„Es ist nicht deine Schuld", flüsterte er und Lily erschauderte. Seine Stimme war tief, fast schon männlich - und Lily mehr als nur bekannt. Aber sie klang so beruhigend und ungewohnt angenehm, dass sie es tatsächlich genoss, als er weitersprach. „Es ist nicht das, was du an dem Menschen gesehen hast, das dich enttäuschen solkte. Es ist das, was der Mensch daraus macht."

„Ich hab dir Kontrolle über mich selbst verloren", stellte Lily fest. Der Druck seiner Hand in ihren Haaren wurde fester, blieb aber dennoch zärtlich.
„Ich weiß", erwiderte er leise. „Dafür bin ich jetzt da."
„Er hat... Er war das mit..."
„...Mary, ja."
„Warum seid ihr mir nachgelaufen? Warum habt ihr mich davon abgehalten, ihn weiter anzugreifen? Er hatte es doch verdient! Oder nicht?"
Schnell wischte sie sich mit der Hand über die brennenden Augen. Dann löste sie sich von ihm und schaute zu ihm auf. Seine haselnussbraunen Augen schauten ihre grünen Augen unergründlich an und versank beinahe in den bernsteinfarbenen Punkt darin.

„Ich hätte nie gewollt, dass du etwas tust, was du im Nachhinein auf ewig bereust."

Etwas zog an ihrem Herz und sie hätte diesem Kobold in ihrem Körper am liebsten gesagt, er solle aufhören, ihr Herz auseinander zu zerren.

Es war so einfach, und dennoch bewirken Potters Worte ein solches Feuerwerk in ihr, dass sie nur Mühe hatte, es sich nicht anmerken zu lassen. So etwas hat noch nie jemand zu ihr gesagt - und sie musste zugeben, dass sie es schön fand.
Sie fand es schön, wie er sie ansah.
Sie fand es schön, wie er ihre Arme hielt.
Sie fand es schön, wie seine Haare in alle Richtungen abstanden.
Ihre Lippen zogen sich ohne Verstand zu einem Lächeln und sie ließ es zu.
In seinen Augen begann das Fleckchen Bernstein wie ein Feuerwerk zu tanzen und zu strahlen.

So sahen und sich die zwei Schulsprecher eine Weile an, bis Lily plötzlich bewusst war, was hier überhaupt passierte. Peinlich berührt löste sie sich von sich und räusperte sich. „Wir sollten...", begann sie zögerlich. „Ja..", erwiderte Potter nervös. „Ich glaube... Ja.."
Unbeholfen öffnete er die Tür und stolperte aus dem Schuppen. Kichernd schob sie sich an ihm vorbei und schlich mit ihm Richtung Schloss.

Inzwischen war es schon dunkel geworden. Überall brannten im Schloss Lichter, die Raum für Raum allmählich erloschen.
Lily musste wieder einmal gestehen, dass dieses Schloss unvergleichlich schön ist und sie diese Schule nach diesem Jahr sehr vermissen würde.
Auch Potter schien von diesem Lichterspiel angetan zu sein. Grinsend beobachtete sie, wie sein Blick andächtig auf dem Gemäuer hängen blieb. „Ich kann jeden Abend aufs Neue nur staunen", meinte er strahlend, als er ihren Blick bemerkte. „Jah", raunte sie.

Im Gemeinschaftsraum war es sehr still und leer, als die zwei Schulsprecher eintraten. Alle Schüler schienen in ihre Betten geschlüpft zu sein. Zögernd blieb sie stehen und schaute zu Potter.
„Wegen vorhin. Ich.. Kann gar nicht genug danke sagen.. Wer weiß, was ich ihm noch alles angetan hätte..", sagte sie leise.
Potter lächelte nur vorsichtig und schaute sie mit seinen haselnussbraunen Augen an.

„Gute Nacht, Lily", raunte er dann, nachdem er sie eine Weile schweigend ansah.
„Gute Nacht... James", antwortete sie und huschte hoch zu den Mädchen-Schlafsälen. Potters kindliches Grinsen auf seinem Gesicht entging ihr jedoch nicht, als sie kurz noch einmal zu ihm herunter schielte, bevor sie die Tür zu den Schlafsälen schloss.

.....

... Uuuund diesmal ging es doch schneller mit diesem Kapitel..
Liegt wohl daran, dass es mir eine Weile auf der Zunge lag :P

Falls es euch zu schnell oder zu lange geht mit den beiden: Es tut mir leid. Aber ich hab da so eine Vorstellung, was zwischen den beiden alles passiert (ist) *grins*

Ich weiß echt nicht, wie ich in der App Teile an jemanden widmen kann, scheint wohl in der Handy-App nicht zu funktionieren. Oder ich bin einfach zu doof dafür :D
Aber ich möchte gerne Stella_Granger, -FreshD- und chamber of strawberry von Herzen danke sagen, dass ihr mich motiviert, weiter zu schreiben ❤️
Wenn ich es irgendwann auf die Backe krieg mit dem Widmen, bekommt jeder von euch ein Kapitel, versprochen!!

Ich bin gespannt auf eure Reviews (:

xxx
Kate

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