Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Der Speicher (5)

Die Holzsprossen der Leiter knarzten unter Timos Gewicht, als wollten sie ihm heimliche Warnungen zuflüstern, die niemand hören durfte. Timo war schlecht vor Angst. Er zitterte am ganzen Körper, kletterte aber trotzdem weiter. "Da ist nichts, das bildest du dir nur ein. Das sind ganz normale Geräusche. Monster gibt es nicht. Der einzige Grund aus dem du da nie hoch durftest sind Dreck und scharfe Kanten.", murmelte Timo immer und immer wieder, um sich selbst zu beruhigen. Er blickte nach unten, um das Innere des Speichers nicht sehen zu müssen. Er glaubte, er würde sich so nichts einbinden, das ihn zum umkehren bringen könnte.
Schließlich legte sich Timos nach oben zur nächsten Sprosse greifende Hand, auf ein massives Brett.
Das Ende der Leiter war erreicht. Zitternd holte Timo ein letztes mal tief Luft, dann hievte er sich durch die Luke, auf den staubigen Boden des Speichers.

Er schloss die Augen, um den Raum noch einige Sekunden ausblenden zu können, und versuchte sich zu beruhigen. Der Staub um ihn herum legte sich. Timo konnte die Flocken spüren, die sich auf seinem Kopf und seinen Schultern niederließen. Es herrschte eine gespenstische Stille. Langsam öffnete Timo die Augen und wollte sich umsehen, als plötzlich ein Rattern und Knacksen ertönte. Mit einem lauten Knall fiel die Luke zum Speicher ins Schloss. Es klang endgültig, wie ein Sargdeckel, der über einem Leichnam geschlossen wird, um ihn für immer von der Außenwelt abzuschneiden.
Timo schrie auf. Der Speicher war in undurchdringliche Dunkelheit gehüllt. Langsam und am ganzen Körper zitternd stand Timo auf, und begann um sich herum nach dem Lichtschalter zu tasten. Er fand keinen, aber seine Hand legte sich um eine seltsam warme Schnur. Er zog daran und eine einzige, nackte, flackernde Glühbirne begann mitten im Raum ein schwaches, gelbes Licht auszustrahlen. Die Lampe konnte den Speicher kaum erhellen und erzeugte so überall gespenstische Schatten, in denen haufenweise entsetzliches Gräuel Unterschlupf finden könnte. "Da ist nichts, das bildest du dir nur ein!", wies Timo sich barsch zurecht. Er atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen und drehte sich langsam um.  Mit weit aufgerissenen Augen, wollte er sich ein Bild des Ortes machen, an dem er jetzt feststeckte. Als Timo also zögerlich und ängstlich hinter sich sah, erblickte er zu seinem Entsetzen, einige Meter hinter sich eine hochgewachsene, menschliche Gestaltet.

Er schrie und fiel vor Schreck auf den Hintern. Er robbte auf dem Boden rückwärts und stieß gegen etwas Hartes. Timo drehte den Kopf, um zu sehen was es war, und blickte in das Gesicht einer, scheinbar ausgestopften Porzellanpuppe mit einem Einschussloch auf der Wange. Wieder schrie der Schnüffler. Er sprang auf die Füße und sah sich hektisch atmend um. Erneut streifte sein Blick die große Gestalt und er erkannte, dass es sich dabei um eine Schaufensterpuppe mit einem militärisch wirkenden Hut und einem knielangen Mantel handelte. Timo lief auf die Schaufensterpuppe zu, und besah sie sich genauer. Der Mantel hatte ein grelles Orange und darüber waren violette Unterarmschienen geschnallt worden, die im Schein der Funzel an der Decke mysteriös schimmerten. Der Anblick der Kleidung beruhigte den Schnüffler. Das musste der Mantel seiner Oma gewesen sein, von dem Opa Waldemar erzählt hatte. Bedächtig nahm Timo den Mantel von der Puppe und streifte ihn über. Er hing fast bis auf den Boden. Dann zog der Schnüffler die Armschienen an. Der Stoff des Mantels unterschied sich grundlegend von allem, was Timo je berührt hatte: er war glatt, wie Plastik, und doch hatte er die Wärme und gemütliche Weichheit eines gestrickten Pullovers. Timo fühlte sich sicher und ja, fast schon beschüt, in dem Mantel seiner Oma. Erneut sah er sich um, dieses Mal langsam und überlegend. Er war im Schnüffelmodus.

Vorsichtig und aufmerksam schob Timo sich zwischen dem aufgestapeltem Krempel hindurch, der sich über die Jahre im Speicher angesammelt hatte. Er entdeckte noch weitere erschossene Porzellanpuppen, welche wie Jagdtrophäen ausgestopft worden waren. An einer Wand hing ein Paar glänzender, schwarzer Hörner. Die Statue eines grimmig dreinblickenden Mädchens, die komplett aus schwarzem Vulkangestein bestand. Sie hatte spitze Zähne hatte und auf ihrer Brust prangte bei näherem Hinsehen ebenfalls ein Einschussloch. In ihrer Hand hielt sie eine peitschte. Ein extrem echt aussehender Drachenkopf gammelte auf einem Tisch vor sich hin und noch weitere Dinge, waren im Speicher verteilt. Timo erschauderte. Alles hier sah viel zu lebensecht aus! Das Mädchen schien wie in einer Bewegung eingefroren, mit einem Ausdruck von Schreck und Wahnsinn für immer in ihr Gesicht gemeißelt. Der Drachenkopf verströmte einen leichten Verwesungsgeruch und Fliegen tummelten sich in seinen leeren Augenhölen. Einige Figuren in einem Glas schienen Timo mit ihren Blicken zu folgen. All das sorgte dafür, dass der Schnüffler nun doch nicht mehr so überzeugt war, dass es keine Monster gab.

Was war das für Kram? Und fast noch wichtiger: wie kam der in den Speicher seiner Großeltern? Waren sie so etwas wie Monsterjäger gewesen? Timo versuchte nicht allzu sehr auf die Monstersachen zu achten, und suchte zuerst Regale, Hocker und andere Oberflächen nach dem Fotobuch ab. Er fand es nicht, aber er hatte auch irgendwie nicht vermutet, dass es offen herumliegen würde.

Sein Blick fiel auf eine große Eisenkiste, die unter den Hörnern stand. Von der Kiste ging eine unangenehme Kälte aus, die im krassen Kontrast zu der schwülen Wärme stand, die im Rest des Speichers herrschte. Der süßliche Geruch war um die Kiste herum noch stärker und darauf thronte, wie um Timos Angst zu verspotten, eine weitere erschossene Puppe. Das Porzellan ihres Gesichtes war weiß wie Schnee, nur ihre Lippen und Wangen waren blutrot bemalt worden. Ihre blonden Haare waren im Pagenschnitt getrimmt, eines ihrer eisblauen Augen hing nur noch an einigen Fäden auf Höhe der Wange und sie trug einen schwarzroten Anzug mit weißen Rüschen. Es war unmöglich zu erkennen, ob die Puppe männlich oder weiblich sein sollte. Sie war im Vergleich zu einer weiteren Puppe, die neben der Kiste auf dem Boden kauerte und deren Gesicht nur noch aus Scherben bestand, erstaunlich gut erhalten. Auch waren sie und die Kiste als einzige Gegenstände im ganzen Speicher komplett sauber. Nicht ein Staubkorn verunzierte ihre weißen Wangen. Der Schnüffler schluckte. Die Puppe und die Kiste jagten ihm eine höllische Angst ein. Er stand einfach da, in der Mitte des Ortes, den er am meisten fürchtete auf der Welt, und wusste nicht was er tun sollte. Er zog den orangenen Mantel seiner Großmutter enger um seinen Körper, und versuchte damit den Einfluss von Puppe und Kiste von sich halten. 'Und den Einfluss von dem Monster, das bestimmt in der Kiste drin ist.', dachte er bei sich. Timo schüttelte den Kopf. "Was guckst du denn? Noch nie ein beschädigtes Wesen gesehen? Ach, ihr Dämonenjäger seid auch nicht mehr, was ihr mal wart. Hast du Klebstoff?", krächzte plötzlich eine Stimme. Erschrocken sah Timo sich um. "Huhu! Hier! Genau vor dir! Auf der Kiste!", rief die Stimme und Timo erkannte mit wachsender Panik, dass sich das Gesicht der Puppe bei jedem Wort bewegte.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro