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Kapitel 18 | Die Wette


Ley-Dynamik

Die Ley-Dynamik bezeichnet in der Miraculogie die Lehre der Magieströme. Die grundlegende Stromrichtung ergibt sich bei der Magie durch Diffusion, heißt, Magie fließt natürlicherweise immer an den Ort ihrer niedrigsten Konzentration. Dieser Strom wird von einigen Faktoren beeinflusst (z.B. starke Magieleiter, Vanumschlierer s. Abschnitt 3.5 magische Phänomene), sodass eine genauere Betrachtung der Flussrichtung notwendig wird (s. Rodmannsche Gesetze).

Zuvor soll allerdings die Frage erläutert werden, wozu die Flussrichtung der Magie überhaupt entscheidend ist. Letztendlich geht es hierbei um das sogenannte „Tasten". Mit der Zeit lernt ein Magier, die Magie um sich herum wahrzunehmen. So wie sich die Konzentration der Magie ertasten lässt, so kann ein Magier auch die Strömung fühlen. Und starke Strömungen weisen oft auf magische Ungereimtheiten hin.

- aus Leubrunners Lehrbuch der Magie; Abschnitt 2, Miraculogie




Am nächsten Tag war Miles sehr still in der Schule – zur Freude seiner Lehrer. Weder beteiligte er sich am Unterrichtsgeschehen, noch versuchte er selbiges durch Alberei zu unterbinden. Auch Däx blieb das untypische Verhalten seines Freundes nicht verborgen, denn Miles bemerkte, wie er ihm mehr als nur einmal einen Blick quer durch den Klassenraum zuwarf. In den Pausen schwiegen sie ebenfalls – wahrscheinlich dachte sein Kumpel, es läge am Sozialtraining. Weit gefehlt.

In Wirklichkeit musste Miles nämlich pausenlos an Katy und sein peinliches Auftreten vom gestrigen Tag denken. Nachdem Cora sich von ihm verabschiedet hatte, war er alleine nach Hause geschlurft. Und erst auf dem Weg war ihm bewusst geworden, dass Katy ihn wirklich vollkommen bloßgestellt, nein, abserviert hatte.

„Mensch, Miles, ist es wirklich so schlimm?", fragte Däx schließlich, als sie sich in der Pause vor der letzten Doppelstunde in eine Ecke auf dem Schulhof zurückzogen.

„Ja", maulte Miles nur.

„Wieso? Was ist passiert?"

„Ist alles ziemlich scheiße gelaufen."

„Das ist doch nichts Neues."

„Ach nein?", fauchte Miles zurück und Däx hob verwundert den Kopf. „Es war alles ganz cool, bis zu dem Moment, wo ich meinte, aufstehen zu müssen."

„Du hast den Kurs einfach mittendrin verlassen?", fragte Däx nun ernsthaft erstaunt und erst jetzt bemerkte Miles, dass sie von zwei unterschiedlichen Dingen sprachen.

„Er wollte mich nicht auf Toilette gehen lassen", log er spontan drauflos. „Ich sollte meine Kursteilnehmer fragen, ob diese „Störung" für sie in Ordnung sei."

Ein Grunzen enttarnte den unterdrückten Lachanfall seines Kumpels.

„Das ist nicht witzig!", knurrte Miles und musste sich abermals in Erinnerung rufen, dass er mit seinen Gedanken bei einem ganz anderen Thema war und sein Mundwerk in Zaum halten sollte. Das Letzte, was er wollte, war, seinem Kumpel die Pleite mit Katy gestehen zu müssen. Die Situation war schon peinlich genug, auch ohne das süffisante Grinsen des Kubaners.

Also verfielen sie wieder in Schweigen, bis das Klingeln der Pausenglocke sie zurück in den Unterricht trieb. Nach der Schule verabschiedete er sich wortkarg von Däx und machte sich mit dem Skateboard auf in die Innenstadt. Heute fing der Unterricht schließlich richtig an und er hatte keine lange Mittagspause, die er in der Stadt verbummeln konnte. Die Zeit reichte gerade so, um bei Subway vorbeizuschauen und einen kurzen Snack mit auf den Weg zu nehmen.

Mit einem flauen Gefühl in der Brust stieg er die breite Treppe zur Hochschule empor. Er hatte Schiss davor, Katy wiederzubegegnen. Kurzzeitig überlegte er sogar, einfach umzudrehen und den Kurs zu schwänzen, merkte dann aber, dass er – auch wenn es sich nur um einen Tarnkurs handelte – trotzdem den Teilnahmeschein brauchte, um diesen Anfang nächster Woche bei Herrn Akkurat abzuliefern.

Er seufzte ergeben und machte sich auf den Weg zu seinem Raum, den er diesmal bedeutend schneller erreichte. Die meisten Teilnehmer waren bereits anwesend. Katy gehörte zu ihnen, allerdings bemerkte sie sein Eintreten nicht, weil sie Tess etwas auf ihrem Smartphone zeigte. Außerdem saß einer der beiden bärtigen Jungs neben ihnen. Anscheinend kommentierte er, was immer sich auf Katys Smartphone abspielte, wodurch die beiden Mädels aufsahen und mit ihm in Gelächter einfielen.

Unschlüssig blieb er stehen. Sollte er sich zu ihnen setzen? Eigentlich wollte er sowas wie gestern nicht unbedingt noch mal erleben. Er mochte Tess nicht und neben dem anderen Jungen würde er wie ein Kind aussehen. Er passte nicht dazu und diese Erkenntnis traf ihn.

Aber wo sollte er sich sonst hinsetzen? Ratlos biss er sich auf die Unterlippe und sah sich um. Gestern hatte er schließlich nur mit den beiden Bekanntschaft geschlossen. Er hatte sich mit niemand anderem unterhalten, außer mit ...

Sein suchender Blick fand Cora, die auf ihrem gestrigen Platz in der ersten Reihe hockte und Mangafiguren auf einen Zeichenblock kritzelte. Sie hatte sich gestern sehr merkwürdig verhalten. Besonders an der Bushaltestelle ... Miles runzelte die Stirn. Vielleicht ... ja vielleicht, gehörte Cora keiner neuen Kategorie Mädchen an. Sie passte in eine völlig andere, nämlich in dieselbe wie Däx! Sie war nicht zu ernst oder spießig, ließ sich auf Wortgefechte ein und sparte sich ihren Spott, wenn er nicht angebracht war. All das, was Miles an Däx schätzte. Sie war bloß weiblich ...

Miles zögerte noch einen Augenblick, dann steuerte er auf sie zu. „Was dagegen, wenn ich mich zu dir setze, oder hast du Angst, meine Unwissenheit über die Macht könnte ansteckend sein?"

Er grinste und Cora sah erstaunt von ihrem Block auf. Dann lächelte sie zurück.

„Hi erstmal. Was die Frage angeht; ich glaube, das Risiko kann ich eingehen. Wie kommt's?"

Miles hielt kurz inne, um sich einen Spruch zu verkneifen. „Hör zu, ich habe dich falsch eingeschätzt, du bist voll okay."

Abermals zeigte sich Überraschung in Coras Gesicht. „Ich dich anscheinend auch", sagte sie und patschte auffordernd mit der flachen Hand auf den freien Stuhl zu ihrer Rechten. „Du bist cool, Miles."

„Dito", sagte er grinsend und hob die Hand. Sie zögerte, fand aber schnell heraus, was zu tun war und stieß ihre Faust an die seine. „Ein Arsch bleibst du trotzdem", fügte sie hinzu.

Miles lachte und setzte sich zu ihr. „Fick dich." Zu spät fiel ihm auf, dass Cora immer noch ein Mädchen war. Sie schien ihm den ordinären Ausdruck aber nicht krumm zu nehmen.

„Wenn du's einmal vormachst, überleg ich's mir", erwiderte sie schnippisch und bestätigte damit, dass er mit ihr wie mit seinen Freunden umgehen konnte. Normalerweise bekam er bei solchen Ausdrücken nämlich einen genervten Gesichtsausdruck oder einen langgestreckten Mittelfinger zu sehen, anstatt eine zweideutige Antwort. Miles war fasziniert.

„Wie hieß der Kurs heute doch gleich?", lenkte er etwas entspannter das Thema in eine andere Richtung.

„Miraculogie", erwiderte Cora sofort. „Habs mir gestern aufgeschrieben."

„Hätte ich vielleicht auch tun sollen. Privatunterricht in unserer Begabung war morgen, oder?"

„Yep", bestätigte Cora. „Kann es kaum abwarten. Ich habe bisher nur ein paar Grundlagen kennengelernt."

„Bei mir genauso. Mein Vertrauter stieß irgendwann an seine Grenzen. Aber ein bisschen was hab ich gelernt."

Vorsichtig oxidierte er ein wenig Magie und eine kleine Flamme erschien auf der Spitze seines Zeigefingers, nur um kurz darauf unter Coras erschrockenen Blick zu verschwinden.

„Du bist ein Funkenschmied?"

Miles nickte.

„Heiß!"

Unwillkürlich musste er grinsen. Er hatte Cora mit seinem kleinen Zaubertrick ziemlich beeindruckt, obwohl sie selbst ja auch eine Begabung ihr eigen nennen durfte. Vielleicht hatte er bei Katy damit ja auch eine Chance.

Er wollte gerade Cora nach ihrer Begabung fragen, als die seltsamste Erscheinung den Raum betrat, die Miles je außerhalb des World Wide Web gesehen hatte.

„Wunderbar", sagte die Frau zufrieden, während sie sich vor das Lehrerpult stellte und die Schüler langsam ihre Plätze einnahmen. Lächelnd klatschte sie in die Hände, wodurch die zahlreichen Armreife an ihren Gelenken klirrend aneinander schlugen. Auf den ersten Blick hielt Miles sie für hoch gewachsen, bis er die Schuhe bemerkte, deren Absätze fast so lang wie ihre Füße waren. Passend dazu trug sie ein verschnittenes Kleid – oder eine Designerarbeit; Miles wusste bis heute nicht, wann er diesen Unterschied machen musste –, dessen schreiende Farben einen empfindlichen Menschen gleichzeitig blind und taub machen konnten, wenn er sich ihnen zu lange aussetzte.

„Willkommen liebe Jungmagier. Ich bin Frau Schrullzirkel, eure Kursleiterin im Bereich Miraculogie. Zuerst möchte ich einmal eure Namen erfahren. Wenn ich jetzt wüsste, wo ich die Liste habe. Ah, stimmt, natürlich in meiner Tasche."

Frau Schrullzirkel wandte sich um und griff nach einer knallpinken Handtasche, aus der sie einen Bogen Papier nach dem anderen zog und sich über die Schulter warf.

„Ah, okay ... Ich glaub, die hat voll einen an der Klatsche", sagte Miles gedämpft.

„Ja, und ich dachte, du wärst schon schlimm", entgegnete Cora.

Bevor Miles eine bissige Antwort formulieren konnte, fand die Miraculogin, wonach sie ihre Tasche wie ein Eber auf Futtersuche durchwühlt hatte.

„Aah, hab's gefunden", zwitscherte sie euphorisch und stakste zur Tafel. „Das haben Sie toll gemacht, Frau Schrullzirkel. Danke, ich weiß." Sie kicherte wieder.

„Jep, die ist total irre", sagte Miles staunend. Auch hinter ihm hatte ein leichtes Gemurmel eingesetzt. Doch wie es eine Laune der Natur wollte, fiel Frau Schrullzirkels Aufmerksamkeit auf Miles.

„Junger Mann, Sie unterhalten sich so angestrengt. Kennen Sie sich etwa bereits so gut in der Miraculogie aus? Wie nennt man den Teilbereich, der sich mit dem Strom der Magie beschäftigt?"

„Ähm ...", erwiderte Miles.

„‚Ley-Dynamik!'", stieß Frau Schrullzirkel aus. „Das ist korrekt, wie lobenswert, dass Sie sich schon vor Ihrem ersten Kurs über die Teilgebiete der Miraculogie informiert haben. Wie heißen Sie junger Mann?"

„Ähm ... Miles."

„Danke, Miles. Nehmt euch bitte alle ein Vorbild an eurem Mitschüler. Ley-Dynamik. Damit werden wir heute anfangen."

Miles starrte verwirrt zu seiner Lehrerin, die sich wieder an die Tafel begeben und die Begriffe „Miraculogie" und „Ley-Dynamik" an die Tafel geschrieben hatte.

„Okay, ich mag sie", sagte er grinsend, als er merkte, wie Cora ihm einen bitterbösen Blick von der Seite zuwarf.

„Du hattest keine Ahnung", unterstellte sie ihm.

„Doch, klar hatte ich die. Du hast doch gehört, was Frau Schrullzirkel gesagt hat. Nimm mich schön als Vorbild, dann wirst du es hier noch weit bringen."

Cora starrte zu der Miraculogin, die an der Tafel ihren Monolog schrill gackernd fortsetzte.

„Sie ist unheimlich!", sagte sie unheilsverkündend. „Kein normaler Lehrer würde dich als vorbildlich bezeichnen."

„Normale Lehrer sind eh scheiße."

„Auch wieder wahr", gab die Neuntklässlerin zu und richtete ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Unterrichtsgeschehen. Miles folgte ausnahmsweise ihrem Beispiel. Allerdings nicht für lange. Frau Schrullzirkel redete in einer Tour – und zwar mit sich selbst. Anfangs war es wirklich lustig, aber mit der Zeit stellte Miles fest, dass ihm die schrille Stimme an den Nerven zu sägen begann. Zum Glück gab es nach einer Stunde eine zwanzig minütige Pause, in der er sein Gehör entlasten konnte.

„Mann bin ich dicht", sagte Cora neben ihm, als Frau Schrullzirkel den Raum verließ und allgemeines Gekrame um sie herum einsetzte.

„Dito. Ich hoffe, morgen wird das nicht so theoretisch."

Cora nickte katatonisch. „Mich erinnert das stark an Physik. Ich hatte mir unter Zauberformeln etwas anderes vorgestellt. Wie hieß das Ding doch gleich, was sie gegen Ende erwähnte?"

„Das erste und das zweite Rodmannsche Gesetz der Ley-Dynamik", erwiderte Miles.

Cora stöhnte und legte sich die Hände auf die Augen. „Sag ich doch, Physik! Ich merke schon, ich werde diesen Kurs hassen!"

„Dabei war es eigentlich gar nicht so schwer", hielt Miles fest und betrachtete die miraculösen Hieroglyphen, die Frau Schrullzirkel an der Tafel hinterlassen hatte, während um ihn herum die ersten Schüler den Raum verließen, um die sanitären Anlagen aufzusuchen. „Das Gesetz besagt nur, dass Magie dorthin fließt, wo sich keine befindet. Ist wie im Supermarkt. Die Leute rennen zu der Kasse, an der am wenigsten Menschen stehen."

Cora blinzelte skeptisch. „Nicht, wenn da eine alte Omi mit einem vollen Einkaufswagen lauert. Dann zieht man eine andere Kasse eventuell vor."

„Und da kommt dann das zweite Rodmannsche Gesetz hinzu. Wenn die Magie eine alte Omi sieht, macht sie einen Bogen drum, während sie sich von Leuten mit einer Schachtel Zigaretten und einer Dose Bier angezogen fühlt." Er grinste über seinen Vergleich.

„Oh mann, sei still, ich bekomme Kopfweh", jaulte Cora. „Von magischen Omis im Supermarkt der Ley-Dynamik hören wir gleich noch genug!"

Miles tat ihr den Gefallen. Cora hatte recht, die Miraculogie ähnelte tatsächlich einer Mischung aus Biologie und Physik. Eigentlich war das kaum verwunderlich, Blacky hatte ja bereits erwähnt, dass es sich hierbei um eine Naturwissenschaft handelte. Der Unterschied bestand nur darin, dass es diesmal um Magie ging und nicht um irgendwelche langweiligen Stromschaltkreise. Cora war, ebenso wie er, begeistert von der Magie, eigentlich müsste sie das ganze doch spannend finden.

Er schielte zu ihr hinüber. „Du, sag mal, magst du mir verraten, welches deine Begabung ist?", fragte er, weil er neugierig auf weitere Zauberkräfte war.

Das Mädchen ließ die Hände sinken und erwiderte seinen Blick. „Wie wäre es, wenn du es herausfindest?"

„Herausfinden?"

„Ja", sagte Cora und grinste. „Wir machen ein kleines Spiel daraus. Wenn du es schaffst, meine Begabung zu erraten, dann hast du gezeigt, dass du doch nicht so blöd bist. Ich gebe dir ein paar subtile Hinweise, aber du hast nur einen Versuch, richtig zu tippen. Außerdem halte ich dann unseren Vortrag über begabte Magier. Was hältst du davon?"

Miles überlegte kurz. „Und wenn ich daneben liege? Was gewinnst du dabei?"

„Ach, die Peinlichkeit deiner Niederlage ist mir genug", spottete sie. „Das werde ich dir ewig vorhalten können. Außerdem bleibt deine Frage nach meiner Begabung unbeantwortet, während ich deine ja schon kenne. Gilt die Herausforderung?"

„Gilt", willigte Miles ein. Ablehnen wäre nur peinlich gewesen.

„Und du hast nur eine Woche Zeit."

„Hey!", beschwerte sich Miles. „Bedingungen nachschieben ist nicht drin!"

„Das Spiel wäre ohne ein Zeitlimit kaum fair. Außerdem kann ich den Vortrag – sollte ich verlieren – dann nicht mehr halten. Wird dir das jetzt etwa zu schwer? Willst du einen Rückzieher machen?"

Miles ballte die Fäuste. „Auf keinen Fall! Eine Woche, das ist mehr als genug. Ich finde es eh schneller heraus!"

Sie lächelte. „Werden wir ja sehen. Hand drauf!"

Miles klatschte ein. „Du hast schon verloren!"

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Wie einige von euch sicher durch die vielen Boardbenachrichtigungen festgestellt haben, ist die Longlist der Wattys veröffentlicht worden. Dieses Werk hier hat es tatsächlich auch geschafft ^^ Das motiviert mich geradezu, nochmal eine Lesewoche zu veranstalten. Also ab morgen gibt es tägliche Updates :D

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