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"Sieh an, sieh an. So jung und schon ein Dieb, wenn auch ein ziemlich talentierter. Ich denke, dass nicht viele wissen, wie man Türen kurzschließt. Und all der Aufwand für ein bisschen Geld? Noch dazu hat dich diese Aktion ins Gefängnis gebracht, du hättest es also einfach lassen sollen, meine Kleine. Hast du denn die ganzen Sensoren nicht gesehen?", sagte der Polizist. Er hatte ein eckiges Gesicht mit braunen Augen und einer großen Nase. Auf seinem Kopf saß eine blaue Polizeimütze. Ein kurz geschorener Bart säumte sein Kinn und seine Wangen. Er trug eine ebenfalls blaue Polizeiuniform, welche sich über seinen Bierbauch spannte. Seine kurzen Beine befanden sich in einer schwarzen Hose und die kleinen Füße steckten in zu groß wirkenden Schuhen. In seiner rechten Hand hielt der Mann eine Taschenlampe, welche Miyu mit einem grellen Lichtstrahl blendete. Seine linke Hand ruhte auf einem dunklen Schlagstock, der jedoch noch in dem Gürtel des Mannes steckte.

"Ich bin nicht ihre Kleine! Außerdem, was verstehen Sie denn schon? Wissen sie überhaupt, wie es ist, allein auf der Straße zu leben? Geld wirklich zum Überleben zu benötigen? Anhand ihres dicken Bauches schließe ich, dass Sie solche Verhältnisse nicht gewöhnt sind.", gab Miyu herausfordernd zurück.

Augenblicklich lief das Gesicht des Mannes rot an und er schrie mit lauter Stimme: "Du verdammtes, kleines Gör! Was erlaubst du dir eigentlich? Weißt du überhaupt, wen du vor dir hast?"

"Ja, einen fetten Polizisten, der keine Ausdauer hat und ..." gab Miyu zurück, doch bevor sie aussprechen konnte, gab der Polizist ihr eine Ohrfeige. Dann zog er seinen Schlagstock und holte mit diesem in der Hand weit über dem Kopf aus. Er wollte den Holzstock gerade gegen Miyus Kopf krachen lassen, da packte ihn eine kräftige Hand. Eine Stimme, die die Ruhe selbst zu sein schien, drang in Miyus Ohren.

"Lass doch das arme Mädchen. Siehst du denn nicht, dass sie es eigentlich nicht so gemeint hat? Stimmts oder hab' ich recht?" Mit diesen Worten kam ein Mann hinter dem Fettwanst hervor und drückte den Kopf des Mädchens nach unten. Dann sprach er weiter.

"Außerdem muss ich zugeben, dass du nicht das beste Beispiel eines Polizisten bist, du könntest ruhig wieder mehr trainieren." Kaum hatte er dies gesagt lief das Gesicht von Schwabbelpolizist, Miyu hatte ihn gerade so getauft, komplett rot an, während Miyu zu schmunzeln begann. Für dieses kurze Lächeln stieß ihr jedoch der zweite Mann sein Knie mit voller Wucht in den Bauch.

Das Mädchen kippte vornüber, denn kurz vor dem plötzlichen Schmerz hatte der Mann seine Hand von ihrem Kopf genommen. Als Miyu mit dem Gesicht am Boden aufkam konnte sie zu Beginn nicht atmen, so heftig war der Stoß gewesen. Deshalb hechelte sie nur panisch dahin. Nach einer Weile schaffte das Mädchen es jedoch, wieder normal zu atmen.

"Und du solltest wissen, wann Schluss ist. Ein bisschen herumwitzeln kann ja ganz lustig sein, aber dennoch wäre es besser für dich, erwachsenen Leuten respektvoller zu begegnen."

Von dem Schlag noch immer benommen, nahm Miyu die Worte des Mannes wie durch Wasser wahr. Stöhnend versuchte sie, sich aufzusetzen. Nachdem sie dies geschafft hatte, musterte Miyu den Kerl, der ihr in den Magen getreten hatte.

Auch er trug dieselbe Polizeiuniform wie Schwabbelpolizist. Unter seiner Mütze lugten dunkelblonde Haare hervor, welche ihm auch über die Ohren hingen. Er war um einiges größer als der Dicke, obwohl dieser vielleicht nicht der beste Vergleich war. Miyu schätzte den schlaksigen Mann vor ihr auf 1,90 Meter, Schwabbelbauch war ihrer Meinung nach nur 1,78. Möglicherweise sah der Mann bei Miyu einfach nur größer aus, da er längere Gliedmaßen hatte.

"W-was wissen Sie schon? N-niemand weiß, w-wie ich mich fühle. Keiner versteht mich! Wissen Sie überhaupt, wie es ist, die Eltern im Alter von sieben zu verlieren? Wie es ist, sich allein, am Rande des Abgrunds durchzuschlagen?" Tränen stiegen Miyu in die Augen. Diesmal blinzelte sie diese jedoch nicht weg, da sie sich gerade in Rage geredet hatte. Der Mann wollte gerade etwas erwidern, doch Miyu ließ ihn nicht zu Wort kommen. Stattdessen redete sie einfach weiter, beachtete den Mann gar nicht.

"Waren Sie im Kindesalter schon auf zwei Begräbnissen, auf dem der Eltern und auf dem eines netten Mannes, der ihnen eine Jacke geschenkt hat? Natürlich nicht, da Sie ja nie etwas von einem alten Mann geschenkt bekommen haben, weil Sie sowieso genug Geld haben, um alles zu kaufen. Sie wissen nicht wie ich mich fühle! Keiner weiß das!"

Miyu wollte die Polizisten weiter anschreien, doch sie kam nicht dazu. Denn vom einen Moment auf den anderen war plötzlich Schlaksikaksi, der Name war ihr kurz zuvor eingefallen, bei ihr, drückte ihr eine Hand auf den Mund und die Nase und zischte mit bedrohlicher Stimme:

"Jetzt hör mal gut zu, du kleine Krätze. Glaubst du etwa, du bist die einzige mit einer traurigen Hintergrundgeschichte? Denkst du allen Ernstes, dass niemand sonst seine Eltern verloren hat? Dann täuschst du dich gewaltig. Denn ich bin genau wie du. Ich habe meine Eltern verloren, und da war ich noch jünger als du. Damals war ich drei. Meine Mutter starb bei der Geburt meines Bruders und mein Vater nahm sich daraufhin aus Frust sein Leben.
Ich war noch viel einsamer als du. Doch eines Tages beschloss ich, dass ich Polizist werden möchte. Ich war oft genug von zwielichtigen Gestalten ausgeraubt geworden. Und seit ich einen Traum hatte, konnte ich wieder normal leben.
Nun weißt du, dass du nicht die einzige bist. Du solltest nicht so unachtsam mit Worten um dich werfen, ohne gut darüber nachzudenken!"

Als er fertig gesprochen hatte, löste er endlich die Hand von Miyus Mund und ihrer Nase. Sogleich schnappte sie erleichtert nach Luft. Nun schwieg das sonst so trotzige Mädchen und schaute bedröppelt zu Boden. Ihre Gefühle waren mit ihr durchgegangen. Sie wollte sich gerade entschuldigen, was sie sonst nie tat, wurde jedoch von der Stimme von Schlaksikaksi unterbrochen.

"Sag nichts. Es sei denn du willst dich entschuldigen. Wenn nicht und es kommt keine Entschuldigung über deine Lippen, dann erlaube ich dem Polizisten, dich krankenhausreif zu dreschen. Also?"

"E-es tut mir leid, Officer. Meine Gefühle sind mit mir durchgegangen. Wissen Sie, ich habe all die Jahre meine Tränen zurückgehalten, doch jetzt ist der Damm gebrochen, welchen ich errichtet habe, um meine Gefühle zu verbergen. Sie haben recht, ich sollte denken bevor ich rede. Und..."

Mit einer knappen Handbewegung brachte der Polizist sie zum Schweigen. Dann musterte er Miyu misstrauisch, doch nach wenigen Augenblicken wurden seine Gesichtszüge milder und er lächelte das Mädchen an.

"Ich wusste du würdest es verstehen. Weißt du was, wir beide sind uns ähnlicher als du vielleicht denkst. Ich habe nämlich auch jahrelang meine Gefühle zurückgehalten, bis ich eines Tages beschloss, Pol...."

"Jaja, schon gut. Tut mir leid Sie unterbrechen zu müssen, aber Sie sagten bereits, dass Sie Polizist werden wollten.", unterbrach Miyu den Mann. Anfangs verfinsterte sich Schlaksikaksis Miene wieder und Miyu befürchtete schon, dass sie einen Fehler begangen hatte. Doch kurz darauf grinste er das Mädchen an und lachte auf, während er zwischen Lachpausen sagte:

"Wo du Recht hast, hast du Recht. Ich sollte wirklich nicht immer das Gleiche sagen. Danke für deine Unterstützung!" Das Lachen störte den Fluss des Satzes, doch man konnte ihn halbwegs gut verstehen.

Miyu tat so, als würde sie auch lachen, sah sich aber in Wirklichkeit nach einem Fluchtweg um. Sie hatte gerade eine Möglichkeit gefunden, da riss sie die Stimme von Schlaksikaksi aus ihren Gedanken.

"Ich kenne diesen Blick. Du suchst nach Fluchtmöglichkeiten." Entgeistert sah Miyu den Mann an, während aus ihrem Gesicht sämtliche Farbe wich. "Glaub mir, ich habe selbst des Öfteren nach Auswegen gesucht, denn immer wieder löste ich Alarme aus. Und jedes Mal war ich von Polizisten umstellt. Doch ich habe es immer geschafft zu fliehen."

Erstaunt hatte Miyu dem Mann zugehört. Doch nun bemerkte sie seinen Blick, welcher ihr zu verstehen gab, dass das Gebäude komplett umstellt war und sie nicht im Stande wäre zu fliehen. Beunruhigt schluckte Miyu. Auch sie war schon ein paar Mal vor der Polizei weggelaufen, doch dieses Mal schien die Lage aussichtslos.

Schlaksikaksi schien diesen Blick bemerkt zu haben, denn nun spannten sich seine Lippen zu einem breiten Grinsen. Dabei sah Miyu seine weiß glänzenden Zähne. Dann kam er langsam auf das Mädchen zu. Er griff in seine Tasche, welche bis zu diesem Zeitpunkt hinter seinem Rücken verborgen gewesen war. Als er seine Hände wieder hinter seinem Rücken hervorholte, hatte er ein Paar Handschellen zwischen seinen Fingern. Er ließ die zwei einzelnen Ringe gegeneinander klirren und machte einen Schritt auf Miyu zu, doch daraufhin wich sie ängstlich zurück.

Seelenruhig folgte Schlaksikaksi ihr, bis Miyu an der Wand anstand. Panisch presste sie sich mit dem Körper so nah wie möglich an die kalte Mauer, welche so kühl war, dass sich die Kälte rasend schnell in Miyus ganzem Körper ausbreitete. Vor Kälte begann das Mädchen leicht zu zittern. Zu allem Überdruss war nun auch der Polizist nahe genug an sie herangekommen, sodass er Miyu packte und mit eisernem Griff festhielt. Egal wie sehr Miyu sich wehrte, sie hatte nicht die geringste Chance, gegen die Kraft des Mannes anzukommen. Erschöpft gab sie nach und Schlaksikaksi legte ihr mit einem breiten Grinsen die Handschellen an.

Danach schlossen sich seine langen Finger um die Kette, welche nun zwischen Miyus Armen baumelte und zog das Mädchen mühelos zum Ausgang. Miyu versuchte abermals, sich zu wehren, doch sobald sie dies tat zog der Polizist ruckartig nach vorne, wodurch Miyu meistens stolperte und hinfiel. Deshalb ließ sie sich entkräftet dahinschleifen.

Auch wenn es so wirkte, als hätte sie sich ihrem Schicksal ergeben, warf Miyu dennoch ab und zu verstohlene Blicke zur Seite, welche unbemerkt blieben. Sie würde nicht aufgeben, sie durfte nicht aufgeben und im Knast landen. Jedes Mal, wenn das Mädchen eine Fluchtmöglichkeit entdeckt hatte, verwarf sie diese kurz darauf auch schon wieder. Trotzdem ließ sie den Blick die ganzen Zeit unauffällig schweifen. Doch ehe sie es sich versah, waren sie und der Mann bei dem Auto angelangt. Schlaksikaksi öffnete die Tür und bedeutete Miyu, hineinzusteigen. Zögerlich trat sie näher an das Auto heran. Nervös musterte sie ein letztes Mal ihre Umgebung. Erneut kam ihr ein Fluchtgedanke, und sie wollte ihn gerade verwerfen, da entschied Miyu, es immerhin zu wagen.

Schlaksikaksi hatte seinen Griff kurz kaum merklich gelockert, doch Miyu nutzte diesen Moment. Sie schlug die Hand de Polizisten mit voller Wucht gegen die offen stehende Autotür. Mit einem lauten Schmerzensschrei ließ der Mann die Kette los und Miyu sprang förmlich weg von ihm. Dann sprintete sie zu dem Holzzaun, denn wenn sie über diesen geklettert wäre, könnte sie sich leicht irgendwo in der Stadt verstecken.

Erleichtert sah Miyu, dass sie nicht mehr so weit von der hölzernen Absperrung entfernt war. Mit ihrer letzten Kraftreserve sprintete sie noch schneller und war letzten Endes nur mehr einen Meter entfernt. Doch da hörte sie einen lauten Knall und im nächsten Moment fiel Miyu hin. Erschrocken schaute sie zurück und sah, dass Schlaksikaksi eine rauchende Pistole in der Hand hielt. Auf seinem Gesicht war ein hämisches Grinsen zu sehen, aber auch noch eine Spur von Schmerz und Wut. Dann wandte sie sich wieder ab, da spürte Miyu auf einmal den starken Schmerz. Sie warf einen kritischen Blick auf ihr rechtes Bein und entdeckte etwas, das ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein Loch mit einem Durchmesser von rund zwei Zentimetern klaffte in ihrem Oberschenkel. Ein breiter Blutfluss rann an ihrem Bein herab. Aufgrund des Blutverlustes wurde Miyu bereits ohnmächtig. Doch bevor sie komplett das Bewusstsein verlor, bekam sie noch ein Gespräch mit.

"Was sollte das denn? Wieso hast du auf sie geschossen? Wir dürfen eigentlich nicht auf Leute schießen und schon gar nicht auf Kinder!" Das war die laute Stimme von Schwabbelpolizist.

"Hätte ich nicht geschossen, wäre sie entkommen. Außerdem wird sie überleben. Es ist ja nur eine Beinwunde.
Ach ja, noch etwas: Wie redest du eigentlich mit deinem Vorgesetzten? Ich habe einen höheren Rang als du und deshalb solltest du mich respektieren! Und wenn du mich nochmal so anschreist werde ich dich feuern lassen!"

Widerwillig gab Schwabbelpolizist eine leise Entschuldigung von sich, drehte sich daraufhin um und ging in Richtung seines Wagens. Das letzte, was Miyu mitbekam, war, dass sie geschultert wurde und kurz darauf auf einem Autositz saß. Dann wurde ihr schwarz vor Augen.

Irgendwann kam Miyu wieder zu sich, und stellte fest, dass sie immer noch im Wagen von Schlaksikaksi saß. Sie war gefesselt, hatte einen Knebel im Mund und einen notdürftigen Verband um den Oberschenkel bekommen. Der Sitz war aus schwarzem Stoff und fühlte sich angenehm weich an. Bei jeder Erschütterung pendelte ein kleiner Wunderbaum vor Miyus Augen hin und her und verströmte dabei einen leichten Vanilleduft. Normalerweise mochte Miyu Vanille, doch ihrer Meinung nach duftete der gelbe Wunderbaum nach künstlichem Vanille.

"Ah, wir sind also wach. Schön, dass du wieder zu dir gekommen bist. Es freut mich wirklich, dass du nicht ernsthaft verletzt wurdest." Miyu konnte den Sarkasmus der letzten Aussage beinahe riechen, so eindeutig hatte Schlaksikaksi dies gesagt.

"Iwsch würsche ischen amsch liebschen schen Hasch schumdreschn!" Wegen dem Knebel konnte Miyu nicht so gut reden und deswegen nuschelte sie diese Sätze mehr als dass sie sie sprach.

"Hää? Tut mir leid, was hast du gesagt? Vielleicht solltest du nicht so nuscheln und lieber deutlicher Reden. Das könnte durchaus helfen.
Oder stört dich vielleicht der Knebel? Ich kann ihn dir gerne abnehmen, wenn du willst. Aber dafür musst du deutlich mit "Ja" antworten." Wegen diesen hämischen Sätzen wäre Miyu am liebsten aufgestanden und hätte ihn totgeprügelt. Stattdessen nuschelte sie nur:

"Scha, dawsch würschen schwie fwür miwsch twun?"

"Hmmm. Da du nicht klipp und klar "Ja" gesagt hast, werde ich ihn dir eben lassen. Aber beschwer dich dann nicht bei mir."

Mittlerweile hasste Miyu diesen Kerl wirklich. Wütend stemmte sie sich gegen ihre Fesseln, welche dadurch in ihre Arme und Beine schnitten. Erschöpft ließ sie sich wieder in den Sitz fallen. Schlaksikaksi lachte daraufhin laut auf.

Nun konnte sich Miyu nicht mehr halten. Sie versuchte mit aller Kraft, den Knebel irgendwie auszuspucken und es gelang ihr tatsächlich, ihn zu ihrem Hals zu bekommen. Dann schrie sie den Mann wütend an:

"Fahren sie zur Hölle, sie verfluchter Polizist, also dorthin, wo sie dreckiger Kerl herkommen! Am liebsten würde ich ihnen den Hals umdrehen!"

Auf einmal ließ Schlaksikaksi das Lenkrad mit einer Hand los und schlug Miyu erst in das Gesicht, dann auf die kurzen Rippen und zu guter Letzt in den Bauch. Keuchend klappte das Mädchen zusammen und fuhr gleichzeitig mit der Zunge über die Oberlippe. Sie schmeckte Blut und spürte außerdem, dass die Stelle, wo sie der Mann geschlagen hatte, bereits anschwoll. Keuchend saß Miyu da und versuchte sich die schmerzenden Stellen zu halten, was jedoch auf Grund der Fesseln nicht funktionierte.

"Hab' ich dir nicht gesagt, du sollt nachdenken bevor du etwas sagst?!", zischte der Polizist wütend.

"Ich habe ja nachgedacht. Aber ich konnte leider keine bessere Beschimpfung finden!"

Klatsch... Wieder hatte Schlaksikaksi ihr eine Ohrfeige gegeben. Miyus Kopf kippte zur Seite und die Wange nahm einen blau grünen Farbton an. Von da an hielt Miyu einfach den Mund. Erstens war sie sowieso erschöpft und zweitens wusste sie jetzt, dass sie den Mann nicht provozieren sollte. Deshalb schwieg Miyu und ignorierte abfällige Bemerkungen so gut es ging.

Nachdem sie eine Zeit lang gefahren waren, Miyu schätzte, dass die Fahrt 20 Minuten gedauert hatte, erreichten die beiden das Polizeigebäude. Schlaksikaksi hielt vor dem großen, blau und schwarz bestrichenen Gebäude und drängte Miyu dazu, auszusteigen. Umständlich und unter Schmerzen stieg Miyu aus dem Auto. Während der Fahrt hatte sie ihre Wunde kaum gespürt, doch nun, da sie das Bein belasten musste, durchzuckte ein stechender Schmerz ihren ganzen Körper. Mit einer Mischung aus Neugierde, Besorgnis und Furcht beobachtete Miyu das Gebäude. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um das oberste Stockwerk, welches an der Seite ein riesiges Glasfenster hatte, zu sehen.

Kurz darauf stieß Schlaksikaksi Miyu weiter auf den Eingang zu, ohne ihre Schusswunde zu beachten, und im nächsten Augenblick öffneten sich die Glastüren und die beiden betraten das Polizeigebäude. Miyu humpelte, um ihr verletztes Bein möglichst wenig zu beanspruchen, ihre Wunde tat schließlich wieder höllisch weh. Kurz zuckten schwarze Blitze vor ihren Augen vorbei, sie musste sich auf die Lippen beißen, um nicht loszuschreien.

Panisch beobachte Miyu die vielen Türen. Über jeder einzelnen hing ein Schild, welches zeigte, was sich in dem jeweiligen Raum befand. Außerdem waren an den Wänden Pfeile angebracht worden, welche einen in die richtige Richtung lotsten.

Schlaksikaksi steuerte mit Miyu geradewegs auf die Treppe zu. Anhand der Pfeile, die diesen Weg säumten, wusste Miyu schon bald, dass sie zum Kerker, bzw. zu den Verhörräumen gebracht wurde. Kurz darauf gelangten sie an eine große, schwarze Metalltür, welche ziemlich stark gesichert war. Zwei Wachen waren davor positioniert und Miyu entdeckte mindestens 4 voneinander unabhängige Riegel.

Nach einem kurzen Gespräch mit den Wachen wurde Schlaksikaksi die Tür geöffnet und er schubste Miyu in den nur leicht erhellten Raum, wodurch Miyu beinahe hingefallen wäre, da sie ja nur auf einem Bein richtig gehen konnte. Nur einen Schritt hinter ihr kam er auch schon mit in den düsteren Raum. In der Mitte des Raums war ein Tisch, an dem ein finster dreinschauender Mann saß.

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