Pflicht
Ich habe den Pfeil auf den Rücken meines Ziels gerichtet. Ein perfekter Schuss, trotz des überfüllten Ballsaales. Doch es ist das Bild vor meinem inneren Augen, das mich zögern lässt. Bilder eines zerschundenen Rückens. Aber dutzende Narben, die kreuz und quer die ganze Haut bedecken. Dicke Narben an der Seite seiner Brust.
Meine Hände zittern leicht und mit einem tiefen bewussten Atemzug zwinge ich sie zur sonstigen Ruhe. Verdränge die Bilder. Ich spanne die Sehne, bereit, den Pfeil fliegen zu lassen. Aber dann dreht er sich um und blickt mir direkt in die Augen, als habe er gewusst, dass ich da bin. Dann zwinkert er. Das Eisblau seiner Augen ist so ruhig wie sonst. Der König verharrt und wartet auf meine Entscheidung.
Trotzdem habe ich durch Euch erkannt, dass ich nicht das Monster sein muss, das mein Vater erschuf. Und was ist mit mir?
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