Lass mich in Ruhe! ✔
Alec Pov.:
Ich wusste zwar nicht, ob sie da sein würde, aber ein Versuch war es wert. Ich sagte den Jungs, dass ich kurz wo gucken gehe und ihnen dann Bescheid gab. Unser Baumhaus. Es hatte für uns beide eine wichtige Bedeutung. Es war für uns beide immer ein Zufluchtsort gewesen. Als ich im Wald ankam, konnte ich ihr Auto nirgends sehen, weshalb ich die Hoffnung schon fast aufgab, aber ich wollte trotzdem mal wieder zum Baumhaus. Ich war lange nicht mehr da gewesen. Und daran hängen soviele schöne Erinnerungen. Doch als ich ein tiefes Schluchzen hörte, war ich kurz geschockt. Sie hatte Jahre lang nicht mehr geweint. Scheiße, was war verdammt nochmal passiert? Welcher Arsch hat meine kleine Faith zum Weinen gebracht?! Ich rief ihren Namen und hörte wie sie die Luft einzog und rief: "Alec?"
Faith Pov.:
Stimmt ja. Er wusste, dass das mein Zufluchtsort ist. Ich rief ihn und er kam langsam hoch. Ich wischte mir die Tränen weg und als er bei mir ankam, sah er mich traurig und wütend zugleich an. Ich wollte jetzt meine Ruhe. Ich wollte nicht, dass er mich so sieht, so...schwach. Ich musste die starke Anführerin sein! "Lass mich bitte in Ruhe." Sagte ich in einem ruhigen Ton und zog meine Knie an meinen Körper und legte mein Kopf auf diese. "Was ist passiert?" "Bitte. Nicht. Geh wieder. Bitte." Flehte ich ihn schon förmlich an. Doch er machte keine Anstalten zu gehen. "Wenn du es mir nicht sagst, bringe ich jeden verdammten Jungen auf diesen Planeten um. Du kannst doch mit mir reden. Dass weißt du. Ich bin immer für dich da. Aber bitte sag mir, weshalb du nach über neun Jahren wieder weinst." Ich wusste, dass ich mit ihm reden kann. Das ist nur etwas, dass wirklich niemand weiß, daher fällt es mir schwer. "Ich hatte einen Bruder." Das wollte ich eigentlich nichts so direct sagen, denn jetzt sah er mich geschockt an. "Du hattest?" "Ich...habe" Sagte ich traurig und mir lief wieder eine Träne hinunter. Er kam zu mir und nahm mich in den Arm. Ich hasse Umarmungen eigentlich, aber diese brauchte ich einfach. "Erzählst du es mir?" "An meinen 6. Geburtstag hat er mir Stifte zum Zeichnen geschenkt. Ich habe damals unheimlich viel gezeichnet. Ich sagte ihm, dass ich ihn liebe und er, dass er mich noch viel mehr liebte und ich das nie vergessen sollte." Mir wuchs ein kleines Lächeln, als ich daran dachte, doch kurz darauf war es wie ausgelöscht, als ich weiter redete. "Seit diesem Tag habe ich ihn nie wieder gesehen. Er ist einfach so verschwunden. Nach einiger Zeit hatte ihn immer noch niemand gefunden, weshalb wir ihn für tot hielten um das Trauern zu erleichtern. Doch als ich heute in der Schule war, kam er ins Klassenzimmer und mir war klar, dass ich ihn irgendwoher kannte. Erst wusste ich nicht woher, doch als der Unterricht dann vorbei war, erkannte ich ihn. Seine eisblauen Augen. Ich habe nie jemanden von ihm erzählt, weil es einfach ein zu empfindliches Thema für mich war. Ich habe meine komplette Familie an meinen Geburstagen verloren. Darüber konnte ich einfach nicht sprechen." Das war die Geschichte, die ich nie jemanden erzählen konnte. Ich fing wieder an zu weinen und er hielt mich einfach nur im Arm fest und tröstete mich. "Meinst du wir können wieder zurück gehen?" Meinte er nach einer Weile. Ich nickte und kletterte vor. Als wir dann beide unten waren, gingen wir zu seinem Auto und fuhren nach Hause. Ich sagte ihm bevor wir rein gingen, dass er es den anderen erzählen konnte, außer natürlich das mit Max, ich aber ins Bett gehen würde, weil ich einfach zu erschöpft war. Als wir dann rein gingen, wurde ich von den Jungs erstmal in eine Umarmung gezogen. "Sorry Jungs. Ich geh ins Bett. Bin müde. Alec wird euch alles erzählen." Und somit ging ich ins Bett. Ich hörte den Jungs noch kurz zu und schon schlief ich ein.
Ich wachte aufgrund meines Weckers auf und so langsam fing ich auch an ihn zu hassen. Ich zog mich um und schaute in den Spiegel um mich zu schminken. Ich war etwas geschockt über mein Aussehen. Ich hatte tiefe Augenringe und meine Augen waren noch etwas rötlich vom Weinen. Doch ich konnte das leicht überschminken. Als ich fertig war, nahm ich meine Tasche und ging runter. Die Jungs saßen alle am Tisch und aßen Pancakes, so wie immer. Sie wünschten mir einen guten Morgen. "Morgen" Ich nahm mir einen Apfel und sagte, dass ich schonmal früher los fuhr. Sam fragte mich: "Wo willst du denn so früh hin? Die Schule beginnt doch erst in ein paar Stunden." "Ich fahr noch woanders hin. Bis später" und somit fuhr ich los. Ich fuhr zum Friedhof meiner Eltern. Und wieder kniete ich mich vor ihrem Grab. "Max lebt. Er lebt. Ich habe ihn gestern gesehen. Nach zehn Jahren. Ich hatte einen Zusammenbruch. Ich habe seit neun Jahren nicht geweint und dann taucht er plötzlich auf und meine ganze Welt verändert sich. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich weiß nicht wie ich mit ihm umgehen soll. Es tut mir so Leid, dass ihr das nicht mehr erlebt. Es tut mir so Leid." Ich saß noch ein paar Minuten dort, dann bin ich wieder Richtung Schule gefahren. Als ich ankam, hat es gerade zum reingehen geklingelt. Ich hatte jetzt Italienisch. Eines meiner Lieblingsfächer. Ich kam schließlich aus Italien. Doch als ich mich im Raum nach einen leeren Platz umschaut, merkte ich, dass nur noch neben Bethany und Max ein Platz frei war. Er sah mich und lächelte mich an. Er wusste es. Natürlich. Ich war seine kleine Prinzessin. Als ob er sich nicht erinnern würde. Plötzlich tauchte Mijo hinter mir auf und sagte, dass Justin, sein eigentlicher Sitznachbar krank ist und ich mich somit neben ihn setzten konnte. Ich nickte ihm dankend zu und setzte mich neben ihm. Er sitzt in der letzten Reihe. Max in der zweiten. Während des Unterrichts hat er sich dauernd zu mir umgedreht, doch ich versuchte so gut wie möglich ihn zu ignorieren. Es war schwer, doch Mijo konnte mich die meiste Zeit ablenken, wofür ich ihm auch echt dankbar war. Als der Unterricht vorbei war, ging ich als erste raus und ging schnell auf den Schulhof. Ich setzte mich auf meine Motorhaube und wartete auf die Jungs, während ich eine Zigarette rauchte. Als ich sie, dann endlich sah, ging ich sofort zu ihnen. Also zu Jake, Julian, Mijo, Sam, Alec und Patrick und ihre anderen Kumpels. Als Alec mich sah, lächelte er mich an und als ich dann bei Ihnen war, legte er einen Arm um mich. Es war ein gutes Gefühl. Er stellte mich den anderen drei Jungs vor: Mark, Nate und Taylor. Die Jungs waren echt nett zu mir und Taylor schaute mich etwas...komisch an, kassierte dafür aber 6 Todesblicke und schon hob er abwehrend die Hände hoch und beließ es dabei. Dann kamen noch Bethany und ihre Gefolgschaft und alle sahen mich hasserfüllt und abwertend an. Ich ignorierte sie einfach und merkte wie die Jungs stöhnten. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und schon legte sie los. "Was grinst du denn so selbstgefällig du kleine Schlampe?" Oh man, sie konnte es aber auch nicht lassen. Sie bekam mehrere Todesblicke von den Jungs, doch das schien ihr egal zu sein. "Brauchst du etwa ein paar Jungs, die dich beschützen du kleine Hure? Das ist mehr als nur lachhaft." Ich spürte wie Alec sich komplett anspannte, doch ich verstand erst im nächsten Augenblick warum. Plötzlich tauchte Max auf und er sah bedrohlich zu Bethany: "Nenn meine Schwester noch einmal so und du bist tot." Ich spürte einen Stich in meinem Herzen. Mein Lächeln verflog und Bethany hatte meine Schwachstelle gefunden. "Die soll deine Schwester sein? Das ich nicht lache. Und ich bin der Weihnachtsmann. Diese hässliche Schlampe macht sich doch nur an jeden Typen ran, weil sie selbst weiß, dass nie jemand sie lieben wird, weil sie eifach eine kleine Hure bleibt." Das ging zu weit. Ich schlug ihr einmal in ihre verdammte Fresse und schon fing sie an zu heulen. "Du nennst mich Schlampe? Ich kann mich nur wiederholen: Du bist diejenige, die sich an jeden Jungen ran macht und 10 Tonnen Make up trägt, damit niemand erkennt wie hässlich und armselig du eigentlich bist. Und da du ja anscheinend nicht den blassesten Schimmer hast, wer ich bin, werde ich es auch für Vollidioten erklären: Ich bin Faith Iano, Anführerin der größten Mafia in ganz Amerika. Du kannst mich auch googeln. Und wenn du mich nocheinmal beleidigst oder sonst was, dann bist du mehr als nur tot." Ich flüsterte es ihr zu, sodass uns niemand hören konnte. Sie stammelte: "D-du bist n-nicht... n-nein. Du lügst." "Willst du mich auf die Probe stellen?" Sie schüttelte den Kopf und ging. Jetzt verspürte ich eine Riesen Wut in mir und ließ sie einfach mal raus. "Und nun zu dir, BRUDER! Ich komme sehr gut ohne dich klar. Schon seit über zehn Jahren, also misch dich gefälligst nicht in mein Leben ein, welches du verlassen hast!" Er sah mich geschockt und traurig an und ich ging wieder zum Unterricht, denn kurz vorher hatte es zum reingehen geklingelt. Es war mir egal, dass nun alle wussten, dass Max mein Bruder war. Ich fühlte mich trotzdem furchtbar. Es war im Moment einfach alles zu viel. Ich hatte nur noch zwei Stunden, das würde ich schaffen. Ich ging nochmal aufs Mädchenklo um mich kurz frisch zu machen. Als ich am Raum ankam, hatte mir Mijo extra einen Platz neben sich freigehalten. Max schaute nur traurig geradeaus, doch ich konnte jetzt kein Mitleid haben. Er hat es verdient. Er weiß garnicht, wie schlimm es war den Tod meiner Eltern mitzuerleben und zu wissen, dass sie nie wieder das Tageslicht erblicken. Er weiß nicht wie schwer es war mich in meinem neuen Leben einzuleben. Er weiß nicht wie schlimm mein Leben bisher einfach war. Er würde es nie verstehen. Er ist vielleicht mit mir verwandt, aber mein Bruder ist er nicht. Nicht nachdem, was er getan hat. Das Klingeln holte mich wieder aus meinen Gedanken und ich packte schnell meine Sachen um dann mit Mijo zur Lagerhalle zu fahren. "Alles okay?" Ich schüttelte nur den Kopf. Er hatte mich nicht drauf angesprochen, wofür ich ihm dankbar war. Als wir ankamen, waren schon einige Leute mehr da als gestern. Ich wusste auch warum. Heute fand ein wichtiger Fight statt, aber vorallem war er öffentlich. Das heißt jeder konnte mitmachen. Am Abend ging ich zu meinem Leuten und erklärte, wer mitkommen konnte und wer nicht. Natürlich mussten auch welche hierbleiben, um unser Zuhause zu schützen. Ungefähr dir Hälfte blieb hier und die anderen kamen mit. Als wir dann alle fertig waren, fuhren wir los. Wir stellten uns in der Schlange an. Ich sah ein paar bekannte Gesichter. Als die Jungs dann alle angemeldet waren, sagte ich zu dem Typen: "Name: Faith Iano. Gang: Shadows. Anzahl der gewünschten Runden: 2. Schwierigkeitsgrad: Am schwersten." Bereits als ich meine Namen gesagt habe, hatte er ausgesetzt. Ich war halt eine lebende Legende. "Schreiben Sie jetzt noch was auf?" Und schon löste er sich aus seiner Starre und schrieb schnell alles auf. Somit kann der Spaß beginnen.
================================
Na, wie wohl der Abend endet?
Hey Leute! Ich heute irgendwie voll in Schreib Laune. Jedenfalls ist das ein etwas längeres Kapitel und ich hoffe euch gefällt es!
Salut!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro