Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

•𝐆𝐄𝐅𝐀𝐍𝐆𝐄𝐍 𝐈𝐍 𝐊𝐑𝐈𝐒𝐓𝐀𝐋𝐋𝐁𝐋𝐀𝐔𝐄𝐍 𝐓𝐈𝐄𝐅𝐄𝐍•


𝑀𝑎𝑟𝑖𝑏𝑒𝑙𝑙𝑒

Mit angehaltenem Atem starre ich in seine bezaubernden Augen, und für einen Moment scheint die Welt stillzustehen. Das tiefe Blau, durchzogen von einem sanften Hauch von Grau, erinnert mich an einen stürmischen Himmel, kurz bevor der Regen fällt – unergründlich, fesselnd, fast hypnotisierend. Es ist, als würden seine Augen das Licht einfangen, es brechen und es in einem unbeschreiblichen Glanz reflektieren, der mich vollkommen in seinen Bann zieht. Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich solch ein Augenpaar gesehen – so intensiv, so tiefgründig, dass ich mich darin verlieren könnte. Mit jeder Sekunde, die verstreicht, wächst in mir das unerklärliche Gefühl, dass sie mich nicht nur ansehen, sondern mich durchdringen – mich sehen, mich lesen, mich spüren. Mein Herz schlägt so heftig gegen meinen Brustkorb, dass ich fürchte, es könnte aus mir herausbrechen. Unkontrolliert, rast es in einem wilden Rhythmus, den ich nicht mehr steuern kann. Ich spüre es in jeder Faser meines Körpers – dieses Gefühl, das mich erfasst und mich wie eine sanfte, aber unerbittliche Welle mit sich reißt.

Seine Arme, stark und beschützend, sind um meinen zierlichen Körper geschlungen. Die Wärme, die von ihm ausgeht, ist so intensiv, dass sie durch den Stoff meiner Kleidung dringt und sich auf meiner Haut niederlässt. Ein Schauer durchzieht mich, lässt eine Welle von Gänsehaut zurück, die mir fast den Atem raubt. Seine Berührung ist nicht fordernd, nicht besitzergreifend – und doch hält sie mich fest, wie eine unsichtbare Kraft, die mich gefangen nimmt. Und dann ... sein Duft. Er ist warm, holzig, mit einem Hauch von etwas Frischem, fast Unbeschreiblichem – als hätte der Wind den salzigen Geruch des Meeres mit dem süßen Aroma von Zitrusfrüchten vermischt. Es raubt mir die Sinne. Ich kann nicht mehr klar denken, nicht mehr logisch handeln. Alles, was ich bin, alles, was ich sein sollte, scheint sich in diesem Moment aufzulösen.

Ich sollte mich befreien. Ich sollte mich losreißen, mich aus diesem gefährlichen Bann entziehen, bevor es zu spät ist. Doch mein Körper gehorcht mir nicht. Statt mich zu lösen, bleibe ich wie versteinert in seinem Griff, unfähig, mich zu bewegen. Meine Gedanken sind ein einziges Chaos, mein Herzschlag dröhnt in meinen Ohren, meine Lippen sind leicht geöffnet, als würde ich Worte formen wollen – doch nichts kommt über sie. Er bemerkt es. Ich sehe es in seinem Blick – dieses kleine, fast spielerische Zucken in seinen Augenwinkeln, dieses winzige Heben der Mundwinkel, als hätte er genau gewusst, was seine Nähe mit mir anrichtet. Ich sollte fliehen. Ich sollte es wirklich. Doch wie kann ich, wenn alles in mir ihn nicht loslassen Dafür könnte ich mir selbst einen heftigen Tritt in den Hintern geben!

»Offensichtlich bist du nicht in der Lage, die Treppen hinunterzulaufen, ohne dir ein Bein zu brechen«, bemerkt er trocken, seine Stimme tief und von einem amüsierten Unterton begleitet. Ich will kontern, will irgendetwas Schlagfertiges erwidern, doch stattdessen bleibt mir die Luft weg. Mein Verstand setzt aus. Denn da sind Sie wieder. Seine Augen. Diese kristallklaren, blau-grauen Iriden, die mich mit einer Intensität fixieren, als könnten sie in mich hineinsehen, jede einzelne meiner Gedanken durchdringen, jedes zitternde Gefühl in mir entlarven. Ich kann nicht wegsehen, kann nicht einmal blinzeln. Mein Herz schlägt unkontrolliert gegen meine Rippen, als würde es um Hilfe rufen – oder sich in einem gefährlichen Spiel verlieren, dessen Regeln ich nicht kenne.

Komm zu dir, Maribelle! Wach endlich auf! Doch bevor ich mich aus meiner Starre befreien kann, bewegt er sich. Sein Gesicht neigt sich leicht nach vorne, nur um Haaresbreite, doch es reicht aus, um mein Innerstes in Aufruhr zu versetzen. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut, warm und berauschend, während er mich weiterhin mit diesem eindringlichen Blick durchbohrt. Mein ganzer Körper fühlt sich an, als stünde er in Flammen. Vergiss das Atmen nicht! Atme gefälligst nochmal, Maribelle! Aber es ist unmöglich. Meine Brust hebt und senkt sich in einem hektischen Rhythmus, meine Wangen glühen so sehr, dass ich befürchte, sie könnten mich verraten. Hitze schießt mir bis in die Ohrenspitzen, und ich bin mir sicher, dass er es bemerkt. Sein Blick ist zu aufmerksam, zu durchdringend, um diese Reaktion nicht zu erkennen.

Er spielt mit mir. Er weiß, was seine Nähe mit mir anstellt, und er genießt es.

Wie von einer Tarantel gestochen zucke ich hoch, reiße mich abrupt aus seiner Umschlingung und richte mich hastig auf. Meine Beine zittern wie Espenlaub, mein Körper ist ein einziges Chaos aus rastloser Hitze und panischem Fluchtinstinkt. Was stellt dieser Mann bloß mit mir an? Zu meiner eigenen Überraschung – oder vielleicht auch Enttäuschung – lässt er mich ohne Widerstand los. Keine protestierenden Hände, kein Versuch, mich festzuhalten. Stattdessen tritt er wortlos einige Schritte zurück, schafft Raum zwischen uns, als hätte er all das ohnehin nur aus einer Laune heraus getan.

Aber sein Blick ...

Sein Blick sagt etwas anderes.

Und genau das ist es, was mich noch mehr aus der Bahn wirft.
»I-ich... habe wohl eine Stufe ü-übersehen«, bringe ich mühsam hervor, während meine Stimme vor Scham erbärmlich zittert. Mein Atem geht flach, und meine Finger klammern sich nervös an den Saum meines Ärmels. Ich versuche verzweifelt, meinen Blick auf seinem ruhen zu lassen, doch es fühlt sich unmöglich an. Denn da sind seine Augen. Diese kristallklaren, aufdringlichen Augen, die mich mustern, als würden sie jede einzelne Unsicherheit, jede peinliche Regung in mir aufsaugen. Es ist, als würde er mich durchschauen – bis auf den Grund meiner Seele, bis in den letzten Winkel meiner Gedanken.

Und ich hasse es. Ich hasse es, weil mein Körper mich in diesem Moment gnadenlos verrät. Mein Gesicht brennt, meine Wangen glühen heiß, als hätte jemand eine Flamme unter meiner Haut entfacht. Mein Herz rast unkontrolliert gegen meine Rippen, so laut, dass ich befürchte, er könnte es hören. Reiß dich zusammen, Maribelle! Ich spüre, wie mich seine Nähe vollkommen einnimmt, wie mich sein warmer Atem sanft streift, und genau in diesem Moment packt mich die Panik. Ich kann nicht mehr klar denken, nicht mehr richtig atmen. Ich muss hier raus! »Danke«, bringe ich hastig hervor, kaum mehr als ein gepresstes Flüstern, und wende ihm abrupt den Rücken zu. Meine Beine fühlen sich wackelig an, meine Knie zittern leicht, aber ich zwinge mich, schnell und entschlossen davonzustapfen. Doch als ich mich abwende, fange ich noch aus dem Augenwinkel sein Gesicht auf. Dieses selbstgefällige, unerträglich siegessichere Grinsen.

Blöder Mistkerl!

Natürlich amüsiert er sich über mich! Ich hätte nichts anderes erwarten dürfen. Ein einfaches Bitte oder Gern geschehen war wohl zu viel verlangt! Stattdessen trägt er sein arrogantes Lächeln zur Schau, als hätte er gerade den Triumph seines Lebens errungen. Mein Magen zieht sich vor Ärger zusammen. Ich spüre, wie meine Fingernägel sich in meine Handflächen graben, während ich mit schnellen Schritten davonstapfe. Hat er das etwa genossen?! Mit großer Wahrscheinlichkeit, ja. Er hat sich köstlich darüber amüsiert, dass ich mich so tollpatschig in seine Arme geworfen habe. Er wird es mir garantiert noch tagelang unter die Nase reiben! Und was mache ich? Ich liefere ihm auch noch die perfekte Vorlage dafür.

Oh, ich könnte mich selbst erwürgen!

Mein Kopf hämmert, meine Gedanken rasen unkontrolliert, während meine Brust sich vor unterdrücktem Frust hebt und senkt. Ich hätte es niemals so weit kommen lassen dürfen. Ich hätte aufpassen müssen! Jetzt wird er es mir mit Sicherheit unter die Nase reiben – in jeder verdammten Gelegenheit, die sich ihm bietet. Warum musste ich auch ausgerechnet jetzt über meine eigenen Füße stolpern? Warum ausgerechnet vor ihm? Mein Kopf rattert vor Wut und Scham, und am liebsten würde ich mir selbst eine verpassen. Ich darf ihm nicht die Genugtuung geben, zu sehen, wie sehr mich das aufregt. Aber wie soll ich das schaffen, wenn mein Herz immer noch in wilder Panik rast – und seine kristallklaren Augen mich nicht loslassen? Meine Beine fühlen sich an, als wären sie aus Blei, während ich vorsichtig die letzten Stufen hinabsteige. Mein Herz rast immer noch viel zu schnell, mein Kopf ist ein einziges Chaos aus Gedanken, die sich überschlagen. Ich zwinge mich zu ruhigen, kontrollierten Bewegungen – als könnte ich dadurch die brennende Hitze in meinen Wangen vertreiben, als könnte ich dadurch vergessen, was gerade passiert ist.

Über mir, eine Etage höher, höre ich Mirans Schritte. Seine Schritte so ruhig und gelassen, als wäre ihm das alles völlig egal. Doch ich traue dem nicht. Immer wieder werfe ich flüchtige Blicke nach oben, um sicherzugehen, dass er sich nicht plötzlich wieder in meine Nähe begibt. Eine weitere peinliche Begegnung mit ihm wäre das Letzte, was ich jetzt ertragen könnte! Mein Atem stockt, als ich die letzte Stufe erreiche. Ich bleibe abrupt stehen. Vor mir befinden sich zwei Türen. Beide sehen exakt gleich aus – keine Anhaltspunkte, keine Hinweise. In welcher befindet sich die Küche? Ein leises Fluchen brennt mir auf der Zunge. Perfekt. Als wäre meine Lage nicht schon schlimm genug. Doch bevor ich mich auch nur für eine der Türen entscheiden kann, spüre ich plötzlich eine Bewegung hinter mir. Eine Hand schleicht sich an meine Hüfte, warm und fest, und übt einen angenehmen, aber erschreckend dominanten Druck auf mich aus.

Mir gefriert das Blut in den Adern. Ein erschrockenes Keuchen entweicht meinen Lippen, als ich das Gewicht von Mirans Körper hinter mir spüre. Hautnah. Zu nah. So nah, dass ich den warmen Hauch seines Atems gegen meinen Nacken spüren kann. Mein Herz setzt für einen Moment aus – nur um dann mit doppelter Kraft gegen meine Rippen zu hämmern. Ich wage es nicht, mich umzudrehen. Zu groß ist die Angst davor, ihm direkt in die Augen zu sehen – nicht nach dem, was vorhin passiert ist. Nicht, wenn mein Körper sich so gnadenlos gegen mich stellt, meine Haut unter seiner Berührung kribbelt, als würde sie in Flammen aufgehen. Dann kommt seine Stimme. Tief. Samtig. Ein Flüstern, das direkt in meine Knochen sickert.

»Du hättest nicht auf deinen zukünftigen Ehemann warten müssen.« Während er spricht, streicht er mit einer langsamen, fast quälend sanften Bewegung eine lose Haarsträhne aus meinem Gesicht und schiebt sie hinter mein Ohr. Ich reiße innerlich alle Alarmglocken aus ihrer Verankerung, aber es bringt nichts. Eine Million Schauer läuft mir den Rücken hinab. Mein Körper gehorcht mir nicht mehr, meine Atmung wird flach, mein Verstand fühlt sich wie in Watte gepackt. Ich kann nicht atmen. Ich will nicht atmen. Denn ich weiß, sobald ich Luft hole, wird mich sein Duft einhüllen – dieser warme, herbe Geruch nach Holz und einer Spur von Gewürzen. Und dann werde ich endgültig verloren sein.

Trotzdem drehe ich langsam den Kopf.

Ich kann nicht anders.

Meine Augen wandern über sein Gesicht – über die kantige, raue Linie seines Kiefers, die dunklen Bartstoppeln, die ihm ein noch markanteres Aussehen verleihen. Ich folge der geschwungenen Struktur seiner Wangenknochen, beobachte, wie sich das Licht in seiner Haut verliert. Und dann blicke ich in seine Augen. Diese kristallklaren, eisblauen Augen, die mich so intensiv fixieren, dass mir augenblicklich die Knie weich werden. Mein ganzer Körper steht in Flammen. Ich weiß nicht, ob ich vor ihm zurückweichen oder näher an ihn heranrücken soll.

Ich weiß nur eines: Ich bin ihm hilflos ausgeliefert.

Plötzlich trifft mich seine Aussage wie ein Schlag. Seine Worte hallen in meinem Kopf wider, jede Silbe brennt sich wie Feuer in mein Bewusstsein. Mein zukünftiger Ehemann. Mein Atem stockt. Mein Magen zieht sich schmerzhaft zusammen. Was hat er gerade gesagt? Ich muss mich verhört haben. Es gibt keine andere Erklärung. Denn Miran hat absolut kein Recht, mich so zu nennen. Kein Recht, so selbstsicher zu behaupten, dass wir— Ein eiskalter Schauer jagt mir über den Rücken, als mir die Wahrheit mit voller Wucht bewusst wird.

Er weiß es.

Die Intrige seines Vaters. Das hinterhältige, unausgesprochene Abkommen. Das perfide Spiel, das über meinen Kopf hinweg entschieden wurde. Und Miran? Er macht mit. Ich hatte geglaubt – gehofft –, dass er genauso ahnungslos in diese Situation gestoßen wurde wie ich. Dass er vielleicht, genau wie ich, eine Wahl gehabt hätte. Aber nein. Er wusste es die ganze Zeit. Ein brennender Stich der Enttäuschung durchfährt mich. Mein Herz schlägt schmerzhaft in meiner Brust, so laut, dass es mir fast die Ohren betäubt. Ich will ihn gerade zur Rede stellen, ihn anschreien, ihn fragen, wie er es wagt—

Doch dann passiert es. Plötzlich packt er mich. Seine Hand schließt sich fest um mein Handgelenk, warm und unnachgiebig. »Hey—!« Mein Protest stirbt auf meinen Lippen, als er mich ohne Vorwarnung mit sich zieht. »Was tust du da?!« Mein Herz rast. Ich versuche mich loszureißen, aber er ist zu stark, zu entschlossen. Seine Schritte sind ruhig, kontrolliert, als hätte er sich bereits für mich entschieden. Als hätte ich in diesem Moment keine eigene Stimme. Panik schießt in meine Brust. Ich will nicht mit ihm gehen. Ich will nicht dort sein, wo er mich hinbringt. Ich schieße ihm einen wütenden Blick zu, doch er beachtet ihn nicht einmal. Dieser Mistkerl!

Er erreicht eine Tür, eine seiner großen, kräftigen Hände umfasst die kühle Türklinke. Mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit drückt er Sie hinunter und öffnet die Tür. Das Wohnzimmer. Leer. Aber die Stimmen, die durch eine weitere Tür dringen, lassen mein Blut gefrieren. Laut. Durcheinander. Die Familie. Meine Beine werden plötzlich schwer, als wären sie in Beton gegossen. Mein Magen zieht sich zusammen, als würde er mich warnen. Ich bin nicht bereit dafür. Nicht für all die Blicke, nicht für die unausgesprochenen Erwartungen, nicht für das unausweichliche Urteil, das auf mich warten könnte. Miran scheint meine innere Panik nicht zu bemerken – oder schlimmer noch, er ignoriert Sie. Sein Griff um meine Hüfte ist fest, seine Schritte zielgerichtet, als würde er keinen Moment lang daran zweifeln, dass ich ihm folgen werde. Aber ich kann das nicht. Ich will das nicht!Mein Körper schreit nach Flucht, nach Abstand, nach Luft—

»Ich möchte nicht!« Meine eigene Stimme überrascht mich, so laut, so voller Trotz. Mit einer ruckartigen Bewegung reiße ich mich von ihm los. Seine Hand fällt von meiner Hüfte, und für einen Moment scheint es, als hätte ich ihn tatsächlich aus dem Konzept gebracht. Ich trete einen Schritt zurück, meine Arme verschränken sich automatisch vor meiner Brust. Mein Herz hämmert, mein Atem geht unregelmäßig, meine Wangen glühen vor Frustration und— Etwas anderem, das ich nicht benennen will.

Ich fixiere ihn mit einem eisernen Blick. »Ich weiß nicht, was du dir einbildest, aber du hast mir gar nichts zu befehlen!« Meine Stimme zittert nicht – sie ist fest, voller Wut, voller Enttäuschung. Er sieht mich an. Seine kristallblauen Augen funkeln – nicht vor Wut, sondern vor etwas viel Schlimmerem. Amüsement. Als wäre ich eine Herausforderung. Als wäre mein Widerstand nur ein weiteres Hindernis, das er spielend leicht aus dem Weg räumen wird.

»Ach ja?« Seine Stimme ist gefährlich ruhig. »Ja!« Ich trete noch einen Schritt zurück. »Und bevor du auch nur daran denkst, mich gegen meinen Willen durch diese Tür zu schleifen – vergiss es. Ich mache diesen Mist nicht mit! Keinen einzigen Schritt weiter!« Meine Brust hebt und senkt sich heftig. Mein ganzer Körper bebt vor Emotionen, die ich nicht mehr kontrollieren kann. Miran mustert mich einen Moment lang. Dann passiert das Schlimmste.

Er lächelt. Nicht spöttisch. Nicht herablassend. Sondern langsam. Herausfordernd. Fast ... als hätte er genau das erwartet. »Wie du willst, Prinzessin«

Er lehnt sich entspannt gegen den Türrahmen, die Arme locker verschränkt. Aber ich kenne diesen Blick. Das hier ist noch lange nicht vorbei. Seine eisblauen Augen funkeln plötzlich wie ein Sturm auf offener See, wild, unbändig, voller unkontrollierter Emotionen. Ich kann spüren, wie seine Geduld gefährlich am seidenen Faden hängt, wie der Zorn in ihm kocht, brodelt, bereit ist, sich jeden Moment unaufhaltsam zu entladen. Aber ich weiche nicht zurück. Mein Herz rast, schlägt so heftig gegen meinen Brustkorb, dass es fast schmerzt. Doch ich lasse mir nichts anmerken. Stattdessen halte ich seinem tödlichen Blick stand, mit erhobenem Kinn, mit einem Funken Trotz in den Augen. Ich werde mich nicht beugen. Nicht vor ihm. Nicht vor seiner Kontrolle. Er ist mir beängstigend nah. Ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren, warm und bedrohlich zugleich. Ich spüre die Spannung in seinen Muskeln, das Adrenalin, das durch seine Adern jagt – genauso wie durch meine. Dann – ohne jede Vorwarnung – packt er mich. Seine Hand schließt sich fest um meine Armbeuge, mit einem Griff, der keine Flucht zulässt. Ein leises Keuchen entweicht mir, als er mich mit einer einzigen, mühelosen Bewegung an sich zieht. Sein Griff ist stark, besitzergreifend, als wolle er mir zeigen, dass Widerstand zwecklos ist.

Sein Gesicht ist mir so nah, dass unsere Nasenspitzen sich fast berühren. Mein Atem stockt. Mein Körper erstarrt. »Ich habe genug von diesem Spiel, Maribelle« Seine Stimme ist rau, dunkel, durchtränkt von unterdrückter Wut. Ich spüre, wie sich seine Finger um meinen Arm noch ein wenig fester schließen. Nicht genug, um mir ernsthaft wehzutun – aber genug, um mir zu zeigen, dass er es könnte. Dass er es tun würde, wenn ich ihn weiter herausfordere. »Lass mich los«, zische ich und presse die Lippen zusammen, um das Zittern darin zu unterdrücken. Sein Blick wandert über mein Gesicht, ruht für einen Moment auf meinen Augen, dann auf meinen leicht geöffneten Lippen. Ein Anflug von etwas Dunklem blitzt darin auf – etwas Besitzergreifendem, etwas Gefährlichem. »Gib mir einen Grund«, murmelt er, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Meine Brust hebt und senkt sich schwer.

Ich hasse ihn.

Ich hasse ihn für seine Arroganz, für seinen Machthunger, für die Art, wie er glaubt, mich beherrschen zu können. Aber am meisten hasse ich ihn dafür, dass sein Griff mich nicht nur wütend macht – sondern dass er mir auch ein beunruhigend anderes Gefühl in der Tiefe meiner Brust hinterlässt. »Worauf wartest du?«, höre ich mich herausfordernd sagen. Mein Lächeln ist gespielt, provokant, meine Stimme ein Hauch von Trotz. Ein Muskel in seinem Kiefer zuckt. Seine Augen verengen sich. Und dann – mit einem plötzlichen, scharfen Atemzug – lässt er mich los. Ich taumle leicht nach hinten, mein Arm brennt dort, wo seine Finger mich berührt haben. Doch ich bleibe stehen, reiße mich zusammen, zwinge mich, nicht nachzugeben, nicht meine Hand über die schmerzende Stelle zu legen. Er starrt mich einen Moment lang an. Seine Schultern heben und senken sich, seine Finger sind noch immer zu Fäusten geballt. Dann – mit einer leichten Neigung seines Kopfes, einem Blick, der viel zu viele unausgesprochene Dinge verrät – sagt er nur zwei Worte.

»Du wirst es bereuen« Ein kalter Schauer jagt mir den Rücken hinunter. Und doch kann ich das unerklärliche Kribbeln auf meiner Haut nicht ignorieren. Seine Worte sind kaum mehr als ein dunkles Raunen, aber Sie treffen mich wie ein kalter Hauch, der mir über die Haut streicht und eine Gänsehaut auslöst. Ein kaum merklicher Schauder läuft mir den Rücken hinunter, doch ich unterdrücke ihn. Ich kann ihm nicht die Genugtuung geben, zu sehen, dass seine Drohung mich auch nur im Geringsten beeindruckt. Mit entschlossenen Schritten gehe ich auf ihn zu, meine Atmung flach, mein Herzschlag ein unruhiger Rhythmus in meiner Brust. Jetzt stehen wir so nah voreinander, dass ich jedes Detail seines Gesichts erfassen kann – den angespannten Kiefer, das Funkeln in seinen kristallblauen Augen, das eine unausgesprochene Warnung enthält.

Doch anstatt zurückzuweichen, hebe ich trotzig das Kinn und sehe ihm unerschrocken entgegen. Mein ganzer Körper ist angespannt, aber meine Stimme bleibt ruhig – fester, als ich es selbst erwartet hätte.
»Ich würde lieber aufpassen, was ich sage« Langsam hebe ich meine Hand und bohre meinen Zeigefinger in seine feste Brust, ein stummer Akt des Widerstands. Ich kann spüren, wie sich seine Muskeln unter meiner Berührung anspannen, als würde er jede einzelne Faser seines Körpers beherrschen, um nicht zu reagieren. Ich öffne den Mund, will noch etwas hinzufügen, ihm meine Meinung ungefiltert entgegenwerfen – doch in einer blitzschnellen Bewegung greift er nach meiner Hand. Seine Finger umschließen mein Handgelenk mit einer festen, aber kontrollierten Kraft, und plötzlich bleibt mir die Luft weg.

Die Luft zwischen Miran und mir ist geladen, so sehr, dass ich fürchte, Sie könnte jeden Moment Funken schlagen. Mein Herz pocht wild in meiner Brust, sowohl aus Wut als auch aus etwas anderem, das ich nicht ganz greifen kann. Sein Griff um meine Armbeuge ist fest, fordernd, und ich spüre die Wärme seiner Hand durch den Stoff meines Kleides brennen. Es ist ein stummer Kampf, ein unausgesprochenes Kräftemessen zwischen uns beiden. Doch bevor sich diese gefährliche Spannung zwischen uns weiter aufladen kann, durchbricht eine unbekannte Stimme die drückende Stille.

»Ihr zwei Turteltauben seid noch nicht mal verheiratet, und dennoch verhaltet ihr euch schon wie ein altes Ehepaar, das sich jeden Moment die Köpfe abreißen will«

Ich zucke zusammen und reiße den Kopf herum. Vor uns steht ein junger Mann – groß, gut gebaut, mit einem Gesicht, das direkt aus einem Hochglanzmagazin stammen könnte. Sein Lächeln ist breit, unverschämt charmant, und seine Augen funkeln vor Belustigung. Die Ähnlichkeit zu Miran ist unverkennbar, doch wo Mirans Präsenz dunkel und fesselnd ist, scheint dieser Mann eine viel leichtere, fast spielerische Energie auszustrahlen. Ich kann nur blinzeln, überrumpelt von seinem Auftreten, als er mich mustert und dann amüsiert zu Miran sieht.

»Schwägerin, wo warst du bloß die ganze Zeit?« Er lacht, als wäre das hier eine große, amüsante Show, und stößt Miran freundschaftlich mit dem Ellbogen in die Seite. »Mein Bruder pinkelt sich ja schon fast vor Angst in die Hose« Ich blinzle verwirrt. Schwägerin? Miran hingegen sieht alles andere als amüsiert aus. Sein Körper spannt sich an, seine Kiefermuskeln arbeiten verräterisch, als er seinen Bruder mit einem eiskalten Blick fixiert. »Halt die Klappe, Kadir« Seine Stimme ist dunkel, eine deutliche Warnung. Doch Kadir? scheint sich keinen Deut darum zu scheren. Er grinst nur noch breiter, als wäre das hier das beste Unterhaltungsprogramm seines Lebens. »Oh, komm schon, Miran«, meint er leichthin und steckt lässig die Hände in die Hosentaschen. »Ich bin gerade erst angekommen, und du willst mich schon vergraulen? Dabei hab ich mich so darauf gefreut, dich mit deiner zukünftigen Braut zu sehen« Seine Worte lassen mein Magen verkrampfen.

Mein was?! Kadir zwinkert mir zu, als wären wir alte Bekannte, und streckt mir seine Hand entgegen. »Darf ich vorstellen? Kadir – dein neuer Lieblingsschwager« Ich schlucke hart. Lieblingsschwager? Mir reichte ja schon der erste.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro