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33. Kapitel


Als die Glocken Alarm schlugen, war Emma gerade auf dem Weg zum Markt. Sie war mit Koshy bei Salman Hunt gewesen, dem alten Schulmeister, der die Kinder im Waisenhaus unterrichtete. Er war sehr belesen und Emma wusste, dass er mehrere Sprachen beherrschte. Amon hatte ihr die Verantwortung für Koshy übertragen und daher versuchte sie nun heraus zu finden welche Sprache er sprach und woher er kam. Der Kleine hatte schnell Vertrauen zu ihr gefasst, während seine Umgebung ihm immer noch Angst zu machen schien. Er klammerte sich an Emma, drückte sein Gesicht in ihren Rock und häufig hielt er sich gequält die Ohren zu, wofür sie keinen Grund finden konnte. Sie wusste nicht, wie viel er verstehen konnte, doch sie redete mit ihm so viel sie konnte. Vielleicht beruhigte ihn schon der Klang ihrer Stimme. Der Schulmeister hatte ihr nicht weiterhelfen können und einigermaßen enttäuscht hatte sie sich auf den Rückweg gemacht. Vorher wollte sie aber noch eine Runde mit Koshy über den Markt gehen. Vielleicht schnappte er ja bei irgendeinem Händler oder Matrosen bekannte Worte auf.

Die Glocken ließen sie nur kurz erstarren, dann sah sie sich hastig um. Sie waren mitten auf dem Marktplatz, die nächste Gasse gut hundert Schritt entfernt. Sie nahm Koshys Hand und steuerte darauf zu. Da kam bereits die erste Patrouille in Sicht. Emma rannte schneller im selben Moment, als die Soldaten sie sahen. Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie durchs Weglaufen nur ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Still fluchend sah sie sich in der Gasse um. Es gab keine Möglichkeit sich zu verstecken. Sie kniete sich auf den Boden und nahm Koshy schützend in den Arm. Die Soldaten hatten sie fast erreicht, als es plötzlich dunkel um sie wurde. Gleichzeitig verschwanden alle Geräusche der Straße und die Rufe der Soldaten waren nicht mehr zu hören. Emma tastete nach Koshy. Er hatte die Arme noch um sie gelegt und atmete ruhig in ihren Nacken.

„Koshy? Ist alles in Ordnung? Wo sind wir hier?"

Sie streckte die Hände aus und spürte weiche Erde. Es roch feucht. Langsam tastete sie um sich und konnte nichts wahrnehmen als Erde rings um sie herum. Panik kroch ihr in die Glieder. Sie atmete flach. Ich bekomme keine Luft, dachte sie und fing an mit den Füßen gegen ihr irdenes Gefängnis zu schlagen.

Koshy zupfte an ihrem Rock, doch sie ignorierte ihn. Graben, dachte sie. Ich muss graben! Sie streckte die Hände nach oben und kratzte Erde von der Decke bis ihre Finger schmerzten.

Erst als sie ihren Namen hörte hielt sie inne.

„Emma!", verwirrt starrte sie in die Dunkelheit.

„Emma!"

Koshy zog an ihrem Rock und erst da begriff sie, dass er es war, der gesprochen hatte.

„Koshy?"

Er nahm zielsicher ihre Hand und zog sie vorwärts. Emma hatte kaum Gelegenheit sich zu wundern, dass da plötzlich ein Gang war, denn sie benötigte all ihre Konzentration um auf dem unebenen Boden nicht zu stolpern.

Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit als es vor ihr plötzlich heller wurde. Erleichtert folgte sie Koshy durch ein kleines Loch hinaus ins Freie. Doch ihre Erleichterung schlug in Entsetzen über, als sie sich mitten im Wald wiederfand. Nicht weit entfernt plätscherte ein Bach ruhig vor sich hin. Sie blickte zum Himmel. Es war gerade Mittag.

Sie unterdrückte ihre aufsteigendePanik und wandte sich Koshy zu.

„Wo sind wir?", fragte sie den Jungen. Sie konnte sich nicht erklären wie das alles geschehen konnte, aber sie war sich sicher, dass Koshy irgendwie dahintersteckte. Doch der Junge blickte sie nur verständnislos an.

„Koshy, wo ist Zenon?"

„Zenon?", Koshys Gesicht hellte sich auf, als er ein bekanntes Wort hörte. Er wandte sich um und zeigte mit dem Finger Richtung Westen. Emma sah genauer hin und konnte nun vage zwischen den Bäumen die Stadtmauer erkennen. Erleichtert atmete sie aus. Sie wusste wieder wo sie war. Sie waren außerhalb der Stadt, aber immerhin waren sie in der Nähe und fürs Erste in Sicherheit.

„Wie hast du das nur gemacht?", fragte sie den Jungen ohne eine Antwort zu erwarten. Doch Koshy schien die Bedeutung ihrer Frage zu erfassen. Er grub mit den Händen ein kleines Loch in den Boden, zeigte auf sich und dann wieder auf das Loch. Dann nahm er einen Klumpen Lehm auf und hielt ihn ihr hin. Vor Emmas erstaunten Augen formte sich der Klumpen erst zu einem Ball, dann zu einer Scheibe und zerfiel schließlich in tausend kleine Sandkörner, die vom Wind davongetragen wurden. Koshy lachte vergnügt und klatschte in die Hände, während Emma noch völlig fasziniert den Erdresten im Wind nachstarrte. Sie schüttelte den Kopf um wieder klar denken zu können, dann lächelte sie zaghaft zurück. Langsam stand sie auf, bot ihm die Hand an und sagte:

„Komm, Koshy."

Der Junge nahm ihre Hand und folgte ihr wieder in Richtung Stadt.

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