Rick
Sie können von Glück sagen, dass es nur die wenigen waren, die sie haben töten müssen und dass keine weitere sie verfolgen. Denn sonst wären sie wirklich in Gefahr und das wissen beide. Leila und Daryl werden langsamer, als sie sich sicher waren, dass sie nicht mehr verfolgt werden, jedoch müssen sie das Reh, was ihnen entkommen war, finden, damit sie mehr an Nahrung haben für die anderen.
"Glaubst du, er ist weit gekommen?", will Leila wissen.
"Bestimmt, aber wir finden ihn", klingt er zuversichtlich, auch wenn seine Stimmung alles andere als gut klingt. Seine Stimme hat einen düsteren Klang, er verabscheut diese Beißer genauso sehr wie sie es tut. Diese haben ihre Mutter genommen und das kann sie noch immer nicht verkraften. Sie vermisst sie so sehr. Besonders ihren besten Freund vom College. Ob er überlebt hat?, fragt sie sich. Sie hofft es so sehr, sie betet dafür, dass er es überstanden hat. Dass sie sich bald wiedersehen werden.
"Hoffentlich. Die Beißer sind überall, es könnte sogar sein, dass sie es gerissen haben."
"Hoffentlich nicht", brüllt er fast und beschleunigt seinen Gang.
"Hast du es auch vernommen?"
Die Stimmen der anderen vom Lager sind erstaunlich nahe, so als hätten sie vorhin auch gejagt oder kämpfen müssen. Sie kamen aus den Büschen hervor und zeigten sich der Gruppe, das vorhin einen Beißer erledigt hat, dass an dem Reh genagt hat, wie Daryl und Leila erkennen.
Daryl ist so sauer, dass er immerzu den Beißer tritt und darüber meckert, dass er aus dem Reh hatte einen schönen Braten machen wollen, aber da sie noch Eichhörnchen haben, würde das für einen Abend reichen. Leila bemerkt unter den Leuten ihrer Gruppe, dass ein Neuling mit unter ihnen ist. Frisch rasiert, scheinbar neu hier und es wirkt so, als wüsste er nicht viel von der momentanen Situation, die seit einigen Wochen herrscht. Aber in seinen Augen kann sie erkennen, dass zwar, obwohl er das noch nicht so lange kennt, er mehr weiß, als die meisten es tun. Als wäre er damit geboren, zu kämpfen.
"Wer sind Sie?", fragt sie den Fremden sofort.
Er blickt sie an. "Rick Grimes."
Der Nachname kommt ihr bekannt vor. "Sind Sie zufälligerweise verwandt mit Lori und Carl?"
"Verwandt nicht", sagte Shane. "Er ist Loris Ehemann und Carls Vater."
Nun versteht sie. Die dunklen Haare hat der Junge eindeutig von seinem Vater und auch diesen kühnen Blick.
"Wir haben nicht die Zeit, weiter zureden", meint Dale, "wir müssen zum Lager zurück."
Nickend gehen sie alle zurück und kommen wieder an. Leila schaut fragend zu Lori, die sich kurz an Rick zuwendet und ihn was sagt. So ne Heuchlerin, denkt Leila. Und ein Flittchen ist sie auch. Betrügt die ganze Zeit Rick mit Shane und er weiß nichts davon.
"Merle!!!"
Leila schaut sich um. Erschrocken erkennt sie, dass er nicht da ist. Er ist nicht mit Glenn, T-Dog, Andrea und so zurückgekehrt.
"Wo ist Merle?", fragt nun sie auch.
Shane ist es, der Daryls Frage beantwortet. Es heißt, es hat einige Probleme in Atlanta gegeben und Daryl reagiert daraufhin nicht sehr begeistert. Der neue - Rick - erklärt ihm, was so genau vorgefallen ist und Daryl ist noch wütender. Aber nicht nur er, sondern auch Leila ist alles andere als begeistert darüber, dass er einsam irgendwo in Atlanta ist und vielleicht dem Tod zu nahe ist, wenn auch nur ein Beißer sich ihm nähert.
Daryl zückt sein Jagdmesser, um Rick anzugreifen, doch Shane hindert ihn dran.
"Daryl, wir wissen nicht, ob er noch lebt oder nicht, aber du darfst ihn jetzt nicht angreifen", versucht Leila ihn das zu erklären. "Gerade er und die anderen sind die einzigen Informationsquelle, die wir haben, um dein Bruder zu retten und du kennst Merle, ihn bringt nichts so schnell um."
Es dauert so seine Zeit, bis Daryl sich halbwegs beruhigt hat und Rick erklärt ihn, auf welchen Gebäude genau er angekettet wurde und wo.
"Wir müssen sofort zu ihm", wird er wieder laut und greift sofort nach seiner Armbrust, die er in seiner Wut vorhin irgendwo hingeworfen hat.
"Ich komme mit dir", sagt Leila entschlossen. Rick, Glenn und T-Dog kommen ebenfalls mit.
Lori und Shane sind alles andere als begeistert.
"Was, du hast noch Waffen in Atlanta gefunden?", fragte Leila mit geweiteten Augen erstaunt, von die Rick erzählt hat und ist nun selbst erpicht darauf, die Waffen zu suchen, die Rick gefunden und irgendwo versteckt hat.
"Ja."
"Na dann nichts wie hin."
Rick, Leila, Daryl, T-Dog und Glenn eilten nach Atlanta, sie haben sich durch den Wald, die Beißer, die unebenen Wegen, bis hin zur Stadt gewagt. Kurz bevor sie die betreten, besprechen alle noch, wie sie vorangehen und was sie zuerst machen sollen.
"Ja zuerst Merle retten, das ist wichtiger", meint Daryl ungeduldig und wirkt so, als wolle er jemand erschießen, egal ob es nun jemand von ihnen war oder einer von den Beißern.
"Dann sollen wir uns am besten beeilen", sagt Glenn. Erneut bewundert die junge Frau seinen Mut. Obwohl er kein so großer Schütze oder Nahkämpfer mit den Messer ist, so ist er doch mutig genug, als Späher zu arbeiten und schnell zu rennen. Und dass Glenn mit dabei ist, hat seinen Vorteil, denn er als ehemaliger Lieferant kennt die Stadt wie seine Westentasche und das ist gut, findet Leila.
Sie kennen einander noch nicht so lange aber sie bewundert seinen Mut, auch wenn er noch so ängstlich ist, so hat er was, was sie in ihm sieht.
Wenig später sind sie direkt in der Stadt und machen sich auf zum Gebäude, wo Merle da oben auf den Dach angekettet wurde. Kurz darauf sind sie oben angekommen und sehen, dass die Tür, die T-Dog verriegelt hat, aufgerissen wurde.
"Verflucht!", knurrt Daryl und eilt sofort raus, schreit nach seinen Bruder, der aber nicht mehr da ist.
"Wo ist er?", verlangt die junge Frau von Rick zu wissen.
Er deutet genau an den Rohr, wo er hätte sein sollen, jedoch finden sie was anderes. Eine alte Säge und eine blutige, abgetrennte Hand, die alle sofort wiedererkennen.
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