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꧁ 23 ꧂

Erst hinter der Eishockeyhalle am Rande des Campus ließ Ethan mich wieder sanft von seiner Schulter herab und auf meine Füße gleiten. 

Sofort haute ich ihm feste auf die Oberarme. „Tu das ja nie wieder, klar?", schimpfte ich wie ein Rohrspatz, während Ethan mich spielend leicht abwerte und ein kleines Lachen nicht unterdrücken konnte.

„Ich kann nur für dich hoffen, dass du dein Wort hältst und mir endlich erklärst, was das alles soll", schimpfte ich weiter. „Sonst ziehe ich dir das Fell über die Ohren, dass dir schwarz vor Augen wird, ist das klar?"

Ethan schaute liebevoll zu mir hinab. Eine Strähne seines vollen, dunkelbraunen Haares hing ihm in die Stirn. Seine blauen Augen leuchteten förmlich und sofort spürte ich ein verliebtes Kribbeln in der Magengrube. Mein Gott, wie sehr ich diesen Idioten vermisst hatte. Das konnte ich nicht leugnen.

„Das Fell über die Ohren ziehen?" Ethan schmunzelte. „Süß. Tja ... zufällig wären wir damit ja schon fast beim richtigen Thema", erklärte er und blickte sich kurz um. Schlagartig wirkte er wieder seltsam nervös.

„Wie darf ich das nun wieder verstehen?" Ungeduldig verschlang ich meine Arme vor der Brust.

Ethan rieb sich den Nacken. „Es gibt da vielleicht ... vielleicht ein paar Dinge, die ich dir erklären sollte."

„Den Eindruck habe ich auch."

Ethan blickte sich wieder um, ehe er offenbar entschied, dass wir doch noch mehr Sichtschutz benötigten. Er griff mich am Handgelenk und zog mich zwischen die Bäume. Meines Erachtens nach völliger Blödsinn. Hier war weit und breit niemand. Die meisten Studenten waren um diese Uhrzeit entweder noch im Bett, oder gingen zum Frühstück.

„Also?", hakte ich weiter nach.

„Scheiße", fluchte Ethan schließlich, mehr zu sich selbst und rieb sich erneut den breiten Nacken. „Wo fange ich da an?"

„Vielleicht, warum du schon wieder mir-nichts-dir-nichts verschwunden bist?"

Ethan nickte, blickte zum Himmel, als würde er sich Mut zusprechen müssen, und schaute mich wieder an, so fest, dass ich mich konzentrieren musste, mich nicht in seinen Augen zu verlieren. 

„Weil ... weil ich gespürt habe, dass du das Fieber hattest", sagte er schließlich.

„Nun ... das war offensichtlich, oder nicht?"

„Ich meine nicht einfach nur irgendein Fieber, Ivy. Ich meine das Fieber." Beinahe verschwörerisch verschmälerten sich seine Augen.

„Bis auf einen Artikel stelle ich da keinen Unterschied fest", merkte ich spitzfindig an.

„Okay, fangen wir anders an." Ethan fuhr sich sichtlich überfordert durch seine dunklen Haare. „Du wolltest den wirklichen Grund wissen, warum ich damals aus Tampa abgehauen bin? Was vor sechs Jahren passiert ist, dass ich gehen musste?"

Spätestens jetzt hatte er meine volle Aufmerksamkeit. Ich legte meinen Kopf schief und nickte erwartungsvoll.

„Ich hatte auch das Fieber. Und es hat mich verändert."

Ich neigte argwöhnisch den Kopf. „Inwiefern?"

Ethans Augen huschten zwischen meinen hin und her. Er musste schlucken, ich sah seinen Adamsapfel hoch und runter zucken. „Scheiße, Ivy. Das hier ist schwerer als gedacht."

Instinktiv spürte ich, dass ich nun auf der Hut sein musste, wenn ich wirklich herausfinden wollte, was hier los war. Ich merkte ganz klar Ethans Willen, mir davon zu erzählen, doch war seine Angst davor nahezu greifbar.

Ich räusperte mich sachte. „Wie schlimm kann das alles schon sein? Es hat dich zu dem gemacht, was du jetzt bist ... und das ... naja, das ist ja ganz in Ordnung", formulierte ich vorsichtig und natürlich völlig untertrieben. Er war ein Halbgott. Mindestens.

Ethan presste daraufhin seine Kiefer aufeinander, dass seine Muskeln unter seinem Bartschatten nervös zuckten. „Kannst du dich an den Abend nach Eves Geburtstag erinnern?"

Ich nickte stumm. Das konnte ich. Sehr sogar. Es war zwar über sechs Jahre her, aber es war der letzte Abend, an dem ich Ethan damals gesehen hatte.

„Ich bin nach Jules Abendessen nach Hause gegangen, um kurz meine Schulsachen zu holen. Aber John war schon zuhause."

Bei dem Namen von Ethans Pflegevater wurde mir schlagartig flau im Magen.

„Er war komplett betrunken. Ich dachte, er würde schlafen. Ich hab mich an ihm vorbei geschlichen und wollte im Zimmer meinen Rucksack holen ... da ... da hat er mich gepackt. Ganz plötzlich."

In meinem Kopf lief schlagartig ein Film ab. Von dem großen, schweren, übergewichtigen John und dem schmächtigen, schlaksigen Ethan. Und ich hatte eine grauenvolle Vorahnung, was nun in seiner weiteren Erzählung passieren würde.

„Es ... es war wirklich schlimm, Ivy." Ethan schluckte und ließ seinen Blick auf den Boden schweifen. Er war plötzlich ganz woanders. An einem kalten, einsamen, für mich nicht erreichbaren Ort. „Ich dachte echt, das war's jetzt. Ich dachte, er würde mich töten."

„Oh, Ethan", wisperte ich leise, ging einen Schritt auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Brust. Sein Herz raste. Ich fühlte es selbst durch den dicken Stoff des Hoodies hindurch. 

„Nachdem John dachte, ich wäre tot, hat er mich liegen lassen. Wie ein Stück Dreck lag ich in meinem eigenen Blut. Und er ist einfach wieder runter saufen gegangen." Ethan nickte gedankenversunken. „Das war dann der Moment, als das Fieber bei mir ausbrach. Und das war noch viel schlimmer, als alle Schmerzen, die ich vorher durch John kannte. Ich bin durch die Hölle gegangen. Drei Tage lang. Am Vierten bin ich das erste Mal gewandelt ... und dann abgehauen." Ethan schnaubte, trat aus seiner Erinnerung und schaute wieder zu mir auf.

Der vierte Tag. Das muss der Tag gewesen sein, an dem Mum endlich rüber gegangen ist, um nach ihm zu schauen. Ich räusperte mich zaghaft. „Was ... was bedeutet das, du bist das erste Mal gewandelt?", frage ich vorsichtig. 

Mein Herz schlug mir nun selber bis zum Hals. Ich befeuchtete aufgeregt meine Lippen während ich förmlich an seinen klebte. Endlich redete er. Nach all den Jahren. Und ich war ganz kurz davor, den Grund für all das zu erfahren. Ich biss mir nervös auf meine Unterlippe.

Ethan atmete tief ein. „Also ..." Er rang sichtlich nach Worten. „Das ... das ist der Punkt, den man nicht so einfach in Worte fassen kann." Ethan zuckt überfordert mit den Schultern. „Sagen wir, ich habe über die Jahre gewisse Fähigkeiten entwickelt und ausgebildet. Und ... nun ja, wenn ich mich ganz stark konzentriere, oder wenn ich extrem wütend bin, dann ... dann kann ich theoretisch auch mein Aussehen verändern. Damals passierte es aber noch unkontrolliert."

„Inwiefern?" Stutzig runzelte ich meine Stirn. „Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du dich in einen anderen Menschen verwandeln kannst?"

„Nicht Menschen", sagte Ethan ernst. „Tier."

Ich legte meinen Kopf schief und musterte den Riesen vor mir. „Ach komm schon, Ethan."

„Ich sag ja, das ... das ist nicht so einfach zu erklären." Er grub seine Hände noch tiefer in die Hosentaschen.

„Du willst mir allen Ernstes weis machen, dass du dich in ein Tier verwandeln kannst?" Ein belustigtes, ungläubiges Lächeln zog über meine Lippen, doch als ich sah, dass Ethan nicht nach Lachen zumute war, gefror es schnell wieder.

„Und in was?", fragte ich ironisch. „In einen Hund? Eine Katze? Oder doch eine Schildkröte, hm?"

„In einen Wolf", antwortetet Ethan mit tiefer und ruhiger Stimme, als wäre es das Normalste auf der Welt.

Ich starrte Ethan vollkommen perplex an. Und wartete. Auf ein auflösendes Lachen, auf ein gegen-die-Schulter-Stoßen und das typische ‚nur verarscht' – aber Nichts. 

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