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꧁ 81 ꧂

Zwei Wochen später

Ich schaute mich um. Alle waren gekommen. Kommilitonen, Professoren, Eishockey-Kollegen, Freunde. Chris wurde von vielen geschätzt und von allen schmerzlich vermisst. Die Anteilnahme an seinem Tod war überwältigend. Der Schock über den Bärenangriff riesengroß.

Ethan hatte die Finger seiner großen Hand fest in meinen verschränkt. Er hielt mich, gab mir Kraft. Und ich ihm.

Chris' Tod zu akzeptieren war das Schwerste von allem. Ethan und das Rudel hatten mir immer wieder eingetrichtert, dass Chris war, wie er eben war – ein geborener Alpha. Ein absoluter Beschützer. Er musste eingreifen. Und zu wissen, dass er sich aus voller Überzeugung vor Aeris geworfen hatte, war schlussendlich doch irgendwie tröstlich gewesen.

Und dennoch – wie knüpft man an ein Leben an, das nichts mehr mit dem gemein hat, wie es vorher war? An ein Leben, das sich innerhalb einer einzigen Nacht so sehr gewandelt hatte, dass man es selbst kaum wieder erkannte?

Meine Wölfin war plötzlich ein Teil von mir geworden. Das Ergebnis war, das Chris und Lenny nun tot waren. Das Rudel somit führerlos. 

Genau wie die Primus. Sie hatten sich noch in der selben Nacht zerschlagen. In den Teil, die ein Halbblut rechtmäßige Erbin nannten, welche ich jedoch gar nicht sein wollte. In die, die schon längst hatten austreten wollen und doch nie die Kraft fanden. Und in die, die sich wieder an die ursprüngliche Primus-Arbeit – Menschen vor wirklich wahnsinnig werdenden Halbblütern zu schützen – machten. So wie Chris' Eltern. 

Sie standen abseits, am Rande der Trauergemeinschaft, mit versteinerten Mienen. Ich hatte sie nur kurz von Weitem gesehen, hatte ihnen zugenickt. Und sie mir. Ich weiß, Chris hätte es gefallen, dass sie hier waren und ihm wenigstens die letzte Ehre erwiesen hatten.

„Alles okay, Kitz?" Ethan sah mich besorgt und mit in Falten gelegter Stirn an.

Ich nickte. „Ja. Es ist nur sehr schön zu sehen, dass so viele an Chris denken."

„Ja ... ja, das ist es."

Ich ließ den Blick über die Menge gleiten und fand schnell bekannte Gesichter. Jake stand neben Hope, die ihm eine großartige Stütze in den letzten Tagen war. Die Zwillinge wurden von Claire und Sue eingerahmt. Und dann war da noch Samira. Sie sah mich wie seit neustem üblich mit großen, treuen Augen an. Sie hörte nie auf, mich anzustarren. Es war fast ein wenig beängstigend. Manchmal wünschte ich mir die alte, abweisende Samira zurück.

Ethan meinte immer, sie sei mein erstes inoffizielles Rudelmitglied. Ich hielt das für Unsinn. Ich wollte kein Rudel anführen.

„Du wirst sie nicht ewig auf Abstand halten können, Kleines", säuselte Ethan mir ans Ohr, der längst mitbekommen hatte, dass Sam mich wieder anstarrte und ich verdrehte genervt davon die Augen. „Du wirst sie nicht mehr los werden, glaub's mir", legte er nach. „Genau so wenig wie mich." Er löste seine Hand aus meiner, legte seinen Arm um meine Taille, zog mich an sich ran und küsste mich auf den Scheitel.

Ich seufzte leise. „Du erwartest ja auch nichts von mir."

Ich hörte Ethan lächelnd schnauben. „Glaub mir, sie auch nicht von dir. Sie will einfach nur bei dir sein."

Seit der Nacht, in der sie das erste Mal meine Wölfin gesehen hatte, war Samira wie ein Schatten meiner selbst geworden. Wo ich war, war auch Samira nicht weit. Ethan hatte mir erklärt, dass ihre Wölfin offenbar eine starke Verbindung zu der meinen spürte und sie nur darauf wartete, endlich Teil meines Rudels zu werden. Ein Rudel, dass es gar nicht gab und auch nie geben würde.

*

„Auf Chris!" Ethan erhob sein Glas, und alle anderen taten es ihm gleich. An diesem Abend tranken wir auf Chris. Mehr als nur eine Runde. Und doch reichte kein Alkohol der Welt, um zu vergessen, was geschehen war.

Als wir am Abend im Studenten-Apartment ankamen, verschwanden alle schnell auf ihren Zimmern, Ethan und mich eingeschlossen.

Ethan knipste das Nachtlicht an und setzte sich aufs Bett, um seine Boots auszuziehen.

Ich zog meine Hose aus, als ich mich im Spiegel sah und innehielt. Wie gebannt starrte ich gedankenversunken hinein.

„Das hast du gut gemacht heute", hörte ich Ethan sanft sagen, während auch er seine Hose und sein Hemd auszog und ich nickte zur Antwort abwesend.

Als er spürte, dass ich in Gedanken war, kam er zu mir hinüber und stellte sich hinter mich. Er beäugte mich kurz im Spiegel, dann legte er seinen Kopf schief, und ich wusste, er verstand.

„Die Bilder werden verblassen. Vertrau mir. Es braucht aber Zeit", sagte er in tiefer und verständnisvoller Stimme. „Wann immer du darüber reden willst ... ich bin hier, Baby." Mein Riese kam einen weiteren Schritt auf mich zu, so dass ich ihn kurz hinter mir erahnen konnte. Ich spürte sein warme Haut direkt an meiner Rückseite.

Ich biss mir auf die Unterlippe und ließ meinen Blick auf den Boden sinken und nickte erneut. Ich wollte nicht reden. Was geschehen war, war geschehen. Keine Wörter dieser Welt könnten es ungeschehen machen, könnten die Bilder, die sich in meinem Kopf verankert hatten, zunichte machen. Vor allem Nachts holten mich diese Erinnerungen ein. Meine panische Angst um Ethan. Lennys abgetrennter Kopf neben seinem Körper. Der Kampf. Der Knall. Chris' blutüberströmte Leiche. In der Dunkelheit überkamen sie mich. Wie ein Film, der wieder und wieder vor meinem inneren Auge abspielte.

Ethan seufzte. Es war nicht das erste Mal, dass er mir Hilfe angeboten hatte. Doch er war verständnisvoll – wie immer. Er presste seine vollen Lippen aufeinander und musterte mich kurz. „Komm her, Kleines", sagte er leise.

Dann drehte er mich an meiner Taille zu sich um und ich folgte der Bewegung bereitwillig. Nur in Shorts gekleidet stand mein Adonis vor mir und blickte zu mir hinab.

Er ließ meine Hüfte los und begann langsam, meine Seidenbluse aufzuknöpfen. Als sie offen war, schob er sie meine Schultern hinab, so dass sie völlig geräuschlos auf den Boden fiel. Dann schob er meine langen, glatten Haare aus meinem Nacken und hinterließ eine kleine Gänsehaut auf meiner Haut.

Langsam fuhr er meine mittlerweile verheilte Wunde an meiner Schulter ab. Mein Wolfsblut hatte sie zwar ziemlich schmerzhaft, dafür aber schnell heilen lassen. Auch Ethan schien zufrieden mit dem, was er sah. „Das sieht schon ziemlich gut aus", urteilte er.

Ich nickte und betrachtete auch seine Wunden, die längst keine mehr waren. An seinen Oberarmen konnte man nur noch erahnen, dass er möglicherweise eine Verletzung dort hatte, doch waren die Wunden bereits verblasst.

„Komm, du brauchst ein wenig Schlaf." Ethan griff nach meiner Hand, und zog mich sanft zu sich aufs Bett.

Er legte sich auf den Rücken und ich kuschelte mich wie so oft auf seiner nackten Brust und in seinem starken Arm ein.

„Lässt du das Licht an?"

Ethan nickte.

„Ich liebe dich", sagte ich leise und wusste gleichzeitig, dass es gelogen war. Denn es war viel mehr als das. Doch wusste Ethan es noch nicht. Es hatte sich aber schlichtweg falsch angefühlt, ihm von meiner Prägung zu erzählen, war Chris' Tod doch gerade einmal vierzehn Tage vergangen.

„Ich liebe dich auch, Baby." Ethan küsste mich auf die Stirn und in seinem Arm schlief ich nach kurzer Zeit ein. 

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