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26. Kapitel


„Mein Name ist Lucius. Lucius Ferndala", stellte sich der Mann in der Dunkelheit der Zelle vor.

„Sahir Onada", erwiderte Sahir höflich.

Der Sahir Onada?", kam die überraschte und leicht schneidende Reaktion.

„Ihr kennt mich?"

„Nun, Ich bezweifle, dass es in der Gegend so viele Sahir Onadas gibt. Sagt, was wisst ihr über den Namen Saronn?"

Sahir riss ungläubig die Augen auf.

„Weniger als ich wünschte. Denn wie die Geheimnisse, die er hütet, ist er bemüht selbst eines zu bleiben", erwiderte Sahir im Flüsterton. Der Mann ihm gegenüber im dunklen Verlies rutschte näher heran.

„Genau so würde auch ich ihn beschreiben. Nach dem Tod meines Lehrmeisters hat er mir einiges Nützliche beigebracht. Ihr dient ihm, hab ich recht?"

„Nicht mehr, nein", erwiderte Sahir gequält und betrachtete seine ausweglose Lage, als ihm bewusst wurde, was Lucius da eigentlich gesagt hatte.

„Er war euer Lehrer? In, in... Was um Himmels Willen hält euch dann hier?"

Lucius seufzte.

„Das ist kompliziert", sagte er etwas resigniert.

„Ich sehe nichts, was einer längeren Geschichte im Weg stünde", scherzte Sahir und wies in die Dunkelheit der engen Zelle.

„Ihr wollt die ganze Geschichte? Also gut. Ich erzähle euch von ihr!"

Sahir versuchte, es sich auf dem kalten Steinboden bequemer zu machen während Lucius zu erzählen begann:

„Ich war jung und unerfahren und nachdem ich bei Saronn gelernt hatte meine Kräfte zu gebrauchen, konnte ich es kaum erwarten sie zu erproben. Ich fühlte mich stark. Ich wollte die Welt retten. Ein großes Vorhaben für einen Magier, dessen Potential nicht besonders spektakulär ist...

Ich wollte nur ein wenig spionieren, sehen, wie weit ich gehen konnte und der Palast des Herzogs schien mir ein wunderbares Testobjekt. Also stieg ich ein. Nicht nur einmal. Ich kenne den Palast mittlerweile wie mein eigenes Zuhause, denn es zog mich immer wieder dorthin zurück. Ihretwegen. Leyla... Eine Schönheit ohne Vergleich. Aber das war es nicht allein, was mich in ihren Bann zog. Sie war klug, gewitzt und vor allem... rebellisch. Sie entlarvte mich bereits bei meinem zweiten Besuch im Palast. Es hat mich damals hart getroffen, dass ich so verwundbar war. Aber mein Stündlein hatte noch nicht geschlagen. Anstatt die Wachen zu rufen, hat sie mich ausgefragt. Was sie wissen wollte hat mich überrascht. Sie saugte alle Informationen auf wie ein Schwamm. Ich war fasziniert. Hinter ihrer Stirn ratterte es unentwegt. Teile fügten sich ineinander zu einem größeren Bild. Ein Weltbild. Doch was am erstaunlichsten war, ein Weltbild, das dem meinem gar nicht unähnlich war. Sie war nicht so, wie ich mir die gut erzogene Tochter des Herzogs vorgestellt hatte. Leyla war keinesfalls blind. Sie wusste was ihr Vater tat und warum und sie verachtete es. Sie strebte edlen Zielen entgegen wie Freiheit und Gerechtigkeit und anders als meine Träumereien hatten ihre Vorhaben Hand und Fuß. Sie spann an einem Netz von Vertrauten und Bediensteten, das sich über das ganze Herzogtum erstreckte. Ich war begeistert. Schon wenig später war ich ein Strang in ihrem Gewebe. Meine Fähigkeit einfach unbemerkt ins Schloss zu spazieren machte mich zu einem wichtigen Nachrichtenträger. Es war mir als würden alle meine Träume auf einmal in Erfüllung gehen. Ich diente einer edlen Herrin und arbeitete an einer Sache mit, die viel größer war als ich und gefährlich..."

Ein verträumtes Lächeln zog über Lucius Gesicht.

„Es ging gut bis zu jenem verhängnisvollen Tag an dem ich vom Bediensteten zum Geliebten wurde. Eine einzige sternenklare Nacht war der Anfang und gleichzeitig das Ende unserer glücklichen Zweisamkeit. Denn wir wurden gestört."

Sahir schnappte nach Luft. Er liebte gute Geschichten und diese versprach richtig spannend zu werden, obwohl er das Ende bereits kannte.

„Was ist geschehen?", fragte er leise.

„Ich hatte Glück im Unglück. Der uns erwischte war ein Küchenjunge. Als er merkte, dass seine Spioniererei am Balkon erkannt worden war, machte er sich aus dem Staub. Trotzdem, mir blieb nicht viel Zeit. Früher oder später würde ein Gerücht beim Herzog landen, das ihn, wenn er der Sache nachging, direkt zu mir führen würde. Jedes Mal wenn ich danach das Schloss betrat, konnte eine Falle auf mich warten. Damals rettete Leyla meinen Kopf. Ich weiß nicht wie tief ihre Beziehungen und Verbindungen reichen, aber es genügte um einen Krieger anzuheuern. Er traf mich außerhalb der Stadt, wo ich mich vorerst versteckt hielt, und geleitete mich zu Saronn.

Sahir atmete auf. Saronns Reich war sicherer als jede Festung.

„Hattet Ihr schon einmal mit Kriegern zu tun Sahir? Sie sind ein seltsames Völkchen. Mein Weggefährte war unnahbar. Es hat mich einige Tage gekostet, bis er sich auf ein oberflächliches Gespräch mit mir einließ. Der Mann war noch jünger als ich und er hat es nicht einmal fertig gebracht zu lachen. Ist das zu glauben? Er war der erste Krieger, dem ich begegnet bin. Natürlich kenne ich die Regeln der Anonymität und das alles, aber sind die alle so?

Sahir stutzte. Die Beschreibung des Kriegers ließ ein Bild vor seinen Augen entstehen. Er sah Lucius an.

„Groß, schlank und schwarzes Haar?"

„So schwarz wie seine Augen. Das war das ungewöhnlichste an ihm überhaupt", antwortete Lucius überrascht. „Ihr kennt ihn?"

„Ich denke, wir sprechen von demselben Mann, ja. Ich bin ihm begegnet.

„Tatsächlich? Wer ist er?"

„Es steht mir nicht zu darüber zu sprechen."

„Natürlich. Verzeih meine Neugier. Seltsam, wie klein die Welt ist."

„Oder wie die Fäden einer Geschichte hier in Zenon immer wieder zusammenlaufen...", sagte Sahir mehr zu sich selbst.

Beide Männer schwiegen, als sie plötzlich Schritte vernahmen. Eine Wache lief vorbei, blieb an ihrer Zelle kurz stehen und spähte durch die Dunkelheit. Dann ging sie weiter.

Nach einiger Zeit durchbrach Sahir die Stille wieder.

„Du warst bei Saronn in Sicherheit. Wie kommt es, dass du jetzt dennoch hier sitzt?"

Lucius seufzte.

„Ich stattete Saronn nur einen kurzen Besuch ab. Ich war unruhig und konnte es nicht auf mir sitzen lassen, dass ich Leyla in Schwierigkeiten gebracht hatte und mich nun versteckte wie ein feiger Hund."

Er lächelte entschuldigend.

„Also brach ich schon nach kurzer Zeit wieder auf nach Zenon.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich wohl zu unvorsichtig war und die Stadtwache zu gut auf mich vorbereitet. Ich hatte kaum die Stadt betreten, da saß ich auch schon hier unten. Kurz und schmerzlos. Seitdem harre ich hier in der Dunkelheit."

Sahir dachte kurz nach.

„Ich sehe noch immer keinen Grund, weshalb du dich durch diese Mauern aufhalten lässt?"

„Ja. Das ist nicht so einfach. Mich mit Magie hier herauszuholen würde verraten, wer ich bin. Das macht mich auf ewig zum Gejagten. Und wenn ich das nächste Mal in eine Falle tappe, gibt es kein Entkommen. Außerdem bin ich dann nicht mehr nur der Geliebte der Herzogstochter, sondern es kommt raus, dass sie Kontakt zu einem Magier hatte. Danach ist es nur eine Frage der Zeit, bis all ihre Aktivitäten ans Licht kommen und dann bin ich für Leylas Tod verantwortlich. Nein, nicht nur um Leylas Willen, auch um der Sache Willen werde ich hier bleiben und mich nicht rühren. Die Magie erhält mich in diesen widrigen Umständen am Leben, das ist mehr als genug. Wer weiß, vielleicht nimmt meine Geschichte ja noch eine unerwartete Wendung..."

„Du wartest auf ein Wunder? Das ist verrückt. Du wirst hier unten verrotten. So sicher wie..."

„...wie du hingerichtet wirst. Ja", sagte Lucius, „wenn das mein Schicksal ist, werde ich es ertragen. Schließlich habe ich es selbst verschuldet."

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