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Kapitel 24

Zunae öffnete die Tür und trat in einen Raum, der ihr sehr vertraut war.

Sie hatte nur die erste Zeit bei ihrer Mutter gelebt. Nion war in den ersten Monaten auf die Rabenklippen gezogen, hatte jedoch nur so lange bleiben dürfen, wie Zunae auf ihre Milch angewiesen war.

Das hatte Zunae jedoch nie gestört. Ihr Vater war immer sehr liebevoll gewesen.

Yelir sah sich um. Der Raum war ganz anders als der Rest. Gemütlich, warm und irgendwie ... Yelir erkannte Kuscheltiere, die auf einem Sofa angeordnet waren. Obwohl sie liebevoll platziert waren, sah man ihre Abnutzung.

Erst dann bemerkte er den Mann, der mitten im Zimmer stand, aber trotzdem seine Präsenz so sehr verschleiert hatte, dass sie Yelir nicht aufgefallen war.

Das weiße Gewand, das er trug, besaß keinerlei Verzierungen oder Unreinheiten. Es schmiegte sich an einen Körper, wie ihn nur ein Krieger haben konnte. Gleichzeitig zeigte das ergraute, lange Haar, das nicht von einer Kapuze verdeckt wurde, dass der Mann bereits älter war.

Sein Anblick verschlug Yelir die Sprache. Obwohl er ihn noch nie gesehen hatte, war sein Auftreten ganz deutlich. Er war der Hohepriester der Raben.

Ein Mann, dem man nachsagte, dass er in der Lage war, mit den Göttern zu sprechen und der alles sah.

»Mein Kind«, sagte er und streckte seine Arme aus.

Zunae gab einen Laut von sich, wie Yelir ihn noch nie bei ihr gehört hatte. Es war ein erfreutes Quietschen, das sie so unglaublich jung wirken ließ. Sie sprang nach vorn und ohne zu zögern in die Arme des Mannes. Dieser schloss sie fest an sich. »Es freut mich zu sehen, wie groß du geworden bist.«

»Vater, es freut mich so, dich endlich wiederzusehen«, stieß Zunae hervor, deren Stimme vor Freude vibrierte.

Es war das erste Mal, dass Yelir sie so hörte, was ein Gefühl von Trauer in ihm auslöste. War sie bei ihm nicht glücklich? Gab es etwas, nach dem sie sich sehnte? Würde er jemals etwas tun, das sie ebenfalls so reagieren ließ? Er wollte, dass sie glücklich an seiner Seite war. Aber trotzdem war das hier nur eine politische Ehe. Vielleicht ... war sie wirklich nicht glücklich mit ihm.

Zunae löste sich ein Stück von ihrem Vater Sisenem und deutete auf Yelir. »Darf ich dir meinen Ehemann vorstellen?«, fragte sie, was dazu führte, dass Yelir die Schultern straffte.

Die goldenen Augen des Mannes, die ihn so an Zunaes erinnerten, waren musternd auf ihn gerichtet.

»Yelir, der König der Nordlande«, murmelte Sisenem, während er Zunae eine Hand auf das Haar legte. »Mir hätte klar sein sollen, dass du in die Nordlande geheiratet hast, als diese für meinen Blick verschwommen wurden und die Südlande wieder klar«, sagte er und strich ihr über die Haare. Yelir verstand nicht, was der Hohepriester damit meine und konnte nur schweigen. »Es wäre lieb gewesen, wenn du mich zu deiner Hochzeit eingeladen hättest«, bemerkte Sisenem, wobei er Zunae mit einem strengen, aber sehr väterlichen Blick bedachte.

Diese wand sich unruhig unter ihm und mied seinen Blick. »Entschuldige. Es ging alles so schnell. Es gab Probleme und ...« Bevor Zunae zu Ende reden konnte, schüttelte Sisenem den Kopf.

»Du musst dich nicht rechtfertigen. Es freut mich schon, dass du hergekommen bist, um ihn mir vorzustellen«, sagte er, was Zunae nur noch verlegener machte.

»Wir sind nicht nur deswegen da«, sagte sie verlegen.

Sisenem lachte leise und deutete dann auf ein Sofa. Das, auf dem die Kuscheltiere standen.

»Dann setzt Euch und erzählt mir, was ich nicht sehen kann.«

Zunae setzte sich zuerst, wartete aber, bis sich auch Yelir gesetzt hatte.

»Es gibt ein Problem mit meinen Visionen«, sagte sie schließlich und nahm den roten Früchtetee, den Sisenem ihr zubereitet hatte. Zusammen mit diesem standen auch ihre liebsten Schokokekse auf dem Tisch.

»Ein Problem?«, fragte Sisenem, der seine Tochter musterte. Sie sah gut aus und strahlte, was ihn sehr beruhigte. Seitdem sie zu ihrer Mutter gezogen war, war ihr Kontakt sehr sporadisch geworden und er hatte sie sehr vermisst.

Für ihn war es kein Segen, dass er sie in seinen Visionen nicht sehen konnte. Erst recht, weil er wusste, dass sie dafür selbst ihren Tod sehen konnte.

»Ja. Es begann damit, dass ich etwas gesehen habe, dass nicht mit meinem Tod zusammenhing«, erklärte sie, was Sisenem überraschte. Er wusste aus ihren wenigen Briefen, dass bisher niemand davon erfahren hatte, dass sie nur ihren eigenen Tod sehen konnte. Daher hatte er nicht damit gerechnet, dass ihr neue Ehemann das wusste.

Sisenem blickte einen Moment zu Yelir. Er hatte seine Hand auf Zunaes Oberschenkel gelegt und blickte sie besorgt an.

Ein sehr unerwarteter Anblick.

Sisenem war mittlerweile alt genug, um mehrere Herrscher der Nordlande zu kennen und wusste daher, dass sie ihre Frauen auf eine Art und Weise verehrten, wie es sonst nirgendwo der Fall war. Allerdings sah er in Yelirs Blick wirkliche Sorge und echte Gefühle.

»Möchtest du näher darauf eingehen?«, fragte er, wobei er einen kurzen, verstohlenen Blick seiner Tochter wahrnahm.

»Es ist ... schwierig«, entgegnete Zunae vorsichtig, da sie nicht genau wusste, wie sie es erklären sollte.

»Während der Vision ist sie verschwunden und tauchte dann sehr viel später verletzt an einem anderen Ort wieder auf«, erklärte Yelir, da er nicht das Problem hatte, in der Vision gefangen zu sein. Er konnte einen Blick von außerhalb geben. »Außerdem scheinen sich die Visionen nicht mehr darin zu bestehen, dass sie sich selbst bei ihrem Tod beobachtet. Die vorletzte Vision war von unserer Hafenstadt, die in Flammen stand. Wir flogen über der Stadt und konnten auf sie hinunterblicken.«

Sisenem wiegte nachdenklich den Kopf, während er die Worte sorgfältig bedachte. Es wunderte ihn, dass Yelir über die Sache sprach. Wobei es verständlich war, wenn Zunae verschwunden war. Allerdings gab es da noch eine andere Sache, die ihn Sorge bereitete. Und auf die wollte er sich zuerst konzentrieren, da er dafür noch keine Erklärung hatte. »Du hast von 'wir' gesprochen. Wie meinst du das?«, fragte er schließlich, um die Situation genauer zu verstehen.

Yelir, dem nicht gefiel, worauf sich Sisenem stürzte, verzog ein wenig die Lippen, als Zunae auch schon für ihn antwortete. »Es scheint so, dass wenn Yelir seine Fähigkeiten benutzt und ich dabei eine Vision habe, er mit in diese Vision gezogen wird«, erklärte sie zögerlich.

Sisenem spürte Ärger in sich aufsteigen. Ein väterlicher Beschützerinstinkt, der sich darüber ärgerte, dass Yelir seine Fähigkeit bei seiner Tochter einsetzte. Er wusste nur zu gut, was Yelir konnte, doch da Zunae darüber ruhig sprechen konnte, hatte sie wohl kein Problem damit. Trotzdem würde er ihr später eine Predigt halte, dass sie aufpassen musste. Egal wie sehr sie ihm vertraute, Yelir war gefährlich.

Sisenem nickte nachdenklich. Davon hatte er noch nicht gehört, aber das war im Moment das kleinere Problem.

»Du hast gesagt, du bist verschwunden und verletzt wieder aufgetaucht«, stellte er fest, wobei er in seinen Erinnerungen nach einer genaueren Erklärung suchte.

Er war mittlerweile schon sehr alt und nur dank den Göttern noch am Leben. Daher hatte er einiges an Erfahrung gesammelt und musste diese erst einmal ausgraben. Allerdings wusste er, dass er mehr darüber wusste, denn das Thema weckte Erinnerungen.

Yelir wollte bereits weiter erzählen, aber Zunae hob die Hand, damit er ruhig blieb. Sie kannte dieses Verhalten von ihrem Vater, denn manchmal brauchte er einige Zeit.

»Ich erinnere mich an einen Priester, der in der Lage war, durch seine Visionen in die Zukunft zu reisen«, brache Sisenem schließlich hervor, was Zunae dazu brachte, die Finger in Yelirs Hand zu krallen.

»Zeitreisen?«, hauchten beide gleichzeitig entsetzt.

Sisenem richtete seinen Blick wieder auf Zunae und nickte. »Ich denke, das deine Gabe dabei ist, zu wachsen. Die Magie in deinem Körper ist sehr stark und langsam beginnst du, in sie hineinzuwachsen.«

Zunae runzelte die Stirn, denn sie verstand nicht, was er genau damit meinte.

»Heißt das, wenn sie verschwindet, ist sie in der Zeit gereist? Und wirklich dort?«, fragte Yelir, da dieses Konzept für ihn noch immer schwer zu begreifen war.

»Das ist richtig. Bei jedem kann es anders sein. Hattest du das Gefühl, dir zuzusehen, wie es in den Visionen sonst war?«, fragte Sisenem, der seine Tochter besorgt musterte.

Zunae wurde blass, als sie an den Moment dachte, als sie an den Tisch gefesselt war.

Ihre Hand zitterte und sie kämpfe gegen den Drang an, sie auf ihren Bauch zu legen.

»Nein«, flüsterte sie mit zittriger Stimme, während ihr eine Tatsache bewusst wurde, die sie instinktiv gespürt hatte, aber versuchte zu leugnen.

Das Kind in ihrem Bauch ...

Wenn sie wirklich in die Zukunft gereist und dann zurückgekehrt war ...

Der Tag, an dem sie schwanger geworden war, passte zu ihrem Zeitsprung.

»Dann musst du sehr gut aufpassen«, sagte Sisenem ernst. »Du wirst den Körper deines zukünftigen Ichs übernehmen. Wenn sie stirbt, wirst auch du sterben.«

Zunae verkrampfte sich, wobei sie die Luft anhielt, bis sich die Ränder ihres Sichtfeldes schwarz färbten.

»Sie kann sterben?«, rief Yelir entsetzt, denn daran hatte er nicht gedacht. Da ihre Visionen so oft von ihrem Tod handelten, war es noch gefährlicher als er angenommen hatte. »Was kann ich tun, um ihr zu helfen?«, fragte er, als Zunae in seinen Armen zitternd zusammenbrach. Das war ihr einfach zu viel.

Yelir hielt sie, starrte aber Sisenem an. Dieser sah besorgt, doch genauso hilflos aus, wie Yelir. Etwas, was dem König der Nordlande nicht gefiel.

»Ich weiß es nicht. Aber vielleicht kenne ich jemanden, der es weiß. Ich werde fragen, ob er dich empfangen würde.«

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