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꧁ 76 ꧂

Ich wurde vor die Tür der alten Hütte geführt. Geflankt, und mehr gezogen als gestützt, begleiteten mich die blonde Frau und ein Mann, die anderen beiden Primus folgten uns. 

Unter Schmerzen trat ich aus Caitlyns Hütte heraus und ich wurde empfangen von weiteren Mitgliedern des Rudels. Ich erkannte sie trotz der Dunkelheit und dem trüben Mondlicht sofort an ihrem Erscheinen. 

Dann fiel mein Blick auf Lenny neben der Hütte – oder viel mehr das, was von ihm übrig geblieben war. Ein fein gewaltsam abgebissener Kopf lag neben einem lebenlosen Körper. Blitzartig ergriff mich ein eisiger Schauer und ich hatte das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können. Das würde also auf mich zukommen. Unter Schock versuchte ich, meine Panik herunter zu schlucken, doch wollte es mir nicht gelingen. Ich war wie betäubt. 

Doch das tiefe Räuspern auf der sonst so mucksmäuschenstill Lichtung ließ mich zusammen zucken und zog meine Aufmerksamkeit auf einen Mann, der aus der Reihe der Primus heraustrat. Seine Haltung war seltsame gedrungen und er wirkte beinahe etwas unbeholfen in seiner menschlichen Hülle. Ich hatte davon gehört, dass es Primus-Mitglieder gab, die sich so selten in ihre menschliche Form verwandelten, dass sie verlernten, wie es war, Mensch zu sein. Ganz offenbar stand ich nun genau vor so einem Wolfswandler. Sein Gesicht war faltig und fahl, seine Haare blond-weiß meliert und kraus, genau wie seine Brauen. Seine Iriden wirkten merkwürdig matt, beinahe gräulich – wie die eines alten Mannes. 

"Weißt du, wer ich bin, Mädchen?", fragte er mit fast krächzender, eiskalter Stimme und trat auf mich zu. Je näher er kam, desto deutlicher spürte ich seine unglaubliche Dominanz, fast wie eine starke, schier erdrückende Aura, die ihn umgab. 

Ich versuchte hilflos, seinem Blick stand zu halten und doch versagten mir meine Knie ihren Dienst. Das Adrenalin, die Angst, die Anstrengung und seine Aura waren zu viel – und ich hatte schier nichts zum Entgegen setzen. Kraftlos sank ich in die feuchte Wiese, kläglich kauernd zu den Füßen des Mannes, von dem ich tatsächlich eine ungefähre Vorstellung hatte, wer es war. 

"Ich bin Aeris", knurrte er und bestätigte damit meine schlimmste Befürchtung. Aeris, Anführer der Primus und somit der ranghöchste Wolfswandler der heutigen Zeit – Ethan hatte mir von ihm erzählt und man spürte sofort, dass er es offenbar nicht gewohnt war, sich vorzustellen. Aber er? Wieso kam der Alpha höchst persönlich?

Er ließ seinen Namen auf mich wirken, ehe er begann um mich herum zu schreiten und mich, das Häufchen Elend zu seinen Füßen, genauestens zu mustern. "Es war ein weiter Weg hier hin, dass muss ich schon zugeben", sprach er in Seelenruhe. "Ein Alpha-Halbblut hatten mir die Gerüchte versprochen. Doch was ich jetzt hier sehe, dieses klägliche Wesen ... sie sieht gar nicht so alpha-haft aus." Er hob seinen Blick und funkelte einen braun-melierte Mann mit den langen, verfilzten Haaren und ungepflegtem Bart fragend an. "Cito?"

Einer der Männer trat daraufhin einen Schritt hervor. „Aeris, sie ist ein Alpha-Halbblut! Der unwürdige Anwärter hat es eben noch bestätigt." Cito blickte zu Lennys Leiche. "Sie hatte Lenny unterworfen, ohne dass sie überhaupt verwandelt war."

"Tatsächlich? So mächtig bist du also?", murmelte Aeris mir zu, ehe er mich mit seinem Fuß anstieß. Nicht feste, und doch voller Abscheu. Dann entfuhr ihm ein Glucksen aus seiner Kehle. Kalt. Irre. Beängstigend. Hallend über die gesamte Lichtung. "Kein Wunder, dass deine kleinen Freunde dich beschützen wollen. Dann freut es dich vielleicht, dass ich sie bereits riechen kann", flüsterte Aeris zynisch. "Sie laufen geradewegs auf uns zu, auf der Suche nach ihrem mächtigen, kleinen Alpha-Halbblut."

Sofort zog sich mein Magen krampfhaft zusammen. Ethan, Chris... sie waren wirklich gekommen? Panisch blickte ich auf. "Nein!", stieß ich schockiert aus. 

"Sieh an, du bist ja doch noch anwesend." Aeris' Augen weiteten sich exzentrisch und er lachte. "Mach dir keine Sorgen um deine kleinen Freunde. Sie werden am Waldrand bereits empfangen. Sie sind bei uns in besten Händen, weißt du?" Bei seinen ironischen Worten zerriss es mich. Es war eine Falle. Und meine Liebsten liefen genau hinein. 

"Nein! Bitte! Bitte tut ihnen nichts!", quiekte ich entsetzt. Ich faltete meine Hände flehend vor mein Gesicht, doch der Schmerz in meiner Schulter ließ mich aufwimmern und meine Hände wieder sinken. Hilflos fiel mir das Alpha-Flüstern ein. Und so versuchte ich, Chris' Anwesenheit zu erspüren. "Das ist eine Falle, Chris! Kommt nicht! Flieht!"

Aeris' eiskaltes Lachen wurde lauter. "Das ist ja herzallerliebst!" 

Erst jetzt bemerkte ich, dass mein Alphaflüstern sein Ziel verfehlt hatte. Aeris hatte meine Warnung an Chris' Stelle erhalten. 

"Sie kommen", ließ die blonde Frau verlauten. 

Der Alpha ließ von mir ab, straffte seine Schultern und sah die Lichtung hinauf. "Ich weiß", murmelte er daraufhin, blickte dann wieder zu mir hinab und sank auf ein Knie nieder. Mit seinen langen Fingern nahm er mein Gesicht in seine Finger, seine langen Nägel bohrten sich in meine Wange, und er zwang mich, ihn anzuschauen. "Dein Rudel ist hier, Mädchen." 

Ich versuchte mich seinem Griff zu entziehen, doch er drückte immer fester zu. 

"Sag mir, wen soll ich zuerst töten, hm?" 

Wir starrten uns einen Moment lang an. In seinen Augen lag purer Hass. Abscheu. Feindschaft.

Dann ließ er mich plötzlich los, stand auf und starrte regelrecht erwartungsvoll wieder auf die Lichtung und den angrenzenden Wald hinauf. 

Es dauerte noch eine Minute, vielleicht zwei. Dann brachen zwischen den Baumstämmen tatsächlich menschliche Umrisse hervor. Es war sehr schummrig, so dass ich einen Moment brauchte, bis ich realisierte, dass sie es tatsächlich waren. 

Chris, Ethan, Jake, Kyle, Nyle und Samira. Geflankt von neun ... nein, zehn groß gewachsenen Wölfen. Weitere Primus. 

Verzweifelt schloss ich die Augen. "Nein", wimmerte ich und ein verzweifeltes, leises Wimmer klang über die Lichtung. Ich brauchte einen Moment um zu verstehen, dass es mein Wimmern war. Sie waren also wirklich hier, brachten sich selber in Lebensgefahr – alles nur wegen mir.

Hoffnungslos sah ich wieder zu ihnen auf. 

Sie standen oberkörperfrei und nur in Jeans gekleidet, ihre Adonis-Körper bis in die kleinste Faser angespannt, umringt von Primus-Wölfen, die sie ganz genau im Blick hielten. Nur Samira, die zusätzlich ein Shirt trug, sah irgendwie eingeschüchtert aus. 

Dann fiel mein Blick auf Ethan und in mir Krampfte sich alles zusammen. 

Er war verletzt. Genau an den gleichen Stellen wie ich. Meine Verletzungen hatten sich auch tief in sein Fleisch gebohrt – Lebensband. Zu wissen, dass ich meine Schmerzen mit ihm teile war tröstlich und grausam zugleich. 

Ethan war wütend – rasende Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Jeder noch so kleiner Muskel und auch die Fäuste waren angespannt, so stark, dass das Weiß seiner Knöchel fast gespenstisch hervor trat. Er bebte am ganzen Leib und ich konnte mir kaum ausmalen, wieviel Kraft es ihn gerade jetzt kostete, sich unter Kontrolle zu halten und nicht vollkommen auszurasten. Wie viel Überwindung kostete es Ethan in diesem Moment, wie angewurzelt neben Chris stehen zu bleiben und sich nichts weiter anmerken zu lassen – ganz entgegen seines Verlangens.

Ich wünschte, Ethan würde mir einen kurzen Blick schenken, doch das tat er nicht. Ich spürte bis hierhin, wie sauer er war. Dass ich abgehauen war. Dass ich alleine spazieren war. Dass ich sie alle in Gefahr gebracht hatte ... vielleicht auch, weil ich Chris geküsste hatte. Doch statt meinen Wunsch nach einem kurzen Blick zu erfüllen, suchte er hasserfüllt die Gesichter eines jeden Primus, als wolle er jedem einzelnen eine persönliche Kampfansage machen.

Ich wusste, wie schwer es ihm fallen musste, als Mensch hier zu stehen – so ohne Rüstung und Wolfswaffen. Mir war sofort klar, dass sie sicherlich dazu gezwungen wurden, immerhin waren sie zahlenmäßig völlig unterlegen. 

Dann glitt Ethans Blick zu Lennys Leiche. Er atmete tief ein, als er realisierte, was geschehen war. Als er realisierte, wer mich hier hin gebracht hatte. Wer uns verraten hatte. Wer der Anwärter war. 

"Es ist alles gut, Kurze." Chris' Stimme in meinem Kopf zu hören war wie ein Leuchtfeuer im dunklen Sturm. 

Ich löste meinen Blick von Ethan und sah den Schwarzhaarigen an. Schlagartig lösten sich bittere Tränen, rinnen über meine Wange und vermischten sich mit dem Blut auf meinem Gesicht. Ich konnte sie nicht länger zurückhalten. 

 "Ihr müsst fliehen! Ich flehe dich an, Chris, bitte! Bitte bring sie in Sicherheit!", dachte ich Chris panisch zu.

"Abgelehnt, Vögelchen."

Dann räusperte sich jemand. "Christobal!", empfing Cito die Neuankömmlinge.

Chris presste seine Kiefer aufeinander und nickte. "Vater." 

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