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"Wiedersehen"

„Wir können unsere Truppen nicht mehr lange ernähren. Die Vorräte gehen zur Neige, und zwar schnell," berichtete Lord Edmure Tully, Lord von Schnellwasser, Wächter des Trident und einer der engsten Unterstützer von König Robb.

„Die Weite kann weitere Nahrungsmittel heranschaffen, doch auch bei uns kommt der Winter.", antwortet Lord Maes Tyrell, der Lord von Rosengarten und Hochmarschall der Weite. Sein fülliger Wams strafte seine Worten Lügen. Jon glaubte, das der Lord von Rosengarten noch nie richtig gehungert hatte. „Vielleicht könnte Lady Asha mit ihren Schiffen Nahrung von jenseits der Meerenge holen," schlug Lord Tyrell vor.

„Essen von Jenseits der Meerenge zu besorgen würde zu lange dauern und uns fehlt das Gold," erklärte Lady Asha Graufreud, „selbst wenn uns die Flotten der Tyrells, Rothweyns und Hohenturms unterstützen."

„Meine Männer werden sich weigern, Seite an Seite mit Eisenmännern zu segeln!" knurrte Paxter Rothweyn, der Lord vom Arbor. Seine Halbglatze und der Kranz aus orangenen Haaren ließen es so aussehen, als würde sein Kopf in Flammen stehen. Ser Baelor Hohenturm, der Erbe von Altsass, nickte zustimmend. „Unsere Seeleute haben vor kaum zehn Jahren noch gegen euren Vater gekämpft, Lady Asha."

„Es ist egal, was wir machen, wir müssen es schnell machen," antwortet Königin Daenerys. Sie saß am Kopfende des großen Ratstisches. Sie sah unbestreitbar königlich aus mit ihren silbernen Haaren und den dunkeln Ledergewändern.

„Die Unbefleckten können auch ohne Essen kämpfen, wenn Königin es uns befielt," sagte der neue Kommandant der Unbefleckten, Held, ein Naathie.

Müde lauschte Jon dem Reden. Der Rat war voll besetzt. Jon glaubte, dass seit dem großen Rat von Königsmund, in welchem Aegon der Fünfte, der Unwahrscheinliche, sich nie wieder so viele Lords an einem Ort befunden hatten. Lords aus jedem Winkel des Reiches waren anwesend. Und auch die Truppen von jenseits des Meeres waren vertreten. Gil Steinern sprach für die Goldene Kompanie, Held für die Unbefleckten. Daenerys selber sprach für ihre Dothraki und die freigelassenen Sklaven.

Renly Baratheon, der noch immer offiziell der König war, saß neben Daenerys. Gehüllt in einem goldenen Waffenrock und mit der Geweihkrone seines Hauses auf den schwarzen Haaren, bildete er den goldenen Gegensatz, zur silberhaarigen Daenerys. Er war auch einer der wenigen Sturmländer. Die Sturmländer bildeten nur einen kleinen Teil des gemeinsamen Heeres. Viele erfahrene Soldaten waren in der Schlacht am Schwarzwasser gefallen und der Rest war während Daenerys Invasion getötet worden.

Links von ihm und Daenerys saßen die Häuser, die der Königin bereits den Vasalleneid geleistet hatten. Die Lords der Westlande, angeführt vom dürren Lord Lancel, der immer eine goldrote Rüstung zu tragen schien. Lady Asha, gehüllt in salziges Leder und Eisen. Neben sich zwei ihrer Vasallen. Ser Harras Harlau, der ihr angeblich schon einen Antrag gemacht hatte und Denys Drumm, der Erbe von Alt Wiek. Die beiden Eisenmänner hassten sich wie die Pest, doch sie liebten ihre Lady.

Auch Lord Yohn Rois von Runenstein, Lord Lyonel Corbray, von Herzhaim und sein Bruder Alyn, der Träger von Lady Einsam, saßen bei ihnen und sprachen für das Grüne Tal.

Prinz Oberyn saß lässig an einer Ecke des Tisches, möglichst weit weg von Lord Tyrell. Seine Bastardtöchter Obara und Nymeria saßen bei ihm, so wie die beiden Dornischen, Lord Isenwald von Isenwald und Lord Wyl von Wyl.

Auf der anderen Seite des Ratstisches, rechts von Renly und Daenerys, saßen die Vasallen, die noch immer Treu zu Robb Stark und seiner Frau Margaery standen. Es waren nur noch wenige und kamen vor allen aus den Flusslanden und der Weite, der Norden hatte viele seiner Lords und Anführer verloren.

Lady Alys Karstark, die letzte ihres Geschlechts. Lord Staublin und Lord Glauer, beide ebenfalls die letzten ihrer Häuser, waren die einzigen Lords des Nordens. Man wusste nichts über die Bäreninsel und den Mormonts. Und von Weißwasserhafen hörte man nur, das sie von den Toten belagert, aber noch nicht eingenommen wurden.

Lord Edmure Tully, Lord Titus Schwarzhain, Lord Jonos Bracken und Lord Jason Mallister, sprachen für die Flusslande.

Für die Weite saßen Lord Maes Tyrell, Lord Dickon Tarly, Lord Mathis Esch und Lord Tommen Costayn, gemeinsam mit Lord Paxter Rothweyn und Ser Baelor Hohenturm am Tisch.

Und so groß wie der Rat war, genau so viel wurde gestritten.

„Wir müssen uns auch Gedanken darüber machen, wie wir unsere Truppen aufstellen.", stieß Jon an. „Harrenhall ist groß genug, das alle unsere Truppen Platz haben. Doch gerade der Götterhain ist am wenigsten geschützt."

„Warum bringen wir Brandon Stark nicht auf die Insel der Gesichter?", fragte Gil Steinern, der den Griff seines valyrischen Langschwertes streichelte. Wie immer war er begierig auf einen Kampf.

„Weil der Nachtkönig ihn auch dort erreichen kann. Und wenn er wartet, bis das Götterauge zugefroren ist," antwortete Jon. „Wenn es in Westeros einen Ort gibt, an dem wir es mit den Wanderern aufnehmen können, dann in Harrenhall."

„Ihr habt berichtet, dass der Nachtkönig die Mauer im Norden, mit Magie eingerissen hat.", warf Oberyn Martell ein. „Wie könnt ihr sichergehen, das er das gleiche nicht mit Harrenhal macht?"

„Oberyn hat Recht. Vielleicht sollten wir Bran nach Essos bringen. Dort kann der Nachtkönig ihn nicht erreichen," schlug Loras vor, der überraschend oft mit Oberyn zusammen gesehen wurde, was seinem Vater, Lord Maes, überhaupt nicht gefiel.

„Und selbst wenn er es versucht," warf Lord Lancel ein, „dann wäre es das Problem von Essos und nicht mehr unseres."

„Nur dass die Weißen Wanderer uns trotzdem alle töten werden. Egal, wie weit wir Brandon Stark wegbringen," knurrte König Robb. Die Flusslords und die letzten Lords des Nordens unterstützten ihn lautstark.

Erneut wurden die Diskussionen lauter. Die langen Feindschaften wurden erneut aufgebrochen. Paxter Rothweyn und Asha Graufreud beschimpften sich. Oberyn Martell gab scharfe Kommentare in Richtung Maes Tyrell ab und Gil Steinern wurde von Lord Swann angefeindet.

Irgendwann Jon schlug entnervt auf den Tisch. „Es reicht!" brüllte er. „Dieser Rat ist unfähig eine Entscheidung zu treffen," er stand auf und überragte somit alle anderen, „Bran Stark wird im Götterhain untergebracht. Von dort aus kann er uns mit seinen Gaben am besten Unterstützen. Alle Kämpfer mit einer Valyrischen Klinge werden ihn bewachen."

„Ihr sagtet, dass die Weißen Wanderer nur mit Valyrischem Stahl getötet werden. Warum zieht ihr dann so viele Truppen zusammen? Wir können doch eh nichts gegen sie ausrichten?" fragte Lord Swann.

„Um die Toten aufzuhalten," erklärte Jon. „Deshalb haben wir auch ganze Schiffsladungen mit Drachenglas von Drachenstein aus herbringen lassen. Die Schmiede arbeiten Tag und Nacht daran, es zu Messern, Pfeilen und Speerspitzen zu verarbeiten. Damit lassen sich die Wiedergänger am besten umbringen, auch wenn Feuer und Stahl ebenfalls wirken." Er stütze sich auf dem Tisch ab. „Wir haben die größte Armee versammelt, die es in Westeros je gab. Mehr als einhundertfünfzigtausend Soldaten, aus allen Teilen des Reiches und jenseits davon. Acht Elefanten, zehntausende Ritter und nochmal weitere tausende Männer auf Pferden. Zehntausende Bogen und Armbrustschützen. Katapulte, Skorpione und drei ausgewachsene Drachen. Wir können den Nachtkönig bezwingen."

„Aber brauchen wir die Überhaupt? Das Seefeuer sollte doch dafür Sorgen, das die Toten verbrennen," warf Lord Lancel ein.

„Vetter. Ist dir etwa entfallen, warum ausgerechnet du der neue Lord von Casterlystein bist?", erinnert Tyrion Lennister seinen Verwandten scharf. „Zehntausende sind im Krieg der Fünf Könige gestorben. Damit stehen dem Nachtkönig mehr als genug Soldaten zur Verfügung, wenn er erst in die Flusslande vorstößt.

Lancel funkelte Tyrion wütend an und wollte etwas erwidern, doch die Tür zum Ratssaal wurde aufgestoßen und einige Wachen traten ein. „Euer Gnaden. Es tut mir leid das wir die Sitzung unterbrechen müssen, doch dieser Ritter sagt, er sei euer Freund.", sagte ein Soldat. Er trat beiseite und ein Ritter, betrat den Raum.

Jon sprang auf. Er kannte den Ritter!

Die Jahre hatten ihm übel mitgespielt. Sein Haar war grauer geworden und sein Bart länger. Doch noch war der Blick in seinen Augen ungebrochen.

Auch die Königin hatte ihn erkannt. Mit glänzenden Augen stand sie auf und näherte sich dem Man vorsichtig. „Ich kenne ihn.", sagte Daenerys leise. „Sagt mir, Ser Jorah, habt ihr eure Krankheit besiegen können?"

Ser Jorah Mormont, der ehemalige Lord der Bäreninsel, der zweimal von Daenerys verbannt worden war, kniete vor ihr nieder. „Ich habe sie besiegt, euer Gnaden. Ganz wie ihr mir befohlen habt. Und jetzt bin ich hier, um euch erneut zu dienen."

Daenerys half ihm hoch. „Ihr seid immer an meiner Seite willkommen," flüsterte sie und umarmte den Ritter.

„Wir vertagen die Sitzung," verkündete Lord Tyrion, die Hand der Königin taktvoll.

Murmelnd standen die Lords und Ritter auf und verließen den Ratssaal. Am Ende waren nur noch Königin Daenerys, Tyrion Lennister und Lord Kommandant Barristan Selmy im Raum.

„Ser Jon, Lord Tyrion. Bitte last mich und Ser Jorah alleine.", bat Daenerys. Sie sah noch immer Ser Jorah an. In ihrem Blick lag unendlich viel Gefühl. Und auch Ser Jorah wirkte ergriffen.

Jon stand auf und verließ stumm den Saal. Es war ihm nur recht. Er brauchte frische Luft.

„Wenn ich jemals König werde, dann gebe ich meinen Titel an meine Tochter ab. Ich bin nicht für die Diplomatie geschaffen.", sagte er, als er in der kalten Winterluft stand.

Tyrion schmunzelte. „Ihr solltet euch das mit der Abdankung vielleicht noch einmal überlegen. Eine gute Rechte Hand kann euch da eher von nutzen sein."

Jon warf Tyrion einen Blick zu und musste lächeln. „Wollt ihr euren Hut in den Ring werfen? Daenerys ist noch nicht einmal richtig gekrönt und ihr buhlt schon um ihren Nachfolger."

Auch Tyrion lachte. „Nein. Ich denke, wenn ich diesen Krieg überlebe, dann werde ich mich auf mein Weingut zurück ziehen und mit meiner Frau und meinen Söhnen einen guten Tropfen Zwergengold genießen."

„Habt ihr denn ein Weingut?", fragte Jon belustigt.

„Nun. Wenn mir mein missratener Vetter Lancel kein Gold gibt, um mir eines zu kaufen, dann bitte ich Königin Daenerys einfach darum, Lord Paxter zu enteignen und mir den Arbor zu schenken.", sagte Tyrion.

Die beiden sahen sich an und brachen in Gelächter aus. Es war ein erlösendes, vielleicht etwas zu lautes Lachen.

„Vermisst ihr eure Söhne?", fragte Jon aus dem Nichts.

Tyrion wurde ernst. „Natürlich. Doch Tyler und sein Bruder sind bei ihrer Mutter in Pentos gut aufgehoben. Zumindest besser als zur Zeit in Westeros. Doch wenn wir die Weißen Wandere besiegt haben, dann werde ich sie zu mir hohlen. Meine Söhne und mein Frau. Und dann werde ich ihnen beim Wachsen zusehen und mich darüber freuen, sie zu haben. Und das es meinem Vater ziemlich stören würde, wenn ich glücklich bin."

„Ihr verdient alles Glück der Welt," sagte Jon und meinte es auch so. „Wenn das alles hier vorbei ist, werde ich Zeit mit meinen Töchtern verbringen. Ich bin schon zu lange von ihnen getrennt."

„Dann haben wir ja alle etwas, auf das wir uns Freuen können," sagte Tyrion und legte eine Hand auf Jons Ellenbogen. „Wir werden diesen Winter überstehen. Ihr werdet eure Töchter wiedersehen."

Jon lächelte. „Danke, Tyrion."

Der Gnom grinste verschmitzt. „Dann werde ich mal meinen Vetter besuchen. Ich will schon lange mit Lancel sprechen. Und vielleicht war ich vorhin etwas hart zu ihm"

Jon beobachtet wie Tyrion zwischen den Massen verschwand. Er genoss es immer wieder, mit dem Kleinwüchsigem Lennister zu reden.

Dann entdeckte er jemanden und sein Blut gefror zu Eis.

Ein Mann, etwas älter als Jon, mit schwarzen Haaren und einem ziemlichem Leibesumfang, der das Schwarz der Nachtwache trug.

Jons kannte diesen Mann!

Etwas tief in seinem Gedächtnis, das von der Dunkelheit der Wiedergeburt verschlungen worden war, drängte sich zurück. Und da war noch etwas. Etwas schreckliches, das Jon diesem Mann angetan hatte.

„Jon!", rief der Mann, der ihn nun auch entdeckt hatte. Er rannte auf ihn zu, die Arme ausgebreitete und einen Ausdruck unglaublicher Freude auf dem Gesicht. „Jon. Ich bin so froh sich wiederzusehen." Die Umarmung des Mannes war wie in Stoff gewickelter Stahl.

Jon versteifte sich in der Umarmung des Mannes. Fieberhaft dachte er darüber nach, wer er war und woher sie ich kannten.

Der Mann ließ ihn los. Verwirrt sah er ihn an. „Jon? Erkennst du mich nicht? Ich bin es. Sam. Samwell Tarly. Erinnerst du dich nicht an mich?"

Jon sah, dass seine Reaktion den Mann verletzte, doch er konnte nur an den Namen des Mannes denken. Tarly.

„Du bist der Sohn von Randyll Tarly.", sagte Jon heiser.

„Ja.", antwortete Sam verwirrt. „Aber das weißt du doch. Hast du mich vergessen? Was ist mit Goldy, oder dem kleinen Sam?"

Jon starrte Sam an. „Wir waren Brüder bei der Nachtwache. Du und ich. Wir waren Freunde.", sagte er leise.

„Jon? Was ist los mit dir?", fragte Sam, der vor ihm zurück wich.

„Ich, ich muss dir etwas sagen, Sam," stotterte Jon.

„Meinst du, das du kein Schnee bist? Ich habe in der Zitadelle einen Text gefunden, wobei, eigentlich hat ihn Goldy gefunden. In dem steht, das der Hohe Septon Rhaegars Ehe mit Elia gelöst und er in Dorne erneut geheiratet hat. Jon,ich glaube, die Frau war Lyanna Stark, Lord Eddards Schwester und dass du ihr Sohn bist und..."

„Sam.", unterbrach ihn Jon leise. „Das weiß ich. Ich muss dir etwas anderes sagen."

Sam sah ihn unsicher an.

Jon atmete einmal Tief ein und aus. „Dein Vater, Sam. Ist tot. Ich habe ihn in Königsmund erschlagen."

Sams Augen wurden groß. Erschrocken sah er Jon an. „Du hast was getan?", fragte er mit hoher, zitternder Stimme. „Warum?"

„Ich führte den Angriff auf Königsmund an, als Daenerys die Invasion befahl. Im Thronsaal hat sich Renlys Königsgarde und dein Vater sich mir in den Weg gestellt. Ich hatte keine Wahl," er sah Sam an. „Es tut mir leid, Sam. Ich wusste nicht mehr, wer du warst. Wenn ich es gewusst hätte..."

„Dann hättest du es dennoch getan," flüsterte Sam, dessen Stimme zu brechen drohte. „Du hast Eide geschworen und du würdest dich immer an deine Eide halten."

„Aber er war dein Vater.", sagte Jon.

„Bitte Jon, hör auf." Sam sah ihn an. Seine Augen waren rot. „Er ist im Kampf gestorben. So wie er es immer wollte." Sam schluckte mühsam. „Bitte. Erzählen mir, was passiert ist."

„Komm., gehen wir etwas trinken," sagte Jon, „du verdienst die Wahrheit.

In einer rauchigen, dunklen Schenke setzten sie sich an einen Tisch und tranken gemeinsam. „Dein Vater war ein tapferer Krieger," sagte Jon nach einigen Bechern. „Wenn Tyrion nicht den Geheimgang vorgeschlagen hätte und wenn wir keine Drachen gehabt hätten, dann hätte er uns besiegt."

„Er hat mich gehasst.", lallte Sam. „Doch er war mein Vater und ich habe ihn geliebt." Die Beiden tranken erneut. „Mein Vater starb als Soldat. Das war er. Ein echter Soldat. Das war es, was er immer wollte. Im Kampf für seinen König zu sterben."

Jon nickte, sein Kopf fühlte sich bereits schwer an. „Ich will niemanden töten, Sam. Ich hasse das Töten. Jemandem das Leben zu nehmen ist schrecklich. Ich bin zu oft gestorben, um jemanden in die Finsternis zu stoßen und mich dabei gut zu fühlen."

Sam und Jon lachten und tranken weiter. „Wo ist Goldy? Wo ist der kleine Sam?", fragte Jon.

„Sie sind in Hornberg.", antwortete Sam mit schwerer Stimme. „Mein Mutter kümmert sich um sie. Und um meinem Sohn."

„Ist Goldy schwanger? Mit deinem Kind?", Jon klopfte Sam auf die Schulter. „Das ist eine gute Nachricht in solchen dunklen Zeiten."

„Wenn es ein Junge wird, dann werde ich ihn Jon nennen," sagte Sam laut.

„Du solltest ihn nach unserem Vater benennen.", sagte eine laute Stimme, frei vom Alkohol.

Sam und Jon sahen auf. „Lord Tarly.", sagte Jon und wollte aufstehen, doch er sackte zurück in seine Sitz.

„Dickon.", sagte Sam leise. „Was machst du hier?"

Dickon Tarly, der Sohn von Randyll Tarly und jetziger Lord vom Hornberg, setzte sich vor sie an den Tisch. Das berühmte valyrische Langschwert seiner Familie lehnte neben ihm. Der bronzene Griff von Herzbann war mit Jagdszenen verziert. Der Valyrische Stahl steckte in einer mit Edelsteinen besetzt Scheiden.

Jon prostete dem jungen Lord zu. „Hasst ihr mich, Mylord?"

Dickon sah ihn lange an, dann schüttelte er langsam dem Kopf. „Mein Vater war ein Soldat. Er verstand Ehre, Pflicht und Opfer im Krieg. Und ich verstehe das ebenfalls. Das er im Kampf gefallen ist, gegen jemanden, der ihm ebenbürtig war, ist keine Schande."

Jon nickte und hob seinen Becher. „Ihr seid ein ehrenvoller Mann, Lord Dickon. Ein wahrer Krieger und ein echter Lord. Ich bin stolz darauf, neben euch zu kämpfen."

„Ich danke euch, Prinz Jon.", Dickon hob ebenfalls seinen Becher. „Ich werde an eurer Seite stehen. Und an der Seite von Haus Targaryen."

Die drei Männer hoben ihre Kelche und Tranken. „Auf die Freundschaft.", sagten sie wie aus einem Mund.

Gemeinsam leerten die drei ihre Becher und tranken gemeinsam. Den gesamten Abend über saßen sie zusammen.

„Du solltest deinem Sohn einen Namen geben, der keinen Schatten hat.", nuschelte Jon. „Einen Namen, der ihn zu einer eigene Person macht."

„Dein Sohn, wird mit meinen Kindern aufwachse.", sagte Dickon, dessen Stimme ebenfalls weicher wurde. „Meine Frau,wird bald ein eigenes Kind bekommen. Sie beide, deine Kinder und meine Kinder, werden gemeinsam aufwachsen, leben und kämpfen."

„Sie werden Brüder sein, wie wir es niemals waren," antwortete Sam. Die beiden Brüder reichten sich die Hand und lachten gemeinsam.

Schwankend stand Jon auf. Die beiden Tarlybrüder hatten zueinander gefunden und er würde nur stören.

Mit verschwommener Sicht lief er zur Tür des Gasthauses.

Doch sie wurde aufgestoßen. Gehüllt in ein feuriges Licht, stand Aegon Schwarzfeuer in der Tür. „Jon!", rief er laut.

„Aegon!", antwortete Jon. „Setzt dich zu mir. Trink etwas mit mir," Jon breitete die Arme aus.

„Du bist betrunken," sagte Aegon.

„Natürlich.", grinste Jon. „Es ist ein schöner Abend. Trink etwas mit mir," forderte er ihn erneut auf.

Aegon kam auf ihn zu und packte ihn am Arm. „Dafür haben wir keine Zeit.", seine violetten Augen schienen zu leuchten, als er Jon ein feines, Pulver ins Gesicht blies.

Jons Benommenheit schien mit einem mal verschwunden zu sein. Er musste husten und keuchte auf. „Aegon.", sagte heißer. „Was ist los?",

„König Robb. Er hatte einen Streit mit dem Söldner Vargo Hoat. Der Söldner hat ihm ein Auge ausgestochen.", berichtete Aegon ihm.

Jon starrte Aegon an. „Bring mich zu ihm. Sofort!"

Robb Stark lag in seinen Gemächern. Ihm war die Rüstung und das Kettenhemd ausgezogen worden. Nur die Wolle hatte man ihm gelassen. In Decken und Felle gehüllt, lag er in seinem Bett. Die linke Hälfte seines Gesichtes war in weißes Leinen gewickelt. Das, was man von seinem Gesicht noch sehen konnte, sah nicht gesund aus.

„Was ist passiert?", fragte Jon mit dunkler Stimme. „Wer hat das getan? Wen soll ich meinem Drachen zum Fraß vorwerfen?"

„Vargo Hoat, mein Prinz.", sagte Edmure Tully.

„Der Söldner der Tapferen Kameraden?", fragte Jon. „Wo ist er?"

„Die Schattenwölfe haben ihn zerfetzt.", antwortete Edmure.

„Warum haben sie gestritten? Was hat Robb getan, das der Söldner ihn mit einem Dolch angegriffen hat?" Jon konnte es nicht fassen. Robb war einer ihrer größten Anführer. Der König des Nordens. Der Bezwinger von Tywin Lennister. Wenn er starb... „Wird er überleben?" fragte er.

„Es war kein Griff an der Klinge.", sagte Prinz Oberyn. Er lehnte am Bett von Robb und drehte die Klinge des Söldners in den Händen. „Soviel ist sicher."

Talisa Maegyr saß neben Robb. Die Heilerin aus Volantis hatte sich um Robbs Wunde gekümmert. „König Robb hatte Glück. Die Klinge des Qohorie war sauber und scharf. Ein schneller Schnitt. Er hat sein linkes Auge verloren und wird Narben zurück behalten, aber er wird Leben bleiben." Die Heilerin stand auf und wischte sich ihre Hände an einem Tuch ab. „Er wird überleben. Aber er wird nie wieder wie vorher sein," Sie legte Jon eine Hand auf die Schulter. „Wenn ihr meine Rat hören wollt: bringt Stark irgendwo hin, wo es sicherer ist. In Harrenhall sind zwar viele Maester und Heiler versammelt, aber er braucht Ruhe. Und ein Heerlager in einer verfluchten Burg ist nicht das Richtige für ihn."

„Danke für eure Hilfe, Lady Talisa.", antwortete Jon. „Wenn er stirbt, dann würde Königin Margaery mich wohl Umbringen. Sie ist eh noch wütend auf mich."

Talisa nickte knapp und verließ dann Hand in Hand mit Aegon den Raum.

Jon nahm sich einen Stuhl und setzte sich an Robbs Bett. „Lasst mich alleine.", befahl er den anderen.

Lord Edmure und Prinz Oberyn taten ihm den Gefallen.

Alleine mit Robb, nur das prasselnde Feuer das ihnen Licht spendete, saß Jon bei ihm. „Wie konnte es nur so weit kommen?", fragte Jon leise. „Weißt du noch damals, in Winterfell? Als wir Kinder wahren? Ich weiß es leider nicht mehr. Ich würde es gerne wieder wissen. Gerne würde ich in diese Zeiten zurück kehren. Als wir noch sorglos waren, unsere Zukunft noch im Sommer lag und wir so grün waren wie Gras." Jon seufzte leise. „Ich würde gerne wieder wissen, wie sich Vaters Stimme anfühlte. Wie Rickons Lachen klang und wie es war, wenn Sansa und Arya sich streiten." Jon lächelte, als die Schatten der Erinnerungen in ihm aufstiegen. Das Echo eines alten Lebens.

„Du wirst ein neues Leben haben," sagte eine leise Stimme. Daenerys hatte den Raum betreten. Gefolgt von Aegon. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Wir werden auch diesen Feind besiegen."

„Und wenn wir dabei sterben?", fragte Jon.

Daenerys setzt sich neben ihn. „Dann ist es so. Wir drei, du, Aegon und ich, wir sind wir sind auch Menschen."

„Das einzige, was uns von den anderen Menschen unterscheidet, sind unsere Drachen," sagte Jon.

„Wir stehen nicht über den anderen Menschen.", gab Aegon zu. Er starrte in die Flammen, Schwarzfeuer an seiner Seite. „Doch wir reiten Drachen. Wir drei sind die Köpfe des Drachen. Wir sind das Blut des Alten Valyria. Wie es der Eroberer und seine Schwestern waren. Damals standen die Targaryen über den Menschen."

„Und als die Drachen ausstarben, wurden wir zu normalen Menschen. Und wir sind es noch.", Daenerys sah auf Robb hinab. „Wenn du willst, dann wird Robb nach Königsmund gebracht, zu seiner Gemahlin."

„Das würde Margaery sicher gefallen.", murmelte Jon. „Doch Robb würde das nicht wollen. Er würde hier bleiben wollen. Bei seinen Männern."

„Dann wird er hier bleiben," entschied Daenerys. „Talisa soll sich um ihn kümmern. Sie ist begabt."

„Ja. Das ist sie.", sagte Aegon und lächelte. Dann versteifte er sich. Mit leerem Blick, sah er ins Feuer.

„Aegon? Was ist los?", fragte Daenerys.

„Die Flammen.", hauchte Aegon. „Sie sind erloschen."

„Die Finsternis kommt.", murmelte Jon. „Ich habe es auch gesehen."

Die Tür zu Robbs Gemächern wurde aufgestoßen. Ein Bote, verdreckt, mit Blut besudelt und stinkend, kam stolpern zu ihnen. Im folgten einige Wachen. „Euer Gnaden, es tut mir leid.", sagte die Wache. „Er hat sich an uns vorbei..."

„Ist schon gut. Last ihn reden.", befahl Daenerys.

Der Bote viel auf die Knie. „Euer Gnaden. Ich war einer der Grenzer in der Eng, der das Seefeuer beobachtet hat.", Blut lief dem Mann aus dem Mundwinkel. „Euer Hoheit. Das Seefeuer..."

„...ist erloschen.", sagte Aegon und drehte sich von dem Kamin weg, eine Hand an Schwarzfeuer.

„Die Weißen Wanderer kommen." Jon stand schwerfällig auf. Mit finsterer Miene sah er Daenerys und Aegon an. „Ruft das Heer zusammen. Die lange Nacht beginnt erneut."

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