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91.Kapitel


Gorjak hatte genug gesehen. Als die Armee sich in Bewegung setzte um dem Admiral und Taos zu den feindlichen Linien zu folgen, sprang er die Stufen von der Mauer hinunter und steuerte auf das Tor zu. Er war nicht der Einzige und befriedigt sah er, wie die Krieger sich einer nach dem anderen bei ihm einfanden. Er nickte ihnen zu und zückte sein Schwert. Seine Kameraden folgten mit ernsten Mienen seinem Beispiel und nahmen hinter den Toren Aufstellung. Als die ibnischen Soldaten mit Aric und dem Leichnahm des Königs das Tor passierten, standen sie gut 200 bewaffneten Kriegern gegenüber. Unsicher blieben die Wachen stehen und Gorjak trat mit berechnendem Blick auf sie zu. Als er näher kam, hoben die Wachen ihre Waffen, doch Gorjak grinste nur. Während er den ersten entwaffnete, hielten seine Kameraden den Rest in Schach.

„Ihr habt zwei Möglichkeiten", zischte er gefährlich. „Ihr überlasst ihn uns oder ihr teilt sein Schicksal."

Verwirrt sahen sich die Wachen nach ihrem Gefangenen um und mussten erkennen, dass vier Schwerter auf den Mann gerichtet waren. Und eines lag an seiner Kehle.

„Wird das eine Hinrichtung?", stieß die Wache hervor, die Gorjak entwaffnet hatte. „Dieser Mann ist ein Kriegsgefangener seiner Majestät. Er steht unter dem Schutz des Admirals und seiner Hoheit Prinz Taos und er wird einen ordentlichen Prozess bekommen!", brauste er auf und Gorjak dachte einen Moment, dass der Admiral definitiv keine Feiglinge ausgebildet hatte.

Da trat Leyla hinter den Männern durchs Tor und erfasste die Situation.

„Seid ihr des Wahnsinns?!", rief sie erschrocken und schob sich an den Männern vorbei. „Gorjak! Das ist nicht Euer Ernst, was soll das hier?"

Gorjak seufzte genervt.

„Geht uns aus dem Weg, das hier versteht Ihr nicht", sagte er ernst und Leyla sah ihn fassungslos an. Konnte das sein? Diese Männer waren Freunde! Wie zur Antwort erklang Arics raue Stimme in ihrem Rücken.

„Leyla, lasst es gut sein. Bitte!", sagte er und sein Tonfall ließ sie aufhorchen.

Sie wandte sich um und sah ihn an. Da war es wieder, dieses Funkeln in seinen Augen. Und sie wurde das Gefühl nicht los, dass ihr hier irgendetwas Wichtiges entging. Als hätte er ihre Gedanken erraten, nickte Aric kaum merklich und die Klinge an seiner Kehle kratzte über seine Haut. Als Blut daraus hervorquoll, schloss er für einen Moment die Augen und als er sie wieder öffnete lag ein so ungeduldiges Leuchten darin, dass Leyla einen Schritt zurückwich.

„Sie werden Euch töten", sagte sie leise und Aric fixierte sie wieder.

„Werden sie nicht", erwiderte er leise.

Gorjak trat hinter sie und schob sie sanft zur Seite.

„Der Admiral will ihn einsperren? Das wird er. Nehmt die Wachen und wartet am Ende der Straße. Ich schwöre Euch bei meiner Ehre, Ihr bekommt ihn lebend wieder", sagte er ernst und Leyla musterte ihn zweifelnd.

„Lebend und in einem Stück?", hakte sie nach und Gorjak gluckste.

„Lebend", sagte er nur und schob sie zusammen mit den entwaffneten Wachen vorwärts.

Die Krieger öffneten ihnen eine Schneise und zögernd traten sie hindurch. Doch statt die Schneise wieder zu schließen, reihten sich die Krieger links und rechts davon auf. Als Leyla sich umdrehte um einen Blick auf Aric zu werfen, sah sie überrascht, dass Gorjak ihr gefolgt war.

„Was...?", setzte sie an, unterbrach sich aber als die Krieger, die Aric gefangen gehalten hatten, von ihm zurücktraten und er den Blick hob. Langsam trat er auf den Gang zu, der sich vor ihm gebildet hatte und während er ihn durchschritt, hoben die Krieger ihre Schwerter und ließen sie über seine Haut gleiten. Sie zerschnitten ihm die Arme, die Beine, den Rücken. Manche traten sogar vor, sodass er anhalten musste und zogen ihre Klinge über seine Brust. Leyla hielt den Atem an, als Aric blutüberströmt, aber immer noch aufrecht und mit leuchtenden Augen näher kam. Die Schmerzen mussten unerträglich sein. Allein der Blutverlust würde ihn in wenigen Minuten zu Fall bringen...

Da trat Gorjak auf ihn zu und Aric blieb stehen. Einen Moment lang sahen sich die Männer nur schweigend an. Eine Träne rann über Arics staubige Wange und Gorjak grinste.

„Werd jetzt bloß nicht sentimental", sagte er trocken und zu Leylas Überraschung lachte Aric rau auf. Und dann zog Gorjak sein Schwert über Arics Wange. Blut quoll hervor und Gorjak legte seine Hand darüber.

„Dein Blut auf unseren Klingen, deine Schuld auf unseren Schultern", sagte er leise und Aric stöhnte.

Noch einmal richtete er sich zu voller Größe auf und seine Lippen formten ein stummes „Danke".

Dann trat Gorjak zur Seite und Aric wankte auf die wartenden Wachen zu. Sie griffen ihm geistesgegenwärtig unter die Arme, andernfalls wäre er wahrscheinlich vor ihnen zusammengebrochen. Leyla schüttelte fassungslos den Kopf. Gorjak hatte sehr leise gesprochen, aber nicht leise genug. Was wie ein Spießrutenlauf ausgesehen hatte, schien in Wahrheit etwas völlig anderes zu sein. Ein Ritual? Dies hier war vieles, aber mit der Selbstjustiz, nach der es aussah, hatte es sicherlich nichts zu tun. Ihr Eindruck wurde noch bestärkt, als Oliver durch die Reihen schritt, Gorjak eine Hand auf die Schulter legte, ihm zunickte und dann Aric und seinen Wachen folgte. Gorjak wandte sich ihr zu.

„Ihr könntet dafür sorgen, dass sie den Heiler umgehend zu ihm lassen", sagte er zu ihr und Leyla runzelte die Stirn.

„Ihr könntet mir erklären, was das hier zu bedeuten hatte!", fuhr sie ihn an und Gorjak zuckte entschuldigend mit den Schultern.

Er blieb ihr die Antwort schuldig.



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