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54. Kapitel


Wie lange er geschlafen hatte, wusste er nicht. Es gab in der Dunkelheit des Kerkers keine Anhaltspunkte für Tageszeiten. Doch er fühlte sich um einiges besser als noch am Tag zuvor. Möglich, dass er noch leichtes Fieber hatte, aber die feurigen Schmerzen und die überwältigende Erschöpfung hatten nachgelassen. Nun zog und pochte es zwar an allen Enden, aber es war auszuhalten. Langsam richtete er sich auf und schlurfte hinüber zu dem Eimer an der anderen Seite seiner Zelle um sich zu erleichtern.

„Vorsicht. Sie haben Wasser und Brot gebracht. Es steht wahrscheinlich in der Nähe der Tür. Stoßt es nicht versehentlich um", warnte ihn der Mann von nebenan. Aric ging wieder auf die Knie und tastete sich vorsichtig vorwärts in Richtung Tür. Seine Hand stieß an etwas Hartes, ein Krug und daneben ein kleiner Laib Brot. Aric nahm es dankbar an sich und trug es hinüber zum Gitter. Dann schob er seine Kerze nach drüben und bat seinen Nachbarn sie anzuzünden.

„Danke", sagte er, als das Licht seine Zelle erhellte und setzte sich auf den Boden. Er trank schluckweise von dem Wasser und brach sich ein Stück von dem Brot ab. Es war trocken aber nicht hart und er kaute genüsslich darauf herum.

„Woher stammt Ihr? Wenn ich das fragen darf?", fragte Arics Zellengenosse im Plauderton. Aric schluckte seinen Bissen hinunter.

„Aus der Nähe von Luf, aus einem kleinen Bauerndorf am Rande des Mitwaldes", antwortete er und erinnerte sich an die kleine gemütliche Bauernkate, die er mit seinen Eltern und seiner Schwester bewohnt hatte.

„Ich bin ein Bauerssohn", fügte er warm hinzu. Hinter dem Gitter erklang ein ungläubiges Schnauben.

„Wie kommt ein Bauerssohn aus einem kleinen Dorf dazu, in einer Rüstung auf der Mauer einer belagerten Stadt zu kämpfen und am Ende im Kerker des Königs zu landen?"

„Mein Vater starb, als ich 13 Jahre alt war. Danach hat mein Onkel mich bei sich aufgenommen und großgezogen. Er war... kein Bauer", erklärte Aric und dachte wehmütig an den Mann, der ihn zu dem gemacht hatte, was er jetzt war. Sein Onkel war ein tapferer Krieger gewesen, ein außergewöhnlicher Mann und er hatte Aric alles gelehrt, was er wusste.

„Verstehe", kam es nachdenklich hinter dem Gitter zurück.

„Und woher stammt Ihr, wenn ich fragen darf?", stellte Aric nun die Gegenfrage. Der Mann schnaubte belustigt.

„Geboren und aufgewachsen in Abeno. Als reicher verwöhnter Adelssohn", erwiderte er.

„Und wie landet ein reicher verwöhnter Adelsohn im Kerker des Königs?", fragte Aric weiter.

„Hmm, wie war das noch gleich? Ich bin erwachsen geworden, das hat mir die Augen geöffnet. Ich habe mich mit dem König überworfen und war für einen großen Teil des damaligen Aufstandes verantwortlich", erklärte er mit sarkastischem Unterton. Aric stutzte.

„Ich kenne einige tapfere Männer, die damals im Aufstand gekämpft haben. Ich konnte viel von ihnen lernen", sagte er wage.

„Tatsächlich?", hakte der Mann nach.

„Mein Onkel war einer von ihnen."

„Wie hieß er?" klang die neugierig drängende Frage aus der Zelle.

Aric zögerte. Sein Onkel lebte nicht mehr und seine Verwandtschaft zu ihm war nur den Kriegern bekannt. Es war ein Risiko, aber ein verschwindend geringes.

„Sein Name war Simon, aber sie nannten ihn nur den Piraten, weil ihm ein Auge fehlte."

„Ich kannte ihn!", erwiderte der Mann überrascht und starrte Aric durch das Gitter hindurch an. „Er war ein guter Mann... ein tapferer Krieger", fuhr er dann zögernd fort.

Aric verzog keine Miene. Doch anstatt weiter in ihn zu dringen, atmete der Mann nur tief durch und begann dann vertraute Worte zu zitieren. Worte, die Aric in Fleisch und Blut übergegangen waren: Den Schwur der Krieger.

„Ihr seid ein Krieger", schlussfolgerte er nüchtern, nachdem der Mann geendet hatte.

„Genau wie Ihr", erwiderte der Mann nicht ohne Genugtuung. „Ich glaube wir haben versäumt uns einander vorzustellen. Mein Name ist Taos, und der Eure?"

Aric starrte den Mann an. Er brauchte einen Moment um seine Stimme wiederzufinden.

„Das ist unmöglich!", presste er hervor.

„Tatsächlich? Da muss ich Euch widersprechen, denke ich."

„Aber Taos wurde ermordet!", fiel ihm Aric ins Wort. „Die Mörderin wurde damals für ihr Verbrechen hingerichtet!"

„Ja", sagte Taos nüchtern. „Sie war ein Sündenbock um meinen Tod glaubhaft zu machen."

Aric war fassungslos.

„Aber sie hat es gestanden", sagte er ungläubig. „Sie hat die Tat gestanden. Wieso?"

Taos musterte ihn und seufzte.

„Entweder ein Geständnis oder eine Leiche, der König ließ ihr die Wahl und sie gestand die Tat um sie zu verhindern. Um mein Leben zu retten. Dem König war es einerlei, er brauchte nur einen Beweis für meinen Tod, damit der Aufstand in sich zusammenfallen würde."

Aric wusste nicht, was er sagen sollte. Er war überwältigt. Taos lebte? Die ganze Geschichte über seinen Tod war frei erfunden? Nun, nicht die ganze. Estell war gestorben. Anna würde ihre Mutter nicht wiedersehen. Anna! Plötzlich wurde ihm die Tragweite dessen, was er gerade erfahren hatte bewusst. Anna! Ihre Mutter war keine Mörderin und sie hatte niemals ihrem Vater etwas getan. Ihrem Vater... Aric blickte auf und sah durch das Gitter hinüber zu dem Mann, der der Kronprinz dieses Landes war – und Annas Vater. Er saß ihm gegenüber und starrte auf seine Hände.

„Ihr habt sie geliebt, nicht wahr?", sagte Aric leise.

„Ja", seufzte Taos mehr zu sich selbst. Dann sah er überrascht auf. „Woher...?"

„Woher ich das weiß?"

Aric wusste nicht recht, was er nun sagen sollte. Einen Moment schwieg er, dann sah er Taos in die erwartungsvollen Augen.

„Ich kenne das Ergebnis dieser Liebe", sagte er dann sanft. „Ein starkes, wunderschönes und einzigartiges Mädchen. Ihr Name ist Anna."

Er beobachtete, wie Schock und Unglauben über das Gesicht dieses bärenhaften Mannes wanderten. Seine Augen fingen an zu glänzen und langsam rollten die Tränen hinab in seinen vollen Bart.

„Wie ist das möglich?", stammelte er überwältigt.

Leise begann Aric ihm zu erzählen, was er wusste. Dass Estell ein Kind geboren hatte, bevor der König sie hinrichten ließ, dass er aber dieses Kind niemals hatte finden können. Er erzählte Taos von Anna, wie er sie in Zenon kennengelernt hatte, wie er sie mit zu den Kriegern genommen hatte und dass sie jetzt seine Schülerin war.


„Sie trägt Euer Schwert", erklärte er Taos und beobachtete wie der Mann noch immer sprachlos in seinen Bart lächelte. Er schwieg um Taos Zeit zu geben, all das zu verarbeiten. Lange Zeit herrschte Stille, dann holte Taos tief Luft.

„Wo ist sie? Wenn sie Eure Schülerin ist, hat sie Euch sicher nach Zenon begleitet", fragte er wachsam.

Aric seufzte schwer und erzählte Taos erneut vom Aufstand in Zenon und vom Angriff der Armee auf die Stadt. Diesmal erklärte er ihm die Einzelheiten und welche Rolle Anna in der Schlacht gespielt hatte.

Sie ist es, die der König fürchtet. Er fürchtet ihre Macht. Sie habe ich beschützt, als ich mir die Pfeile eingefangen habe. Ich bin ihretwegen hier. Weil sie entkommen ist und der König von mir wissen will wohin", schloss er seine Erklärung.

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