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19. Kapitel


Anna war schon in der großen Übungshalle und lief einige Runden um warm zu werden. Seit ein paar Wochen war sie täglich mehrere Stunden hier und trainierte um wieder zu Kräften zu kommen. Aric hatte ihr einige hilfreiche Übungen gezeigt um Muskeln aufzubauen und ihre Kondition zu verbessern. Die Halle war sehr groß, um einiges länger als breit und so hoch wie drei Zimmer. Oben befand sich ein von Steinsäulen getragener Wandelgang, von dem aus man den Kämpfern zusehen konnte, die hier trainierten. Anna stand in ihrer Freizeit oft dort oben und lehnte sich über die Brüstung. Viele Schüler, die schon lange hier waren und Krieger, die Übungskämpfe ausführten, bewegten sich so schnell, dass sie mit bloßen Augen kaum folgen konnte. Das Klirren der Klingen wurde von den Steinwänden zurückgeworfen und die Halle war erfüllt von den lauten Echos.

Anna hatte sich schnell erholt und konnte nun schon längere Strecken laufen ohne zu ermüden. Darauf achtete sie auch besonders, denn Aric würde sie wieder stundenlang trainieren lassen, bis jeder Muskel schmerzte. Doch sie hatte sich daran gewöhnt und sie lernte gern und schnell.

Außerdem verbrachte sie viele Abende bei Oliver, der ihr ein guter Freund geworden war. Er teilte ihr Geheimnis und es war gut, ab und zu nichts verbergen zu müssen. Oliver brachte ihr die Heilkräfte ihres Körpers näher und wie sie sie mit ihrer Magie unterstützen konnte. Doch Anna scheute sich davor sie auch anzuwenden. Ihr Groll gegen Saronn und das Magiestudium stand ihr im Weg. Lieber ertrug sie die schmerzenden Muskeln jeden Morgen von neuem wenn sie sich aus dem Bett quälte, als die Kraft in ihrem Innern zu entfesseln.

Oliver hatte es außerdem übernommen, ihr die Festung zu zeigen und Anna war beeindruckt von der Genialität dieses Bauwerkes. Außen, wo die kleine unscheinbare Hütte stand, die den Eingang verbarg, wirkte der Berg riesig und massiv. Tatsächlich war es aber nur ein schmaler Grat, der sich in der Form eines Hufeisens zum Gebirge hin öffnete. So bildete er ein tiefes breites Tal, in dessen Felswände die Wohnungen der Krieger und ihrer Familien gemauert waren. Im Tal bauten die Krieger Nahrungsmittel an und hielten Schafe und Kühe. Auch die Stallungen der Pferde waren hier untergebracht. Es wirkte wie ein überdimensionaler Bauernhof und überall herrschte reges Treiben. Viele Krieger hatten hier eine Familie, manche waren auch Nachkommen ehemaliger Krieger, die sich hier ein Zuhause aufgebaut hatten und in den Ställen auf dem Feld oder anderswo im Berg Arbeit fanden. Die Festung war wie eine kleine Stadt, verborgen in einem großen Berg. Es gab hier eine Schmiede, eine Käserei, eine Weberei, einen Krankenflügel, eine Bibliothek und eine kleine Schule, in der die Kinder lesen und schreiben lernten. Die Räume und Ausbildungsstätten der Krieger lagen tief im Berg in der Nähe des Ausgangs. Hier waren die große Versammlungshalle, Wachstuben und Sitzungsräume sowie kleinere Quartiere, wie das von Aric, der die meiste Zeit außerhalb der Festung verbrachte und auch keine Familie hatte, die unterdessen seine Räume bewohnte. Auch die großeÜbungshalle lag in diesem Teil des Berges. Oliver hatte Anna erklärt, dass dieser Teil der Festung sehr alt war. Er stammte aus einer Zeit vor der Regentschaft der schwarzen Königin und war der Überlieferung nach ursprünglich von Erdlingen erbaut worden, ein lange vergessenes Volk, das verborgen unter der Erde lebte. Sie scheuten das Tageslicht und sie hegten eine tiefe Verbindung zur Erde, die Oliver ihr nicht genau beschreiben konnte.

„Sie sind eines der magischen Völker dieser Welt. Aber ähnlich wie die Riesen leben sie abseits unserer Länder im Verborgenen und kaum einer weiß überhaupt von ihrer Existenz", hatte er Anna erklärt. In der Bibliothek hatte sie dazu alte Schriftrollen gefunden, die Aufzeichnungen darüber enthielten und auch das Volk der Riesen und Nymphen beschrieben. Doch Anna hatte noch nicht die Zeit gefunden sie ausführlich zu studieren.


Als Aric nun die Halle betrat, trabte sie ihm entgegen und verneigte sich ganz nach Sitte der Krieger.

Aric nickte ihr zu und sie gingen durch die Halle auf einen freien Platz um das Training zu beginnen. Sie waren stillschweigend übereingekommen, das Thema ihrer Herkunft nicht weiter zu diskutieren und sie war froh darüber. Sie wusste, Aric hatte mit dem Hohen Meister darüber gesprochen, aber sie hatte ihn nicht darüber ausgefragt. Ihr ganzes Leben lang hatte sie sich gefragt, wer ihr Vater wohl gewesen war und nun, da sie es wusste, wünschte sie sich es nie erfahren zu haben. Manchmal lag sie abends stundenlang wach und grübelte darüber, was es denn für sie bedeutete, nun da sie wusste, welches Erbe sie mit sich herumschleppte. Doch sie fand keine Antwort darauf und so beschloss sie, dass sie es ignorieren würde. Taos war tot und niemand schien zu wissen, dass er ein Kind hatte. Anna würde es bestimmt nicht noch einmal jemandem erzählen, daher war es müßig darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn die Welt davon wusste. Sie entschied, ihr Leben so zu leben wie sie es sich vorgestellt hatte, bevor sie von ihrem Vater erfahren hatte und bisher funktionierte das sehr gut.

„Wie geht es dir heute Anna?", fragte Aric in seinem üblichen rauen Ton.

„Danke, sehr gut", erwiderte sie mit einem Grinsen, das ihre Worte Lügen strafte.

Aric zog die Brauen hoch, sagte aber nichts dazu. Wahrscheinlich hielt er es für besser nicht darauf einzugehen. Er kannte ihre Sturheit und ihren Stolz. Sie würde nie freiwillig zugeben, dass ihre Glieder schmerzten.

Anna ging in Position und führte ihre gewohnten Aufwärmübungen durch, die Aric ihr beigebracht hatte. Es sah beinahe aus wie ein Tanz und sie spürte, dass sie die Bewegungsabläufe immer besser beherrschte. So geschmeidig wie bei Aric sah es bei ihr allerdings noch nicht aus. Doch er schien zufrieden.

„Sehr gut. Du wirst besser."

Sie lächelte und richtete sich auf.

Er warf ihr ein Holzschwert zu und sie fing es mit Leichtigkeit.

„Verteidige dich!", rief er ihr zu und sie hatte kaum Zeit zu reagieren, als der erste Hieb auf sieniedersauste. Sie duckte sich geschwind darunter weg und nahm ihr Holzschwert fest in beide Hände.

Arics Schläge waren hart und folgten schnell aufeinander. Sie musste viele Treffer einstecken, doch sie schaffte es auch einige seiner Hiebe zu parieren.

Als er endlich von ihr abließ und zurücktrat, war sie völlig erschöpft. Ihr Körper war übersät mit blauen Flecken und ihre Arme schmerzten von den starken Schlägen.

Aric grinste. Er schien immer noch vollkommen ausgeruht.

„Fürs Erste war das gar nicht schlecht. Jetzt hast du eine ungefähre Vorstellung davon, was auf dich zukommt."

Sie sah ihn fragend an.

„Bist du denn gar nicht erschöpft?"

„Sollte ich? Du bist schließlich kein ernstzunehmender Gegner. Aber das werden wir ändern. Schritt für Schritt. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem du mich außer Atem bringen wirst. Nimm dein Schwert."

Anna zog ihr Schwert aus der Scheide.

„Gut so, nimm es fest in die Hand. So..."

Er zeigte ihr wie sie ihr Schwert halten musste.

„Nun führe es langsam durch die Luft, du musst es spüren. Fühle sein Gewicht und erkunde seine Kraft. Ja gut!"

Anna konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie kannte ihr Schwert. Sie hatte es oft in den Händen gehalten und war es durch die Luft schwingend durch ihr Zimmer in Saronns Burg gelaufen. Sie musste nur ihren Griff leicht ändern.

Aric zeigte ihr viele Schritte und Hiebe. Er erklärte ihr genau, wie sie sich bewegen musste, damit sie nicht ihrem eigenen Schwert in die Quere kam. Anna war so eifrig, dass sie kaum wahrnahm, wie ihre Arme schwerer wurden und ihre Bewegungen langsamer.

„Schluss für heute", meinte Aric irgendwann zufrieden.

Erst jetzt spürte sie die tiefe Erschöpfung, die sich langsam in ihr breit machte.

„Ich habe heute noch etwas zu erledigen. In Ronan. Du kannst mich begleiten."

Annas Augen leuchteten auf. Sie war schon länger nicht mehr hinaus gekommen.

„Du kannst bei mir speisen. Wir brechen gleich nach dem Abendessen auf."

Anna eilte sofort durch die dunklen steinernen Gänge auf ihr Zimmer und nahm genüsslich ein Bad. Sie hatte noch ausreichend Zeit um ihre Haare zu trocknen und einzuflechten. Dann schlüpfte sie in ihre Kleider. Eng anliegende bequeme Hosen aus weichem Leder und ein grünes Hemd, das sie an der Hüfte mit ihrem Schwertgürtel schnürte. Zuletzt schob sie die Füße in ihre Stiefel, griff noch nach Schwert und Mantel und machte sich auf den Weg zu Aric.

Er erwartete sie bereits und führte sie an den gedeckten Tisch. Hungrig griff Anna nach der Suppe und einem Stück Brot.

„Hast du in letzter Zeit etwas von Sahir gehört?"

Seine Frage überraschte sie und sie hustete heftig, als sie sich verschluckte.

„Das letzte Mal in Zenon", erinnerte sie sich dann. Aric sah sie fragend an.

„Wann?"

„Am Abend bevor ich aufgebrochen bin."

„Weiß er, dass du hier bist?"

„Nein. Ich habe ihm nicht einmal gesagt, dass ich weggehe", erwiderte Anna und ein leises Schuldgefühl kroch ihr durch den Bauch.

Aric nickte nachdenklich.

„Hmm. Ich habe heute Morgen eine Botschaft erhalten. Er hält sich in Ronan auf. Wir gehen ihn heute Abend besuchen."

Anna riss überrascht die Augen auf.

„Er ist hier?"

„Oh ja. Iss aus. Ich möchte bei Einbruch der Dunkelheit das Dorf erreicht haben."

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