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꧁ 78 ꧂

„Nein! Bitte! Bitte tut ihm nichts!", rief ich aus voller Lunge, und doch kam nur ein kläglicher, wimmernder Ton über meine Lippen.

In sah Ethan auf Aeris zuspringen, doch seine Bewacher-Wölfe waren schneller. Sie machten zwei kurze Sätze, verbissen sich sofort in Ethans Armen und hielten ihn damit vom Wandeln ab. Keuchend sank Ethan in die Knie. 

Die restlichen Primus stellten sich Chris und dem Rudel drohend in den Weg, mahnend, ja nicht einzuschreiten.

Alles ging blitzschnell.

Beim Anblick von Ethans schmerzverzerrtem Gesicht schrie ich auf. Ich schrie und schrie und schrie, flehte, dass sie Ethan freigeben sollten. Ihm nichts tun sollten. Und doch hörten sie mich nicht. Ich hörte mich ja nicht einmal selbst. Es war ein kläglicher Versuch, meinen Schock über das Geschehene zu überwinden, und doch hatte er mich immer noch im Griff.

Was um alles in der Welt hatte Ethan auch erwartet? Dass er einfach so dem Alpha der Primus an die Gurgel gehen dürfte? Dass ihn niemand aufhalten würde? 

Aeris legte seinen Kopf schief und musterte Ethan, der vor ihm kniete und dem ich ansehen konnte, wie seine Schmerzen ihn beinahe übermannten. 

Doch Aeris schien sich an diesem grausamen Anblick regelrecht zu weiden. „Ich fange mit ihm an, wo er mich ja schon fast darum anfleht", murmelte er in diabolisch-zischender Tonlage und zwirbelte dabei sein Amulett zwischen seinen langen dünnen Fingern hin und her. „Sich auf ein Halbblut zu prägen ... was für ein ehrloser Verräter du doch bist."

„Nein ... nein, bitte lass ihn!", flehte ich, doch Aeris schien gar keine Notiz von mir zu nehmen. Überhaupt schien mich niemand zu hören.

Stattdessen wurde Ethan von den Wölfen unsanft in die Höhe und auf seine Füße gerissen. 

Völlig machtlos verfolgte ich das Geschehen wie in Zeitlupe und doch raste mein Herz dabei in ungeahnter Geschwindigkeit. „Bitte! Bitte tu ihm nichts!", wimmerte ich immer wieder.

Ich versuchte aufzustehen, doch versagte mein Körper mir meinen Dienst. Die Schmerzen, die Lenny mir zugefügt hatte, waren einfach zu stark. 

Hilflos starrte ich mit großen Augen zu Chris hinüber, doch was ich in seinem Blick fand, ließ mich endgültig die Hoffnung verlieren. Denn in Chris' dunklen Augen lag eben genau das ... Hoffnungslosigkeit. Ich sah es ganz deutlich. Er hatte innerlich aufgegeben. Er wusste offenbar, dass wir keine Chance mehr hatten. Doch konnte ich es ihm vorwerfen? Er war mindestens genau so chancenlos wie Ethan. Zwei Wolfswandler drängten ihn mit fletschenden Zähnen zurück und selbst wenn er versuchen würde, sich zu verwandeln – wir wussten alle, die Wölfe würden zubeißen, bevor seine Verwandlung überhaupt abgeschlossen war.

Panisch flog mein Blick auf Lennys Leiche. Die Vorstellung, dass Ethan und meinen Freunden nun das Gleiche widerfahren würde, ließ mich beinahe den Verstand verlieren.

Das Ganze würde nicht gut ausgehen. Und es war meine Schuld. Ganz alleine meine Schuld!

Nein! Das durfte nicht sein! In mir schrie alles nach Hilfe. Doch meine Lippen blieben stumm.

Verzweifelt schloss ich die Augen. Die unendliche Liebe, die ich für Ethan spürte, zerriss mich beinahe. Zu wissen, dass ich ihn nun verlieren würde, war ein unerträgliches Gefühl und doch ließ es ganz plötzlich in mir wachsen ... die gleiche ungeahnte Stärke, die ich schon bei Lenny gespürt hatte. Eine Stärke, die meinem Inneren entsprang, all meine Schmerzen plötzlich in den Schatten stellte und die raus wollte – aus mir.

Ich spürte, ich musste nun loslassen. Ich musste weichen und sie rauslassen. Es war meine Bestimmung. Es war mein Instinkt. Der Instinkt meiner Wölfin. Also trat ich zur Seite.

Es war ein merkwürdiges Gefühl, sich das erste Mal ganz bewusst zu verwandeln - als würde man eine Bekannte auf der Straße treffen und ihr freundlich zunicken, eine Bekannte, mit der man sich unendlich verbunden fühlt, mehr wie eine Vertraute. Und genau das tat ich ... ich nickte meiner inneren, mir so vertrauten Wölfin zu.

Und auf einmal ging es ganz schnell. Ein kurzes, fast schon wohliges Brennen überflog meine Haut, jedes noch so feine Härchen stellte sich auf und ganz plötzlich fiel ich nach vorne, landete aber seidenweich auf meinen caramellfarbenen Vorderpfoten, hob den Kopf und blickte in unzählige erschrockene Wolf- und Menschenaugen, die mich völlig erschrocken anstarrten.

Noch ehe einer von ihnen realisierte, was gerade passiert war, sprang ich los. Ich spürte zwar meine Schmerzen, doch war ich so adrenalin-durchflutet, dass ich sie instinktiv ignorierte.

"NEIN IVY!Tu das nicht!", schrie Chris mich in Gedanken an er mich und doch konnte ich unmöglich auf ihn hören. Ich musste Ethan helfen. „IVY! STOP!"

Ich schoss auf Aeris zu, der mit dem Rücken zu mir stand. Er brauchte genau einen Millisekunde um zu realisieren, dass ich im Begriff war, ihn anzugreifen. Es benötigte nur einen Wimpernschlag, da verwandelte er sich zu einem riesengroßen, gräulicher Wolf – dem Größten, den ich bisher je gesehen hatte. 

Er sprang herum, mit aufgestellten Kamm, angelegten Ohren und knurrte mich hochgezogenen Lefzen drohend an. Die Intensität seines Knurrens ließ mich schlagartig stehen blieben. 

Als Aeris mich erkannte, verengten er seine Augen zu Schlitzen, wie im Mondlicht funkelnde Klingen.

Auch Ethan hob seinen Kopf. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, in seinen Augen blanke Panik.

Endlich sah er mich an. Er starrte direkt in meine Augen. Und ich starrte zurück. 

Endlich ein Blick meines Liebsten. 

In dem Moment, in dem unsere Blicke einander fanden, richtete sich mein kompletter Fokus auf seine ozeanblauen Augen, die in dem Schrecken, der um uns herum geschah, ihre Schönheit nicht verloren hatten. Und doch war da viel mehr als diese offensichtliche Schönheit.

Denn auf einmal übermannten mich so viele Gefühle, dass ich mich angekommen und doch vollkommen verloren zugleich fühlte und mit jedem einzelnen meiner Herzschläge verstand ich endlich, was Ethan damals gemeint hatte.

Mein gesamtes Sein beschränkte sich plötzlich auf Ethan. Alles, was vorher für mich Bedeutung hatte, war plötzlich nichtig. Da war nur noch er – seine wunderschöne Seele, die es zu lieben, sein verwundeter Körper, den es zu schützen und seine stechenden Schmerzen, die es zu teilen galt.

Liebe reichte fortan nicht mehr aus, um zu beschreiben, was ich für Ethan ab diesem Moment empfand und doch gab es in unserer Sprache kein Wort, das eben jenes Gefühl, dieses machtvolle Band zwischen uns auch nur annähernd beschreiben würde.

Dennoch, ich wusste auch ohne ein passendes Wort, was gerade mit mir passiert war. Meine Wölfin hatte sich unwiderruflich und bindend auf Ethan geprägt.

Und für mich war klar – sterben war nun nicht länger schlimm. Hatte ich doch endlich das Gleiche für Ethan gefühlt, was er seither für mich empfand.

Es war das überwältigstende Gefühl auf dieser Erde. 

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