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„Waldökologie ist wirklich höchst interessant, also lassen Sie sich von dem trocken klingenden Namen nicht abschrecken und seien Sie froh, dass wir praxisnah in Ihr neues Semester starten. Theoretisch wird es noch früh genug", erklärte Professor Brings, während unser Bus auf einem Schotterparkplatz des Orono Woods National Park zum Stehen kam. „Für all diejenigen, die nun das erste Mal das Glück haben, an diesem wunderbaren Ort zu sein ... genießen Sie es und entfalten Sie Forscherherz."

Hope, die neben mir saß, grinste mich hämisch an und machte unsere vorne im Bus stehende Professorin nach. „Ja, los... entfalte dein Forscherherz, Ivy", forderte sie mich auf.

Ich grinste sie an. „Glaub mir, das werde ich, du wirst schon sehen."

„Wenn Sie den Bus verlassen, nehmen Sie sich bitte je einen Beobachtungsbogen mit. Es ist nichts Weltbewegendes, ich möchte nur schauen, ob wir alle auf dem gleichen Wissensstand sind. Den Bogen sammle ich ein, wenn Sie wieder kommen und wird Grundlage für unsere weitere gemeinsame Arbeit sein. Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß. Ach und noch etwas ganz Wichtiges, bitte verlassen sie nicht die festen Wege und seien sie um spätestens drei Uhr wieder am Bus."

Claire und Sue, die eine Reihe vor uns saßen, steckten ihre Köpfe über die Sitzbänke. „Auf gehts, Kinder", motivierte uns Claire und klopfte auf die Kopfstütze, aus der eine kleine Staubwolke puffte. „Ihhh. Vielleicht nicht das Schlechteste, aus diesem alten Bus rauszukommen."

Wir waren eine halbe Stunde unterwegs gewesen, um in den Nationalpark rein zu fahren. Nur dort könnte man, so Professors Brings, die Seele des Waldes ganz aufnehmen.

Als wir ausstiegen, empfing uns die für Orono typisch, meist frische, dafür aber sehr klare Luft. Selbst in den Sommermonaten lag die Temperatur unter zwanzig Grad und wenn die Sonne nicht schien, so wie heute, bei nur etwas über zehn. Für einen August und so sonnenverwöhnte Menschen wie mich und Hope, war das schon einer harte Umstellung. Tatsächlich war es gar nicht mal die Entfernung gewesen, die Hope zunächst hatte Grübeln lassen, sich ebenfalls an der UMaine einzuschreiben, sondern vielmehr die deutlich frischeren Temperaturen. Umso froher war ich, dass sie sich doch dazu durchgerungen hatte.

„Das Nächste auf meiner Agenda ist übrigens, ein Sonnenstudio in Orono zu finden! Ansonsten werde ich hier definitiv eingehen", jammerte Hope, während sie den Reißverschluss bis unter ihr Kinn zog, und ich konnte ihr nur zustimmen.

Sue, die ihren hübschen rotblonden Lockenkopf gerade unter einer Wollmütze vergrub, lachte herzliche, dass ihre Zahnlücke zum Vorschein kam. „Ihr Mimosen. Wartet erst mal ab, bis der Winter kommt, dann wisst ihr, was kalt ist ... das hier ist doch nichts." Sue und Claire kamen beide aus Maine und waren das Wetter daher schon längst gewöhnt.

„Apropos Mimosen. Die erste Frage bezieht sich auf die Pflanzen, die uns hier begegnen", stellte Claire fest, die bereits ihre Nase in den Beobachtungsbogen gesteckt hatte. „Wir sollen möglichst viele benennen und aufschreiben."

„Das ist Ivys Fachgebiet", verkündete Hope, die sich nun auch noch in einen großen Wollschal einwickelte. „Sie kennt einfach alles, glaubt mir. Sie hat ihre halbe Kindheit im Wald gespielt ... sie ist wie Mowgli."

„Mowgli ist mit Wölfen aufgewachsen", erinnerte ich sie stirnrunzelnd.

„Oh." Hope starrte in die Luft, als würde sie die Geschichte vom Wolfskind durchgehen, ehe sie die Schultern zuckt. „Ja, der Teil passt dann vielleicht nicht, aber der Rest dafür um so besser."

„Du spinnst echt. Und schür' bloss keine falschen Erwartungen", lachte ich. „Könnte sonst peinlich werden."

„Wir zählen auf dich, Mowgli!", amüsierte sich Claire und ich quittierte es mit einer herausgestreckten Zunge.

So wie alle anderen Studenten unseres Kurses strömten auch wir in alle Himmelsrichtungen aus und entfernten uns immer weiter von dem Parkplatz und dem Bus. Schon nach kurzer Zeit wurde der Wald dichter, das Licht fahler und die Luft, zu Hopes Leidwesen, noch kühler. Dennoch hatten wir gemeinsam bereits einige Pflanzen bestimmen können, was allerdings mehr an Sues Fachwissen lag, als an meinem. Denn die Flora in Maine war eine ganz andere, als die in Florida. In Florida hätte ich wohl jede Pflanze und jedes Tier auf Anhieb benennen können, und die meisten Baumarten dank der warmen Luft sogar am Geruch erkennen können. Aber hier, tausende Meilen entfernt, war einfach alles neu ... und tatsächlich wahnsinnig faszinierend.

Während die Mädels hinter mir immer mehr dem Quatschen verfielen, konnte ich gar nicht genug von all den neuen Eindrücken bekommen. Immer wieder entdeckte ich ein neues Pflänzchen, welches ich nicht kannte, oder fand Beeren, die ich nicht gleich zuordnen konnte. So gut ich konnte notierte ich mir all meine Entdeckungen, machte ein Foto mit meinem Handy und nahm mir fest vor, alles nachzuschlagen, sobald wir zurück waren. Wer wusste schon, für welche Hausarbeit das noch von Vorteil werden würde.

Nach einer Weile jedoch bemerkte ich, dass es auffallend ruhig um mich geworden war. Die Mädels waren nirgends zu sehen, noch irgendwelche anderen Studenten. Ich hatte in meinem Forscherdrang den Weg verlassen. Prima Ivy.

„Hope?"

Ich horchte in die Stille des Waldes. Keine Antwort.

Ich drehte mich um meine eigene Achse, um den Weg zu finden, bis ich nicht mal mehr sicher war, woher ich überhaupt gekommen war. Hmm ... Mist.

„Hope?"

Wieder keine Antwort.

„Suuuuuue?"

„Wenn du noch lauter rufst, wirst du sicher keine Tiere entdecken, so viel ist sicher", hörte ich plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir und sofort zuckte ich erschrocken zusammen.

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