Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

꧁ 21 ꧂

Tag fünf ohne Ethan. Langsam kam es mir so vor, als wäre unser kleines Tête-à-Tête nur eine Traumvorstellung, eine Fata Morgana, erwachsen aus alten Sehnsüchten eines naiven, dreizehnjährigen Mädchens. Doch die Begegnung mit Chris hatte mir auf eindrucksvolle Art gezeigt, dass es eben doch kein Traum war, ganz im Gegenteil, denn das hier war an Dreistigkeit kaum zu überbieten.

Um meine Gedanken zu sortieren und mich endlich wieder ein wenig zu erden, hatte ich heute alle Vorlesungen sausen und mich von Hope verleumden lassen, um wandern zu gehen. Ich vermisste den Wald und die Zerstreuung, die er für mich schon immer bereit gehalten hatte.

Ich war bereits zwei gute Stunden unterwegs, den Old Town Hicking Path erkundend und ich genoss es in vollen Zügen. Genau das hatte ich nach meiner Krankheit und den letzten, merkwürdigen Tagen gebraucht. Tatsächlich war es heute sogar gar nicht mal so kalt und trüb wie die letzten Tage, sondern die Sonne schien mit voller Kraft von hellblauen Himmel und die Luft war angenehm warm.

Ich nahm die frische Luft tief in mich auf und mit jedem Atemzug fühlte ich mich leichter. Der Wald roch so wunderbar, frisch und doch moosig, holzig und krautig zugleich. Sogar einige Pilze, die ich am Weg entdeckte, entfalten ein merkwürdig starkes Aroma ... das war mir vorher noch nie so stark aufgefallen wie heute. Ich hätte noch Stunden einfach nur laufen und schnuppern können. Es war berauschend. 

Doch mein Handy riss mich plötzlich aus meiner kleinen Geruchsexplosion. Hope rief an.

„Hey Süße."

„Maus, wo bist du?", fragte Hope ohne Umschweifen.

„Wandern. Weißt du doch."

„Also bist du noch nicht zurück?", hakte sie nach.

„Nein?" Verdutzt rümpfte ich die Nase. „Ich bin doch erst zwei Stunden weg."

„Ja ... ja, das ... das weiß ich doch ... aber..."

„Was ist los?" Ich spürte, dass etwas nicht stimmte.

„Naja, deswegen habe ich mich auch gewundert."

„Über?" Ich blieb stehen. 

„Ich wollte gerade die Bücher wechseln für die nächste Vorlesung, da hab ich gesehen, dass unsere Tür offen stand und deine Sachen überall verstreut auf dem Boden liegen."

„Bitte was?", entfuhr es mir.

„Irgendjemand muss hier gewesen sein."

Den Rückweg schaffte ich in einer knappen Stunde, was erstaunlich war, denn ich war wahnsinnig schnell gegangen, stellenweise sogar gelaufen und fühlte mich dennoch nicht ansatzweise angestrengt. Verrückt, was die frische Luft für Kräfte in mir weckte.

Ich eilte durch den Flur des Studentenwohnheims bis ich in unserem Zimmer ankam. Hope saß auf ihrem Bett und wartete auf mich. Sie hatte Recht gehabt. Meine Zimmerhälfte sah aus wie ein Handgranaten-Wurfstand. Nichts lag mehr auf seinem Platz, von Ordnung konnte keine Rede sein.

„Ich hab alles so gelassen, damit du weißt, was ich meine." Hope deutet auf das Schlamassel.

Ich nickte und kniete mich neben ein auf den Boden geworfenes T-Shirt. „Wieso sollte jemand meine Sachen durchwühlen und deine nicht? Jemand, der auf der Suche nach Geld oder Wertsachen ist, hätte doch deine Klamotten auch durchsucht, oder nicht?"

„Wahrscheinlich sogar", pflichtete Hope mir bei.

Ich klaubte die ersten Dinge vom Boden auf. Anziehsachen, Unikram, Schminke, persönliche Andenken wie Fotos und Erinnerungsstücke.

„Vielleicht ein dummer Streich?", mutmaßte Hope.

„Vielleicht", murmelte ich. Im ersten Eindruck schien zum Glück aber Nichts zu fehlen. „Ist alles noch da, glaube ich."

„Dann wird es wirklich ein Streich gewesen sein." Hope verdrehte ihre blauen Augen. „Nicht, dass das hier so ein heimliches wir-ärgern-Ersties-Ding ist. Dann bin ich sicher auch bald dran."

„Wer weiß." Ich zuckte mit den Schultern.

„Sollen wir es melden?"

„Ich ... ich denke, es ist okay. Scheint ja wirklich noch alles da zu sein, also wird das nicht nötig sein."

„Okay, ganz wie du meinst." Hope sprang vom Bett auf. „Komm, ich helfe dir."

Zusammen machten wir uns daran, meine Sachen wieder an ihren Platz zu räumen, als mein Handy erneut klingelte. Ich warf einen Blick aufs Display. Es war Mum. Shit. Rasch steckte ich das Handy wieder in meine Hosentasche.

„Du wirst ihr nicht ewig aus dem Weg gehen können, Süße." Hope presst mitfühlend ihre Lippen aufeinander und schaut mich mit großen Augen an.

„Ich weiß." Ich nickte schuldbewusst. „Aber ich bin noch nicht bereit ihr zu sagen, dass ihr Ethan doch noch lebt."

„Okay."

„Ich hab Jake übrigens gefragt. Wo Ethan ist. Aber er wollte mir nichts sagen. Hat was gefaselt vom Bro-Kodex ..."

Ich verdrehte die Augen. „Die spinnen doch alle."

Während ich weiter aufräumte, spürte ich Hopes Blicke auf mir.

„Was?", fragte ich argwöhnisch.

„Na ja ... vermisst du Ethan?"

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich kenn es ja nicht anders."


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro