2. Was dich umbringen will
Der alte Mann sah aus dem Fenster seines Autos. Er spürte weder die Kälte des offenen Fensters noch die warme Hand seines Kindes. Es schlief neben ihm, unberührt von den Geschehnissen. Der alte Mann jedoch fühlte die Schuld schwer auf seiner Seele lasten.
In betretenen Schweigen verbrachten sie die nächste Stunde in der Badewanne. Als es zum zweiten Mal donnerte sprang Dawn auf und zog mit Schwung den Duschvorhang zur Seite. Umständlich hob sie ihr Ballkleid und kletterte aus der Badewanne. Dicht gefolgt von Arthur.
"Wieso trägst du dieses Ding?" Dawn zog ihre Augenbrauen zusammen und öffnete langsam die Badezimmertür.
"Wieso nicht?", war ihre Antwort und schon trat sie auf den Flur. Arthur folgte ihr nur zögerlich und sah sich ängstlich um, bereit sofort zu flüchten. Dawn verschränkte die Arme.
"Wirst du jetzt die ganze Zeit so sein? Die Monster schlafen und solange wir kein Rockkonzert abhalten werden sie auch nicht auftauchen. Also komm und achte auf den Boden und die Wände. Die Sauger sind unangenehm auf der Haut."
Und schon lief sie los. Arthur beherzigte ihren Rat und achtete auf den Boden und die Wände. Überall sah er kleine Wesen mit Rüssel.
"Was tun sie?", fragte er misstrauisch.
"Die Essen was übrig bleibt. Sind sozusagen unsere Hausverwalter, so müssen wir die Leichenteile nicht selbst wegräumen und die Villa bleibt schön." Angewidert verzog Arthur das Gesicht, überall klebte Blut. Vorsichtig sah sie um die nächste Ecke während Arthur hinter ihr wartete.
"Die Reds sind noch nicht an ihrem Platz.", murmelte sie zu sich.
"Wer?" Unwirsch schüttelte seine Führerin den Kopf.
"Schnell, jetzt." Dawn führte ihn zu einem Stiegenaufgang, deutlich schmaler, mit Holzgeländer und unebenen Stufen. Wie der Wind liefen sie die Treppe hinauf und betraten den zweiten Stock. Er war grün und hatte eine deutlich nettere Ausstrahlung.
"Wer sind die Reds?"
"SCH!", fuhr ihn die junge Frau an und zeigte auf ihr Ohr. Arthur lauschte und konnte tatsächlich Menschen hören. Stimmen, sogar leichtes Lachen.
"Komm mit!" Ohne auf seinen leichten Widerstand zu achten zog Dawn ihn in ein Zimmer auf dessen Tür ein großes A mit schwarzer Farbe gezeichnet worden war. Es war ein Schlafzimmer. Allerdings gab es in dem Raum nur eine einzige Farbe. Schwarz. Rasch öffnete Dawn den Kleiderschrank und quetschte sich und Arthur hinein.
"Was ist los? Ich dachte die Monster schlafen?" Dawn zog ein Messer aus den Falten ihres Ballkleides und drückte es hektisch atmend an ihre Brust.
"Die Monster schlafen, aber die Menschen nicht. Ich dachte wir könnten vor den Reds die Treppe hinauf und in mein Lager aber anscheinend sind sie auf meinem Stock auf Beutezug."
"Ich versteh gar nichts mehr." Frustriert wünschte Arthur sich ebenfalls eine Waffe. Wenn es zu einem Kampf kam, wollte er zumindest in der Lage sein sich zu verteidigen. Dawn schloss die Augen und atmete einmal tief durch.
"Dieses Haus hat mehrere Stockwerke und Stiegenaufgänge. Besonders Stiegenaufgänge sind wertvoll, denn nur über sie kannst du das Stockwerk wechseln. Die Reds, eine Bande von echten Arschlöchern, wohnen eigentlich im roten Stock, besetzen dort auch dauerhaft genau diesen Stiegenaufgang, deshalb nennen wir ihn den roten Aufgang. Diese Treppe ist der schnellste Weg zu meinem Lager, aber normalerweise nicht passierbar. Ich dachte, weil sie nicht da waren, das sie vielleicht tot sind, oder so und wir schneller nach Hause kämen. Hab mich wohl geirrt. Wir sind nur zu zweit und ich nehme nicht an das du in einem Kampf etwas taugst und diese Bastarde sind immer zu dritt. Gehen vermutlich auch so aufs Klo."
"Was passiert wenn sie uns finden?" Dawn schüttelte den Kopf langsam hin und her, schien zu überlegen.
"Best case szenario, sie vergewaltigen uns, nehmen uns alles ab, was wir haben, lassen uns aber leben."
"Worst case szenario?" Eine Frage die sich Arthur eigentlich selbst beantworten konnte.
"Sie töten uns.", erwiderte Dawn und lauschte auf die Stimmen der Männer. Sie kamen näher und näher, bis sie genau vor ihrem Zimmer standen. Arthur konnte mehrere Stimmen ausmachen und das klirren von Metall, also vermutlich Waffen. Sein Herz raste und schwitzend sah er Dawn an. Diese erschien angespannt, aber absolut ruhig. Zum zweiten Mal in seiner ersten Nacht in dieser Hölle musste Arthur um sein Leben fürchten und er hasste es. Vergeblich versuchte er sich die Sonne draußen vorzustellen, die lachenden Kinder im Park und das sanfte Lächeln seiner Mutter. Alles was er sah, war die Möglichkeit grausam zu sterben.
"Und dann hat er geschrien: Nein, nein, bitte nicht. Haha, hat ihn auch nicht gerettet.", lachte einer der Reds barsch.
"Guter Fick?"
"Oh ja. Er wird ihn sicher auch nicht so schnell vergessen." Zum bersten gespannt warteten sie im Kleiderstand bis die Stimmen endlich leiser wurden und Dawn es für sicher erklärte. So leise sie konnten schlichen sie aus dem schwarzen Schlafzimmer den Flur hinunter. Keiner von ihnen wagte es ein Wort zu sagen, bis sie die nächste Biegung hinter sich hatten. Erst da schien Dawn auszuatmen.
"Es ist nicht mehr weit. Sobald wir mal in unserem Zimmer sind, kann uns nichts passieren."
"Außer du killst mich." Dawn lachte leise und grinste ihn an.
"Dann hätte ich das schon im Badezimmer gemacht." Sie hatte recht. Sie hatte ihr Leben riskiert um mit ihm im Schlepptau durch die Gänge zu schleichen. Alleine wäre sie sicher schneller und geschickter gewesen. Arthur wollte es nicht, doch er begann ihr zu vertrauen. Während die Sauger ihre hässliche Arbeit verrichteten, schlichen sie weiter durch die grünen Flure immer lauschend ob sich jemand näherte.
"Lebt noch jemand im grünen Stock?", fragte Arthur leise und spähte die verschiedenen Flure hinunter. Dawn zuckte mit den Achseln.
"Ja schon, ich glaub aber nicht dauerhaft. Ist nicht so dass wir viel miteinander reden." Sie hielten vor einer Tür wie alle anderen auch, keine Markierung, keine Schrift.
"Sei leise und folge meinen Fußtritten. Wir haben überall Fallen, also pass auf! Noch was, lass mich besser reden.", flüsterte Dawn ihm zu und öffnete die Tür. Ein weiteres Schlafzimmer erwartete ihn. Es war dem schwarzen Schlafzimmer sehr ähnlich. Ein großes Doppelbett mit Baldachin, ein massiver Kleiderschrank, eine Kommode, Spiegel und Nachttische. Es sah sauber aus. Die einzige Lichtquelle war der funkelnde Kronleuchter an der Decke. Unsicher sah Dawn sich um, schien jemanden zu suchen.
"King?", fragte sie in das Zimmer hinein und wartete. Langsam wurde die Tür zum Kleiderschrank geöffnet und ein Mann in seinen Fünfzigern kam heraus. Graues Haar und eine lange Narbe über den linken Auge ließen ihn bedrohlich aussehen. In der Hand hielt er eine Machete.
"Wen hast du da bei dir, Dawn?", fragte er in einem tiefen Bariton. Neugierig sah Arthur den Fremden an. Er war vollkommen schwarz gekleidet, gehüllt in ein ebenso dunkles Cape. Dawn drehte sich zu Arthur.
"Ich hab ihn in der Badewanne kennengelernt. Frischfleisch."
Nun wurde Arthur doch nervös. King sah ihn mit starrem Blick von oben bis unten an. Dann leckte er sich über die Unterlippe und in diesem Moment stellte sich ein mulmiges Gefühl in Arthurs Magengegend ein.
"So so.", meinte King und legte den Kopf schief. Nervös versuchte Arthur zu lachen und gab es schließlich auf. Ängstlich sah er den Flur hinunter und überlegte sich eine Flucht. Vielleicht wäre es ihm Möglich der Machete auszuweichen? Plötzlich lachte King laut und Dawn stimmte mit ein.
"Wir machen nur scherze. Keine Sorge, wir gehen nicht zu den Kannibalen." Arthur wurde starr.
"Es gibt hier Kannibalen?", rutschte es ihm vollkommen schockiert und ungläubig raus. King lachte wieder.
"Hier, mein Junge, gibt es alles. Bring ihn rein Dawn. Dann können wir weiterreden." Trotz der Aussage war sich Arthur nicht sicher. Was wäre, wenn dies eine geschickte Falle war und Dawn der Köder? Die junge Frau seufzte theatralisch.
"Mein Gott, Arthur! Entspann dich. Darf ich dich daran erinnern, dass ich dir das Leben gerettet habe?"
"Ja schon."
"Na dann. Bück dich.", meinte Dawn und erst in diesem Moment erkannte Arthur die Stahldrähte auf der Höhe seines Halses. Überall blitzten diese Drähte. Sehr darauf bedacht wohin er trat bückte er sich unter den Drähten hindurch. Dawn schloss die Tür hinter ihnen während King das Lager aufbaute.
"Helfen die was gegen die Seelenfresser?" Dawn lachte leise und schüttelte den Kopf.
"Wohl kaum, aber sie halten die Sauger draußen." Arthur hob sein Bein und stieg über gleich zwei Drähte.
"Ich dachte, die tun einem nichts?", überlegte er laut und setzte sich neben Dawn auf den Teppichboden. King hatte ein Stockerl mit mehreren Kerzen darauf abgestellt und das große Licht ausgeschalten.
"Tun sie auch nicht. Zumindest wenn du wach bist und dich wehren kannst. Wenn du schläfst ist es fast unmöglich sie zu hören und sie stecken ihre Rüssel gerne in Körperöffnungen."
"Haha und wenn der mal drin ist, kommt er nur bei deinem Tod wieder raus. Ist ein grausiger Tod, mein Junge, das kann ich dir sagen.", fügte King hinzu und zeigte auf das bereitete Lager.
"Romantisch.", scherzte er und zog Dawn zu sich. Die beiden küssten sich leidenschaftlich und blieben schließlich eng umschlungen sitzen. Kings Hand lag um Dawns Schultern.
"Hier mein Stern." King hielt ihr eine Dose mit eingelegtem Gulasch hin. Routiniert stellte sie ein Metalgeschirr über die Kerzen, danach einen kleinen Topf. Der Inhalt der Dose kam dann in den Topf.
"Mehr hast du nicht gefunden?", fragte Dawn etwas enttäuscht. King schüttelte den Kopf.
"Morgen werden wir mehr Glück haben, ganz sicher." Verwirrt sah Arthur zwischen den Beiden hin und her, wollte die Zweisamkeit dennoch nicht stören. Während das Essen langsam warm wurde, sah King ihn interessiert an.
"Wie neu bist du?"
"Ist meine erste Nacht." King lachte leise auf. "Wow. Und wie gefällt es dir in unserem kleinen Paradies?", fragte er sarkastisch und ernete einen genervten Blick von Arthur.
"Ist echt super. Ich will nie wieder weg.", entgegnete er ebenso sarkastisch,
"wie lange bist du schon da?" King kratzte sich am glatt rasierten Kinn.
"Äh, schon ne weile. Vielleicht zwanzig Jahre alles in allem." Arthur riss schockiert die Augen auf.
"Solange schon!" "Mein Schatz ist ein Überlebenskünstler.", kommentierte Dawn und rührte langsam im Topf. King grinste und strich über ihre wilden Locken.
"Naja, ich würde es eher Glück nennen. Ich hab in meinen ersten Monaten diese Machete gefunden. Danach konnte ich mir immerhin die anderen Menschen vom Leib halten."
"Wir haben die Reds ja schon kennengelernt. Kann mir gut vorstellen, dass eine Machete da wunder wirkt." King zog die Augenbrauen zusammen und sah Dawn wütend an.
"Die Reds? Was hattest du bei ihrem Stiegenaufgang zu suchen? Du weißt wie gefährlich das ist!" Betreten sah Dawn auf ihre Hände und ließ die Schultern hängen.
"Ich weiß, aber ich wollte schnell zurück. Ich wollte dir doch mein neues Kleid zeigen. Ist es nicht schön?", fragte sie kleinlaut und strich über das Ballkleid. Kings Gesicht wurde sofort milder und liebevoll zog er sie in seine Arme.
"Das Kleid ist mir egal, es ist die Frau darin, die mir wichtig ist. Bitte lass dich nicht von ihnen erwischen." Dawn nickte und Kings aufmerksamkeit galt wieder Arthur als dieser seine nächste Frage stellte. "Das Ding ist echt cool. Wo hast du die Machete gefunden?"
"Das Haus hat sie irgendwo hingelegt. Gegenstände tauchen manchmal einfach auf. Ist mit dem Essen genauso. Aber spar dir deine Fragen für Morgen, Junge. Jetzt sollten wir essen."
Dawn griff unter das Bett und holte zwei alte, silberne Löffel hervor. Entschuldigend sah sie Arthur an. Dieser wehrte ihren Blick mit erhobenen Händen ab.
"Esst nur. Ich werde mir morgen etwas besorgen." King nickte gutmütig, offensichtlich beeindruckt von Arthurs Art. Es gab schließlich kaum genug Essen für zwei und es mit einem Fremden zu teilen, würde Arthur ihnen niemals antun.
"Einverstanden. Ich übernehme die erste Wache, du kannst dich hinlegen, Junge." Schwerfällig stand Arthur auf und streckte sich, sein Verstand fühlte sich benebelt an und so gern er auch wachgeblieben wäre, Müdigkeit drückte seine Augenlieder nach unten.
"Wie lange haben ich?"
"Du übernimmst am besten die letzte Wache.", meinte Dawn kauend, " ich mache die zweite Wache um etwa Mitternacht. Ich weiß worauf ich achten muss, damit uns die Seelenfresser nicht kriegen."
Arthur war zu schläfrig um zu diskutieren. Irgendwann würde er wissen, was sie meinte. Gähnend strich er über das große Doppelbett und nahm an, sie würden sich nacheinander darin zur Ruhe legen. Es war weich und angenehm. Die Decken mit spitze bezogen und mit schweren Daunen gefüllt.
"Was tust du da, Junge?", fragte King und stand ebenfalls auf. Verwirrt sah Arthur ihn an.
"Was ist?" "Wir schlafen doch nicht auf dem Bett.", brummte King und zog einen der Polster hinunter.
"Unter dem Bett ist es viel sicherer. Da stören dich auch nicht die Geister.", informierte Dawn und steckte noch einen Löffel Gulasch zwischen ihre vollen Lippen. Mit offenem Mund starrte Arthur sie an. Hatte er gerade richtig gehört?
GEISTER?
Frustriert ließ er die Schultern hängen. King lachte wieder und quetschte den dicken Polster unter das Bett.
"Keine echten Geister. Halluzinationen die die Villa dir vorgaukelt. Lassen dich manchmal sofort aufspringen und drängen dich dann fortzulaufen. Wenn du im Bett schläfst ist es ein leichtes einfach rauszuspringen und zur Tür zu laufen. Unter dem Bett brauchst du länger und im Normalfall checkst du das es nur Hallos sind bevor du bei der Tür bist."
"Auf diese Weise kriegen die Seelenfresser ihren Mitternachtssnack. Arme Bastarde, die von den Hallos ziellos in den Fluren herumlaufen, aufgeschreckt von unechten Monster." Dawn schüttelte leicht lächelnd den Kopf.
"In die Arme der richtigen Monster." beendete King ihren Satz. Arthur sagte dazu nichts mehr. Nicht einmal ein bisschen Schlaf gönnte diese verfluchte Villa ihm. Wirklich alles versuchte ihn umzubringen und das ärgerte Arthur langsam. Ungeduldig schnappte er sich einen Polster vom Bett und stopfte ihn unter das Bett.
"Noch was worauf ich achten soll?", fragte er und erwartete tatsächlich noch irgendeine verrückt, grausame Tatsache, die dieses Haus auf Lager hatte. King setzte sich wieder neben Dawn und strich über ihre Wange.
"Wenn du pinkeln musst, gleich gegenüber von diesem Zimmer ist ein Badezimmer. Wir lassen die Kerzen über Nacht brennen um die Seelenfresser und Sauger nicht mit zu viel Licht anzulocken. Wenn du also aufs Klos musst, schnapp dir eine Kerze, pass auf die Drähte auf und schau vorher nach ob kein Seelenfresser draußen herumstreunt.", meinte Dawn und lehnte sich an ihren Freund.
"Was ist mit den Menschen.", fragte Arthur und beschloss schon in dieser Sekunde erst morgen aufs Klo zu gehen. Die Gefahr fürs Pinkeln zu sterben erschien ihm zu groß.
"Es werden nur durch die Hallos Verwirrte draußen sein. Keiner würde freiwillig die wenigen Stunden ruhe verschenken, die diese Hölle einem zugesteht. Die werden dir aber nichts tun. Dich vielleicht sogar für ein Monster halten und wegrennen."
King lachte leise als müsste er bei seinem Gerede an eine witzige Situation denken. Arthur fand daran nichts lustiges. Ohne ein weiteres Wort zu sagen kroch er unter das Bett. Es war sauber hier unten und tatsächlich fühlte es sich einigermaßen sicher an. Der Kerzenschein drang nur schwach zu ihm und durch den kleinen Spalt den der Polster und das Bett boten sah Arthur wie Dawn und King sich leise küssten und berührten.
Wie war er nur an diese beiden gekommen, fragte er sich. Aber eigentlich war es auch egal. Nur dank ihnen würde er zumindest die erste Nacht überleben. Alles weitere würde der Morgen zeigen. Der Morgen der den Rest seines Lebens einläutete, denn er würde nie wieder aus dieser Hölle entkommen können.
Eine Flucht war ausgeschlossen.
Anmerkung der Authorin: Puh also heute kann ich gar nicht mehr schreiben...naja...was solls.
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