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Kapitel 19

Yelir hielt sein Pferd vor einer alten, recht heruntergekommenen Hütte.

Früher hatte es hier einen Wachposten gegeben, da sie sich sehr nach am Pass zu den Südlanden befanden.

Sollte es irgendwann einmal wieder Handel zwischen ihren Reichen geben, konnte man hier sicher eine gute Herberge platzieren.

Yelir musste über seine Gedanken schmunzeln. Noch vor einem Monat wäre ihm das egal gewesen, doch durch Ariels Lektionen und Zunaes Vorbild, begann er bereits wirtschaftlicher zu denken. Er sah die Vorteile des Handels mit den Südlanden, doch deshalb war er heute nicht hier.

Nachdem Yelir das Pferd an einen Baum gebunden hatte, trat er angespannt auf das Wachhaus zu.

Warum hatte Degoni ihn unbedingt hier treffen wollen? Die Informationen über die Banditen hätte er ihm auch an einem anderen Ort geben können. Was also war an dem Ort, was einen halben Tagesritt rechtfertigte?

Yelir wurde unruhig, da es sich durchaus um eine Falle handeln konnte. Was, wenn die Banditen ihn reingelegt hatten?

Es war das erste Mal, dass er froh darüber war, das Chiaki bei ihm war. Er hätte den Kater zwar lieber bei Zunae gesehen, doch Yelir war sich sicher, dass er nicht gegen die gleiche Menge an Feinden gewinnen könnte, wie Zunae. Dazu war seine Gabe einfach zu punktuell und eingeschränkt.

»Degoni?«, fragte er laut, bevor er eintrat. Er wollte auf keinen Fall zu leicht in einen Hinterhalt treten.

Erst, als Degonis Stimme erklang, macht er die Tür auf.

Es war dunkel in der Hütte und der Staub lag deutlich in der Luft. Trotzdem gab es ein Feuer, um den Raum zu heizen und ein wenig zu erhellen.

Yelir kniff die Augen zusammen, denn die Mischung aus Staub, Schatten und flackerndem Feuer machte es ihm schwer, sofort alles wahrzunehmen.

Degoni saß neben dem Kamin. Ein Verband zierte seine Seite und er blickte mürrisch zu seinem Bruder auf. Neben ihm am Boden lag eine Person. Gefesselt und geknebelt, aber wach und nicht begeistert. Die Gestalt murrte gegen den Knebel und wandte sich, um aus den Fesseln zu schlüpfen, doch es gelang ihr nicht.

»Was ist hier los?«, fragte Yelir, als sich Degoni stöhnend erhob.

Das Blut quoll bereits durch den Verband, doch trotzdem machte er keine Anstalten, sich zu schonen.

Yelir knurrte und wollte seinen Bruder gerade anschnauzen, dass er sich wieder hinsetzen sollte, um sich auszuruhen, da zog Degoni der Person am Boden schon die Kapuze vom Kopf.

Einen Moment brauchte Yelir, um zu begreifen, was er da sah.

Langes, blondes Haar und intensive, eisblaue Augen blickte ihn wütend an. Unter dem Stoff zeichneten sich Rundungen ab, die Yelir sofort zeigten, dass es sich um eine Frau handelte.

Er stieß ein Fluchen aus, während sich Degoni wieder zu Boden plumpsen ließ. »Sie gehört zu den Banditen«, erklärte er knurrend. »Ganz schön stark, die Kleine. Hat mich ordentlich erwischt.«

Yelir stieß den Atem aus. Eine Frau hatte er nicht erwartet, weshalb er gar nicht genau wusste, was er jetzt tun sollte.

Vermutlich war das genau der Grund, warum Degoni ihn hergerufen hatte. Und die Tatsache, dass er verletzt war. Wobei Degoni schon schlimmere Verletzungen überlebt hatte. Nur würde es schwer werden, mit ihren Gefangenen zurück zur Burg zu gelangen.

»Und was sollen wir jetzt mit ihr machen?«, fragte Yelir, der die Frau am Boden betrachtete. Sie war ebenfalls verletzt, aber nicht ansatzweise so schwer, wie sein Bruder. Trotzdem fiel es Yelir schwer, wirklich wütend zu sein. Anders schien es jedoch Degoni zu gehen.

»Keine Ahnung. Lass deine Frau eine Kutsche schicken, oder so«, brummte er, bevor er sich an die Wand lehnte und die Augen schloss.

»Darum kann ich mich kümmern«, mischte sich eine Stimme ein, die Degoni die Augen aufreißen ließ.

Für einen Moment glaubte er zu träumen, als er auf Yelirs Schulter einen schwarzen Kater ausmachen konnte, der von einer Aura umgeben war, die er nicht deuten konnte. Sie strahlte eine Macht aus, die dafür sorgte, dass Degoni sich unwohl fühlte. Es erinnerte ihn zu sehr an die Hochzeit, als der Seelenkatzengott erschienen war.

»Wärst du so gütig, sie zu informieren?«, fragte Yelir, der sich etwas versteifte. Daran, Chiaki zu sehen, hatte er sich gewöhnt, doch ihn auf seiner Schulter zu haben, war neu und ungewohnt.

»Geht klar«, erwiderte der Kater und verschwand dann genauso schnell, wie er gekommen war. Dabei die Vorfreude darauf, wie Yelir reagierte, wenn er sah, dass Zunae die Kutsche persönlich fuhr. Wie Chiaki sie kannte, würde sie sich sofort Sorgen um Yelir machen und zu seiner vermeintlichen Rettung eilen.

Degoni stieß die Luft aus. »Was war das?«, fragte er, weil mit dem Kater auch die Wärme gegangen war.

Jetzt zog Kälte in seine Knochen und ließ ihn schaudern.

»Ein Vertrauter«, erwiderte Yelir, der Degonis Reaktion verstehen konnte. Allerdings hatte sich Yelir mittlerweile zu sehr daran gewöhnt.

»Wessen Vertrauter?«, fragte Degoni knurrend. Er ließ sich nicht so leicht abservieren. Erst recht nicht von Yelir.

Yelir blickte bedeutungsvoll zu der Frau am Boden, die ihn nun mit riesigen Augen ansah. Ihr war der schwarze Kater nicht entgangen. Auch die Aura, die ihn umgab, wie ein Nachthimmel, war ihr nicht entgangen.

Degoni knurrte Yelir an, weil er mehr wissen wollte, jedoch auch verstand, dass sein Bruder nicht vor der fremden Frau zu viel preisgeben wollte.

Alles, was sie nun noch tun konnten, war warten.

»Zeig mir deine Wunde«, wies Yelir an, der durch Zunae ein bisschen Übung darin hatte, Wunden zu versorgen.

»Geht schon«, knurrte Degoni, der vor ihrer Gefangenen keine Schwäche zeigen wollte. Allerdings bemerkte er den Blutverlust, der ihm langsam zu schaffen machte.

»Seh ich anders«, erwiderte Yelir, der Degoni lediglich eine Hand auf den Arm legte, um dessen Gegenwehr zu ersticken.

Degoni ließ es zu, wusste er doch, dass sein Bruder ihm nicht schaden würde.

Yelir tauchte ein in den Blutkreislauf von Degoni und betrachtete ihn studierend. Er war recht normal, nur eine Stelle zeigte den Blutverlust.

Vorsichtig zwang Yelir die Blutbahnen dazu, nicht zu der Bauchstelle zu laufen und blockierte sie, was Degoni leise stöhnen ließ. Es war unangenehm und die Stelle fühlte sich sofort an wie eingefroren, doch Yelir ließ erst von ihm ab, als er die Blutung zumindest soweit gestoppt hatte, dass Degoni nicht verbluten würde, bis die Kutsche und hoffentlich Aiden, hier waren.

Yelir zog aus der kleinen Ledertasche an seiner Hose eine Mullbinde und begann schließlich, die Wunde auch von außen zu behandeln. Er hatte leider keine Tücher dabei, weshalb er nicht viel tun konnte. »Nicht so viel bewegen«, warnte Yelir, denn obwohl er die Blutung größtenteils gestoppt hatte, würde die Wunde wieder aufgehen, wenn Degoni falsche Bewegungen machte.

Ein Brummen war die Antwort, bevor Degoni die Augen schloss und vor Erschöpfung einschlief.

Yelir stieß die Luft aus, doch richtig erleichtert war er nicht. Erst, wenn Dainte hier war, würde er sich entspannen können.

Die Nachricht sollte übermittelt sein, doch mit einer Kutsche würde Dainte mindestens 4 Stunden brauchen. Wenn Yelir das richtig sah, wäre das schon Sonnenuntergang. Er musste sich also auf wilde Tiere gefasst machen, denn diese Gegend war nicht sonderlich dicht besiedelt und daher gefährlich. Auch durch die Nähe zum Gebirge. Es konnten Harpyien auftauchen, die sich von ihren Nestern entfernten und mit diesen wollte er auf keinen Falle in einen Kampf verstrickt werden.

Yelir machte einen Schritt auf die gefesselte Frau zu, bevor er sich hinhockte. »Wenn du schreist, schneide ich dir die Zunge raus«, drohte er und funkelte sie an.

Er wusste nicht, ob er es ernst meinte, doch so wie sie erblasste, glaubte sie ihm. Das war gut, denn er wollte auf keinen Fall Degoni wecken.

Vorsichtig entfernte er ihr den Knebel, was dazu führte, dass sie ihre Lippen leckte und ihren Mund öffnete, doch sie blieb still. »Wer bist du?«, fragte Yelir leise, aber mit einem eindringlichen Knurren.

Die Frau biss sich auf die Lippen. Ihr war anzusehen, dass sie ihren Namen nicht verraten wollte, doch gleichzeitig Angst vor dem Mann hatte, der mit Raubtieraugen zu ihr niederblickte.

Es war das erste Mal, dass sie ihm begegnete, doch sie erkannte den König der Nordländer sofort. Die geschlitzten, grünen Augen und das feine Fell, dass sich über sein Gesicht zog, waren Indizien genug. Er musste vom Gott der Seelenkatzen gesegnet worden sein. Mit ihm zu Kämpfen wäre aussichtslos. Auch mit dem Artefakt an ihrem Finger. Es hatte schon gegen den anderen Mann nicht viel gebracht, obwohl sie ihre Gegner bisher sehr gut damit überraschen konnte. Kaum ein Nordländer rechnete damit, dass eine Frau kämpfen konnte.

»Aelith«, brachte sie schließlich hervor, als Yelir sie warnend anknurrte.

Sie glaubte keinen Moment, dass er seine Drohungen nicht wahr machen würde. Er schien für sie kein Mann der leeren Worte. Außerdem wusste sie sehr genau, dass er Frauen hasste.

Dass sie damit völlig falsch lag und es Yelir sehr schwerfiel, diese Fassade aufrechtzuerhalten, ahnte sie nicht einmal.

»Und wieso hast du meinen Bruder angegriffen?«, fragte er weiter, wobei das Knurren bereits an Intensität verlor. Es fiel ihm sehr schwer, ihr in die Augen zu sehen, wenn er darin nur Angst lesen konnte.

»Ich sollte gestohlene Ware zurückbringen«, flüsterte sie mit zittriger Stimme.

Sie wusste nicht genau, warum Degoni sie und ihre Gruppe angegriffen hatte, doch sie glaubte an ein Missverständnis.

Yelir verwirrte diese Aussage sehr, denn nach Degonis Informationen, hatte sie versucht, einen Händler zu überfallen. »Von wem hast du den Auftrag?«, fragte er, wobei er sie eingängig musterte. Ihn kam in den Sinn, das Artefakt zu nutzen, das er auch Zunae umgelegt hatte. Dann wäre sie gezwungen, ihm die Wahrheit zu sagen, doch ... Er wollte diese Kette nicht am Hals einer Frau sehen, die nicht Zunae war. Es fühlte sich zu intim an, sich das vorzustellen.

Aelith wandte den Blick ab und sah zu Boden, während sie begann zu zittern. Yelirs Blick ließ sie schwitzen, doch sie versuchte, ihren Auftraggeber nicht zu verpetzen. Das hatte dieser ihr eingebläut, denn dann würde sie nicht nur ihr Geld verlieren, sondern auch ihren Bruder. Dieser würde nur behandelt werden, wenn sie weiterhin Geld verdiente und Aufträge erfüllte.

Yelir blickte Aelith weiterhin abwartend ab, während er zusah, wie sie innerlich kämpfte. Nervös machte ihn das Beben ihrer Lippe, als sie mit den Tränen kämpfte.

Dieser Anblick ließ Yelir nervös werden. Er konnte einfach nicht mit weinenden Frauen umgehen. »Bedroht er dich?«, fragte er, denn Yelir kam nicht auf die Idee, dass er das Problem war.

Aelith befeuchtete sich die Lippen. »Mein Bruder ist krank«, stieß sie hervor.

Yelir hob eine Augenbraue. »Wenn er sich nicht um dich kümmern kann, wieso kommst du dann nicht in den Harem?«, fragte er, denn dazu war er da.

Geschockt hob sie den Blick und wurde schlagartig weiß. »Ich kann ihn doch nicht allein lassen«, rief sie aus, bevor sie den Kopf einzog und zu Degoni blickte. Hoffentlich hatte sie ihn nicht geweckt.

Dieser murren jedoch nur und schlief weiter.

Yelir stieß die Luft aus. »Name?«, fragte er, doch Aelith blickte ihn stur entgegen. Als würde sie seinen Namen nennen. Am Ende würde er noch für ihre Verfehlungen bestraft werden.

Yelir wollte gerade erneut fragen, als er etwas spürte. Statt sich mit der Frau weiter zu beschäftigen, erhob er sich und ging zur Tür.

In dem Moment sah er eine Kutsche aus den Schatten auftauchen.

Er hätte sich gewundert oder gar erschrocken, würde er das feuerrote Haar nicht zu gut kennen.

»Was habe ich auch erwartet«, bemerkte er, als Zunae, die auf den Kutschbock saß, hielt.

Sofort sprang sie ab und stürmte auf Yelir zu. »Bist du verletzt?«, fragte sie atemlos und nahm sein Gesicht in ihre Hände, während Dainte aus der Kutsche stolperte und sich übergab.

Yelir konnte die Sorge in ihren Augen sehen, weshalb er ihr sanft eine Hand an die Wange legte. »Ich bin unverletzt«, sagte er, um sie zu beruhigen. »Was machst du hier?«, fragte er, obwohl es sein Herz wärmte, dass sie extra gekommen war.

Zunae ließ erleichtert seufzend von ihm ab, bevor sie ihn mürrisch ansah. »Chiaki hat mich um eine Kutsche und einen Heiler gebeten. Natürlich dachte ich, du wärst in Schwierigkeiten.«

»Und dann kommst du gleich angerannt? Ich kann auf mich aufpassen«, versicherte er, auch wenn es ein seltsames Gefühl in ihm auslöste. Zu wissen jemand würde zu seiner Rettung eilen, war ihm unbekannt und fühlte sich gut an.

»Natürlich«, stieß Zunae hervor und blies beleidigt die Wangen auf. Eine Geste, die Yelir so noch nie bei ihr gesehen hatte. Die Situation hatte sie mehr besorgt, als sie zugeben wollte, weshalb sie ihre Gefühle nicht ganz im Griff hatte.

»Wie bist du eigentlich so schnell hierhergekommen?«, fragte Yelir, während er Dainte beobachtete. Dieser war blass und schwankte beim Laufen, was nicht gerade gut war.

»Ich habe ... Chiakis Schattenfortbewegung genutzt«, murmelte sie entschuldigend, bevor sie zu Dainte schielte. Das erste Mal dieser Magie ausgesetzt zu werden, war nicht gerade angenehm, doch sie hatte ihn nicht rechtzeitig warnen können. Zu groß war die Angst, Yelir könnte in Lebensgefahr sein.

»Degoni ist verletzt«, sagte Yelir schließlich, während er darüber nachdachte, ob er Zunae zu der Gefangenen bringen sollte oder nicht. Wie würde sie reagieren?

»Ich kümmere mich darum«, stieß Dainte hervor, der sich selbst heilen musste, um überhaupt auf diese seltsame Magie klarzukommen. Dainte hatte das Gefühl, sein ganzer Körper würde rebellieren.

Yelir nickte. »Wir konnten jemanden gefangennehmen. Kümmer dich auch um sie«, wies er an, was Dainte nicken ließ. Er war zu fokussiert darauf, nicht zusammenzubrechen, um Yelirs Worte genau zu verstehen.

Zunae aber tat es und runzelte die Stirn. »Sie?«, fragte sie leise, während sie beobachtete, wie Dainte in das heruntergekommene Wachhaus ging.

»Das erkläre ich dir, wenn Degoni verarztet ist«, erwiderte Yelir angespant. Er wollte nicht, dass Zunae sich damit befasste. Noch konnte er nicht einschätzen, wie gefährlich Aelith war. Aber er nahm sie ernst, denn Zunae hatte ihm gezeigt, was für Kräfte in einem unscheinbarem Auftreten stecken konnten.

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