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Lärm

Der Mann stand einfach da, mitten auf der Kreuzung und presste sich die Hände auf die Ohren. Die Augen angestrengt zusammengekniffen, den Mund zu einem stummem Schrei geöffnet, stand er da. Die Menschen, die an ihm vorbeiliefen, warfen ihm verwirrte und teils auch misstrauische Blicke zu. Was war denn mit dem los? War der verrückt? Das machte doch niemand, einfach so dazustehen und das, was auch immer das war, zu tun.

Was war mit den Menschen los? Warum starrten sie so? Hörten sie das denn nicht? Es war so laut, drohte ihm den Schädel von innen heraus zu zertrümmern. Es war einfach so viel. Nicht nur der normale Stadtlärm, nein. Gegen den üblichen Lärm hatte er nichts, die Autos, Fahrradklingeln, surrende Räder und Motoren, das Gekrächz der Dohlen, das Gurren der Tauben, Wind und das unbändige Gefasel der Menschen. Das Problem war der andere Lärm. Dieses nervenzerreißende, hohe Kreischen, das hart durch die Luft schnitt und nicht abbrechen wollte. Es war wie eine Stimme und doch nicht wie eine Stimme. Es waren hunderte, tausende - gemeinsam bildeten sie diese gewaltige Mauer aus Schall, die über die Stadt fegte und ihm mehr als nur in den Ohren klingelte. Also. Was war mit den Menschen los?! Hörten sie das nicht? Es war für ihn nicht zu überhören!

Hoch oben auf einem der Hochhäuser saß eine Gestalt in einem dunklen Umhang, die sich auf den Rand der Balustrade kauerte und ihren Blick über die Stadt schweifen ließ. Obwohl es schien, als wolle sie sich möglichst klein machen, wirkte der Umriss dennoch merkwürdig deplatziert und unförmig. Ein raues, tiefes Lachen ertönte unter der dunklen Kapuze, als die Gestalt die von hier oben aus klein wirkende Figur des Mannes erspähte, der noch immer wie versteinert auf der Kreuzung stand. Seine geisterhafte Sammlung an kleinen Kreischdämonen leistete ganze Arbeit - sein Widersacher hatte schon immer äußerst empfindlich auf diese kleinen Lieblinge reagiert. Nur warum gab er kein Fersengeld oder traf Gegenmaßnahmen, so wie sonst auch? Wo blieben seine niedlichen Zauber, sein stoischer Blick, die entschlossene Haltung? Merkwürdig. Hatte er ihn bei ihrer letzten Begegnung doch härter erwischt als angenommen? Tse. Was machte das schon aus? Nichts. Jetzt gehörte er ihm, ihm allein - endlich. Die Gestalt erhob sich und breitete große, dunkle, lederne Flügel aus und schwang sich mit diabolischem Grinsen geradewegs vom Dach des Hochhauses, schwebte elegant, nicht wirklich erwartbar bei seiner klobigen Figur, durch die Häuserschluchten auf seinen noch immer gelähmten Widersacher zu, um mit einem dumpfen Aufpralllaut vor ihm zu landen. Der Ausdruck in seinen weit aufgerissenen Augen war Seelen wert.

Das war nicht möglich. Das konnte es nicht geben. Das musste eine Wahnvorstellung sein. Nicht nur, dass er dieses ohrenbetäubende Kreischen hörte - jetzt war auch noch eine Gestalt wie aus seinen schlimmsten Alpträumen, die ihm immer so verdammt real erschienen, vor ihm gelandet, in groben, dunklen Stoff gehüllt, die ledernen Schwingen drohend aufgerichtet. Nicht genug, dass dieses etwas vor ihm stand, nein, jetzt fing es auch noch an, mit rauer, kratziger Bassstimme zu sprechen, obwohl sprechen nicht der richtige Ausdruck wae - es war eher ein Zischen. "Endlichhhhhh habe ich dichhh gefffffunnnnden... Du mickriger Wurrrm, du elendesssss Ärgernisss..." Warum kam ihm das so bekannt vor? So als hätte er genau so eine Situation schon einmal erlebt. In den Alpträumen rannte er nur immer, ätzenden Atem und das Rauschen der Lederschwingen im Nacken, begleitet vom Kreischen. Jetzt aber kam es ihm vor wie eine schreckliche Erinnerung. Unbewusst hatte er die Hände von den Ohren genommen, starrte das Ding noch immer völlig irritiert an. Die Blicke der Leute spürte er schon längst nicht mehr. "Was bist du?", fragte er halb verängstigt, halb herausfordernd. Dunkle Augen blitzten unter der Kapuze auf und ein höhnisches Gelächter ertönte.

Das konnte diese Witzfigur doch nicht etwa ernst meinen?! Obwohl es zugegebenermaßen schon eine gewisse Amüsanz bot. Es wagte doch tatsächlich, diese hirnrissige und völlig unnötige Frage zu wiederholen. Nun war es an der düsteren Gestalt verblüfft zu sein - das Lachen verstummte. "Niiimm michhhh doch nichhhht auf den Arrrrm, du Armleuchhhter... Du weissssssssst genau... wer ichhh bin..." Der fragende, verwirrte Ausdruck in den Augen des Mannes blieb. Das durfte doch nicht wahr sein! Dieser Wicht konnte doch unmöglich vergessen haben, was er war? Und wenn doch? Dann hatten beide Seiten verloren. "Du... bissst der Jäger... du hasssst hunderte der meiiiinen getötet. Abgeschlachtet. Giiiib mir die Eriiinneruung... Ichhhh brauchhhhe ihre Ssssseelen..." Die Seelen, um die seinen endlich ruhen zu lassen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Kaum hatte die Gestalt diesen Gedankengang zu Ende geführt, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Der feige Mistkerl hatte seine Erinnerungen gelöscht. Zischend richtete sich der unförmige Mantelträger zu ganzer Größe auf, bereit den Mann mit sich zu reißen und fiel zugleich in das unsägliche Kreischen der Dämonen mit ein.

Das war Wahnsinn. Anders konnte es nicht sein. Er selbst war wahnsinnig geworden, bestimmt. Panik ergriff Besitz von ihm, als die Gestalt sich drohend aufbäumte und wie von selbst begannen seine Beine ihn so schnell wie es ihnen möglich war, ihn fortzutragen. Vorbei an Menschen, egal ob er sie anrempelte, Hauptsache immer weiter. Fort von diesem Ort, von diesem Ding, von diesem kreischenden Lärm.

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