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~Ein Kelch voll Wein~

Der Elf nickte zu den riesigen Torflügeln. Etwa drei Schritt ragten sie in den Himmel und boten ein eindrucksvolles Bild. Sie waren aus Marmor erbaut worden und Efeu rankte sich um die Säulen, die neben dem Tor standen. Das Efeu hielt sich an ihnen fest, wie sich ein Krieger an seinen letzten Lebensfunken festhielt, wenn dieser anfing, zu vergehen. Die Säulen trugen ein breites Kuppeldach. Wie Adern sahen die Säulen in dem alten, leicht verwitterten Dach aus. In der Mitte verschmolzen sie und endeten in einem Ross, das den Kopf niederstreckte und den Springbrunnen, der unmittelbar unter ihm stand, zu küssen schien. An eben diesem Springbrunnen blieb der Elf mit respektvollem Abstand stehen. Sein weißes Pferd tänzelte unruhig und schnaubte. Athavar lächelte ihn dankbar an, dann stieg er selbst von seinem braunen Hengst ab und wollte das Tor öffnen, als er sich noch einmal umdrehte.

„Wie ist dein Name?", fragte der Mensch und fügte dann hinzu: „Ihr dientet mir treu. Wenn ich in meine Stadt heimkehre, und den Sieg der unseren feiere, so möchte ich Euren Namen wissen. Ihr werdet herzlich willkommen sein." Ein feines Lächeln umspielte die Lippen des Elfen. Glanzvoll leuchtete sein silbernes Haar in dem untergehenden Sonnenlicht. Sein schmales Gesicht vermochte nicht zu verraten, wie alt der Elf wohl war. Auch konnte Athavar trotz seines langen Aufenthaltes bei den Elfen nicht in dem Gesicht desjenigen lesen, der ihm gegenüber stand. Wie eine wunderschöne Maske sah die Miene des Elfen aus. Anmutig ritt er in weißen Kleidern auf seinem weißen Ross. Wind blähte das Gewand auf. 

„Mein Name ist Moserim, ich bin einstiger Lehrmeister von Asran", erwiderte der Elf mit melodischer Stimme. Überrascht sah Athavar in Moserims Augen. „Wie geht es ihm?", fragte Moserim plötzlich und seine Stimme brach. „Ich bat Laurentius, mir zu offenbaren, wie es ihm geht. Ich habe ihn sterben sehen... ich...", er stützte seinen Kopf in seine Hände und seine anmutige Erscheinung verblasste sofort. „...ich hätte ihn niemals gehen lassen dürfen", fuhr Moserim dann fort. „Wie sah die Zukunft Asrans aus?", fragte Athavar und trat näher an Moserim. Der Elf schüttelte den Kopf: „Ich kann dir nichts sagen... ich muss schweigen, ich habe es versprochen." Athavar hatte es gewusst. Es war der Fluch der Seher, über die Zukunft schweigen zu müssen. „Versprichst du mir, dass du ihn von mir grüßt? Und, dass Lasyn ihn noch immer liebt? Und dass du ihn beschützt, so lange du kannst?", fragte Moserim, erneut den Tränen nahe. Athavar neigte den Kopf und erwiderte dann: „Es ist meine Bestimmung, an seiner Stelle zu sterben." Dann wandte sich der Menschensohn ab und trat durch das Tor zu Laurentius' Thronsaal.

Durch die hohe Glaskuppel über dem mit Marmorstatuen gesäumten Saum schien die Sonne in den schönsten Gold- und Rottönen. Helle Fliesen ließen Athavars Schritte widerhallen. Mit den Abbilden der Helden hatte der Thronsaal von Laurentius etwas altes, mystisches an sich. Plötzlich fühlte sich Athavar so unbedeutend. So klein. Die Last der Reise lag auch auf seinen Schultern schwer. Sie war wie eine Würgeschlange, die sich schon eng um den Hals aller Gefährten gelegt hatte.

Am Ende des Raumes stand ein zärtlich geschnitzter Thron. Mit seinem hellen Ton passte er perfekt in das Bild des Flures. Neben dem Thron stand eine kleine Säule, ebenfalls aus Marmor und darauf wiederum eine Silberschüssel. Und hinter der Silberschüssel stand er; Laurentius.

Seidenes, goldenes Haar floss dem Elfenkönig auf die Schultern. Mit klaren blauen Augen starrte er, ohne ein einziges Mal zu blinzeln, in die Silberschüssel. Seine schmale Gestalt stand aufrecht da als wäre sie unwirklich. Laurentius' Haut war fast so weiß, wie der Boden zu Athavars Füßen. Der Elfenkönig trug eine silberne, funkelnde Rüstung und wirkte so wie einer der Götter aus alten Zeiten, über die es unzählige Gerüchte gab. Athavar senkte sein Haupt und Strähnen seines Haares fielen ihm in die Stirn. Er fühlte sich noch bedeutungsloser. Wenn er sich selbst musterte, im Gegensatz zu dem Elfenkönig, so musste er zugeben, dass er im Vergleich zum Elfen verblasste. Sein Lederharnisch war verschmutzt und seine Hose zerrissen. Seine schwarzen Stiefel waren nass und schmatzten wegen der nassen Erde, durch die er gelaufen war. Ganz im Gegensatz zu Laurentius' Haupt war sein Haar schmutzig und verklebt, seine leichten Locken und das Braun seiner Augen sahen unedel aus. 

„Athavar! Ich grüße dich! Komm, setz dich mein alter Freund!", sagte Laurentius plötzlich und Athavar hob den Kopf. Der Elfenkönig deutete mit ausschweifender Geste zu einem unscheinbaren Stuhl nahe einer der Statuen. Athavar lächelte, ging auf den Schemel zu und ergriff ihn. Während er ihn neben den Thron stellte, musterte er die Heldenfigur, neben der der Stuhl gestanden hatte. Sie stellte eine Elfendame dar. Die Gestalt war leicht gebeugt. Wegen ihres kurzen Haares erkannte man sofort die spitzen Elfenohren. Stumm schrie sie auf den Boden hinab, als säße dort jemand, der ihrem Befehl nicht gefolgt war. Lange Messer ragten aus den Schienen an ihren Unterarm hervor, die Hände hatte sie zu Fäusten geballt. 

„Das ist Flonella", sagte Laurentius stolz und trat an Athavars Seite. Athavar nickte, der Name sagte ihm was. „Was ist der Grund, weshalb du gekommen bist? Ich denke nicht, dass du nur mit mir plaudern wolltest", fügte der König hinzu. Athavar wandte sich an seinen alten Freund und nahm auf dem Stuhl Platz. Obwohl Athavar Laurentius nun schon seit mehr als zwei Jahrzehnten kannte, konnte er noch immer nicht in dessen Miene lesen. Sein ausdrucksloses Gesicht ließ weder Gedanken erraten, noch Gefühle erahnen. „Der dunkle Lord hat eindeutig an Macht gewonnen. Die Morslorde sind gekommen, auch sie haben Macht errungen. Auf unserer Reise wurden wir zu der Burg des Schreckensherrschers verschleppt, und dann erst bemerkte ich, wie sich die Landschaft dort verändert hatte. Wo früher einfache Bäume waren sind jetzt Ausbildungslager der Gracker. Sie sind dort, zu tausenden und mehr. Sie haben eine Streitmacht ausgebildet, für nur einen Zweck: den Willen ihres Herrn zu erfüllen und die Welt zu vernichten!

Wir brauchen jedes Heer, jeden Krieger um uns dieser gewaltigen Streitmacht entgegenzustellen. Vazyllanne ist naiv. Sie sieht in die Zukunft, so wie du, aber sie wird uns nicht helfen. Azariel ging zu ihr, vielleicht kann er sie davon überzeugen, dass wir ihre Streitmacht benötigen", sagte der Menschenkönig bitter. Laurentius ließ sich nichts anmerken. Mit harter Miene musterte er den Menschen, dann fing er an zu lachen. „Und was, wenn das alles umsonst ist? Was, wenn ich meine Krieger in den Tod schicke?", fragte er dann spöttisch. Athavar seufzte leise. Laurentius musste getrunken haben, er war wie von Sinnen. Dieser schelmische Blick war neu, seine Haltung... er musste betrunken sein! „Dann werden die Elfen einen Tod sterben, an den sich jeder erinnert", erwiderte Athavar vorsichtig.

Laurentius lachte. „Sie werden sterben, so viel ist klar. Aber wieso verbarrikadieren wir uns nicht wie die Elfen aus Daulinien? Oder, nein, noch besser, wieso fliehen wir nicht gleich, wie es die Nixen taten?", fragte er. Er stand auf und rannte auf das Tor zu. Dort angekommen öffnete er es und schrie hinaus in den Abend: „Elfen! Wir räumen den Moraldwald und Lauresmanien! Wir werden fliehen, solange ihr Beine habt, ihr ungeschickten Mistkäfer!" Athavar stürmte zu ihm. Laurentius lallte nicht, aber er schwankte bedrohlich vor und zurück. Vor und zurück. Glücklicherweise waren nur wenige Elfen draußen, die jetzt verwirrt dreinblickten. Athavar warf ihnen einen entschuldigenden Blick zu, dann griff er Laurentius unter die Achseln, zerrte ihn zurück in den Thronsaal und warf die Türen zu. 

„Was haben sie aus dir gemacht?", fragte Athavar bitter. Laurentius saß zusammengekauert auf dem Boden und würgte. Mit zittrigen Händen griff er nach einem silbernen Kelch. Athavar schlug ihm das Gefäß aus den Händen. Roter Wein ergoss sich auf den blanken Fliesen. „Nein", sagte Laurentius leise und fing an, den Rotwein zusammen zu wischen. Dann versuchte er, ihn mit den Händen zu schöpfen und ihn zu trinken. „Spinnst du?", rief Athavar außer sich. Eine unscheinbare Tür am anderen Ende des Raumes öffnete sich. „Vater?", ertönte eine helle Frauenstimme. Es musste Lasyn sein, die Tochter des Elfenkönigs. Als sie Laurentius auf dem Boden erblickte, kam sie auf ihn zu gerannt, das große Kleid gerafft. „Was ist mit ihm?", fragte sie und sah Athavar an. Der Mensch deutete auf den Rotwein und sie nickte.

„Es ist ein schlechter, den er sich von irgendwelchen Pilgern hatte andrehen lassen", erwiderte sie. Athavar half ihr, den sturzbetrunkenen Laurentius unter den Armen zu packen und ihn in dessen Schlafgemach zu schleifen. Dort legten sie ihn auf das große Bett und Athavar trat an die Tür. Er traute sich nicht, Lasyn auf Asran anzusprechen. Er hatte von ihrem Temperament gehört. „Wenn du mich brauchst, ich verweile hier so lange, bis Laurentius wieder bei Sinnen ist", sagte er, trat einen Schritt aus der Tür und bevor er sie schloss sagte Lasyn: „Danke. Manchmal ist er einfach nicht mehr er selbst. Er braucht dich, um sich selbst wieder zu finden."

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