•𝑬𝑰𝑵 𝑮𝑹𝑰𝑷𝑷𝑨𝑳𝑬𝑹 𝑰𝑵𝑭𝑬𝑲𝑻•
𝑀𝑎𝑟𝑖𝑏𝑒𝑙𝑙𝑒
Mit einem riesengroßen Schreck fahre ich mitten in meinem Tiefschlaf hoch. Ich zögere keine Sekunde, ehe ich unwillkürlich die Augen beachtlich weit aufreiße, dabei spüre ich plötzlich, wie mein gesamter Körper vor eisiger Kälte, wie verrückt zittert, bin hin zu meinen Zehenspitzen. In völliger Angst lasse ich für einen kurzen Augenblick meine müden Augen in der Dunkelheit meines Zimmers schweifen. Mein Herz schlägt in rascher Folge. Die fürchterliche Angst nagt sich in mir fest. Meine zittrigen Hände umschließen die Decke noch fester um meinen bebenden Körper, um mich vor der Eiseskälte zu schützen. Das minimale Licht in meinem Zimmer erleichtert mir meinen Orientierungssinn. Es dauert keinen Augenblick, bis sich eine fremde Gestalt in seiner vollen Pracht vor mein Inneres entdecken lässt. Ich schlucke schwer und versuche mich einigermaßen zu beruhigen, bevor ich endgültig an einer Panikattacke gerate. Plötzlich spüre ich ein deutlichen, stechenden Druck am Hinterkopf, als hätte man mir einen heftigen Schlag versetzt. Die unheimlichen Schmerzen werden in Sekundenschnelle unerträglicher. Ich benötige dringend eine Schmerztablette, um die höllischen Kopfschmerzen zu lindern! Mit großer Mühe gelingt es mir mich vorsichtig aufzusetzen und mich an die Bettkante zu stützen, bevor ich mich mit großer Anstrengung auf beiden Beinen hinstellen kann, wobei ich spüre, wie meine Beine fürchterlich zittern, um so weiter ich sie belaste. Die überschlagene Decke umschlinge ich mir eng um den Körper und versuche mich einigermaßen in Wärme zu halten.
Ich bemühe mich langsam ein Fuß nach dem anderen zu tätigen, doch im nächsten Moment wird mir plötzlich ganz schwammig und für einen kurzen Augenblick ist meine Sicht ganz verschwommen. Alles dreht sich in meinem Kopf. Ich habe das Gefühl, dass der Boden unter meinen Füßen schwankt, wie auf einem Boot. Es fällt mir unglaublich schwer, mich auf beiden Beinen zu halten, da ich keinen Halt mehr erlange. Es gelingt mir, mich rechtzeitig mit einer Hand an die eiskalte Wand zu stützen, bevor ich endgültig das Gleichgewicht verliere und mit meinem Körper auf den Boden pralle. Mir geht es ganz und gar nicht gut! Mir ist total schwindlig geworden, zudem zittert mein gesamter Körper. Ich brauche dringend eine Flasche Wasser! Ich spüre das unerträgliche Brennen in meinem Hals. Mein Mund fühlt sich staubtrocken an. Nach einer minimalen Auszeit, die ich dringend benötigt habe, möchte ich einen winzigen Schritt nach vorne tätigen, als plötzlich der Lichtschalter betätigt wird und die kleine Glühbirne das besteingerichtete Schlafzimmer erhellt. »Oh Gott, Maribelle!«, eine schockierende Stimme tritt an meinen Ohren. Ihre erschreckenden Worte schimmern leicht durch ihre verschlafene Stimme hindurch. Ihre Augen blicken mich mit großer Besorgnis an, als Sie meinen kritischen Zustand zu verstehen scheint. Sie hat anscheinend die halbe nächtliche Zeit in demselben Schlafzimmer verbracht. Offensichtlich wollte Sie mich keinesfalls mehr alleine lassen, nachdem was Miran mir Schreckliches zugetragen hatte.
Mit eiligen Schritten kommt Sie auf mich zu, wobei Sie mir augenblicklich unter die Arme greift und mich mühevoll auf das Bett hinlegt, da ich nicht imstande bin, dies in eigener Kraft zu bewältigen. »Du glühst regelrecht!« Ihre Hand fasst meine glühende Stirn an, während ich schmerzvoll die Augen verschließe. Schweißperlen versammeln sich auf meiner überhitzten Haut und kullern hinunter. »Mir ist kalt«, krächze ich mühevoll über die Lippen. Ich spüre dumpfe, ziehende Schmerzen in Muskeln und Gelenken, die mich fürchterlich quälen. Mir steigen vor Schmerzen vereinzelte Tränen hoch. »Du hast hohes Fieber, Maribelle! Wir sollten sofort einen Arzt holen!» Damit kehrt sie mir unmittelbar den Rücken zu und eilt zügig aus dem Schlafzimmer hinaus. Ich halte quälend die Augen geschlossen, während fürchterliche Bilder vor meinen Augen auftauchen. Meine Albträume, die ich seit zwei Jahren immer wieder habe, treiben mich jedes Mal aus den Schlaf. Andauernd höre ich meine schreiende Stimme, die nach meiner Mutter ruft. Ich spüre die Sehnsucht und das seelische Leid, das mich andauernd quält. Es zerfrisst mich regelrecht von innen auf. »Mama«, rufe ich flüsternd klingend und unter Tränen, dabei kralle ich mich mit aller Kraft an die Matratze fest. »Du darfst uns nicht verlassen!«, ich wälze mich hin und her und presse die Augen zusammen. Meine Atmung wird schneller und unregelmäßiger, während mir das Herz in der Brust in Geschwindigkeit rast. Ich habe das fürchterliche Gefühl, dass ich jeden einzigen Teil meiner beschädigten Vergangenheit erneut erlebe. Ich ertrage es keine Sekunde länger. Ich bemühe mich, mich aus meinen eigenen Gedanken loszureißen. Ich möchte mich davon allmählich befreien. Die Vergangenheit ein für alle Mal aus meinem Kopf heraus bekommen. Es gelingt mir jedoch keineswegs. Es ist, als wäre ich gefangen in meinen eigenen Albträumen, die mir fürchterliche Qualen bereiten. Die grauenvollen Erinnerungen an meine Mutter setzen mir ziemlich zu. Der Schmerz und die unerträgliche Sehnsucht nach der Frau zerschlagen sich regelrecht in meinem Inneren. Ich werde unerwartet aus meinem täglichen Albtraum hergerissen, als eine eiskalte Hand meine glühende Stirn berührt. Erschrocken reiße ich die Augen weit auf und zucke vor großem Schreck zusammen, dabei blicke ich hektisch auf meinen Gegenüberliegenden, welcher mir mit einem besorgten Blick entgegenschaut. Meine Sicht ist leicht verschwommen, von den aufkommenden Tränen. Ich spüre, wie mein Brustkorb wie wild klopft und sich kaum beruhigen lässt. Ich reagiere mit keinem einzigen Wort. Ich benötige einige Minuten, bevor ich allmählich begreife, in welchem kritischen Zustand ich mich befinde.
»Miran«, hauche ich flüsternd klingend und blicke ängstlich und mit tränenden Augen in seinen kristallblauen Augen, die mich keineswegs aus den Augen lassen, als ich allmählich realisiere, wer mir gegenübersteht. »Du glühst regelrecht«, stellt er kurz darauf fest, mit einem leisesten Hauch von Besorgnis in seiner Stimme, nachdem er meine glühende Stirn mit der Handfläche abtastet. Seine Augenbrauen ziehen sich streng zu einer geraden Linie zurecht und sein Ausdruck wirkt völlig beunruhigend, dabei blitzen seine kristallklaren Augen voller Sorge auf, die mein Gesicht genauestens fixieren. »Zuallererst sollten wir das hohe Fieber senken. Ich verspreche dir, dass es dir bald besser ergehen wird« Ich möchte ihm sagen, dass ich keinesfalls Hilfe verlange. Ich benötige auch kein Fiebermittel! Er soll mich gefälligst in Ruhe lassen, jedoch bin ich nicht imstande, auch nur ein Wort davon über die Lippen zu bringen. Dazu fehlt mir jegliche Kraft und Energie. Vorsichtig werde ich angehoben, dabei spüre ich seine Hände, die sich an meiner Hüfte festsetzen. Er ist mir plötzlich ziemlich nahe gekommen, unglaublich nah! Für einen kurzen Augenblick bemerke ich, wie er mir in die Augen blickt und sich darin verliert, doch im nächsten Moment reicht er mir eine Tablette, die ich zögernd einnehme. »Du solltest ausreichend Flüssigkeit zu dir einnehmen, das wird das Fieber ebenfalls senken« Er reicht mir ein Glas, das gefüllt mit Wasser ist, welches ich dankend annehme. Die Tablette spüle ich mit einem großen Schluck herunter. Die kühle Flüssigkeit fließt meinen schmerzenden Hals hinunter und beruhigt diese allmählich, nachdem ich das voll gefüllte Glas in einem vollen Zug leer austrinke. »Danke«, gebe ich mühevoll über die Lippen und möchte mich wieder auf das Bett legen, wobei er mir zu Überstürzung die überschlagene Decke an meinen Körper legt, da er offensichtlich bemerkt, dass mein Körper, wie verrückt zittert.
»Du solltest jetzt schlafen«, ein leichtes Lächeln umspielt sein markantes Gesicht, welches ich jedoch nicht erwidern kann. Ich nicke jedoch leicht den Kopf als Antwort, was ihm vollkommen genügt. Er macht keine Anstalt, das Schlafzimmer verlassen zu wollen, wobei ich dies in Betracht ziehen würde. Seine Nähe im Augenblick macht die aktuelle Situation in keiner Weise angenehmer. Seine durchdringenden Blicke lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Ich verstehe überhaupt nicht, was Miran plötzlich dazu führt, sich mir gegenüber plötzlich fürsorglich zu äußern. Im Normalfall würde ich ihn augenblicklich aus dem Zimmer hinauswerfen. Doch jegliche Kraft fehlt mir, die ich dringend benötige. Ich bin nicht in der Lage, einen Muskel normal zu bewegen. Ich bemühe mich, ihn wenigstens für ein paar Minuten auszublenden, dabei schließe ich die Augen. Die Müdigkeit macht sich plötzlich breit. Das Bedürfnis, zwingend nach Ruhe zu suchen, wird größer. Doch egal, wie sehr ich mich bemühe, einschlafen zu können, es funktioniert nicht. Ich drehe meinen Körper in beiden Richtungen, doch dies scheint auch nicht großartig zu funktionieren. Plötzlich spüre ich, wie die Matratze stark einsinkt und die überschlagene Decke leicht angehoben wird. Ich drehe mein Gesicht zur Seite und erschrecke mich zutiefst, als ich in Miran's Augen blicke. »Ich hatte dir nicht erlaubt, dich auf das Bett neben mich hinzulegen!«, werde ich wütend und hebe mit großer Anstrengung zögernd meinen Kopf, um ihm auf Augenhöhe zu begegnen. Sein männlicher Körpergeruch haftet plötzlich meine Sinne und für einen kurzen Augenblick verliere ich mich an seinen bezaubernden kristallblauen Augen, die mich keineswegs aus den Augen lassen. Mein gesamter Körper bebt erheblich, vollkommen unfähig, das verrückte Zittern zu unterdrücken. Die eisige Kälte umfasst jeden meiner Körperzellen, wobei ich die überschlagene Decke noch enger um meinen Körper gedrückt halte. Meine Glieder schmerzen fürchterlich und jeder weitere Atemzug brennt in meiner Brust. »Wie hast du in deinem Zustand noch die Kraft, dich mit mir auseinanderzusetzen?«, kopfschüttelnd und mit erhobener Stimme kommt er meinem Gesicht jeden Zentimeter näher, ehe plötzlich seine Arme meinen zierlichen Körper umschlingen. Ich spüre seine Hände unter der dick beschichteten Bettdecke, welche sich angenehm auf meiner glühenden Haut anfühlen. »Du hältst jetzt den Mund! Du benötigst dringend Schlaf!« Er presst mich förmlich an seine steinharte Brust, als ich mich bemühe, mich mit aller Kraft aus seinem Fang zu entreißen, jedoch gelingt es mir keineswegs. Ich besitze kaum die nötige Kraft, da mein Körper sich vollkommen erschöpft und ausgebrannt fühlt. »Miran, du erdrückst mich beinahe!«, versuche ich mühevoll über die Lippen zu bringen, jedoch lässt er sich keinesfalls davon abbringen. Augenblicklich spüre ich, wie mein gesamter Körper sich zur Ruhe setzt. Seine Körperwärme löst unwillkürlich eine innere Ruhe in meinem Inneren aus und ich seufze tief auf. »Sollte das Fiebermittel nicht wirken, muss ich dich in ein Krankenhaus bringen«, tritt seine sanfte Stimme an meinen Ohren. »Das ist überhaupt nicht zwingend notwendig!«, erwidere ich genervt, jedoch macht der aufkommende Hustenanfall meine Antwort sehr unglaubwürdig.» Keine Diskussion! Jetzt solltest du etwas schlafen, damit du zu Kräften kommst«
Die gleichmäßige Bewegung seines Brustkorbes, welche sich in gleichen Atemzügen hebt und senkt, beruhigt mich allmählich und ich schließe unbemerkt die Augen. In einer Diskussion mit ihm zu geraten, wäre definitiv keine gute Option, da ich zumal nicht die Kraft dafür besitze und auch nicht sonderlich motiviert bin, mich mit ihm auseinanderzusetzen. Im Augenblick benötige ich zwingend Schlaf. Das Fieber sollte auch allmählich senken. Ich möchte nämlich unter keinen Umständen in einem nachstehenden Krankenhaus gefahren werden. Das wäre für mich ein riesengroßer Albtraum! Ich werde es für keine zwei Stunden aushalten können und höchstwahrscheinlich vollkommen durchdrehen. Bei den ganzen Gedanken, die in meinem Kopf herumschwirren, bemerke ich kaum, dass ich allmählich einschlafen konnte.
....
Nach so einer langen Ewigkeit ist endlich ein neues Kapitel erschienen. Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefällt. 🥰 Ich würde mich auch sehr darüber freuen, wenn ihr mir eure Meinungen in den Kommentaren hinterlässt.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro