•𝑮𝑬𝑯𝑬𝑰𝑴𝑵𝑰𝑺 •
𝑀𝑎𝑟𝑖𝑏𝑒𝑙𝑙𝑒
»A-aber... w-wie... wie?«, stottere ich völlig verunsichert und blicke ihm in die Augen, welche mich keineswegs aus seinem durchdringenden Blick ziehen lassen. Sie fesseln mich durch Mark und Knochen und lassen mich alles Wesentliche im Augenblick vergessen. Mein Mund fühlt sich plötzlich staubtrocken an. Ich schlucke schwer, spüre das unangenehme Klopfen gegen meinen Brustkorb und das drohende Gefühl, dass mir jeden Augenblick das Herz aus der Brust zerspringt. Mein Herz explodiert mir in Sekundentakt aus der Brust, bei dem beängstigenden Gedanken, seine samtweichen Lippen spüren zu lassen und die Süße seines Geschmacks zu genießen. Hätte ich ihn von eigentlichem Tun nicht schleunigst abgehalten, wäre es höchstwahrscheinlich zu diesem unangenehmen Vorkommnis angelangt. Ein überaus allmächtiger Mafiaboss war nahezu dran, meinen allerersten Kuss zu beanspruchen. Ich spüre plötzlich die große Aufregung und ein merkwürdiges, ungewohntes Gefühl in meinem Magen, welches wie wild kribbelt, bei den Gedanken daran und den Vorstellungen in meinem Kopf. Ich sollte mir Augenblicks den fürchterlichen Gedankengang schnellstmöglich aus dem Kopf schlagen. Ein für alle Mal! Du solltest dich schämen, Maribelle! Die unerklärliche Eiseskälte, welche vor wenigen Sekunden noch meinen gesamten Körper einnahm und mir eine anhaltende Gänsehaut hervorbrachte, ist plötzlich kaum noch aufzunehmen. Mein Körper lodert nämlich, in Flammen aufzugehen. Die aufkommende Hitze macht es mir extrem schwer, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Ein totales Durcheinander herrscht in meinem Kopf! Ich kann es mit keinem einzigen Wort beschreiben, aber seine Anwesenheit treibt mich vollkommen ins Wanken! Mein Gehirn verarbeitet das Geschehen nur halbwegs. Zu sehr bin ich in seinen anziehenden und glänzenden blauen Augen vertieft, welche mir eindeutig die Sprache vollkommen verschlagen. Sie fixieren sich in meiner Seele hindurch und lassen meinen Körper versteinert erstarren. Keine einzige Reaktion meines Körpers. Seine rechte Hand bleibt an meinem Gesicht. Ich spüre deutlich die Hitze als seine zärtliche Berührung auf meiner glühenden Haut entlang geht. Es prickelt am gesamten Körper. Eine Elektrizität durchfährt mich und meine Gedanken rasen in höchster Geschwindigkeit. Seine kristallblauen Augen fixieren dabei jedes kleinste Detail meines Gesichtes haargenau. Mein Atem halte ich geschwächt, während mein Herz sich kein bisschen beruhigen kann. Verdammt! Was geschieht nur bloß? »So leicht bekomme ich dich also zum Schweigen?«, schmunzelt er flüsternd klingend und entfernt mir eine lose Haarsträhne aus meinem Blickfeld, die er mir anschließend hinters Ohr versteckt. Die unfassbare Hitze steigt mir über die Wangen. Das Blut schießt mir in die Ohren, als seine Finger meine glühende Wange mit zarten Bewegungen berührt und mir eine unangenehme Gänsehaut auf meiner Haut niederlassen. »Du hast doch nicht allen Ersten geglaubt, dass ich dich tatsächlich küssen würde? Nehm es bitte nicht persönlich, aber du triffst überhaupt nicht meinen Geschmack«, höre ich ihn amüsiert klingend sagen, was mir einen kleinen Tritt in die Magengrube versetzt. Okay, damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet!
Im geschockten Zustand lausche ich seinen Worten, die durch meinen Kopf hallen. Ich schlucke schwer, doch der große Kloß in meinem Hals scheint mit jedem weiteren Atemzug noch schwerer zu werden. Meine Hände krallen sich an der Matratze fest und zittern wie verrückt vor unglaublicher Wut. Allmählich dreht er sein Gesicht von mir weg und erhebt sich anschließend, als er sich zögernd von mir abwendet, sowie mir keines Blickes mehr würdig, während ich jedoch wie versteinert erstarrt in meinem Bett liege. Die unglaubliche Hitze scheint mit ein Mal zu verschwinden als ich keine empfindliche Verbindung zwischen uns beiden mehr wahrnehmen kann. Ich habe mich allen Ernstes vor diesem Mann bloßgestellt! Wie konnte ich bloß so dumm und naiv sein? Ich hätte es wissen müssen, dass er mal wieder seine krankhaften Spiele mit mir spielt! Ich schäme mich zu Tiefs darüber! Eine überaus große Wut baut sich in meinem Inneren auf und brodelt sich zügig zur Oberfläche, als ein grinsendes Gesicht vor meinem Inneren erscheint. »Es war aber echt witzig! Du hättest dein Gesicht sehen sollen« Er scheint sich kaum noch vor Lachen im Griff halten zu können, woraufhin ich mich hastig aufsetze und gleichzeitig die warme überschlagene Decke wütend zur Seite schiebe. Was glaubt er, für wen er sich hält? Er wird noch sein blaues Wunder erleben, das schwöre ich! Die Wut verstärkt sich mit jeder weiteren Sekunde, als ich in seine amüsanten Augen blicke. Du bist sowas von fällig! Ich erhebe mich aus dem durchwärmten Bett, woraufhin mich sofort eine eisige Kälte empfängt, als ich mit meinen nackten Füßen über das kalte Fließen laufe. Meine Muskel zucken unwillkürlich zusammen, da mich eine Gänsehaut am ganzen Körper überkommt. Ich lasse mich davon jedoch keineswegs abhalten. Ich laufe zwei Schritte auf ihn zu, dabei verschränke ich demonstrativ die Arme miteinander und hebe anschließend eine Augenbraue in die Höhe, während ihm ein provokantes Grinsen umgibt und sichtlich darüber amüsiert scheint.
Dieser Mistkerl!
»Pass auf! Nicht, dass ich dir deine Jungfräulichkeit stehle!« Mit einem breiten Grinsen habe ich meine getätigte Drohung unterstrichen, ehe ich ein provokantes Grinsen auf meinem Gesicht aufziehe und ihm gefährlich anschaulich nahekomme. Augenblicklich fällt ihm die Kinnlade hinunter und auch sein gehässiges Grinsen verblasst allmählich. Mit solch einer Aussage von mir hat er wohl keinesfalls gerechnet. Wie ich an dieses Geheimnis gelangen konnte, war reiner Zufall. Kadir hatte sich dummerweise bei unserer letzten informativen Konversation verraten und das große Geheimnis seines Bruders verraten, als ich nach umfassenden Informationen gelangen wollte. Ich bin Kadir mehr als dankbar, dass ihm ein Fehler unterlaufen war. Etwas Besseres gibt es meiner Ansicht nach nicht, um ihn in einer unangenehmen Lage zu führen. Seine Gesichtszüge wirken plötzlich hart. Seine Augenbrauen sind gesenkt und zusammengezogen, dabei sind seine bebenden Lippen fest zusammengepresst. Seine kristallblauen Augen sind verengt, wodurch sich die zornige Falte zwischen seinen Augenbrauen bedrohlich vertieft. Tatsache! Also entsprach es doch der Wahrheit! Ach, du meine Güte. Er ist wirklich noch Jungfrau?!
»Was ist los? Eben noch ganz groß gesprochen und jetzt?«, frage ich in einem verspotten Tonfall und lache gespielt auf. Ansicht habe ich damit keineswegs ein Problem. Jedoch wollte ich ihm nicht diese Genugtuung geben. Mit dieser belastenden Aussage habe ich ihn vollkommen zum Stillschweigen geführt. Plötzlich verengen sich seine Augen zu gefährlichen Schlitzen, die bedrohlich aufblitzen. Sein Ausdruck wirkt durch die Zornesfalte deutlich strenger und angespannt. Ehe ich reagiere, werde ich plötzlich heftig am Arm gepackt und schlagartig gegen die eiskalte Wand gepresst, dabei entweicht mir ein lauter Aufschrei aus den Lippen, als ich heftig mit dem Hinterkopf gegen die kahle Wand pralle. Scheiße, tut das weh! Ich stöhne schmerzvoll auf, dabei spüre ich, wie mein Kopf zu dröhnen beginnt und mit leichte bis mäßige Schmerzen resultiert. Mein Herz bleibt für eine Millisekunde stehen. Die große Angst überkommt mich, als ich in seinen eiskalten Augen blicke, die plötzlich von seiner gewaltigen Wut umrandet sind. Ich schlucke schwer, dabei spüre, wie ein schauerliches Gefühl in mir ausgelöst wird. Im Augenblick weiß ich nicht, ob ich mit meiner Aussage einen riesengroßen Fehler begangen habe. Offensichtlich habe ich ihn damit nicht nur gekränkt, wie ich stark gehofft habe. Nein! Er scheint plötzlich unfassbar wütend zu wirken. »Wie kommst du bloß darauf?«, flüsternd kommt er mir mit seinem Gesicht jeden einzigen Zentimeter näher, bis unsere Nasenspitzen minimal unter Berührung stehen. Eine Elektrizität durchfährt meinen Körper unter seinen unangenehmen Berührungen. Ich erschaudere auf der Stelle, als seine eisblauen Augen von unfassbarem Zorn umfasst sind. Seine beiden Hände sind stark gegen die Wand gepresst, während ich ihm dabei aussichtslos ausgeliefert bin. Ich bin in seinen Händen gefangen, wie mein Leben in seinen Händen liegt. Kein einziger Ausweg in Sicht! Die Luft entgeht mir dermaßen schnell. Mein Herz dagegen schlägt wie wild gegen meinen Brustkorb. Ich kann keinesfalls Kadir verraten und ihn aufliegen lassen, also musste ich mir schnellstmöglich eine passende Notlüge einfallen lassen. Ich will keineswegs seinen Bruder in irgendwelchen Schwierigkeiten zukommen lassen. Das könnte ich niemals mit meinen eigenen Gewissen vereinbaren!
»Ich habe dir eine Frage gestellt?«, sein spitzer Ton jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken entlang, sowie sein eisiger Blick mir augenblicklich die Luft im Hals zuschnürt. Die zornige Falte zwischen seinen Augenbrauen vertieft sich bedrohlich, als ich kein Anzeichen gebe, seine Frage beantworten zu wollen. Plötzlich kommt er mit seinem Gesicht ganz dicht an meinem Gesicht und seine Lippen streifen mein Ohrläppchen dabei, woraufhin ich quälend die Augen verschließe. Ihn plötzlich so nah zu spüren, beängstigend nah, bringt mich vollkommen aus dem Gleichgewicht. Verdammt noch mal! Jetzt reißt dich gefälligst zusammen! Ich hole angestrengt nach Luft, um die aufsteigende Panik in mir zu unterdrücken, jedoch scheint es mir überhaupt nicht zu gelingen. Er beraubt mir mit allem die Luft weg, welche ich jedoch noch dringend benötige. »Nicht, dass ich derjenige sein werde, welcher dir sehr bald deine Unschuld beraubt«, haucht er ganz nah an meinem Ohrläppchen, dabei spüre ich, wie mein gesamter Körper wie verrückt zittert. Vor Angst und Schrecken! Geschockt reiße ich beachtlich weit die Augen weit auf und erstarre vor Ersetzen, als mir sogleich bewusst wird, dass er tatsächlich eine drohende Ankündigung gesprochen hat.
»Maribelle, du solltest mich keineswegs in Rage versetzen. Ansonsten muss ich dir eine Rüge erteilen, die dir in keiner Weise gefallen wird.» Ein breites, hämisch wirkendes Grinsen erscheint plötzlich vor meinem Inneren. Wie erstarrt verkrampft sich mein gesamter Körper, als seine dominante Stimme zu mir dringt und mir eine schauerliche Gänsehaut am gesamten Körper bereitet. Das tiefe Schwarz seiner Iris schimmert hell und glänzt im einfallenden Licht des Mondes. Es beraubt mir mit einem Mal den Atem und lässt mich für einen kurzen Augenblick vergessen, in welch einer schwerwiegenden Lage ich hineingeraten bin. Vertieft in seinen Wahnsinn anziehenden kristallblauen Augen, die mich keineswegs loslassen und mit einem durchdringenden Blick festhalten, spüre ich, wie meine Beine plötzlich zittern und keinen Halt mehr erlangen können. »Wie bitte?«, flüstere ich, wie versteinert erstarrt und starre meinen Geiselnehmer völlig sprachlos in die Augen, die mich durch Mark und Knochen fesseln.
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