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Miyu musterte den Mann abschätzend. Er hatte kaum Haare auf dem Kopf, dafür jedoch einen witzigen Bart. Dieser war dunkelgrau und bestand aus fünf einzelnen Zöpfchen. Seine eisblauen Augen schienen Miyu zu durchdringen, sie hatte keine Ahnung, wo der Mann hinsah. Seine Nase war an und für sich klein, aber die Nasenlöcher hatten einen Durchmesser von 2 Zentimetern, sie waren schlicht gigantisch. Sogleich taufte Miyu den Mann auf den Namen Schweinsnase.
Der Mann war groß gewachsen, denn obwohl er nicht zur Gänze aufrecht saß, so war er doch ein Stückchen größer als das Mädchen. Die Hände mit den langen Fingern hatte er auf seinem Schoß verschränkt, die Knie waren beinahe in einem rechten Winkel abgewinkelt. Der linke Fuß tappte ständig auf den Boden, er hob und senkte ihn, und ergab eine Miyu unbekannte Melodie.
Schweinsnase trug eine helle Anzugsjacke und ein grellgrünes Hemd darunter. Bei dem Anblick wären Miyu beinahe die Augen aus dem Kopf gesprungen. Wie konnte jemand nur solch eine Farbkombination anziehen? Als ob dies nicht schon genug wäre, steckten seine langen Beine in einer roten Hose! Der gesamte Körper war der endgültige Augenzerstörer, Miyu musste den Blick mit schmerzenden Augen abwenden.
Anstatt den Mann weiter anzustarren, ließ sie nun ihren Blick im Raum schweifen. In allen vier Ecken entdecke Miyu Überwachungskameras, sie alle gaben ein leises Summen von sich. Zwei Sessel waren vor und hinter dem Tisch aufgestellt worden, wobei Schweinsnase auf dem hinteren saß. Die Stühle und der Tisch waren das einzige Mobillar in dem Raum mit den grauen Wänden.
"Setz dich, bitte." Schweinsnase winkte sie näher heran und bedeutete ihr, sich zu setzen. Da Miyu jedoch anfangs nicht reagierte, schubste Schlaksikaksi sie daraufhin in Richtung von Schweinsnase. Die Stimme des Mannes hatte rau geklungen, als hätte er einen Schleifpapier - Hals.
Da Miyu nichts anderes übrig blieb, setzte sie sich auf den kühlen Stuhl. Beunruhigt sah das Mädchen von den beiden Männern hin und her. Zwei so große Polizisten - eine wahrlich gelungene Abschreckung. Schlaksikaksi griff in seine Manteltasche und holte einen gelben Papierbogen heraus. Diesen reichte er Schweinsnase, wobei der Mann anerkennend nickte.
"Danke, Ikuto, ich denke es wäre besser, wenn du bei dem Verhör nicht dabei bist."
"Mit Verlaub, Sir, ich bleibe lieber, schließlich ist das die Pflicht..."
"Raus hier, sofort! Es ist mir schnurz, ob dies gegen die Regeln verstößt, du verlässt diesen Raum auf der Stelle! Wenn nicht, werde ich wohl etwas nachhelfen müssen!" Ein leises Pistolenklicken folgte seinen Worten. Erschrocken starrte Schlaksikaksi, alias Ikuto, den Mann an. Kurz darauf hatte er jedoch seine Fassung wiedergefunden.
"Sie wissen, dass Sie das Mädchen in Ruhe lassen müssen! Sie könnten ihren Job verlieren!"
"Ach, das brauchen SIE mir NICHT sagen! Diese Schusswunde an dem Bein des Mädchens sieht mir nach ihrer Waffe aus, Sie sind schließlich der einzige mit solch einer Munition.
Was wäre, wenn mir diese Tatsache aus Versehen über die Lippen gehen würde? Der Fakt, dass Sie auf ein Mädchen geschossen haben?"
Ertappt blickte Schlaksikaksi zu Boden und biss dabei die Zähne fest aufeinander. "Aber ich will ja nicht so sein. Wenn Sie diesen Raum augenblicklich verlassen, werden Sie ungeschoren davonkommen ..."
"Ja ja, ich geh ja schon. Sir!" Während er noch sprach, salutierte er und drehte sich dann auf dem Absatz um. Danach steuerte er auf die Tür zu und wenige Augenblicke später waren nur mehr Miyu und Schweinsnase in dem Raum.
Schweinsnase lehnte sich zufrieden zurück, während er Schlaksikaksi vertrieben hatte, hatte er sich nämlich nach vorne gebeugt und auf den Tisch geschlagen. Dann heftete er seinen durchbohrenden Blick wieder auf Miyu.
"Nun zu uns beiden. Laut dieser Akte hast du Geld aus dem Supermarkt entwendet, zuvor die Türen kurgeschlossen, einen Alarmsensor und eine Kamera lahmgelegt. Streitest du dies ab?"
"N-nein, Sir. Nun ja... ich erzähle ihnen am besten, wie ich es erlebt habe. Zuerst wollte ich nur etwas zu essen hohlen und habe daher den Alarmsenslr bei den Mülltonnen ausgeschaltet. Die Kamera habe ich gleich zu Beginn mit einem Stein abgeschossen, sonst wäre ich nicht recht weit gekommen. Dann habe ich schnell die zwei Schwenkkameras überwunden, dabei wäre ich allerdings beinahe erwischt worden.
Nachdem ich mir dann den Magen gefüllt hatte, wollte ich das Gelände verlassen, da fiel mein Blick auf das Geldbündel. Ich habe es nicht aus der Kassa entwendet, es war einfach am Boden. Und da ich Geld immer brauchen kann, beschloss ich, das Bündel zu holen. Und noch bevor ich den Supermarkt verlassen konnte, wurde ich geschnappt."
"Hmmm ... nun gut, ich glaube dir. Aber wieso hat Ikuto dann auf dich geschossen? Er hätte dies nie ohne Grund getan."
"Also .... ähm ... " Miyu seufzte. Wenn sie nun darüber nachdachte, erschienen ihr die Provokationen unsinnig. Außerdem war es ihr unangenehm, dass sie versucht hatte zu fliehen. Sie glaubte, dass diese Aktion ihr nicht gerade helfen würde. Trotzdem nahm sie allen mut zusammen, den sie aufbringen konnte, und erklärte Schweinsnase die missglückte Situation.
"Aha. So war das also. Ich kann dich selbstverständlich verstehen, denn wer will schon gerne in das Gefängnis wandern? Doch trotzdem wird dies noch Auswirkungen haben."
Plötzlich schlägt sich Schweinsnase auf die Stirn. Offenbar ist ihm gerade etwas eingefallen. "Aber wo bleiben denn meine sonst recht guten Manieren? In all der Aufregung vergaß ich komplett, mich votzustellen. Nun, dies will ich nun nachholen. Meine Name ist Nibori. Ich horche Menschen aus, die etwas verbrochen haben."
"A-aber ich hab' ja gar nichts gestohlen!"
"Das nicht, aber du hast die Mülltonnen eines Supermarktes geplündert und auch das ist eine Form von Verbrechen." Niboris Stimme verunsicherte Miyu immer mehr. Wieso konnte sich der Kerl nicht einfach ein Glas Wasser holen und etwas trinken? Aber möglicherweise war seine Stimme immer so.
Plötzlich stand Schweinsnase auf. Er umrundete den Tisch, blieb bei Miyu stehen und griff unter den Kragen seines Hemdes. Miyu wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber im Endeffekt zog Nibori ein Medaillon hervor. Dieses hielt er zu Miyu hin, allerdings wusste sie nicht, was sie tun sollte. Deshalb blieb sie einfach ruhig sitzen und beobachtete Schweinsnase.
Nach kurzer Zeit steckte er das Medaillon wieder weg und auf seinem Gesicht spiegelte sich Zufrieden und Überraschung. Anschließend drückte Nibori auf den Kameras herum und kurz darauf senkten sich alle vier einfach nach unten, das Summen verschwand. Er hatte sie abgeschaltet, aber wieso? Dann sprach er Miyu an:
"Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du einen Verbündeten hast? Und verkauf mich nicht für dumm!"
Miyu konnte dem Mann nicht ganz folgen. Was waren Verbündete und wieso sollte sie so etwas haben? Aus diesem Grund antwortete Miyu die einzige ihr logisch erscheinende Antwort:
"E-es tut mir leid, Sir."
"Nenn mich Nibori."
"... Nibori. Aber was meinen Sie damit? Ich weiß nichts von einem Verbündeten, ich weiß ja nicht 'mal was das ist!"
Nachdenklich strich sich Nibori über das Kinn und den Bart. Währenddessen musterte er Miyu prüfend, als könnte er so feststellen, ob sie gelogen hatte oder nicht. Kurz darauf drang seine seltsame Stimme erneut in Miyus Ohren.
"Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube dir. Darf ich noch einmal kurz etwas überprüfen? Es tut nicht weh."
"Wenn Sie das sagen, dann wird es schon stimmen. Was soll ich tun?", fragte Miyu unsicher.
"Gib mir eines deiner Haare. Nur ein einziges."
"Ich weiß, was "eines" bedeutet, glauben Sie mir, ich kann rechnen, auch wenn ich schon lange auf der Straße lebe." Mit diesen Worten zog sich Miyu ein Haar von ihrem Kopf. Wie die anderen war es hellblond, leicht gewellt und mittellang. Miyus Haare waren genau so lange, dass sie ziemlich genau bei den Schultern endeten.
Miyu streckte ihre zitternden Händen zu dem Mann und dieser nahm das feine Haar behutsam zwischen die Fingern. Dann begann er mit was auch immer. Nibori hielt das Haar in die Luft und fixierte es mit seinen durchdringenden Augen. Er schwenkte es ein paar mal hin und her, bis er schließlich beinah zärtlich an dem dünnen Haar entlangfuhr.
Dabei mörmelte er irgendetwas vor sich hin, doch Miyu verstand weder was Nibori sagte, noch was dies zu bedeuten hatte. Schließlich zog Nibori an beiden Enden des Haares kurz an und spannte es somit. Dann zog er immer kräftiger, bis das Haar letzten Endes riss. Als es gerissen war, hatte Miyu einen leichten Schimmer in der Luft entdeckt, doch im Gegensatz zu Nibori verstand sie nicht, was dies zu bedeuten hatte.
"Damit hat sich mein Verdacht bestätigt. Du hast zwar einen Verbündeten, aber dieser ist so dermaßen gut versteckt, dass er nicht so leicht ausbrechen kann. Deine Eltern haben gut füf ich gesorgt. Denn wenn die Kräfte zu früh herausgebrochen wären, hättest du sie möglicherweise nicht kontrollieren können. Dein Verbündeter hätte dich zerstört."
Miyu konnte immer noch nicht glauebn was sie gerade gehört hatte. Diesen Verbündeten hatte sie von ihren Eltern? Wieso hatten Miyu nie gesagt, dass sie einen Verbündeten gehabt hatten?
"Dieser Verbündete dürfte von deinem Vater stammen, ich erkenne deutlich Spuren von ihm in dir. Wenn du willst kann ich den Verbündeten befreien." Nibori klang zwar hilsbereit, aber Miyu bemerkte einen Unterton, der ihr nicht gefiel. Etwas Drängendes, beinahe Sehnendes schwang in dem Satz mit.
Dies war der Grund warum Miyu zögerte. Verbündete schienen zwar etwas Tolles zu sein, aber aus welchem Grund sollte Nibori soch scharf darauf sein, Miyus Verbündeten zu erwecken? Also beschloss das Mädchen erst einmal in Erfahrung zu bringen, wieso der Mann u Miyu unbedingt helfen wollte.
Während sie ihn misstrauisch musterte, fragte sie ihn, was sie wissen wollte, und versuchte dabei, einen ernsten Blick aufzusetzen, welcher signaliesieren sollte, dass sie die Oberhand hatte.
"Nibori, warum sind Sie so interressiert daran, meinen Verbündeten hervorzubringen?"
"Der Grund ist simpel, wenn man die Hintergründe kennt, doch diese zu erklären würde viel zu lange dauern."
"Ich habe Zeit. Möglicherweise wissen Sie es noch nicht, aber ich bin im Gefängnis." Nun warf Miyu dem Mann einen sarkastischen Blick zu und brachte ihn dadurch zum Schmunzeln.
Seufzend gab er schließ klein bei und begann seine Erzählung. "Schon seit langer Zeit tobt ein Krieg zwischen der Menscheit und der Wildnis." Miyu wollte etwas fragen, doch Nibori lies sie gar nicht erst zu Wort kommen.
"Die Wildnis, falls du nicht weißt was dies ist, werde ich dir noch erklären. Aber zuerst möchte ich einfach meine Geschichte fertig bringen, und im Anschluss kannst du mir Fragen stellen." Miyu nickte, sie sagte nichts, da sie nicht wusste, was sie hätte sagen sollen.
"Gut... vermutlich wäre es besser, beim Anfang zubeginnen. Also, vor langer Zeit war der gesamte Planet im Besitz der Wildnis. Doch dann enstand die Menschheit, und somit die Zivilisation. Anfangs versuchten die Menschen mit der Wildnis zu leben, doch schon bald wurde klar, dass dies unmöglich war.
Deshalb baute man Pallisaden, um die Siedlungen vor den tödlichen Kreaturen zu schützen. Jedes Lebewesen, das den Menschen zu nahe kam, wurde ermordet. Somit konnte sich die Menschheit ausbreiten und dabei die Wildnis zurückdrängen. Alle Menschen, die zur Wildnis halfen, wurden in ihre geliebte Wildnis geschickt, man glaubte, dies sei der sichere Tod. Die Menschen surden siegessicher und vernachlässigten ihre Wachen, sie glaubten nicht, dass ihnen irgendetwas passieren könnte.
Doch die Wildnis gab nicht klein bei. Jene Menschen, die verbannt worden waren, hatten nämlich in dieser Zeit im Einklang mit der Wildnis gelebt. Sie hatten die wahre Wildnis kennengelernt. Dadurch bekamen sie vom Gott der Wildnis ein Geschenk. Diese Geschenke waren die Verbündeten."
Nibori machte eine teatralische Künstlerpause, die Miyu nutzte, um das eben gehörte zu verdauen. Sie konnte es kaum glauben, aber Nibori legte beim Erzählen der Geschichte so viel Enthusiasmus an den Tag, dass es wahr sein musste! Nach kurzer Zeit fuhr Nibori fort.
"Es gab alle möglichen Arten von Verbündeten. Manche konnten einem ihren Willen aufzwingen, andere wiederum konnten den Boden in Lava verwandeln. Aber der Stärkste von ihnen, hatte einen noch viel mächtigeren Verbündeten: er konnte die Anordnung der Atome beeinflussen. Sowohl die von seinem Körper, als auch die der anderen. Somit konnte ihn niemand verletzen. Er führte die Wildnis in die Offensive. manche munkelten, dass er direkt von dem Gott abstamme, wenn nicht sogar der Wildnis Gott selbst war.
Die Menschen warten hoffnungslos unterlegen. Es war das reinste Blutbad. Dadurch hätte die Wildnis vermutlich den Planeten übernommen, wenn nicht die Liebe dazwischengefunkt hätte. Eine Frau der Wildnis verliebte sich nämlich in den ersten Offizier der dritten Menschenarmee. Sie hatte wie viele andere der Wildnis einen Verbündeten. Auch der ihre war mächtig, sie konnte für einen kurzen Zeitraum den Verbündeten einer in der Nähe stehenden Person stehlen und ihn für sich nutzen.
Jedenfalls heiratete sie den Offizier. Selbstverständlich hielten sie ihre Gefühle zueinander geheim, denn damals war es eigentlich verboten, sich als Mensch mit der Wildnis abzugeben. aber das ist jetzt nicht so wichtig. Was eigentlich zählt, und worauf ich hinaus will, ist, dass die beiden ein Kind bekamen. Es war ein Junge und er sah genau aus wie sein Vater. Nur eine Sache hatte er von seiner Mutter geerbt: den Verbündeten. Du musst wissen, Verbündete werden innerhalb eine Familie von Generation zu Generation weitergegeben. Nur selten kommt es vor, dass das Kind, wenn beide Elternteile einen Verbündeten haben, auch beide bekommt.
Leider starb der Vater des Kindes wenige Tage nach der Geburt im Kampf gegen den Anführer der Wildnis. Die Mutter schwor sich Rache und erzählte ihrem Kind jeden Tag, wie mutig sein Vater gewesen wäre und was er nicht alles für die Menschen getan hätte. dadurch gab sie ihre Rache an ihr Kind weiter und sie erzog es auch so, dass es wusste, was es mit seinem Verbündeten alles machen konnte.
Als dann die Mutter im Alter von 50 Jahren von einem Kämpfer der Wildnis ermordet wurde, war der Junge gerade einmal 20. Seine Wut gegen die Wildnis verzehnfachte sich und dadurch verdoppelten sich seine Kräfte. Er schwor sich, alles im Bezug auf die Wildnis auszulöschen. Aus diesem Grund ernannte er sich zum Anführer der Menschen und mit seiner Hilfe konnten die Menschen das Schlachtenglück wenden. Im Endeffekt stieg die Zahl der Toten auf Seiten der Wildnis. Denn der Junge wusste seine Fähigkeit geschickt einzusetzen. Bei jeder Schlacht ritt er weit vor seinen Truppen und benutzte seinen Verbündeten. Dadurch konnte er den Menschen helfen, zuvor verlorene Gebiete wieder zurückzuerobern. Und er entdeckte sogar eine neue Nutzungsform seines Verbündeten. Wenn er Personen ihre Verbündeten nahm, konnte er sie an seine Leute weitergeben. Aus diesem Grund verloren immer mehr Anhänger der Wildnis ihre Verbündeten, aber auch ihr Leben, da sie nach dem Verlust ihrer Kräfte wehrlos wurden.
Bald waren nur mehr die stärksten Männer der Wildnis über, darunter selbstverständlich ihr gottgleicher Anführer. Die letzte und wichtigste Schlacht stand bevor. Die immer größer werdende Armee der Menschen griff die Festung derer an, die weiterhin für die Wildnis kämpften, zehn an der Zahl.
Die Wildnis hatte keine Chance. Die Menschen waren einfach in der Über - Überzahl. Trotzdem gaben sie nicht auf und schafften es sogar, die Armee um zwei Drittel zu reduzieren. Sie hatten einen Weg gefunden, wie sie sich den Kräften des Jungen widersetzen konnten, allerdings war diese Methode sehr kräfteraubend. Am Ende hatte ihnen dies jedoch auch nichts genutzt. sie wurden alle ermordet und ihre Verbündeten weitergeschenkt. Als letztes starb der Anführer, er hatte dem Jungen einen langen Kampf geliefert. Der Junge wollte auch ihm den Verbündeten wegnehmen, doch als er versuchte, ihn sich selbst einzuverleiben, da gab es einen Knall und der Mann wurde in zwei Teile gerissen. Daraufhin begann der Anführer der Wildnis zu lachen.
"Meine Blutlinie ist noch nicht zu ende. Mein Verbündeter wurde bereits an jemanden weitergegeben. Er wird ihn sicher aufbewahren, mein Sohn. Und da der Verbündete in ihm bereits erweckt wurde, kann niemand meiner Familie diesen Verbündeten wegnehmen. Es können nicht zwei gleiche Verbündete gleichzeitig existieren. Außerdem wird das Artefakt der Wildnis wieder an seinen rechtmäßigen Platz gelangen, und zwar durch eine mächtige Person."
Nach diesen Worten wurde ihm der Kopf abgehackt und sein Körper wurde zu einem Baum. Bis heut gibt es Nachkommen von den beiden Gegnern, und der Krieg wird solange toben, bis das Artefakt an seinem rechtmäßigen Platz gelangt. Allerdings weiß kein Mensch, welches Artefakt der Mann gemeint hat.
Heutzutage weiß nur mehr ein Viertel der Menschheit von den Verbündeten, der Rest ruht in dem Glauben, dass es nur Menschen auf der Welt gäbe und der Krieg damals einfach nur erfunden worden war."
Als Nibori am Ende der Geschichte angelangt war, musste er erst einmal eine falsche Wasser austrinken, denn, wie Miyu nun merkte, war die Luft in dem raum trocken. Als der Mann die leere Flasche auf den Boden fallen lies, stellte Miyu ihre Frage. Ihr war eigentlich nichts unklar, aber diese Frage musste sie einfach beantwortet haben.
"Das erklärt aber immer noch nicht, warum Sie unbedingt meinen Verbündeten erwecken wollen. Also?"
"Nun, du könntest ... wichtig sein, eine bedeutende Rolle spielen, in dem ... der Zukunft der Erde." Miyu war klar, dass Nibori etwas verheimlichte, er hätte sich fast versprochen und Miyu etwas verraten, das er nicht preisgeben durfte. Sie wusste auch, dass er es ihr nicht sagen würde.preisgeben Deshalb kam Miyu eine andere Frage in den Sinn.
"Haben Sie eigentlich auch einen Verbündeten?" Für einen kurzen Moment weiteten sich Niboris Augen, er wirkte ertappt. Doch kurz darauf fand er wieder zu seiner Gelassenheit zurück und er antwortete mit seiner komischen Stimme.
"Ja"
Dann streckte er seine Hand in Miyus Richtung, woraufhin etwas passierte, das Miyu auf keinen Fall erwartet hätte.
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