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Einsam

„Wenn du jetzt nicht kommst, kannst du bleiben wo der Pfeffer wächst!", schrie mir Bobby wutentbrannt entgegen.

Doch ich stand einfach nur da, im strömenden Regen und sah wie er an der Straßenkreuzung zur vierundfünfzigsten um die Ecke verschwand.
So hatte ich mir diesen Abend wahrlich nicht vorgestellt. Doch eigentlich war es wie die vielen Abende zuvor, vorherbestimmt.

Bobby und ich waren nun sechs Monate ein Paar. Fünf davon bestanden hauptsächlich aus Streitigkeiten. Manches war belanglos, Kleinigkeiten aus denen Bobby eine riesige Sache machte. Natürlich wollte ich abends meine Serien sehen und nicht ein Fußballspiel irgendeiner drittklassigen Mannschaft. Warum sollte ich mir einen Actionfilm im Kino ansehen, wenn ich eine Abneigung gegen Waffen und Gewalt jeglicher Art hatte? Bobby gab mir allein die Schuld an unserem Problem. So auch heute. Ich war todmüde und nicht in der Stimmung auszugehen. Dennoch war ich mit ihm gegangen. Es sollte ein schöner Abend werden. Bobby führte mich in ein Thailändisches Restaurant aus, obwohl er wissen sollte, dass ich Thai überhaupt nicht mochte. Natürlich bemerkte er meine Stimmung, was ihm den ersten Anlass zur Diskussion gab. Dann wollte er mich zu seinen Freunden schleppen. Gerade Marc, mit dem ich mich überhaupt nicht verstand. Seine Vorstellungen von Frauen in einer Beziehung, entfesselte in mir immer wieder die Wut. Dies wusste Bobby ebenfalls und trotzdem wollte er dort hin. Diesmal jedoch ohne mich. Noch im Restaurant begann er damit, mir eine Szene zu machen. Schrie mich an, sodass einige Paare sich bereits nach uns umsahen. Ich blieb wie immer ruhig und schwieg. So wie ich es die letzten sechs Monate getan hatte. Ich brodelte im Inneren, wie ein Vulkan, doch ausbrechen konnte ich nicht.

Ich stand noch immer im Regen, salzige Tränen vermischten sich mit dem kühlen nass, welches über meine Wangen hinab lief. Zutiefst erschüttert wandte ich mich um und ging zurück in meine zweieinhalb Zimmerwohnung mit dem kleinen Balkon. Als ich Tür öffnete, wusste ich dass es nun endgültig vorbei war. Bobby hatte mich verlassen. Die Garderobe war leer geräumt.
Bis auf meinen alten grünen Parker, welcher einsam an einem der vielen Haken hing. Unglaubwürdig starrte ich durch den Schleier aus Tränen hindurch. Mit weichen Knien ging ich in mein Wohnzimmer. Auch dort waren all seine Sachen verschwunden. Wann hatte er sein Hab und gut entwendet? War das schon die ganze Woche so? Ich wusste es nicht. Doch die Erkenntnis traf mich wie ein Blitz. Ich war schon wieder alleine, einsam.

Unter Tränen wandte ich mich um, ging in mein Badezimmer und entledigte mich meiner durchnässten Kleidung. Eine heiße Dusche würde die Kälte vertreiben, nicht jedoch die leere in meinem Inneren. Wie ein Häufchen Elend stand ich eine gefühlte Ewigkeit schluchzend unter der Dusche. Bemitleidete mich selbst. So lange, bis ich keine Tränen mehr über hatte. Ich stieg aus der Dusche, trocknete mich ab und sah in den spiegel. Kondenswasser lief in kleinen Rinnsalen den spiegel hinab und gab so immer mehr von mir preis. Mein sonst so rosiger taint, glich den weißen Kacheln an meinen Wänden. Von meinen großen grauen Augen waren nur noch zu gequollene Schlitze zusehen. Meine rote Nase und meine geschwollenen Lippen leuchteten förmlich. Gerade im Moment hasste ich mich selbst. Wütend wusch ich über den Spiegel und wandte mich ab.

Dann verfiel ich in einen regelrechten Rausch. Wie von Sinnen fing ich an, die Tapete von den Wänden zu reißen. Ich wütete wie ein Orkan. Alles was sich zuvor aufgeräumt an seinem Platz befand, lag nun verstreut auf meinem Boden. Bilder von Bobby und mir landeten im Mülleimer, gleich neben etlichen Dekorationen, welche er mir geschenkt hatte. Ich wollte alles was an ihn erinnerte, verbannen. Doch dies schien schier unmöglich.
Bobby war meine erste Beziehung gewesen. Das erste mal war ich so richtig verliebt. Auch wenn sein Verhalten so garnicht meinen Geschmack traf. Er war ein richtiger Schnösel gewesen. Hochnäsig und eitel. Penibel und sehr altmodisch. Doch er hatte etwas faszinierendes an sich. Etwas das mich neugierig machte.

Erneut kreisten meine Gedanken um ihn. Kraftlos ließ mich meine Hand sinken und blickte mich um. Hier herrschte das Chaos. Es sah aus, als wäre jemand bei mir eingebrochen. Ich stieg über Tapetenteste und zerlegte Möbel hinweg. Schleifte mich in die Küche. Dort kochte ich mir einen Kräutertee und ging auf meinen kleinen überdachten Balkon. Kuschelte mich in meinen Hängestuhl und sah dem Regen zu bis die Morgendämmerung einbrach. Völlig erschöpft suchte ich in der Küche nach großen Müllbeuteln und fand zu meinem Glück noch eine Rolle. Die zerlegten Möbel schleppte ich die Stufen hinab und legte sie am Straßenrand ab. Sie würden nicht lange dort liegen. Hier gab es etliche Familien, die keinen guten Verdienst hatten.

Erneut stiegen die Tränen empor, als ich zurück in meine Wohnung kam. Doch dieses Mal atmete ich sie weg. Hier gab es noch einiges zu tun. Ich begann zu putzen. Kratzte die Reste des Klebers von den Wänden. Als das Läuten meiner Klingel erklang, erschrak ich so sehr, dass mir ein spitzer Schrei entfloh. Ich war so in mein Vorhaben vertieft, dass ich alles um mich herum ausblendete. Mit hämmerndem Herzen ging ich zur Tür und öffnete sie.

„Brötchen Lieferservice, pünktlich wie abgemacht", flötete Pauline mir, mit der Tüte wedelnd vor ihrem Gesicht, entgegen.

Als sie die Tüte sinken ließ, verschwand ihr Lächeln und Besorgnis legte sich über ihr Gesicht.

„Heilige Makrele, Laureline! Bist du krank?! Du siehst schrecklich aus", überschlug sich ihre Stimme und prompt ging sie auf Abstand.

Pauline war ein Hypochonder wie er im Buche stand. Zugegeben, ich hatte völlig vergessen, dass wir heute verabredet waren. Nur gut, das ich meine Wohnung bereits gesäubert hatte.

„Nein ich bin nicht krank. Bobby...", stockte mir der Atem.

Erneut hatte ich große Mühe die Tränen im Zaum zu halten. Pauline verstand umgehend. Sie schloss den zuvor gewonnenen Abstand zwischen uns und nahm mich in ihre Arme.

„Habt ihr euch wieder gestritten? Was?! Was ist denn hier passiert?!", stieß sie luftschnappend aus.

„Ich benötige dringend einen Tapetenwechsel. Bobby hat mich verlassen", schluchzte ich an die Beuge ihres Halses.

Pauline war meine längste Freundin. Ich kannte sie seit dem Tag, als ich ins Internat für Waise gebracht wurde. Sie war meine Zimmernachbarin gewesen. Wir waren beide gerade erst sechs Jahre alt, als wir uns anfreundeten. Pauline war sehr speziell. Ihre ausgeprägten Ticks waren nicht jedermanns Sache. Ich jedoch kam gut damit klar. Sie war ein bildhübsches Mädchen mit kurzen blonden Locken und giftgrünen Augen. Die Männerwelt stand Schlange, doch dies war ihr gleichgültig. Pauline stand nicht auf Männer. Sie bevorzugte Frauen.

„Er hat was?! Herrje Laureline, komm lass uns Frühstücken und dann erzählst du mir was geschehen ist", gab sie mit belegter Stimme von sich.

Liebevoll aber bestimmt, schob sie mich auf den Balkon. Verschwand in meiner Küche und kehrte kurz darauf mit einem vollbeladenen Tablett zu mir zurück.

„Also, was war schon wieder los?", fragte Pauline und trank einen Schluck Tee. Während der Himmel noch immer weinte.

Ich versuchte mir in Erinnerung zu rufen, was genau der Ausschlaggebende Punkt war.

„Es sollte ein schöner Abend werden. Doch Bobby hatte es mal wieder versaut. Er führte mich in ein thailändisches Restaurant aus", begann ich zu erzählen und biss lustlos in mein Käsebrötchen.

„Was ernsthaft? Er weiß noch nicht einmal, dass du Thai überhaupt nicht magst? Sein Interesse dir gegenüber bleib mir ein Rätsel", unterbrach sie mich und sah mich verständnislos an.

Pauline kannte mich, wie es sonst niemand tat. Ich zuckte mit den Schultern.

„Bobby hat wohl kein sonderlich gutes Auffassungsvermögen. Zumindest nicht was meine Vorlieben oder Abneigungen anging. Jedenfalls bemerkte er, dass meine Laune bereits im Restaurant ihren Tiefpunkt erreicht hatte. Was ihm genügte um eine Diskussion zu starten. Er wurde immer lauter, sodass sich bereits Gäste nach uns umwandten. Du kannst dir vorstellen wie unangenehm mir das war", führte ich meine Erzählung fort.

Nickend schlürfte sie ihren Tee. Während mein Herz erneut brach. Ich kämpfte mit meinen Tränen.

„Ich habe es zu Anfangs schon einmal erwähnt. Bobby ist nicht der, für den er sich ausgibt. Er ist nicht der Schnösel, glaub mir. Der Kerl hat etwas zu verbergen", gab sie kauend von sich.

Vorher hatte ich das nie glauben wollen. Doch allmählich dachte ich das auch. Denn er war zu explosiv.

„Ich blieb ruhig, wie immer. Du kennst mich Pauline. Ich fahre nur sehr sehr selten aus meiner Haut. Danach wollte er zu Marc", weiter ließ sie mich nicht kommen.

„Ernsthaft?! Laureline, du musst es doch selbst erkennen. Wenn ein Typ wie Bobby sich mit Abschaum wie Marc umgibt, kann doch etwas nicht stimmen. Er hat dir die ganze Zeit etwas vorgemacht. Hast du mit ihm geschlafen", redete sie angesäuert vor sich hin.

„Nein, ich habe ihm nicht meine Unschuld geschenkt. Vermutlich hast du recht. Vermutlich hat ihm das alles zu lange gedauert. Aber, ich glaube ich habe ihn dennoch geliebt", flüsterte ich meinen letzten Satz und spürte wie die Tränen meine Wange befeuchteten.

„Du glaubst?! Das denke ich nicht. Er war nicht der richtige für dich. Das war keine Liebe, das war eine Schwärmerei. Liebe ist anders, wenn es liebe ist, weißt du es ganz sicher. Und jetzt höre auf in Selbstmitleid zu versinken. Es gibt Millionen andere Kerle auf dieser Welt, der richtige wird kommen", tafelte Pauline und gab mir einen sanften stups.

Gerne wäre ich ihrer Aufforderung nachgekommen, doch der Schmerz saß noch zu tief. Nach dem Frühstück animierte sie mich, im Internet nach Möbelstücken und Tapeten zu suchen. Meine Wohnung würde aussehen wie die Favelas in Brasilien. Dann ließ sie mich alleine.
Was auch gut war, denn ich hatte noch zwei Stunden, bevor ich meiner Arbeit nachgehen musste.

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