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3. Reh im Scheinwerferlicht

In der Dunkelheit der Nacht drückte er das schwere Metall eines geladenen Revolvers in seinen Mund. Tränen in den Augen, bereit die Waffe zu entsichern und seiner Schuld ein Ende zu machen. Als plötzlich aus dem Schatten ein junger Mann auf ihn zutrat. Seine Augen im Gesicht eines Jugendlichen, sein Fleisch und Blut, lächelte gleichgültig. Der alte Mann schluchzte und ergab sich seinem Schicksal während der junge Mann ihm die Waffe abnahm und das Zimmer wieder verließ. Erneut war der alte Mann zu langsam gewesen.


Arthur döste halb im heller werdenden Zimmer seiner neuen Freunde. Es war seine Wache und obwohl er einigermaßen viel geschlafen hatte, fühlte sich sein Körper wie gerädert an. Um wach zu bleiben schüttelte er ein paar Mal den Kopf und stand auf. Dawn hatte ihm gesagt er sollte sie spätestens um neun Uhr wecken und nun zeigte der Zeiger der Uhr in dem Schlafzimmer 8:50 an.

Warum gerade neun Uhr hatte sie nicht gesagt und Arthur hatte nicht gefragt. Es gab so vieles das er in diesem Haus nicht verstand. Alles war sonderbar und erschreckend. Niedergeschlagen blickte er aus dem großen Fenster und sah den schönen Garten draußen. Es regnete wieder. Dieselben dunklen Wolken wie Gestern, dieselben dicken Regentropfen. Arthur hatte den Verdacht, dass er die Sonne nie wieder sehen würde.

Er hörte ein lautes Gähnen unter dem Bett hervor und sah King sich heraus rollen. Ein Lächeln auf den Lippen. Wie konnte dieser Kerl nur so fröhlich sein? Zwanzig Jahre dieser furchtbaren Hölle und er war glücklich? Verwundert schüttelte Arthur den Kopf. King stand auf, streckte sich und kam dann zu ihm.

"Gut geschlafen, Junge?", fragte er leise um Dawn nicht zu wecken. Arthur zuckte mit den Schultern und schwieg. Schief lächelnd folgte King seinem Blick aus dem Fenster.

"Ich weiß es ist hart. Dieses Haus schenkt einem nichts und die Gefahr zu sterben ist ziemlich hoch, aber.."

"aber wir sitzen hier fest. Gefangen für den Rest unseres Lebens. Ich meine für dich ist es bald aus, aber ich hab noch mindestens dreißig Jahre vor mir, falls ich so lange überhaupt lebe." King legte den Kopf schief.

"So einfach ist das nicht, Junge. Die Villa lässt dich nicht einfach an Altersschwäche sterben. Ich sah so aus, war so alt wie ich es jetzt bin, als ich in die Villa gestoßen wurde. Altern gibt's hier nicht." Erschrocken zog Arthur den Atem ein und riss die Augen auf.

"Echt jetzt?" King lächelte ihn entschuldigend an.

"Aber wie kannst du so leben? Wie kannst du Lächeln, wenn du weißt, das diese Qual niemals aufhört?", fragte Arthur energischer als er es vorhatte. Sein Herz raste, er sah die Jahre und Jahre an ihm vorbeiziehen ohne Veränderung, ohne Möglichkeit zu wachsen.

"Ich lächle wegen Dawn. Seit ich sie getroffen habe, ist das alles leichter zu ertragen. Ist ziemlich schwer hier jemanden zu finden, den man seinen Freund oder sogar seine Liebste nennen kann, aber es ist möglich. Ich geb dir jetzt mal einen Tipp, Junge. Nenn es Weisheit über die Jahre zusammengetragen. Gib dem Haus eine Woche, wenn du dann noch lebst, überleg ob du damit leben kannst. Wenn nicht beende es. Schnell und einfach. Ich kannte Typen die haben ihre Qualen so lange hinausgezogen und am Ende haben sie sogar anderen damit geschadet. Also sein kein Arsch."

Arthur nickte und fuhr sich über die dunklen Haare. Er würde kein Arsch sein, aber aufgeben lag nicht in seiner Natur. Sein Vater hatte ihm beigebracht niemals aufzugeben, hart zu arbeiten und sich ein Leben zu machen. Sorgsam beobachtete Arthur wie King ihr Lager aufräumte und schon nach wenigen Minuten kein Hinweis auf ihr früheres Beisammensein existierte. Vielleicht, dachte Arthur, konnte er wie King kleine Freuden in dieser Hölle finden. Noch bevor Arthur oder King unter dem Bett Dawn wecken konnten, kroch diese von alleine heraus.

Das Ballkleid war verrutscht und zerknittert, doch Dawn schien damit keine Probleme zu haben. Sie schnappte sich ein Zopfband vom Nachttisch und gesellte sich zu ihnen. Mit schläfrigen Augen strich sie sich über das Gesicht und band ihre Haare zusammen.

"Wie spät ist es?", fragte sie müde.

"Zeit zum Frühstücken.", murmelte King und rückte seine Machete zurecht. Ohne ein weiteres Wort traten sie zur Tür. Verwirrt hob Arthur die Hand und hielt damit seine neuen Begleiter auf.

"Äh was genau machen wir jetzt?" Dawn drehte sich gähnend um.

"Ach ja. Frischfleisch.", seufzte sie, "um etwa 9:20 wird das Essen im blauen Stock auftauchen. Wir haben dann ungefähr zehn Minuten uns alles zu greifen was dort ist und wieder zu verschwinden."

"Gleich danach kommen die Seelenfresser und holen sich ihr Frühstück.", kommentierte King und verzog den Mund. Arthur nickte.

"Okay. Das heißt wir müssen uns beeilen, damit uns die Seelenfresser nicht kriegen." Dawn nickte.

"Und die Menschen."

"Ah ja richtig, die auch. Und wo genau wird das Essen auftauchen?", fragte Arthur neugierig und sehr hungrig. Er wollte besonders viele Lebensmittel besorgen und seinen Wert für King und Dawn beweisen. King lachte über seine Frage.

"Es wäre doch zu einfach wenn wir das wüssten. Überall im blauen Stock tauchen Kleinigkeiten auf, auch in Zimmern. Für gewöhnlich gehen sich die Menschen aus dem Weg, töten kostet Zeit und wir verhungern alle. Wenn du dir was geschnappt hast, lauf weiter, streite mit niemanden, lauf einfach."

"Und wenn du knurren hörst weißt du das du dir zu lange Zeit gelassen hast.", fügte Dawn hinzu und rückte ihr Kleid zurecht.

"Und was soll ich dann tun?", fragte Arthur beunruhigt. Dawn sah ihn belustigt an.

"Gar nichts. Dann bist du tot. Zum Essen lassen sich die Monster nicht so einfach austricksen. Die werden den gesamten blauen Stock auf den Kopf stellen. Du solltest also nicht mehr auf dem Stockwerk sein wenn sie kommen."

Arthur schluckte, die Aussicht einem dieser Monster wieder zu begegnen behagte ihm ganz und gar nicht.

"Keine Sorge Junge. Das wird schon.", meinte King und bückte sich unter den Drähten hindurch, öffnete die Tür und trat auf den Flur. Dawn lächelte Arthur noch einmal an und folgte King dann. Mit äußerster Mühe versuchte Arthur ruhig zu bleiben, doch sein Herz raste, das Adrenalin pumpte durch seine Venen wie flüssige Lava. Aufgeregt folgte er seinen Mitstreitern durch die Flure des grünen Stockes. Als sie an einer Treppe ankamen, sahen sie vom gegenüberliegenden Flur ebenfalls zwei Menschen auf sie zukommen. Sie wirkten nicht gefährlich und auch King und Dawn zeigten keine aggressive Haltung. Stattdessen nickten sie einander zu und gemeinsam stiegen sie die Treppe in den blauen Stock.

"Wen habt ihr da bei euch, King?", fragte die Frau. Sie war mitte vierzig, trug ihre ergrauenden Haare zu einem Dutt und ein Rüschenkleid mit brauner Weste. Kings Gesicht blieb neutral.

"Ein Neuer. Hat noch keinen Namen." Der junge Mann, der hinter der älteren Frau ging, grinste Arthur böse an. Ihm fehlten mehrere Zähne und sein hagerer Körper schien kränklich. Sie erreichten den blauen Stock und verwundert sah Arthur sich um. Unglaublich wie viel die Farbe an der Ausstrahlung ändern konnte. Das tiefe Blau ließ den Stock kalt und unnahbar wirken, eisig und Arthur spürte wie sich Gänsehaut über seinen Körper ausbreitete. Am Ende der Treppe teilte sich ihre Gruppe wieder und ging in getrennte Richtungen. Arthur wartete bis die Frau und der junge Mann verschwunden waren bevor er etwas sagte.

"Die zwei wohnen auch auf unserem Stock?" King nickte und schwieg. "Und wer sind sie? Kennst du sie schon lange? Vielleicht können wir zusammenarbeiten?"

Defensiv hob King die Hände und brachte Arthur damit zum Schweigen. "Wir sind hier nicht im Zeltlager, Junge. Wir sind nicht hier um Freunde zu finden. Also schlag dir das ganz schnell aus dem Kopf."

"Aber ihr habt mich ja auch aufgenommen." "Das ist was anderes.", mischte Dawn sich ein, "Ice hat Geschichte mit King. Das würdest du nicht verstehen."

Betreten sah Arthur zu Boden und seufzte. Es gab so verdammt viel das er nicht verstand. King klopfte auf seine Schulter und brachte damit Arthurs Blick wieder nach oben. "Du wirst es verstehen. Aber jetzt gibt es wichtigeres." King und Dawn gingen weiter über einen der Flure im blauen Stock. Überall konnte man Schritte und leises Flüstern hören. Es waren Menschen hier. Viele sogar.

"Noch eine Sache.", sagte Arthur und hielt King auf. Dieser sah ihn genervt an.

"Was?"

"Ich hab einen Namen. Wieso hast du Ice gesagt, ich hätte keinen?" King zog die Augenbrauen hoch und sah Dawn an. Diese übernahm die Antwort.

"Wir alle sind wegen Verbrechen hier. Die meisten Menschen da draußen kennen unsere Namen. Berühmt berüchtigt. Sozusagen. Du bist neu und würdest jeden Namen kennen und ihn mit unserem Verbrechen verknüpfen können. Ein Druckmittel wäre da nicht weit. Deshalb hat sich hier die Gewohnheit eingebürgert, dass man sich einen neuen Namen aussucht. Etwas leichtes, ohne Verbindung zu einem Selbst. Als Schutz vor all jenen die nach dir in diese Hölle kommen und dir mit deiner Vergangenheit Ärger machen wollen."

Arthur verzog den Mund und dachte nach. Er kannte sehr wohl einige Namen. Kriminelle waren in seinem Land wahre Berühmtheiten. Allerdings war es durch das Gesetz verboten, die Gesichter zu zeigen. Nur der Namen durfte überall verlautet werden. Verrückt. Unruhig King sah auf seine Uhr.

"Gleich ist es soweit. Dawn du kennst die Regeln, los.", mit einer Handbewegung schickte er sie weg. Erschrocken sah er wie sie den Flur entlang lief und an der nächsten Biegung verschwand.

"Was?! Warum hast du sie weggeschickt?"

"Weil wir uns trennen müssen. Wenn wir aufeinander warte, sind wir zu langsam." Arthur war einer Panik nahe, seine Hände waren schweißnass, sein Herz glich einem Presslufthammer.

"WAS?" Unbeirrt und stark schlug King ihm ins Gesicht. Der plötzliche Schmerz holte Arthur aus seiner Panik und erlaubte ihm endlich wieder vernünftige Gedanken. Verschwörerisch beugte King sich zu ihm, eine Hand auf seiner Schulter, zwang er Arthur ihm in die Augen zu sehen.

"Arthur, hör mir zu. Das ist jetzt sehr wichtig. Sei schnell und leise. Halte dich nicht zu lange an einem Ort auf und sei nicht gierig. Nimm etwas und geh wieder. Viele sterben weil sie zu lange bleiben, zu gierig sind. Die Seelenfresser vergeben so etwas nicht. Wenn du dir etwas geschnappt hast lauf die Treppe wieder nach unten und versteck dich im grünen Stock in irgendeinem Zimmer. Verstanden?"

Arthur nickte ängstlich und schwor sich keine Fehler zu machen. Er würde das hier überleben. Die Menschen, die Monster, den Hunger. Er würde es schaffen. Ein Horn ertönte und King lief los. Sehr viel schneller als Arthur es dem alten Mann zugetraut hätte. Arthur brauchte einige Sekunden bis er los lief. Mit dem Horn war eine unglaubliche Bewegung in die Flure gekommen.

Aus Zimmern strömten Menschen, grob und wütend rannten sie herum, schnappten alles was in Reichweite lag. Ein Apfel, eine Banane. Arthur sah sogar eine Wassermelone den Flur hinunter rollen. Es war komplett irre. Menschen, in Fetzten gekleidet, bewaffnet oder nicht schrien sich an, jagten von Zimmer zu Zimmer und verschwanden wieder. Arthur konnte nicht glauben wie viele Menschen in dieser Villa lebten.

"Aus dem Weg, Arschloch!", rief ein junger Mann und rempelte ihn im vorbeilaufen an. Arthur sah mehrere Sandwiches in seinen Armen. Es gab also mehr. Nur wo? In den Zimmern, aber dort konnten auch Menschen lauern. Egal, Arthur musste es riskieren. Mit Schwung zog der die nächstbeste Tür auf und fand..nichts.

Es war ein Schlafzimmer wie jedes andere auch und auf dem Bett lag ein Becher Joghurt. Freudig überrascht griff Arthur danach. Perfekt. Auf diese Art durchsuchte er die anderen Zimmer. Fand ein Sandwich im Kleiderschrank und eine kleine Packung Kekse in einem Nachttisch. Wie von Sinnen lief er herum, so glücklich über das Essen das er gefunden hatte. Dawn und King wären sicher beeindruckt. Als er das nächste Zimmer betreten wollte, kam ihm ein unheimlicher Gedanke. Diese Euphorie über Lebensmittel fühlte sich seltsam an. Als würde ihn diese Schnitzeljagd gefangen nehmen, in Trance versetzten.

"Sei nicht gierig", dies waren Kings Worte gewesen, doch genau in diesem Moment war Arthur gierig. Er hatte genug. Länger zu bleiben war ein Risiko. Die Seelenfänger konnten jeden Moment kommen. Arthur beschloss zu gehen, ließ die Zimmertür wieder zufallen und rannte so schnell er konnte Richtung Stiegenabgang.

Zwei lachende wie von Sinnen laufende kamen ihm entgegen. Arthur erinnerte sich genau dasselbe lachen auf den Lippen gehabt zu haben. In deren Armen sah er Unmengen an Essen und wusste, sie würde nicht rechtzeitig aufhören. An der Treppe sah er eine junge Frau, schwer bepackt mit einem Obstkorb. Sie sah ihn an und lächelte.

"Jackpot, oder?", schmunzelte sie und ließ ihn ihre Pistole sehen. Arthur hielt sofort Abstand.

"Stimmt. Kann ich nur kurz vorbei. Ich habs eilig." Die junge Frau zuckte mit den Achseln und ließ ihn passieren, schleppte weiter diesen unsäglichen Obstkorb. Offenbar war sie es gewohnt, dass niemand ihr Dumm kam. Mit einer Pistole war dies auch verständlich. Kaum hatte Arthur das Ende der Stufen erreicht, hörte er auch schon das böswillige Knurren der Seelenfresser, die Gänge entlang laufen.

In wenigen Minuten wären sie im grünen Stock und danach war ihr Ziel der blaue Stock. Panisch lief Arthur zu einem der Zimmer und verschwand darin bevor ihn ein Monster sehen konnte. Es war ein Wohnzimmer. Zumindest sah es so aus. Mehrere Stühle standen um einen Esstisch und eine große grüne Bank stand in der Mitte des Zimmers um einen Caochtisch. Regale voller Bücher standen an den Wänden und eine Nähmaschine zierte einen kleinen Arbeitstisch.

Vor dem großen Kamin lag ein weicher Teppich. Alles war in grüntönen und dunklem Holz gehalten Es sah gemütlich aus. Friedlich. Aber hinter der Tür lauerten die Seelenfresser und schnell suchte Arthur nach einem Versteck. Da die Bank zur Tür gedreht war, konnte man sich leicht dahinter verstecken, die Monster würden beim reinschauen nicht sofort draufkommen, das sich dahinter jemand verstecken könnte. Vielleicht wären ihre Nachlässigkeit und Ungeduld seine Rettung. Mit klopfenden Herzen versteckte er sich und aß den Apfel.

Er brauchte nach dieser ganzen Aufregung dringend ein bisschen Zucker in seinem Blut sonst würde er demnächst noch umkippen. Aus dem Flur konnte er festes Stampfen und hungriges Knurren hören, doch die Seelenfresser schienen nur vorbeizulaufen. Ihr Ziel kannte er bereits. Innerlich hoffte er King und Dawn waren bereits in Sicherheit und würden ihn wiederfinden. Er wollte nicht das den beiden etwas passierte.

Mit sorgenvollem Herzen starrte er auf das Bücherregel und versuchte sich abzulenken. Zumindest Bücher gab es hier genug. Ein plötzliches Quietschen ließ Arthur aufschrecken. Es schien von genau diesem Bücherregal zu kommen und schockiert beobachtete er wie das schwer aussehende Regal nach außen geöffnet wurde wie eine Tür.

Dahinter lag ein kleiner Tunnel aus dem eine junge Frau kroch. Sobald sie ihn bemerkte erstarrte sie zur Salzsäule und auch Arthur traute sich keine Bewegung zu.

Verwirrt sahen sie sich einige Minuten schweigend an. Mehrere Fragen rasten durch Arthurs Verstand beginnend mit der Erkenntnis das es in dieser Villa anscheinend Geheimgänge gab und natürlich wer dieses wahnsinnig hübsche Mädchen war, das ihn ansah wie ein Reh im Scheinwerferlicht.

Anmerkung der Authorin:

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