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90. Kapitel

Nur wenige Meilen nördlich der Stadt saß Anna an einen Baum gelehnt und seufzte tief. Saronn sah sie beunruhigt an. Ihr Kampf gegen das Nichts hatte sie ausgezehrt. Sie war schwach, konnte kaum die Augen offen halten und sprach nur das Nötigste. Die letzten Stunden waren sie nur langsam vorangekommen. Sie hatten Anna auf ein Pferd gesetzt und waren Richtung Norden aufgebrochen. Doch schon nach kurzer Zeit hatte sie sich nicht mehr im Sattel halten können. Also hatten sie sie gestützt, zeitweise auch getragen, bis sie diese Lichtung erreicht hatten und Anna ihnen bedeutet hatte, Halt zu machen. Kato, der sie zu der Zeit getragen hatte, hatte sie sanft abgesetzt und seither hatte sie sich nicht mehr gerührt.

Die dreizehn Magier saßen schweigend auf der Lichtung, jeder in seinen Gedanken versunken. Saronn kannte sie alle, aber die meisten von ihnen hatte er Jahrzehnte lang weder gesehen, noch gesprochen. Genau wie er lebten sie in ihrem selbst geschaffenen Exil. Nur von Kato wusste er, dass er sich ab und zu aus seinem Haus begab um mit den Kriegern zu kommunizieren. Er war noch relativ jung, zumindest im Vergleich zu den anderen Magiern in der Runde. Saronn schätzte ihn auf etwa 80 Jahre. Während der letzten halben Stunde hatte Kato ihm erzählt, wie er zum ersten Mal die durch das Nichts verursachten Schwankungen wahrgenommen hatte und wie er zu den Kriegern aufgebrochen war um sie vor dem Kommenden zu warnen. Es war ihm nicht bewusst, wie nah er damals schon dem Serafin gewesen war und Saronn behielt dieses Wissen für sich.

Saronn ging zu Anna und setzte sich zu ihr ins Gras. Eine leichte Unruhe hatte ihn befallen, die nicht seine eigene war. Auch die anderen Magier schienen sie wahrzunehmen, denn sie hoben alarmiert die Köpfe. Anna öffnete die Augen und sah Saronn an.

„König Maar ist tot", sagte sie leise und Saronn senkte müde den Kopf. In diesem Moment empfand er nur Erleichterung und eine Genugtuung, die er sich augenblicklich verbot. Er war zu viel unter Menschen, dachte er mürrisch, dass eine solche Emotion sich einen Weg in seinen Geist bahnen konnte. Seine jahrelang aufrechterhaltene Gleichgültigkeit war wie weggeblasen und überrascht stellte er fest, dass er sich um die Menschen in Zenon sorgte. Um die Krieger Aric und Gorjak, um Lucius und um Taos und Annas Freund Amon, dem er zwar nie begegnet war, den er aber zu schätzen gelernt hatte. Er spürte, dass die Sorge, die ihn plagte, kein Gefühl des Serafin war, das sich auf ihn übertrug, sondern sein eigenes und verwirrt sah er auf. Anna, die seine Gefühle spüren konnte, lächelte ihn wissend an und streckte die Hand nach ihm aus. Als er sie nahm, sagte sie:

„So fühlt sich Liebe an Saronn. Vergiss es niemals wieder!"

Saronn schnaubte, ließ ihre Hand aber nicht los.

„Es ist Zeit nach Hause zu gehen, meinst du nicht?", fragte er fest und Anna nickte.

Sie war völlig erschöpft, doch ihr Geist war weit und offen. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, nach ihrem Kampf mit dem Nichts einen Schild zu errichten um ihre Aura zu verbergen. Sie hatte keinen Grund mehr dazu. Die Welt wusste, wer sie war und niemand bedrohte den Serafin. Die Elemente durchströmten sie unentwegt und mit Macht und es kostete sie nur wenig Kraft um sich auf bestimmte Orte und Ereignisse zu konzentrieren. Tatsächlich musste sie nur den Wunsch formulieren, zu erfahren, was in Zenon vor sich ging und die Elemente überschwemmten sie mit Information. Sie lächelte. Koshy hatte vieles in ihrer Wahrnehmung geändert und seit sie sich einfach nur im Fluss der Magie treiben ließ, ordnete sich die Welt um sie herum wie von selbst. Ihr Geist erschien ihr endlos, gerade so groß wie die Erde selbst und doch bereitete es ihr keinerlei Schwierigkeiten sich zu fokussieren. Es war so einfach, dass sie selbst überrascht war.

Als sie nun an den Aufbruch dachte, ließ sie den Blick über die Runde der Magier schweifen. Sie alle waren einem seltsamen Ruf gefolgt, den sie nicht richtig verstand, aber sie war dankbar dafür. Sie hatten ihr geholfen, hatten Sahir beigestanden und die Stadt vor dem Nichts gerettet. Sie verdankte ihnen viel und obwohl sie keinen von ihnen kannte, offenbarte sich Anna ihr Wesen in dem jeweiligen Element, dem sie dienten. Sie würde jeden von ihnen immer und überall wiederfinden. Die Elemente würden ihr dabei helfen. Doch nun war es Zeit für sie zu gehen.

Ein Gefühl des Abschieds ging von Anna aus und fuhr durch die Elemente und die Magier vernahmen still ihre Worte der Dankbarkeit. Einer nach dem anderen richteten sie sich auf, verneigten sich schweigend vor dem Serafin und verschwanden, wie sie gekommen waren, ungesehen und unerkannt, auf leisen Sohlen im Wald. Zuletzt blieb nur Koshy bei Saronn und Anna zurück. Unsicher trat er von einem Fuß auf den anderen.

„Anna", setzte er an und kniete vor ihr ins Gras. „Ich möchte mich verabschieden", sagte er dann fest. „Ich muss nach Hause zurückkehren und meinem Volk berichten, was hier geschehen ist. Außerdem muss ich ihnen die Nachricht vom Tod meines Vaters überbringen. Mir fehlen die Worte um auszudrücken, was ich empfinde. Was wir gemeinsam erlebt haben, wird mich ein Leben lang begleiten. Ich habe so vieles gesehen, Freunde gefunden...", erklärte er und schenkte Saronn ein warmes Lächeln.

Anna richtete sich auf und nahm ihn in die Arme. Ihre Tränen benetzten sein Haar und sie hauchte seinen Namen in den Wind.

„Koshy. Nie zuvor bin ich jemandem wie dir begegnet. Du hast ein so großes Herz, voller Liebe und Mut und Tapferkeit und ich verdanke dir so viel. Ohne dich und deinen Vater würde ich hier nicht stehen. Niemand von uns. Ohne deine Hilfe hätte der Serafin versagt. Ohne dich wäre es mir niemals gelungen, die böse Seele des Königs aus dem Nichts ins Leben zu befördern, wo sie wie jede andere Seele verwundbar war. Du hast nicht aufgegeben, obwohl du gespürt hast wie der König von meiner Seele Besitz ergriffen hat. Deine Verbindung zum Leben hat mich in diese Welt zurückgeholt, wo die Macht des Serafin in den Elementen stark genug war, um ihn zu zerstören. Du hast nicht nur mich gerettet, Koshy, sondern die ganze Welt", sagte Anna inbrünstig und Koshy sah sie mit großen Augen an.

Es war das erste Mal, dass sie von den Ereignissen in der Ebene sprach und als er nun den Respekt in ihrer Stimme hörte und ihre tiefe Dankbarkeit spürte, strahlte sein Gesicht vor Stolz.

„Du hast mir beigebracht, was es heißt, wirklich eins mit den Elementen zu sein. Egal wohin du gehst, mein Herz wird dir folgen, denn es ist erfüllt von der Magie dieser Welt, die dich geschaffen hat und dich durchdringt. Wir haben die selben Freunde", ergänzte sie mit einem Zwinkern und Koshy grinste breit. Freude brach sich in seinem Herzen Bahn und als er lachte, applaudierte die Lichtung in ihrem ganz eigenen Rhythmus.

Lächelnd drückte Anna ihm einen Kuss auf die Wange und stand mühsam auf.

„Leb wohl, Koshy!", sagte sie sanft und Koshy verneigte sich würdevoll. Dann warf er sich Saronn in die Arme und verabschiedete sich aufgewühlt von seinem Freund. Saronn sah ihm lächelnd nach, als er hüpfend im Wald verschwand.

„Er ist wirklich ein außergewöhnlicher Junge", sagte er stolz und Anna nickte.

Wenig später nahm er sie zu sich aufs Pferd und sie lehnte sich erschöpft an seine Brust während sie in die Nacht hineinritten.

„Aric hat Maar ermordet", flüsterte sie kaum hörbar. „Während den Verhandlungen, noch bevor es zur Schlacht kam."

Saronn runzelte überrascht die Stirn. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Instinktiv schloss er die Arme fester um das Mädchen und ein unbeholfenes Zittern durchfuhr ihren geschwächten Körper, durchfuhr Saronn und das Pferd und setzte sich in der Erde fort. Selbst der Wind erbebte mit ihr und Saronn fragte sich ob das Beben Zenon erreichen würde.

„Er wird leiden", sagte Anna schwach und er seufzte.

Schweigend hielt er sie fest und überließ es dem Wind ihre Tränen zu trocknen.

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